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obern und untern Fortsatz des ersten Kiemenbogens zu stande kommt.
obern und untern Fortsatz des ersten Kiemenbogens zu stande kommt.
(lat.), ursprünglich und eigentlich die beim Druck eines Werkes schadhaft gewordenen Bogen; [* 2]
dann die nicht abgesetzten oder durch neue Auflagen entwerteten Bücher oder andre Drucksachen sowie unreines, nur zum Verpacken taugliches Papier.
Makulieren, zu Makulatur machen.
Rechnungsmünze der afrikan. Kolonien Portugals, = 50 Reis = 0,225 Mk.
Küstenstrich im SW. der vorderind. Halbinsel, zwischen den Westghats und dem Meer und den Kaps Dilli (12° 3' nördl. Br.) und Komorin, 540 km lang, umfaßt die Tributärstaaten Kotschin, Travankor und den zur Präsidentschaft Madras [* 3] gehörigen Distrikt Malabar, ein Areal von 35,886 qkm (652 QM.) mit (1881) 5,366,471 Einw. Andre rechnen zu auch den Distrikt Südkananor, weisen ihm also als Nordgrenze den 14.° nördl. Br. an. Die Küste ist niedrig; hinter ihr und parallel mit ihr laufend ziehen sich, durch schmale Kanäle verbunden, Lagunen hin, welche der Binnenschiffahrt dienen.
Durchaus gleichförmig, hat sie nur wenige schlechte Häfen (Kotschin, Beipur, Kananor), und die Flüsse [* 4] können dem Verkehr nicht dienen, richten vielmehr zur Zeit der Hochfluten große Verheerungen an. Die Bevölkerung [* 5] gehört dem Drawidastamm an, der herrschende Stamm sind die aristokratischen Nair; am interessantesten aber sind die teils mohammedanischen, teils christlichen Mopla, welche wahrscheinlich arabisches Blut in ihren Adern haben und einen stark entwickelten Unabhängigkeitssinn zeigen, der zu wiederholten Aufständen führte und 1853 ein Ausnahmegesetz nötig machte.
Das Christentum, zu dem sich ein Zehntel der Bevölkerung bekennt, fand bereits durch den Apostel Thomas Eingang; 1881 zählte man hier 678,099 Christen (498,542 in Travankor, 136,361 in Kotschin, 43,196 im Distrikt Malabar), welche dem römisch-katholischen, syrischen und protestantischen Glaubensbekenntnis angehören. Auch zählt Malabar einige interessante Judengemeinden. Außer 500,000 Tschanar in Travankor sprechen sämtliche Einwohner das Malayalam, in welcher Sprache [* 6] die Missionäre bereits eine belehrende Litteratur geliefert haben.
Der britische Distrikt Malabar, die nördlichste Strecke des Küstenstrichs, 14,931 qkm (272 QM.) groß mit (1881) 2,365,035 Einw., wird der Garten [* 7] Indiens genannt; Kaffee (jährlich etwa 3 Mill. Pfd.), Pfeffer (jährliche Ausfuhr 5 Mill. Mk.), Kokosnüsse (2½ Mill. Mk.), Ingwer, Arrowroot, Arekanüsse, Zimt etc. werden in Fülle erzeugt. Die Industrie wird fast nur durch die Fabrikate der deutschen Mission (Stoffe, Ziegel u. a.) in Kalikat und Kananor vertreten. Einige Bedeutung hat aber die Fischerei. [* 8] Der gesamte jährliche Handelsumsatz beziffert sich auf 80 Mill. Mk. Eine Eisenbahn von Beipur nach Madras durchschneidet den südlichen Teil des Distrikts. Hauptstadt ist Kalikat. - Als Vasco da Gama 1498 hier zuerst landete, fand er Malabar in eine große Menge kleiner Staaten zersplittert, aber infolge der Eifersucht der arabischen Händler konnten die Portugiesen erst von 1505 ab festen Fuß in Malabar fassen. Sie legten Faktoreien in Kalikat, Kananor und Kotschin an, verloren indes die beiden letzten 1656-63 an Holland. An die Stelle dieses trat bald England, das 1664 hierher Handel zu treiben begann, 1708 die erste Niederlassung bei Talatscheri errichtete und im Kampf gegen die seit 1720 zu Mahé etablierten Franzosen, Haider Ali und Tippu Sahib den ganzen jetzigen Distrikt erwarb. S. Karte »Ostindien«. [* 9]
s. Amadinen. ^[= (dickschnäbelige Prachtfinken, Spermestes), Vögelgruppe aus der Ordnung der Sperlingsvögel, ...]
s. Cinnamomum. ^[= Burm. (Zimtbaum), Gattung aus der Familie der Lauraceen, immergrüne Bäume oder Sträucher ...]
alter Name von Malaga [* 10] (s. d.). ^[= # span. Provinz in der Landschaft Andalusien, grenzt gegen N. an die Provinz Cordova, gegen O. ...]
