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prächtiges, von Mansart für den Finanzintendanten Longueil, Marquis von Maisons, 1650 erbautes Schloß, in welchem Voltaire wiederholt verweilte.
prächtiges, von Mansart für den Finanzintendanten Longueil, Marquis von Maisons, 1650 erbautes Schloß, in welchem Voltaire wiederholt verweilte.
s. v. w. Kleiber. ^[= (Sitta L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel und der Familie der Baumläufer (Certhiidae ...]
Maschine
[* 2] zum Entkörnen der Maiskolben für
Hand- oder Kraftbetrieb, bewirkt die Entkörnung durch
Reibung
[* 3] mit
Hilfe von
Zapfen,
[* 4] welche an
Scheiben oder
Cylindern angebracht sind.
Die größten Maisrebler werden durch Lokomobilen [* 5] betrieben und liefern bei 6 Pferdekräften bis 500 hl Körner pro Tag.
(Mysore), Tributärstaat des britisch-ind. Kaiserreichs im südlichen Teil Vorderindiens, zwischen 11° 38'-15° 2' nördl. Br. und 74° 42'-78° 36' östl. L. v. Gr., von den Präsidentschaften Madras [* 6] und Bombay [* 7] umschlossen und 64,030 qkm (1163 QM.) groß mit (1881) 4,186,188 Einw., was gegen die Zählung von 1871 eine Abnahme von 869,224 Seelen bedeutet, eine Folge der Hungersnot von 1877, die über 1 Mill. Menschen dahinraffte. Maissur bildet ein nach N. offenes Dreieck, [* 8] dessen Seiten, die Ost- und Westghats, im S. in den Nilgiri zusammenlaufen; den westlichen, bergigen und waldigen, am dünnsten bewohnten Teil bildet das Malnad, der ebene Teil mit zahlreichen Städten und Dörfern heißt Maïdan.
Die mittlere
Erhebung des welligen, von Felsrücken durchzogenen
Tafellandes ist 600-800 m; der höchste
Berg, der Mulaïnaghiri,
erreicht 1925 m. Eine eigentümliche
Erscheinung der
Landschaft sind
die isolierten Granitkegel mit festen
Schlössern und meist unerschöpflichen
Quellen auf ihrem Gipfel. Die
Flüsse,
[* 9] zu den Gebieten von
Krischna,
Kaweri, Pennar und
Palar gehörig, dienen nur zur
Bewässerung und speisen ein ausgedehntes Kanalnetz und 37,682
Teiche, von denen der von Sulekereh
einen
Umfang von 64 km hat.
Das Klima [* 10] ist Europäern nicht unzuträglich; der Regenfall, im W. sehr bedeutend, nimmt nach O. zu ab, bleibt auch in manchen Jahren aus, wodurch Hungersnöte entstehen. Die mittlere Jahrestemperatur schwankt in der Hauptstadt Bangalor zwischen 25,8 und 23,4° C. Von Metallen findet man besonders Magneteisen, auch Kupfer [* 11] und Gold. [* 12] Die Wälder bedecken 960 qkm und enthalten namentlich wertvolles Sandelholz, auch viele wilde reißende Tiere, die dem Viehstand immer gefährlicher werden.
Der letztere bestand 1878 in 2,297,550
Rindern und
Büffeln, 18,549
Pferden, 37,070
Eseln, 1,592,268
Schafen und
Ziegen und 32,329
Schweinen. Die
Jagd auf
Elefanten darf nur von den Regierungsbehörden betrieben werden. Unter
Kultur waren 1881: 1,731,961
Hektar.
Hauptfrüchte sind:
Raghi
(Eleusine coracana) und
Getreide,
[* 13] dann
Reis, Ölsaaten,
Kaffee,
Kokosnüsse;
auch baut man Kartoffeln (900 Hektar) und Cinchona.
Die
Bevölkerung
[* 14] besteht zu 94,5 Proz. aus
Hindu, 5 Proz. sind
Mohammedaner; von den 29,249
Christen
sind
5188
Europäer und 3040
Eurasier, die
Mehrzahl (20,510) sind
römische Katholiken; die Zahl der Hindukasten
ist eine außerordentlich große. Die
Sprache
[* 15] der
Mehrzahl (74 Proz.) ist
Kanaresisch, nächstdem
Telugu,
Hindostani,
Tamil. Zum
Zweck der
Verwaltung ist Maissur in sechs
Provinzen eingeteilt; Hauptstadt ist
Bangalor. Der
Grund und
Boden ist
Eigentum des
Landesherrn,
an den eine
Abgabe, früher vom
Ertrag, jetzt in
Geld, entrichtet wird.
Die
Industrie ist von mäßiger Bedeutung.
Bangalor und
Kolar haben
Eisengießereien, Mattod liefert
Ohrringe und
Armbänder von
Glas,
[* 16]
Bangalor schöne Goldschmiedearbeiten, Harihar roten
Maroquin, vorzüglich sind
die kupfernen
Gefäße. Maissur wird von einem
wohlerhaltenen Straßennetz überzogen; durch
Eisenbahn sind
Bangalor, die
Stadt und Tumkur mit
Madras verbunden. Die
Staatseinkünfte betragen 10 Mill., der
Tribut an
England 245,000 Pfd. Sterl. -
Aus dem Sagenkreis tritt Maissur durch die Inschriften über die Thaten der mächtigen Tschalukiadynastie hervor, deren Herrschaft von 450 n. Chr. bis ins 11. Jahrh. dauerte. Mit ihr teilten in dieser Zeit die Belalakönige zu Dwara-Samudra im nördlichen Maissur die Macht. Später dehnten die mächtigen Könige von Widschajanagar an der mittlern Tungabhadra sowie die Großmoguls zu Dehli ihre Herrschaft über aus. Das eigentliche Reich Maissur entstand aber 1610 durch Radscha Wodejar, welcher Seringapatam zu seiner Hauptstadt machte.
