Magnolia Yulan hort.
(Lilienmagnolie), ein baumartigerStrauch aus
Japan
[* 2] und
China, mit länglich umgekehrt-eirunden, 10-12
cm langen Blättern und
vor diesen erscheinenden großen, weißen
Blüten, ist einer unsrer schönsten
Sträucher, welcher am
Rhein sehr gut, in Nordostdeutschland
nur unter
Bedeckung im
Freien aushält. Von dieser Art und von Magnolia obovataThunb., mit purpurroten
Blüten,
sind mehrere
Blendlinge gezüchtet, welche die Stammarten vielfach übertreffen.
dikotyle
Familie aus der
Ordnung der
Polykarpen,
Bäume und
Sträucher mit wechselständigen, einfachen,
meist ganzen, seltener gelappten Blättern mit meist großen, häutigen, abfallenden
Nebenblättern, welche die Endknospe
umhüllen, und sehr großen, schönen
Blüten, welche meist einzeln, end- oder achselständig, seltener
in
Trauben vereinigt sind. Die meist zwitterigen
Blüten bestehen typisch aus einem dreigliederigen
Kelch, zwei dreigliederigen
Kreisen von
Blumenblättern, zahlreichen spiralig gestellten Staubblättern und ebensolchen Fruchtblättern.
Bisweilen sind die letztern an dem verlängerten Blütenboden ährenförmig angeordnet und mehr oder weniger
verwachsen. Die
Früchte bilden
Schließfrüchte oder fachspaltige
Kapseln,
[* 3] die
Samen
[* 4] haben bisweilen eine rote, fleischige
Hülle
und enthalten ein fleischiges
Endosperm sowie einen kleinen, geraden
Embryo mit sehr kurzen
Kotyledonen und dickem Würzelchen.
(Vgl. Baillon, Magnoliacées, in
»Histoire des plantes«, Bd. 1.) Die Magnoliaceen sind
in
Nordamerika,
[* 5] wo sie in der größten Anzahl vorkommen, ferner in
China,
Japan,
Neuholland und
Neuseeland
einheimisch; sie liefern tonisch reizende
Arzneimittel und
Gewürze
(IlliciumL.). Auch sind sie wegen ihrer ungemein großen
und schönen
Blüten als Ziergehölze unsrer
Gärten und
Parke bemerkenswert
(MagnoliaL.,LiriodendronL.). Eine Anzahl von
Arten
der
GattungenMagnolia. L. undLiriodendronL. kommt fossil in
Kreide- und Tertiärschichten vor.
Von seinen Genrebildern sind hervorzuheben: Mädchen aus
Albano (1830), die Heimkehr des
Palikaren (1836,
Berliner Nationalgalerie),
zwei spielende
Knaben, ein Landmädchen und ein Fischerknabe von
Nizza.
[* 11] Seine künstlerische Bedeutung liegt in der Bildnismalerei.
Seine zahlreichen
Porträte,
[* 12] die Magnus zum gefeiertsten
Berliner Bildnismaler seiner Zeit machten, bestechen
durch ein glänzendes, durchsichtiges
Kolorit und durch elegante, romantisierende Auffassung. Hervorzuheben sind:
Thorwaldsen,
GrafWrangel,
Mendelssohn-Bartholdy,
HenrietteSontag,
JennyLind
(Berliner Nationalgalerie), E.
Mandel. Er war auch als Schriftsteller
thätig und verfaßte unter anderm eine Abhandlung über die zweckmäßigste
Beleuchtung
[* 13] von
Gemäldegalerien (1864).
2)
HeinrichGustav, Chemiker und
Physiker, geb. zu
Berlin, studierte daselbst, in
Stockholm,
[* 14] wo
er bei
Berzelius arbeitete, und in
Paris, habilitierte sich
1831 als
Dozent der
Technologie und
Physik in
Berlin und ward 1834 außerordentlicher, 1845 ordentlicher
Professor der
Physik und
Technologie daselbst. Er trat 1869 in den
Ruhestand und starb in
Berlin.
Magnus hat die
Chemie und
Physik mit einer großen
Reihe vortrefflicher Untersuchungen bereichert. Er bestimmte den Ausdehnungskoeffizienten
mehrerer
Gase
[* 15] und die
Spannkraft der
Dämpfe, konstruierte ein
Thermometer
[* 16] für Temperaturbestimmungen in
Bohrlöchern, lieferte
zahlreiche
Arbeiten über strahlende
Wärme
[* 17] und beschäftigte sich auch mit elektrischen, magnetischen und
hydraulischen Untersuchungen. Er entdeckte ein nach ihm benanntes Platinsalz, die Äthionsäure, Isäthionsäure, Überjodsäure
und analysierte die im
Blut enthaltenen
Gase.
Als Deputierter
Islands und der
Färöer seit 1835 bekundete er stets
Freimut und
Vaterlandsliebe. Er starb in
Kopenhagen.
Magnusen gehörte zu den ersten Altertumsforschern des
Nordens und den gründlichsten Kennern der Götterlehre,
Chronologie und
Paläographie der nordischen wie andrer
Nationen. Als solcher hat
er denGrund zu seiner Berühmtheit durch die
Schrift
»Udsigt over den kaukasiske Menneskestammes äldste Hjemsted og Udvandringer«
(Kopenh. 1818) gelegt.
Weiter sind hervorzuheben: seine Übersetzung und
Erklärung der »Saemundar
Edda« (Kopenh. 1821-23, 4 Bde.);
»Eddalären og dens Oprindelse« (das. 1824-26, 4 Bde.),
»Grönlands historiske Mindesmärker« (gemeinsam mit
Rafn, das. 1838-42, 3 Bde.),
Darstellung der geschichtlichen
Denkmäler und altertümlichen Überreste auf
Grönland, und sein mythologisches
Wörterbuch
»Priscae veterum Borealium mythologiae lexicon« (das.
1828).
Vgl.
Petersen,
Finn Magnusens literære Personlighed (in »Samlede Afhandlinger«,
Bd. 3, Kopenh. 1873).
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