2) Sohn des
HamilkarBarkas, jüngerer
Bruder des großen
Hannibal, begleitete diesen 218
v. Chr. auf seinem Zug
von
Spanien
[* 3] nach
Italien
[* 4] und wohnte dessen großen
Siegen
[* 5] 218-216 bei. Nach der
Schlacht bei
Cannä eroberte er eine Anzahl
Städte in
Samnium und Bruttium
und begab sich dann nachKarthago,
[* 6] um die Nachricht von den gewonnenen Erfolgen zu überbringen und Verstärkungen
für
Hannibal zu verlangen. Er nahm nun an dem
Krieg in
Spanien teil, verließ dieses 206 und begab sich der
Anordnung des karthagischen
Senats gemäß nach
Italien, wo er 205 in
Genua
[* 7] landete. Seine Absicht war, von hier aus
Hannibal entgegenzurücken
und sich zu gemeinsamer Kriegführung mit ihm zu verbinden; er wurde aber 203 geschlagen und selbst verwundet, erhielt darauf
den Befehl, nach
Afrika
[* 8] zurückzukehren, starb aber auf der Rückfahrt an der in der
Schlacht erhaltenen
Wunde.
Name eines
Volkes, welches
1. Mos. 10, 2. unter den Japhetiden und Hesek. 38, 2 (vgl.
39, 6) angeführt wird und unter seinem König
Gog, verbündet mit Persern, Armeniern und
Kimmeriern, gegen
Palästina
[* 10] heranzieht.
Wahrscheinlich ist unter Magog die Gesamtheit der nördlich von den kaukasischen
Gebirgen wohnenden
Völker
zu verstehen, von welchen zu den
Hebräern nur dunkle
Sagen gedrungen waren (vgl. die Radkarte des
Mittelalters beim Art.
»Erdkunde«,
[* 11] S. 756).
Später galten
Gog und als Zusammenfassung aller zukünftigen Feinde des
Reichs Gottes (Offenb. 20, 8). Mit
denselben
Namen werden auch zwei kolossale Kriegerfiguren in der
Guildhall zu
London
[* 12] bezeichnet, welche nach der
Sage den
Sieg
eines sächsischen
Riesen über einen
Riesen von
Cornwallis versinnlichen sollen.
(spr. mádjar),Laszlo, ungar. Reisender, geb. 1817 zu
Maria-Theresiopel, studierte in
Fiume
[* 18] die nautischen
Wissenschaften, ging dann nach Argentinien, wo er am
Kampf gegen
Uruguay
[* 19] teilnahm. 1847 gelangte
er an die Westküste
Afrikas, bereiste 1848 den
Congo, ging von da nach den portugiesischen Besitzungen
in
Benguela und Anfang 1849 nach
Bihé, wo er sich mit der Tochter eines Negerhäuptlings verheiratete.
Nachdem er mehrere
Sprachen und
Dialekte der
Neger erlernt, brach er im
Februar 1850 mit einem zahlreichen
Gefolge von
Bihé auf
und bereiste das
Land desMuata Jamvo bis
Jakilem am Kassabe (Nebenfluß desCongo), worauf er 1851 auf
einem östlichern Weg zurückkehrte. 1852 besuchte er die
Landschaft Kamba und den Mittellauf des Cuneneflusses und 1855 zum
zweitenmal Lobal an den
Quellen des
Sambesi. 1857 verließ er nach der Ermordung seines Schwiegervaters
Bihé und ließ sich
an der
Küste nieder. Über die umliegenden
Landschaften berichtete er 1861 an die ungarische
Akademie.
Er starb in großer
Armut zu Dombo
Grande in
Benguela. Ein durch Vermittelung der portugiesischen
Regierung nach
Ungarn
[* 20] gesandter und daselbst auf
Kosten der ungarischen
Akademie gedruckter Teil seiner Reiseberichte erschien 1859 unter dem
Titel:
»Magyar László délafrikai útazásai« (deutsch:
»Reisen in Südafrika
[* 21] 1849-57«,
Pest 1859).
(spr. mádjarad), 1) Badeort im ungar.
KomitatHont, mit Schwefelthermen. - 2) Dorf im ungar.
KomitatArad,
mit (1881) 2085 rumänischen und ungar. Einwohnern und berühmtem
Weinbau.
(spr. mádjaren), ein von F.
Müller, O.
Peschel u. a. zur ugrischen
Familie des finnischen
Zweigs der
Uralier gerechneter Volksstamm, den aber
Vambéry als zur türkisch-tatarischen
Familie gehörig ansieht. Sie wohnten ursprünglich
am
Ural, wo noch jetzt ihre nächsten Verwandten, die
Ostjaken und
Wogulen, sitzen.
BeimEinfall der
Avaren zogen sie nach
Süden,
wurden von den
Bulgaren unterworfen und gehorchten nach dem
Sturz des Bulgarenreichs denChasaren.
Nach der Zertrümmerung des Petschenegenreichs durch die
Chasaren und Ghuzen zogen die Magyaren, von den
Petschenegen gedrängt,
aus und teilten sich in zwei
Horden, von denen die eine am
KaspischenMeer verschwand, während die andre in Atel-Kuzu (im südwestlichen
Rußland) sich niederließ. Durch die
Kriege mit den
Bulgaren alsBundesgenossen der Oströmer gelangten
die Magyaren in die untern Donauländer und nach
Pannonien, wo sie sich gegen Ende des 9. Jahrh. dauernd niederließen, nachdem
sie die
Slawen in die nördlichen
Gebirge vertrieben hatten.
Was ihre Zahl anlangt, so ermittelte 1880 der
Zensus 6,206,872 magyarisch sprechende
Personen, von denen indes eine große
Anzahl nicht zum magyarischen Volksstamm gehört (weiteres s.
Ungarn). Daß die
Sprache der Magyaren zur finnischen
Familie gehört,
suchte schon 1770 Saijnovics zu beweisen; die nahe
Verwandtschaft beider ist von Kennern unzweifelhaft
dargethan worden. Der
Name, welcher
»Söhne der
Erde« bedeuten soll, wird mit dem ähnlich klingenden der
Meschtscherjäken in
Verbindung gebracht, welch letztere heute auf dem europäischen Abhang des südlichen
Urals wohnen.
Vgl.
Ujfalvy,
Sur le berceau
du people magyar (Par. 1874);
(Mahavellipur), 56 km südlich von
Madras
[* 23] in
Ostindien
[* 24] gelegenes Dorf, berühmt durch seine
Höhlentempel,
Monolithen, welche zum Teil vom
Meer verschlungen sind und meist der letzten buddhistischen
Periode angehören.
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