kräftigste Wirksamkeit zeigt er bei einem Salzsäuregehalt von 0,3-1,0
Proz. Eine Verdauungsflüssigkeit, die bereits ein gewisses
QuantumEiweiß verarbeitet hat, verliert sehr an Wirksamkeit,
die ihr aber durch das Zufügen neuer
Säure wiedergegeben werden kann. Die Peptonisierung erfolgt am schnellsten bei
Temperaturen
von 35-50°; bei 0° hört die
Wirkung des Magensafts ganz auf. Der Magensaft läßt das
Nuclein, das
Mucin und
die verhornte
Substanz ganz unverändert; seine
Wirkung erstreckt sich aber auf die sämtlichen übrigen Eiweißstoffe sowie
auf das
Kollagen und die elastische
Substanz (näheres s.
Verdauung). Um sogen. künstlichen Magensaft herzustellen, der
Eiweißkörper
bei Brutofenwärme in ähnlicher
Weise verdaut wie der natürliche Magensaft, extrahiert man die gut gewaschene
und zerkleinerte Schleimhaut des Schweinemagens mit 0,5 Proz.
Salzsäure. Einen Glycerinauszug der Magenschleimhaut kann man
viele Jahre hindurch unzersetzt aufbewahren, und es genügt der Zusatz weniger
Tropfen desselben zu einer 0,5proz.
Salzsäure,
um sofort einen sehr kräftigen künstlichen Magensaft zu erhalten.
elastische, etwa 70
cm lange hohle
Sonde mit seitlichem
Fenster, wird durch den
Mund und die
Speiseröhre in
den
Magen
[* 2] eingeführt und zu diagnostischen
Zwecken oder zum Ausspülen des
Magens benutzt.
(spr. madschennta),Flecken in der ital.
ProvinzMailand,
[* 3]
Kreis
[* 4]
Abbiategrasso, an der Bahnlinie
Mailand-Turin, mit
(1881) 5573 Einw., Seidenindustrie,
Wein- und Ölhandel. - Eine 1862 eingeweihte
Kapelle erinnert an die
Schlacht zwischen
den Österreichern und den vereinigten
Franzosen und Sardiniern. Dieselbe wurde dadurch herbeigeführt, daß
die
Franzosen nach dem
Gefecht bei
Montebello hinter den Piemontesen hinweg einen Flankenmarsch nach
Norden
[* 5] ausführten
und, während der österreichische Oberbefehlshaber
Gyulay hauptsächlich um seinen linken
Flügel besorgt war, damit derselbe
nicht durch einen Übergang der Verbündeten über den
Po unterhalb seiner
Stellung umgangen werde, sich3. Juni mit
den Piemontesen bei
Novara konzentrierten.
Doch dies geschah nicht; zögernd schickte er eine
Division nach der andern in den
Kampf und erschien selbst
erst am Nachmittag auf dem Schlachtfeld. Inzwischen war
Mac Mahon von
Norden,
Canrobert von
Westen her
Napoleon zu
Hilfe gekommen,
und die
Franzosen behaupteten sich auf dem Schlachtfeld. Auf ihrer Seite war zwar auch wenig Einsicht,
aber doch
Wille und Thatkraft zu spüren gewesen. Auf österreichischer Seite war aber von Oberleitung so wenig die
Rede, daß
einzelne
Korps in der
Nacht auf eigne
Hand
[* 6] abzogen, so daß
Gyulay, auch wenn er gewollt hätte, die
Schlacht5. Juni nicht wieder
aufnehmen konnte und mit Preisgebung der
Lombardei an den
Mincio zurückgehen mußte. Die
Franzosen verloren
4000, die
Österreicher 6000 Mann an
Toten und Verwundeten, die letztern außerdem 4500 Versprengte, meist desertierte
Italiener.
Mac Mahon empfing für seinen
Anteil an dem
Sieg den Marschallstab und den
Titel eines
Herzogs von Magenta.
