mehr
Gouvernement Kostroma, hat 2 Kirchen, eine Stadtbank, 3 Jahrmärkte, ein im 15. Jahrh. erbautes Kloster mit 7 Kirchen und (1884) 5490 Einw.
Gouvernement Kostroma, hat 2 Kirchen, eine Stadtbank, 3 Jahrmärkte, ein im 15. Jahrh. erbautes Kloster mit 7 Kirchen und (1884) 5490 Einw.
Hans, Maler, geb. zu Salzburg, [* 2] bezog 1858 die Akademie in Wien, [* 3] kehrte aber schon nach ein paar Monaten nach Salzburg zurück und malte seines Unterhalts wegen Wappen. [* 4] 1859 kam er nach München [* 5] und arbeitete von 1861 bis 1865 im Atelier Pilotys, unter dessen Leitung sich sein koloristisches Talent schnell entwickelte. Seine Erstlingswerke waren ein in Rembrandts Art gemalter Lavoisier im Gefängnis (1862) und eine Nachmittagsunterhaltung vornehmer Venezianer für einen Speisesaal in Petersburg. [* 6]
Dann folgten: der Ritter und die Nixen, nach H. Heine (in der Schackschen Galerie), eine anmutige Leda, eine Elfenkönigin (Sammlung Raczynski in Berlin) [* 7] und eine große Landschaft mit italienischem Charakter, die Frucht einer ersten italienischen Reise (1863). Seinen ersten durchschlagenden Erfolg errang er mit den modernen Amoretten (1868), einem dreiteiligen Bild auf Goldgrund, in welchem sich bereits seine Neigung zu üppigen Formen und zu einer vollen koloristischen Wirkung auf Kosten richtiger Zeichnung und Modellierung kundgab.
Noch stärker und berauschender war diese Wirkung in dem ebenfalls dreiteiligen, 7 m langen Bilde: die sieben Todsünden oder die Pest von Florenz, [* 8] worin sinnliche Üppigkeit in den glühendsten Farben, aber ebenfalls mit Mißachtung der Form, geschildert wird. Dieses Bild rief bei seiner Ausstellung in Deutschland [* 9] und Paris [* 10] einen Sturm von Bewunderung und Entrüstung hervor, und fortan knüpfte sich dieselbe Erscheinung an alle Gemälde Makarts, die von spekulativen Kunsthändlern in Separatausstellungen allerorten gezeigt wurden.
Bis ins Krankhafte steigerte sich die Eigentümlichkeit Makarts in einer Abundantia, einer in Friesform gehaltenen Allegorie des Überflusses, bei welcher der greisenhafte Ausdruck der Kindergestalten, die starre Leblosigkeit und die stumpfe Sinnlichkeit der Frauen einen abschreckenden Eindruck macht. Hier trat auch Makarts Vorliebe für herbstlich welke Blätter und abgestorbene Blumen hervor (daher die Bezeichnung Makartboukett). Auch in dem Gemälde: die scheintote Julia auf der Bahre (Wien, kaiserliche Galerie) macht sich die Neigung für das Leichenhafte und Abgestorbene geltend.
Nach einem wiederholten Besuch Italiens [* 11] ließ sich Makart 1869 in Wien nieder, wo ihm auf Staatskosten ein großes Atelier gebaut worden war. Hier entstand sein erstes, ganz in der Art der Venezianer Veronese und Tintoretto behandeltes Historienbild: die Huldigung Venedigs vor Katharina Cornaro (1873, Berlin, Nationalgalerie), welches wohl an Glanz des Kolorits den Vorbildern nahekommt, aber die geistige Belebung und individuelle Vertiefung der Köpfe vermissen läßt.
Wenn sich Makarts koloristisches Talent auch noch reicher entwickelte, so gelang es ihm doch niemals, seine Figuren mit wirklichem Leben zu erfüllen und sie zu Trägern einer geistigen Thätigkeit zu machen. Darunter leiden sowohl seine Historienbilder als seine Porträte. [* 12] Makart war ein überwiegend dekoratives Genie und leistete meist Vortreffliches, solange er sich in den Grenzen [* 13] des dekorativen Stils hielt. Bei seiner starken Produktivität und der großen Flüchtigkeit in der Ausführung ist die Zahl seiner Bilder eine sehr große.