Nach dem Erlöschen seiner Linie schwang sich unter den verschiedenen Prätendenten Haider Ali 1763 auf den Thron, [* 17] den er wie sein Sohn Tippu Sahib durch Eroberungen mit großem Glanz umgab, bis der letztere im erbitterten Kampf gegen die Engländer 1799 auf den Ruinen seiner Hauptstadt Seringapatam fiel. Diese Stadt blieb seitdem ein von Dschangeln überwachsenes Trümmerfeld. Die Engländer setzten einen Nachkommen der alten Könige auf den Thron, nahmen aber 1831 infolge grober Mißregierung das Land in eigne Verwaltung und setzten erst den Tschama Radschendra Wodejar als Maharadscha ein.
Doch darf der Fürst weder Forts bauen, noch alte wiederherstellen, seine Armee darf eine bestimmte Höhe nicht überschreiten (jetzt zählt sie 1000 Mann Infanterie, 32 Mann Kavallerie und 6 Geschütze); [* 18] er darf keine eignen Münzen [* 19] prägen, weder Salz [* 20] noch Opium bereiten lassen und Europäer nur mit Bewilligung der englisch-indischen Regierung anstellen. Dagegen dürfen die Engländer Militärstationen errichten und Eisenbahnen und Telegraphen [* 21] erbauen, wo sie wollen. - Die gleichnamige Stadt, früher Landeshauptstadt, an einer Zweigbahn der Madras-Kalikatbahn, hat einen schönen Palast des Gouverneurs der Provinz, einen großen, verfallenden Palast des Maharadscha und (1881) 60,292 Einw., davon 13,288 Mohammedaner und 1289 Christen.
(spr. mästr oder mähtr), 1) Joseph Marie, Graf de, franz. staatsphilosophischer Schriftsteller, einer der namhaftesten Vertreter des kirchlichen Absolutismus, geb. zu Chambéry, war seit 1788 piemontesischer Senator, wanderte aber nach der Besitznahme Savoyens durch die Franzosen 1792 aus, kehrte später ins Königreich Sardinien [* 22] zurück und ward 1803 Gesandter in Petersburg. [* 23] Von hier aus förderte er nach dem Sturz Napoleons I. die Reaktion der klerikalen Partei in Turin. [* 24] Da er mit den Jesuiten in enger Verbindung stand, mußte er, als diese 1817 aus Rußland verwiesen wurden, seinen Posten in Petersburg aufgeben, trat aber dafür zu Turin ins Ministerium ein. Er starb daselbst als Staatsminister und Vorsteher der Großkanzlei. In seinen Schriften: »Considérations sur la France« (Lond. 1796),
»Essai sur le principe générateur des constitutions politiques« (Petersb.
1810) und
»Du pape«
(Lyon
[* 25] 1819, 2 Bde.) erklärt er für das einzige
Heilmittel aller Übelstände die Zurückführung der
Völker
unter die alte
Zucht und die alten
Institutionen des mittelalterlichen päpstlichen
Christentums.
Noch sind
von seinen Werken
zu erwähnen: »De l'Église gallicane« (Par. 1821),
»Les soirées de St.-Pétersbourg« (das. 1821, 2 Bde.) und sein nachgelassenes »Examen de la philosophie de Bacon« (das. 1836, 2 Bde.). Aus seinen hinterlassenen Manuskripten veröffentlichte sein Sohn, Graf Rodolphe de Maistre: »Lettres et opuscules inédits«, ¶
mit Biographie (Brüssel [* 27] 1851, 2 Bde.; 2. Aufl. 1861). Maistres »Correspondance diplomatique« gab Alb. Blanc (Par. 1860, 2 Bde.),
seine »Œuvres inédites« Graf Charles de Maistre (das. 1870) heraus. Neue Ausgaben seiner wiederholt aufgelegten Schriften erschienen Lyon 1864 und 1875.
Vgl. J. C. ^[Johann Carl] Glaser, Graf Joseph de Maistre (Berl. 1865);
Margerie, Le comte [* 28] Jos. de M (Par. 1886).
2) Xavier de, franz. Schriftsteller, Bruder des vorigen, geboren im Oktober 1763 zu Chambéry, diente anfangs im sardinischen
Heer, folgte aber nach dem Feldzug von 1799 dem Feldmarschall Suworow nach Rußland, wo er ebenfalls in Militärdienst trat und
Generalmajor wurde. Nachdem er seine Entlassung genommen, lebte er seit 1817 abwechselnd in Frankreich
und in Petersburg, wo er starb. Von seinen reizenden und originellen, bis in die neueste Zeit wieder gedruckten
Erzählungen sind
hervorzuheben: »Les prisonniers du Caucase«, »La
jeune Sibérienne«, »Le lépreux de la cité d'Aoste« und
besonders die »Voyage autour de ma chambre« (1794),
worin er eine nicht gewöhnliche humoristisch-satirische Begabung bekundete, und der er später die »Expédition nocturne autour de ma chambre« (1825) folgen ließ. Seine »Œuvres« erschienen Paris [* 29] 1825, 3 Bde. (neue Ausg. 1881).
Vgl. Rey, Xavier de Maistre (Chambéry 1865).