Ein Senatsbeschluß erklärte zwar Makedonien für frei unter
Roms Oberherrschaft, teilte es aber in vier
Distrikte, die kein
Commercium
und
Connubium untereinander hatten, bestimmte die Hälfte der bisherigen
Abgaben (100
Talente) als
Tribut und befahl, daß weder
ein
Heer, mit Ausnahme von
Landmilizen, noch eine
Flotte gehalten werden dürfe. Das
Volk folgte daher gern dem
Ruf eines Sklaven
Andriskos 149, welcher sich für den Sohn des
Perseus ausgab (der sogen.
Pseudo-Philipp), und kämpfte anfangs glücklich gegen
die
Römer, bis endlich die
Siege des Q.
CäciliusMetellus bei
Pydna 148 und 147 Makedoniens
Schicksal entschieden.
Der gefangene Andriskos folgte dem Triumphwagen des
Metellus, der den Beinamen Macedonicus erhielt. Ein zweiter Usurpator,
der unter dem
NamenAlexander als ein Sohn des
Perseus (Pseudo-Philipp) 143 auftrat, wurde von dem
Quästor Tremellius getötet.
Makedonien erhielt nun römische Provinzialeinteilung und mitIllyrien Eine
Verwaltung. Bei der
Teilung des römischen
Reichs fiel an das
oströmische Reich und nach dessen
Sturz an die
Türken. Gegen die drückende Herrschaft derselben versuchte
die im Küstengebiet zahlreiche griechische
Bevölkerung
[* 10] 1769 und besonders 1821-22 eine
Erhebung, die aber von den
Türken
blutig unterdrückt wurde.
(Fuchsaffe,
LemurL.), Säugetiergattung aus der
Ordnung der
Halbaffen
[* 14] und der
Familie der
Lemuriden (Lemurida), schmächtig
gebaute
Tiere mit gestrecktem Fuchskopf, mäßig großen
Augen, mittellangen, reichlich behaarten
Ohren, gleich langen
Gliedmaßen,
mehr als körperlangemSchwanz und weichem
Pelz. Sie leben in den Wäldern
Madagaskars und der Nachbarinseln,
am
Tag im tiefsten Dickicht verborgen, nachts unter großem Geschrei und lebhaften
Bewegungen auf
Nahrung ausgehend.
Sie nähren sich hauptsächlich von
Früchten, fressen aber auch
Insekten,
[* 15] junge
Vögel
[* 16] etc. Sie sind meist sanft und friedlich,
bisweilen wild und bissig; in der Gefangenschaft halten sie sich gut. Der Mohrenmaki (Akumba,L.MacacoL., s. Tafel
»Halbaffen«) ist etwa 45
cm lang, mit ebenso langem
Schwanz, und mehr oder weniger rein schwarz, während das Weibchen
(früher als Weißbartmaki beschrieben) auf der Oberseite rostfarben, an
Wangen,
Füßen und
Schwanz weißlich ist;
er bewohnt in
Banden nur die undurchdringlichsten Dickichte und erhebt gegen
Abend ein furchtbares Geschrei. Er ist außerordentlich
gewandt und beweglich und entgeht leicht der Verfolgung. Man findet ihn nicht selten in den zoologischen
Gärten, wo er sich
auch fortpflanzt.
jüdische Herrscherfamilie, welche vonMattathias abstammte und nach dessen Urgroßvater
Hasmonäos (Asamonäos) auch die
Hasmonäer genannt wurde.
Mattathias gab als
Priester zu Modin in
Palästina
[* 17] 167
v. Chr. durch
Ermordung eines königlichen
Vogts das Zeichen zum
Aufstand gegen die drückende Herrschaft des syrischen
KönigsAntiochos IV.
und übertrug bei seinem
Tod 166 die
Führung desKriegs gegen
SyrienJudas Makkabäus (Makkab, d. h.
Hammer;
[* 18] von diesem Beinamen rührt der
Name des
Geschlechts her), dem dritten seiner fünf
Söhne, welcher den
Feldherren des syrischen
Königs mehrere siegreiche
Schlachten
[* 19] lieferte, aber 160, mit Heldenmut gegen die feindliche Übermacht fechtend, fiel (s.
Judas 1). Ihm folgte
Jonathan, der jüngste der
Brüder, welcher sich besonders durch geschickte Benutzung
der Thronstreitigkeiten in
Syrien behauptete, aber 143 zu
Ptolemais ermordet wurde (s.
Jonathan Apphus). Es folgte nun der älteste,
allein noch übrige der fünf
Brüder,
Simon, welcher sich von
Syrien ganz lossagte, einen
Angriff des syrischen
KönigsAntiochos
Sidetes siegreich zurückschlug und die Herrschaft als
Fürst und
Hoherpriester glücklich und zur Wohlfahrt
des
Landes führte bis 135, wo er mit zweien seiner
Söhne durch
Meuchelmord ums
Leben kam.