Die hervorragendsten sind: die Gaben des Meers und der Erde, Kleopatra auf dem Nil (Stuttgart, [* 14] Staatsgalerie), eine Spazierfahrt auf dem Nil, Siesta am Hof [* 15] der Mediceer (1875), ägyptische Frauen, Einzug Karls V. in Antwerpen [* 16] (1878, Kunsthalle zu Hamburg), [* 17] die fünf Sinne (fünf nackte Frauengestalten, 1879), die Jagd der Diana (1880), der Sommer (ein Frauenbad), die Jagd auf dem Nil, der Tod der Kleopatra, die Amazonenjagd, die Bacchantenfamilie, der Bacchantenzug und der Frühling. Im J. 1875 unternahm eine Reise nach Ägypten, [* 18] und 1879 wurde er Professor an der Wiener Kunstakademie. In dieses Jahr fällt auch der von ihm arrangierte und geleitete Festzug zur silbernen Hochzeit des österreichischen Kaiserpaars. Makart hat in den letzten Jahren seines Lebens auch Entwürfe zu phantastischen Bauten und Innendekorationen sowie für kunstgewerbliche Gegenstände geschaffen. Er starb in Wien.
s. Cocos, ^[= L. (Kokospalme, Kokosnuß), Gattung aus der Familie der Palmen, stachellose, mittelhohe bis ...] S. 194.
(Mangkasar), Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts sowie des niederländisch-ind. Gouvernements Celebes mit Zubehör (s. Celebes), an der Westküste der südlichen Halbinsel und der nach ihr benannten 720 km langen, im Mittel 140 km breiten Straße von Makassar, welche Celebes von Borneo scheidet. Makassar besteht aus den Pfahlbauten [* 19] der malaiischen Stadt, die sich 1 km lang am Strand hinziehen, und der holländischen Stadt, Vlaardingen, von Europäern und einigen Chinesen und Arabern bewohnt. Unfern der Stadt befinden sich die Forts Rotterdam [* 20] und Vredenburg. Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 15-20,000. Der vortreffliche Hafen (Freihafen) ist durch eine eiserne Landungsbrücke und Leuchttürme gesichert und in zunehmendem Aufschwung. ist Sitz eines deutschen Konsuls. - Das Reich Makassar war im 17. Jahrh. von bedeutender Ausdehnung, [* 21] es umfaßte einen großen Teil von Celebes und den umliegenden Inseln, wurde aber 1668 von den Niederländern erobert.
ursprünglich ein Geheimmittel zur Beförderung des Haarwuchses, ein beliebig parfümiertes fettes Öl, gewöhnlich rot gefärbtes Provenceröl.
Danach nannte man Schutzdeckchen auf Sofas etc. Antimakassars.
s. Acrocomia und Cocos. ^[= L. (Kokospalme, Kokosnuß), Gattung aus der Familie der Palmen, stachellose, mittelhohe bis ...]
s. Mogduschu. ^[= Hafenplatz an der Somalküste (Ostafrika), zu Sansibar gehörig, ehemals blühend, ...]
(lat. Macedonia), eine Landschaft Nordgriechenlands von sehr wechselnden Grenzen, welche zur Zeit ihrer größten Ausdehnung ungefähr die Gebiete der Flüsse [* 22] Strymon (Struma oder Karasu), Axios (Wardar) und Haliakmon (Wistritza) umfaßte. Erstere beiden, einander parallel laufend, sind nur durch Hügelland oder niedrige Gebirge (Kerkine und Dysoron, jetzt Kurscha-Balkan) voneinander getrennt, aber ringsum durch Hochgebirge umschlossen. Im O. scheiden das Pangäon (Pilaw Tepe) und der Orbelos (jetzt Perim Dagh), im N. der Skomios (Witosch) und Skardos (Schar Dagh), im W. der Barnos (Kette des Peristeri) und das Boiongebirge (Grammos) diese Stromgebiete von Thrakien, Dardanien, Illyrien und Epirus.
