die
Ostsee. Merkwürdigerweise strömt das Seewasser öfters in den
See ein, welches
Phänomen man aus der Verschiedenheit des
atmosphärischen
Drucks auf das
Meer und den
See zu erklären sucht. Der ist durch seine wechselnde
Breite,
[* 2] die ihn bald wie
einen
Fluß, bald wie ein weites Wasserbecken erscheinen läßt, durch die außerordentliche Mannigfaltigkeit
seiner
Ufer, durch die vielen
Arme und
Buchten, durch die wechselnde
Einfassung mit
Klippen
[* 3] und
Felsen, waldbekränzten
Bergen
[* 4] und
ebenen
Fluren, durch seine zahlreichen (an 1200)
Inseln, durch die
Menge der an seinen
Gestaden und auf seinen
Inseln liegenden
Schlösser und Landsitze, deren man an 200 zählt (darunter die königlichen
SchlösserGripsholm,
Drottningholm
u. a.), der reizendste
SeeSchwedens. Die
Inseln bilden allein 16
Kirchspiele mit 900 Bauernhöfen, die
Ufer 90
Kirchspiele. Westlich
vom Mälar liegt der
Hjelmar (s. d.), mit welchem der Mälar durch den Thorshällafluß
und den Arbogakanal verbunden ist. An seiner Westseite führt der 100 km lange Strömsholmskanal zu den
Seen Södra und Norra
Barken in den schwed. Bergwerksdistrikten.
(v. ital. mala aria, »schlechte
Luft«, ital.
Aria cattiva,
Sumpfmiasma, Sumpfluft), die manchen sumpfigen Gegenden, besonders den
Maremmen an der Südküste
von
Italien
[* 5] und den
PontinischenSümpfen bei
Rom,
[* 6] eigne krankmachende Einwirkung auf lebende Organismen, die
wahrscheinlich in der
Luft durch in
Wasser faulende
Vegetabilien und tierische
Stoffe erzeugt wird, wobei noch andre
Momente mitwirken
mögen, z. B. die
Feuchtigkeit der
Luft selbst, die in ihr schwebenden Pilzsporen und das Trinken des mit organischen
Bestandteilen
geschwängerten
Wassers solcher Gegenden.
Die schädliche
Wirkung erfolgt bald augenblicklich, bald erst nach
Stunden,
Tagen,
Wochen, bald tritt sie
nur in der unmittelbaren
Nähe der
Sümpfe hervor, bald aber erstreckt sie sich auch auf weitere
Entfernungen oder nimmt selbst
einen epidemischen
Charakter an. Die
Intensität der Malaria wird durch eine von hohen und dichten Wäldern umschlossene oder von
Bergen eingegrenzte, denWinden
[* 7] unzugängliche
Lage der
Sümpfe, durch einen schweren, moorigen
Boden, durch
Sonnenhitze, welche ihn dem Austrocknen nahebringt, durch Seewasser und noch mehr durch die Vermischung des Seewassers mit
süßem
Wasser, wodurch sowohl die Organismen des salzigen als des süßen
Wassers zu
Grunde gehen und das Fäulnismaterial
sich häuft, sowie durch die
Abend- und Nachtzeit vermehrt.
KaltesKlima,
[* 8] üppige
Vegetation, besonders Saftpflanzen, immergrüne
Wälder, schnellwüchsige
Pflanzen, wie Eukalyptus, die
Sonnenblume etc., und
Kultur des
Bodens beschränken dagegen die nachteilige Einwirkung der
Sümpfe und können sie ganz aufheben.
Auch wo der schädliche Einfluß der Malaria sich nicht in deutlich ausgeprägten Krankheitsformen verrät, macht
er sich doch durch die unvollkommene
Ausbildung und abnorme physische und psychische
Entwickelung der Sumpfbewohner bemerklich.
Unerklärt sind dagegen jene mehrfach bestätigten
Beobachtungen, daß in einzelnen Sumpfgegenden selbst bei warmer
Temperatur
keine Malariaerkrankungen vorkommen, z. B. in
Neuseeland,
Vandiemensland, auf den
Sandwichinseln.
Alle Urwälderböden entwickeln,
nachdem sie urbar gemacht worden, in den ersten
Jahren ein fiebererzeugendes
Prinzip, welches den ersten
Ansiedlern oft sehr verderblich wird. Die Indigobereitung, in Schiffsräumen faulender, mit Seewasser benetzter
Kaffee, das
Pumpenwasser etc. entwickeln gleichfalls ein sehr gefährliches
Sumpfmiasma.
Ein solches scheint sich auch in
Häusern zu bilden, welche von
Überschwemmungen gelitten haben. Das Malariafieber
selbst tritt in Anfällen auf (s.
Wechselfieber). Unter dem Einfluß des Malariagifts entstehen die schwersten Fieberformen,
die nicht selten zu Milzinfarkten und
-Abscessen, zu
Leberabscessen, zu Siechtum und
Tod führen. Das einzige und vorzüglichste
Arzneimittel ist das
Chinin in großen
Dosen (1-5 g täglich).
Vgl.
Steifensand, Das Malariasiechtum (Kref. 1848);
vornehme reichsunmittelbare
Familie in
Italien, welche Lunegiano, seit dem 14. Jahrh. auch
Massa-Carrara
als Marquisat besaß. Sie gehörte zur guelfischen
Partei und nahm an den
Kämpfen der
Lombarden gegen dieHohenstaufen
eifrigen
Anteil. Ricordano (oder Malespini), florentinischer Geschichtschreiber, geboren um 1200, gest.
1281, schrieb eine Geschichte seiner Vaterstadt (»Istoria fiorentina«)
in italienischer
Sprache
[* 14] bis 1282, welche sein
Neffe Giacotto Malaspina bis 1286 fortsetzte, deren Echtheit aber angefochten wird
(vgl.
Scheffer-Boichorst,
Florentiner
[* 15]
Studien, Leipz. 1874).
Saba Malaspina,
Sekretär
[* 16]
PapstJohanns XXI., schrieb
eine Geschichte
Siziliens (»Rerum sicularum«, 1250-76) in guelfischem
Sinn.
edle ital.
Familie, welche im 13.-15. Jahrh.
Rimini und einen Teil der
Romagna beherrschte. Sie herrschte
seit 1150 in
Rimini und dehnte ihren
Besitz über die ganze
MarkAncona
[* 17] aus. Besonders kriegerisch war Malatésta de Verucchio (1212-1312),
ein eifriger Vorkämpfer der
Guelfen, der ebenso wie
Paolo Malatésta, der Geliebte der
Francesca da Rimini, von
Dante erwähnt wird. Seine Nachkommen eroberten
Cesena,
Pesaro,
Fano,
Fossombrone,
Cervia etc. und teilten sich in drei
Linien.
Besonders berühmt als Söldnerführer und
Gönner der
Künste und
Wissenschaften sind Pandolfo (1377-1427) und sein Sohn Gismondo
(1417-68); letzterer, ein Mann von zügelloser
Sinnlichkeit und
Gewaltthätigkeit, wurde 1463 vom
PapstPius II. unterworfen.
Der letzte Malatésta, Pandolfo, verkaufte
Rimini 1503 an die
Venezianer.
(das alte
Melitēne), Hauptort eines
Sandschaks im asiatisch-türk.
Wilajet Diarbekir
(Kurdistan), in einer
großen
Ebene, 15 km westlich vom
Euphrat, hat mit dem nahen Asbusu, wohin sich im
Sommer fast die ganze
Bevölkerung
[* 18] zieht,
20,000 Einw. (etwa 6000 Armenier).