Abzehrungskrankheit der
Schafe
[* 7] in den ersten beiden Lebensjahren, die gewöhnlich seuchenartig
auftritt und durch die Anwesenheit von
Würmern (Strongylus contortus) im
Labmagen verursacht wird. Die
Krankheit gibt sich
durch charakteristische
Erscheinungen nicht zu erkennen; imWinter oder im Frühjahr stellen sich
Bleichsucht
und
Abmagerung ein, und bei der
Obduktion finden sich die
Würmer
[* 8] in großer Zahl im
Labmagen. Über die
Entwickelung der Wurmbrut
außerhalb des
Schafes ist Sicheres nicht bekannt; dieselbe wird im Frühjahr und
Sommer auf feuchten
Weiden aufgenommen, wo
sie aus
Eiern entsteht, die von den geschlechtsreife
Würmer beherbergenden
Schafen mit dem
Kot entleert
wurden. Nicht selten kommt die Magenwürmerseuche zusammen mit der
Lungenwürmerseuche oder mit der Bandwurmseuche oder mit beiden vor. Die
Kur kann nur eine palliative sein, da bis jetzt kein
Mittel bekannt ist, die
Würmer abzutreiben. Die
Schafe müssen kräftig
gefüttert werden, damit
sie der schädlichen Einwirkung der
Würmer widerstehen können, bis diese von
selbst abgehen.
nachhaltigen Einfluß, zumal auf die
Entwickelung
des deutschen Realschulwesens, hatte seine
»PädagogischeRevue« (seit 1840). Auch seine zahlreichen methodischen
Bücher, in
denen er die genetische
Methode und den erziehenden
Unterricht empfahl, namentlich: »Die genetische
Methode des
Unterrichts in
fremden
Sprachen« (Zürich
1846), fanden viel Anklang.
(Macies), Mangel von Fettansatz, derjenige Zustand eines
Wesens, in welchem es weniger Körperfülle, Rundung
der
Formen und Fettansammlung unter der
Haut
[* 22] zeigt, als bei Individuen seiner Art und seines
Alters gewöhnlich sich findet.
Die Magerkeit kann
Folge einer
Krankheit oder beschränkterErnährung sein, aber auch ihren
Grund in klimatischen,
sozialen, gemütlichen und andern Verhältnissen haben, welche der Fettbildung hinderlich sind.
Sie ist gewöhnlich ein minder
gutes Zeichen, wenn sie nach vorheriger Körperfülle als
Abmagerung eintritt.
Valle (spr. walle maddscha, deutsch Mainthal), ein
System tessinischer Hochalpenthäler, deren
Wasser, zur Maggia
gesammelt, bei
Locarno den
Lago Maggiore erreichen. Die oberste
Stufe,
ValLavizzara, enthält, 2240 m ü. M.,
den Quellsee
¶
mehr
der Maggia und in 1280 m Höhe den OrtFusio. Bei Peccia (837 m) mündet der Bach des Val di Peccia, bei Bignasco (434 m) die
Bavona aus ValBavona, bei Cevio (406 m) die Rovana aus Val di Campo, endlich, unmittelbar nachdem die Maggia sich durch die Schlucht
von Ponte Brolla (250 m) hinausgezwängt, die beträchtliche Melezza, welche die sogen. Centovalli
durchfließt und links den das ValOnsernone durchziehenden Isorgno empfängt. Das gesamte Mainthal war bis 1798 eine der italienischen
Vogteien der Schweiz
[* 24] (s. Tessin).
Aus dem Lavezstein von Lavizzara werden im Val di Peccia Töpfe und andre Geschirre
gedrechselt, welche nach Italien
[* 25] Absatz finden; ValOnsernone liefert Strohgeflechte. Bosco, deutsch Gurin, die einzige deutsche
Gemeinde des Kantons (345 Einw.), fertigt Holzwaren. Maggia bildet politisch einen der acht Bezirke des Kantons Tessin
und enthält in 22 Gemeinden
(deren größte Cevio mit 535 Einw.) eine katholische und fast ausschließlich italienische
Bevölkerung
[* 26] von (1880) 6379 Seelen.