Der mächtige Olympos und die niedrigen Kambunischen Berge trennen es von Thessalien. Als größere Ströme sind zu nennen: der Erigon (heute Tscherna), ein rechter Zufluß des Axios, der ihm parallele Haliakmon, zwischen diesem und dem Axios der kurze, aber wasserreiche Ludias (Moglenitiko), der Echedoros (Galliko) und der Angites (Angista), ein Zufluß des Strymon. Es durchströmen diese Flüsse aber keine einheitlichen Flußthäler, sondern eine Reihe enger Schluchten und weite, durch Bergketten voneinander getrennte Becken, ehemalige Süßwasserseen mit fruchtbarem ¶
Boden, deren der Haliakmon drei, der Erigon und Ludias eins durchströmen. Ein eignes Becken für sich bildet die Landschaft Eordäa (das Becken des Sees von Ostrowo), die rings von hohen Bergen [* 24] umschlossen ist, nach O. vom Bermios (1600 m, jetzt Doxa) und Kitarion (1000 m, jetzt Turla), nach N. vom Bora (2000 m, jetzt Nidsche), nach W. und S. von den 1100-1500 m hohen Ausläufern des Barnos (Kette des Peristeri). Ein fast durchweg enges Thal, [* 25] das sich nur in seinem Unterlauf zu einer fruchtbaren Ebene erweitert, durchfließt der Strymon.
Die obersten jener Becken liegen so hoch (bis 860 m), daß das Klima [* 26] für 40-41° nördl. Br. rauh zu nennen ist und die aus Eichen, Buchen und Fichten bestehenden Wälder einen durchaus nördlichen Charakter tragen. Doch waren die Gebirgsgegenden zur Viehzucht [* 27] gut geeignet und bargen in ihrem Innern Metalle aller Art, besonders Gold [* 28] und Silber (im Pangäon, bei Philippi und im Dysoron waren reiche Gruben, die jetzt verschollen sind). Groß ist die Anzahl ansehnlicher Seen, deren alte Namen wir zum Teil nicht mehr wissen.
Bekannt sind nur die des Begorritis (Sari Göl, südlich von Ostrowo), Bolbe (Beschik Göl, Östlich von Salonichi), Kerkinitis (Tachyno Göl, durch den der Strymon fließt) und Prasias (See von Butkowo). Von einzelnen Landschaften mit ihren Städten sind zu nennen: Päonien, am obern Strymon und mittlern Axios, mit der Hauptstadt Stobi;
Pelagonien, westlich davon, am obern Erigon, mit Stubera;
Lynkestis, am mittlern Erigon, mit Heraklea Lynkestis (jetzt Bitolia);
Orestis, am obern Haliakmon, mit Keletron;
Elimea, am mittlern Haliakmon;
Eordäa, nordöstlich vom vorigen;
Pierien, am nördlichen Fuß des Olympos, mit den Städten Pydna, Dion und Methone;
Emathia, der westliche, innere Teil der Strandebene, mit Berrhöa (Veria), Kition, Ägä oder Edessa (jetzt Wodena), der ältern Residenz der Könige;
südöstlich davon Bottiäa, die Küstengegend, mit Pella, der spätern Residenz;
nördlich davon Almopia, am obern Ludias (heute Moglena);
zu beiden Seiten des untern Axios Amphaxitis;
Mygdonien, nördlich von der Chalkidike, mit Thessalonika (Salonichi);
östlich vom vorigen am untern Strymon Bisaltia, nördlich Krestonia. Im untern Strymonbecken lagen die großen thrakischen Städte Heraklea Sintike und Siris (Seres), im Gebiet der Edonen am Pangäongebirge und in der Ebene des Flusses Angites die berühmten Städte Amphipolis (jetzt Marmara, südlich von Neochori) und Philippi oder Krenides (jetzt Filibedschik).
Erst spät kam auch die Halbinsel Chalkidike zu S. Karte »Altgriechenland«. [* 29]
Geschichte. Die Bewohner Makedoniens waren teils Pelasger, teils Phrygier, teils Thraker und Illyrier. Ob aber das kleine rüstige Bergvolk der Makedonier am obern Haliakmon dorischen oder barbarisch-illyrischen Ursprungs gewesen, darüber lauten die Nachrichten verschieden; jedoch scheinen die Sagen, die von Einwanderungen heraklidischer Fürsten berichten, und der Umstand, daß die makedonischen Könige als Hellenen zu den Olympischen Spielen zugezogen wurden, für die erstere Ansicht zu sprechen.
Der Name Makedonien wird abgeleitet von einem alten König Makedo, einem Sohn des Zeus [* 30] und der Thyia, einer Tochter des Deukalion. Als erster König und Gründer des Reichs wird Perdikkas I. genannt (um 700 v. Chr.). Unter seinen vier Nachfolgern dehnten sich die Grenzen des Landes im S. schon bis zum Olymp und den Kambunischen Bergen, im O. bis zum Strymon aus, als unter Amyntas I. (540-498) die Annäherung der Perser den Eroberungen ein Ziel setzte; dessen Sohn Alexander I. (489-454) mußte sogar Xerxes Heeresfolge leisten.