Mineral aus der Ordnung der Carbonate, kristallisiert monoklinisch, findet sich aber nur mikrokristallinisch, meist nadel- oder tafelförmig, strahlig-faserig und dicht in traubigen, nierenförmigen, stalaktitischen, konzentrisch-schaligen Aggregaten, auch derb und als Anflug, sehr häufig erdig (Kupfergrün). Er ist smaragd- bis spangrün, auch schwärzlichgrün, durchscheinend bis undurchsichtig; die Kristalle [* 11] sind diamant- und glasglänzend, der faserige ist seidenglänzend (Atlaserz), der dichte und erdige matt.
Das spez. Gew. ist 3,7-4,1, die Härte 3,5-4. Er besteht aus basisch kohlensaurem Kupferoxyd Cu2CO4 + H2O mit 57 Proz. Kupfer [* 12] und tritt als gewöhnlicher Begleiter der übrigen Kupfererze, der erdige häufig auch auf Mergel- und andern Gesteinen auf. Ausgezeichnete Fundorte sind Teruel in Spanien [* 13] (Kristalle), Chessy bei Lyon, [* 14] Cornwall, der Schwarzwald, Dillenburg, Saska und Moldawa im Banat, Rezbanya in Siebenbürgen, die Schweiz [* 15] und Tirol, [* 16] vor allen aber Sibirien, der Ural, hier namentlich Nishnij Tagilsk. Der Malachit wird auf Kupfer verhüttet und wegen seiner prachtvollen Farbe und Politurfähigkeit häufig als Schmuckstein, auch furnierartig zum Belegen andrer Steine, zu Vasen, [* 17] Tischplatten, Dosen etc. benutzt. Außerdem dient er zu Mosaiken und als Malerfarbe. S. Tafel »Mineralien [* 18] und Gesteine«, [* 1] Fig. 10.
s. Anilin, ^[= (Amidobenzol, Phenylamin, Kristallin, Kyanol, Benzidam) C6H7N, eine organische Base, findet ...] S. 592, u. Berggrün.
(Malakie, griech.), in Zusammensetzungen s. v. w. Erweichung (s. d.). ^[= (lat. Malacia), Kollektivbezeichnung für gewisse krankhafte Zustände tierischer Gewebe, die ...]
(Marapha), ägypt. Wegestunde, = 64 Marschminuten.
(Weichkäfer), Familie aus der Ordnung der Käfer [* 19] (s. d.).
Markt im ungar. Komitat Preßburg, [* 20] mit einem Schloß und Park des Fürsten Pálffy, Franziskanerkloster und Bezirksgericht, Spiritusfabrik und (1881) 3755 slowak. Einwohnern.
Maladie, Krankheit. ^[= (lat. Morbus, in zusammengesetzten Wörtern oft griech. nosos, pathos), die Abweichung einzelner ...]
(franz. Monts Maudits), höchster Gebirgsstock der Pyrenäen, in der südlichen Kette der Zentral- oder Hochpyrenäen, an der Grenze von Frankreich und Spanien gelegen, ein schneebedecktes Granitmassiv, welches aus einem Zirkus von öden Kalkgebirgen aufsteigt und in drei Gipfel ausgeht: Pic de la Maladetta (3312 m), Pic du Milieu (3356 m) und Pic d'Anethou (3404 m, s. d.).