Sein Sohn und Nachfolger
JohannesHyrkanos I. mußte zwar, als
Antiochos Sidetes 133 in
Palästina einfiel und
Jerusalem
[* 20] belagerte,
einen demütigenden
Frieden mit demselben schließen; es gelang ihm aber, hauptsächlich durch die zunehmende
Schwäche der syrischen
Könige und durch die Unterstützung der
Römer, mit denen er das bereits von
Judas Makkabäus und von
Simon abgeschlossene
Bündnis erneuerte, nicht nur die Unabhängigkeit von
Syrien wiederherzustellen, sondern auch
Samaria,
Idumäa
und das Land jenseit des
Jordans zu erobern. Von des
Hyrkanos¶
mehr
Tod an (106) wurde das Reich immer mehr durch innere Zerwürfnisse, insbesondere durch den Parteihaß zwischen den Pharisäern
und Sadduzäern, zerrüttet. Zunächst folgten die Söhne des Hyrkanos I., Aristobulos (106-105), welcher zuerst den Königstitel
annahm, und Alexander Jannäos (105-79), grausame Herrscher, welche das Land unter drückender Tyrannei hielten;
nach des
letztern Tod führte seine WitweAlexandra als Königin, auf die Partei der Pharisäer gestützt, die Herrschaft, 79-69, während
ihr Sohn Hyrkanos II. die Hohepriesterwürde bekleidete;
der Bruderkrieg dauerte indes fort bis 63, wo Pompejus im Verlauf des
Mithridatischen Kriegs in Palästina erschien, Jerusalem eroberte, den Aristobulos gefangen nahm und Hyrkanos als Ethnarchen und
Hohenpriester wieder in die Herrschaft einsetzte.
Hyrkanos behauptete sich unter dem Schutz der Römer und durch die Klugheit
seines Günstlings, des Idumäers Antipatros, der statt seiner thatsächlich die Herrschaft führte, indem die
Versuche des aus der Gefangenschaft entkommenen Aristobulos und seiner SöhneAlexander und Antigonos, sich der Herrschaft zu
bemächtigen, glücklich zurückgeschlagen wurden, bis 40 Antigonos durch die Parther, die in diesem Jahr ganz Asien
[* 23] überschwemmt
hatten, in die Herrschaft eingesetzt ward; Hyrkanos wurde, um ihn der Hohenpriesterwürde unfähig zu machen, verstümmelt
und nach Parthien abgeführt. Allein 37 ward Antigonos von Herodes, dem Sohn des Antipatros, mit Hilfe der Römer gestürzt und
getötet. Hiermit hatte die Herrschaft der Makkabäer ihr Ende erreicht. Herodes, der schon 40 von den Römern zum König ernannt worden
war, behauptete sich bis an seinen Tod (4 v. Chr.) in der Herrschaft. Durch ihn wurden auch die noch übrigen
Abkömmlinge des Geschlechts beseitigt.
Die in der Bibel
[* 24] befindlichen zwei Bücher der Makkabäer gelten der evangelischen Kirche als apokryphische, der katholischen als kanonische Bücher.
Das erste Buch umfaßt die Zeit von 175 bis 135; sein Verfasser war ein palästinensischer Jude; die Abfassung
wird mit Wahrscheinlichkeit bald nach dem Tode des JohannesHyrkanos gesetzt. Ursprünglich hebräisch geschrieben, ist das Buch
frühzeitig ins Griechische übersetzt worden. Das zweite Buch umfaßt den Zeitraum von 176 bis 161, enthält aber viel Mythisches
und ist später als das erste, doch noch vor 70 n. Chr. und zwar ursprünglich griechisch geschrieben.
Es gibt auch noch ein drittes und viertes Buch in griechischer Sprache, beide einer noch spätern Zeit angehörig, von denen
das erstere einen vereitelten Frevel des ägyptischen KönigsPtolemäos IV. an dem Tempel
[* 25] und die deshalb an den Juden
geübte Rache erzählt und das andre, welches fälschlich dem FlaviusJosephus zugeschrieben wurde, im wesentlichen die bekannte
Erzählung von dem Märtyrertod des Eleasar und der Mutter mit ihren sieben Söhnen (2.
Makk. 7). weiter ausführt. Kommentare
zu den frühern Büchern der Makkabäer schrieben Grimm (Leipz. 1853-57) und Keil (das. 1875). Das Fest der Makkabäer wurde
seit dem 4. Jahrh. zum Andenken an die eben erwähnte Mutter und deren sieben Söhne1. Aug. gefeiert, kam aber seit dem 12. Jahrh.
in Abnahme.