Während Alexanders vier Söhne um die Herrschaft haderten, gelang es den Athenern, sich einer großen Anzahl von Küstenstädten zu bemächtigen und das wichtige Amphipolis zu gründen. Kaum aber hatte einer der Brüder, Perdikkas II. (436-413), sich nach Beseitigung der Übrigen der Alleinherrschaft bemächtigt, so machte er, mit kluger Benutzung der Zerwürfnisse unter den griechischen Staaten während des Peloponnesischen Kriegs, Makedonien wieder frei und mächtig.
Ihm folgte nach Ermordung der näher berechtigten Erben sein natürlicher Sohn Archelaos (413-399). Dieser, ein Freund hellenischer Bildung, suchte dieselbe auch unter den Makedonien zu verbreiten, verlegte deshalb, um der griechischen Welt näher zu rücken, seine Residenz von Ägä (Edessa) nach Pella und berief bedeutende Männer, wie Hippokrates, Zeuxis, Euripides u. a., an seinen Hof. Wichtiger noch war die Beförderung des Ackerbaues, Anlegung von Landstraßen, Befestigung der Städte, Einrichtung des Heers nach griechischer Weise etc. Nach seinem Tode trat nach zwei kurzen Zwischenregierungen (Orestes und Aeropos, 399-393) unter Amyntas II. (393-369) wieder eine traurige Zeit ein, voll von innern Unruhen, die das Land an den Rand des Abgrundes brachten.
Die Lage wurde nicht besser unter seinen Söhnen Alexander II. (369-368) und Perdikkas III. (365-360; in der Zwischenzeit von 368-365 regierte ein Thronräuber, Ptolemäos), bis endlich der dritte Sohn, Philipp II., 359 die Regierung antrat und der Schöpfer der weltgeschichtlichen Größe seines Vaterlandes wurde. Über seine und Alexanders d. Gr. Regierung s. Philipp 2) und Alexander 1). Bei der Verteilung der Provinzen der Weltmonarchie Alexanders blieben und die Nachbarländer nebst Griechenland [* 31] dem Antipatros I., den Alexander bei seinem Abzug nach Persien [* 32] als Reichsverweser für jene Länder eingesetzt hatte, jedoch mit der Einschränkung, daß ihm Krateros mit dem Ehrenrang eines Regenten für die innern Angelegenheiten an die Seite gesetzt wurde.
Krateros fiel in Asien [* 33] gegen Eumenes 321; Antipatros starb 319, nachdem er den alten Feldherrn Polysperchon mit Übergehung seines Sohns Kassandros zum Nachfolger eingesetzt hatte. Im Kampf zwischen beiden blieb Kassandros Sieger und wurde, als nach der Schlacht von Ipsos (301) auf den Trümmern der persisch-hellenischen Monarchie vier neue Monarchien sich erhoben, von neuem in dem Besitz von und Griechenland bestätigt. Nach seinem Tod 296 folgten zunächst Philipp, Antipatros und Alexander IV.; dann wurde Demetrios Poliorketes, des Antigonos Sohn, zum König ausgerufen (294), aber 287 von Pyrrhos, dieser nach siebenmonatlicher Regierung von Lysimachos (286) vertrieben; Lysimachos fiel 281 gegen Seleukos, der nun den Thron [* 34] von Makedonien bestieg, aber schon 280 von Ptolemäos Keraunos ermordet wurde, der ihm dann in der Herrschaft folgte.
Nachdem dieser noch in demselben Jahr gegen die Gallier geblieben war, die das Land verheerten, folgten ihm sein Bruder Meleagros [* 35] und auf diesen nach zwei Monaten Antipatros II., auf diesen Sosthenes, Ptolemäos, Antipatros III. und zum zweitenmal Pyrrhos. 276 trat Antigonos I. Gonatas, Sohn des Demetrios Poliorketes, als Regent auf, vertrieb die Gallier, besetzte Athen [* 36] und Korinth [* 37] und suchte die Verhältnisse seines Reichs zu ordnen. Er starb 240. Auf seinen Sohn Demetrios II. folgte 230 für den unmündigen König ¶