(franz., spr. -adréß), Ungeschicklichkeit;
maladroit (spr. -adrŏa), ungeschickt, unanstellig.
fide (lat.), wider besseres Wissen, arglistig;
malae fidei possessio, ein wissentlich unrechtmäßiger Besitz. Vgl. Bona fides.
span. Provinz in der Landschaft Andalusien, grenzt gegen N. an die Provinz Cordova, gegen O. an Granada, [* 21] gegen S. an das Mittelländische Meer, gegen W. an Cadiz, [* 22] gegen NW. an Sevilla [* 23] und hat einen Flächenraum von 7349 qkm (133,4 QM.). Das Land ist gebirgig und wird von dem südlichen Randgebirge des bätischen Systems mit der Sierra Tejeda (2135 m), El Torcal (1285 m), Tolox (1959 m) in einem weiten, gegen S. geöffneten Bogen durchzogen. Das Land südlich von diesem Randgebirge fällt terrassenförmig zum Meer ab, das nördlich gelegene Land ist eine Hochebene. Mehrere Küstenflüsse durchbrechen das erwähnte Gebirge und ergießen sich in das Mittelländische Meer. Die bedeutendsten davon sind der Guadalhorce und der ¶
Guadiaro. Die Zahl der Bewohner beträgt (1878) 500,322 Seelen (1884 auf 516,000 geschätzt), d. h. 68 auf ein QKilometer, welche ausgezeichneten Wein (s. Malagawein), der in Form von Trauben und Rosinen in großer Menge exportiert wird, in neuester Zeit aber durch das heftige Auftreten der Reblaus [* 25] gelitten hat, ferner Südfrüchte (Mandeln, Feigen, Zitronen, Orangen), Öl, Esparto, Weizen, Hülsenfrüchte, Süßholz, Zuckerrohr (mit immer wachsender Anbaufläche) und Kork [* 26] produzieren.
Der Bergbau [* 27] liefert Blei, [* 28] Eisen, [* 29] Zink und Nickel. Auch schwefelhaltige Mineralquellen sind vorhanden. Die Industrie ist namentlich in der Hauptstadt von Bedeutung. Doch gibt es auch außerhalb derselben industrielle Etablissements, wie Zuckerraffinerien, Seiden- und Wollwebereien, Gerbereien, Papierfabriken etc. Die Eisenbahn von Cordova nach Malaga mit Abzweigung nach Granada sowie die zahlreichen Häfen der Provinz sind die Hauptförderungsmittel des lebhaften Ausfuhrhandels. Die Provinz umfaßt 15 Gerichtsbezirke (darunter Alora, Antequera, Archidona, Coin, Estepona, Marbella, Ronda, Velez-Malaga).
Die gleichnamige Hauptstadt liegt am Ausfluß [* 30] des Guadalmedina ins Mittelmeer, im Hintergrund der schönen Bai von Málaga, dicht an der Küste, am Ostrand einer herrlichen Vega und am Fuß eines steilen Hügels, der eine maurische, noch jetzt als Citadelle dienende Feste trägt und den letzten Vorsprung des bis 630 m anschwellenden, die Küsten 60 km lang ostwärts umfassenden Hügellandes bildet, das den berühmten Malagawein (s. d.) erzeugt. Die Stadt, ein Handels- und Hafenort ersten Ranges, zugleich Waffenplatz, ist uneben und im ältern Teil unregelmäßig gebaut, während sich die neuern Teile durch gerade, breite Straßen und schöne, zum Teil prächtige, moderne Gebäude auszeichnen.
Das Klima [* 31] ist mild und gesund (mittlere Wintertemperatur bei Tag 14° C.). Von öffentlichen bemerkenswerten Gebäuden besitzt Málaga nur eine geringe Anzahl; das bedeutendste ist die im Renaissancestil erbaute dreischiffige Kathedrale mit einem 74 m hohen Glockenturm. Noch sind in Málaga zahlreiche maurische Bauwerke vorhanden. Die erwähnte maurische Feste, 1279 erbaut, ist von großer Ausdehnung [* 32] und zerfällt in das untere Kastell, die jetzt verfallene Alcazaba, und das obere, Gibralfaro, das noch jetzt, wie erwähnt, als Fort dient, und von dessen Wällen aus man eine reizende Aussicht genießt.
Die Stadt zählt im ganzen 11 Kirchen, 2 Waisenhäuser, ein Findelhaus, mehrere Kasernen, 2 größere Theater [* 33] (darunter das Cervantes-Theater für 2500 Zuschauer), einen großen, neuerbauten Zirkus für Stiergefechte (11,000 Menschen fassend), elegante Cafés und Kaufläden und mit Einschluß der Vorstädte (1878) 115,882 Einw. Die Bewohner von Málaga, Malagueños genannt, sind mit feiner Weltsitte wohl vertraut, die Frauen wegen ihrer Schönheit und Grazie berühmt.
Die Industrie hat einen bedeutenden Aufschwung genommen. Málaga besitzt mehrere große Eisengießereien und Maschinenfabriken, große Baumwollspinnereien u. -Webereien, Fabriken von Chemikalien, Seife, Zündwaren, große Dampfschneidemühlen, mehrere Zuckerraffinerien, welche in steigender Ausdehnung den in der Provinz gebauten Rohrzucker verarbeiten (s. oben), eine große Schokoladefabrik, Maccaroni- und Teigwarenfabriken etc. Málaga rivalisiert in industrieller und merkantiler Beziehung bereits mit Barcelona, [* 34] während es Cadiz längst überflügelt hat.
Der Hafen von ist nächst dem von Barcelona und Gibraltar [* 35] der besuchteste der spanischen Mittelmeerküste; er faßt über 400 Schiffe [* 36] und ist durch einen 1250 m langen Molo, an dessen äußerster Spitze sich ein hoher Leuchtturm erhebt, gegen Stürme geschützt. An der entgegengesetzten Seite ist ein neuer Molo aufgeführt, und beide sind durch Batterien verteidigt. Es wird übrigens beabsichtigt, den der Versandung stark ausgesetzten Hafen nicht nur auszubaggern, sondern ihn durch Verlängerung [* 37] des Molo um mehrere hundert Meter zu erweitern und so besser gegen die gefährlichen Ostwinde zu sichern.
Der Schiffsverkehr im Hafen von Málaga beziffert sich jährlich auf mehr als 2500 beladen eingelaufene Schiffe mit ca. 630,000 Ton. Der durch die Schiffahrt vermittelte Handel von ist ein außerordentlich belebter. Der Wert des Imports aus spanischen Häfen beläuft sich auf 55, aus andern Ländern auf 27, der Wert des Exports auf 25, bez. 38 Mill. Pesetas. Die Hauptexportartikel nach dem Ausland sind: Weintrauben und Wein (1886: 1½ Mill. hl), Rosinen (14 Mill. kg), Olivenöl (20,700 Ton.), Blei, Feigen, Zitronen, Orangen und Mandeln, Kichererbsen und Espartogras;
Importartikel sind: Gewebe, [* 38] Garne, Baumwolle, [* 39] Zucker, [* 40] Bau- und Faßholz, Maschinen. Im internen Verkehr spielen die größte Rolle: Gewebe, Mehl, [* 41] Getreide [* 42] und Zucker.
Wegen der Nähe von Gibraltar bildet Málaga übrigens das große Emporium des spanischen Schmuggelhandels. Außer Elementarschulen und Colegios für beide Geschlechter gibt es ein Institut, ein Seminar, eine nautische Schule, ferner ein litterarisches Museum, eine Philharmonische und eine Ökonomische Gesellschaft. ist Sitz eines Gouverneurs, eines Bischofs und eines deutschen Konsuls. Die Stadt und Provinz haben Ende 1884 durch das Erdbeben [* 43] sehr gelitten. - Die Stadt Málaga, im Altertum Malaca (phönikisch Malch, d. h. Saline), wurde von den Phönikern gegründet und ging dann in den Besitz der Karthager, endlich der Römer, [* 44] Goten und Araber über.
In den ersten drei Jahrhunderten der Maurenherrschaft in Spanien war Málaga den Kalifen von Cordova unterworfen; nach dem Verfall dieses Kalifats kam es in die Hände verschiedener kleiner Fürsten, bis es im Anfang des 14. Jahrh. mit dem Königreich Granada vereinigt wurde. 1487 wurde es durch Ferdinand und Isabella den Mauren nach einer hartnäckigen Belagerung von drei Monaten abgenommen. Die spätere Geschichte der Stadt bis auf die neueste Zeit ist ziemlich bedeutungslos. Von den Parteikämpfen zwischen den Karlisten und Christinos hatte die Stadt viel zu leiden. Erstere ließen 1831 hier 49 Anhänger der liberalen Partei erschießen. An diese Opfer des Bürgerkriegs erinnert ein Obelisk auf der Plaza de Riego.
Stadt im Departement Santander der südamerikan. Republik Kolumbien, [* 45] 2212 m ü. M., hat eine höhere Schule, Fabrikation von Wollenzeugen, eisenhaltige Quellen und (1870) 5805 Einw.