Der Regierungsbezirk (s.
Karte
»ProvinzSachsen«)
[* 2] umfaßt 11,507 qkm (209 QM.), hat (1885) 989,760
Einw. (darunter 942,499
Evangelische, 40,365 Katholiken und 4023
Juden) und besteht aus den 15
Kreisen:
Die Unterlage besteht aus Buntsandstein und
Muschelkalk,
in noch größerer Tiefe auch aus
Steinsalz;
darüber befinden sich in tiefen
Mulden ausgezeichnete Braunkohlenlager und in
den sanftern Terrainwellen des festen Gesteins mächtige Lehmlager, die von einer 0,4-0,9
m tiefen schwarzen
Dammerde überlagert werden.
(altd. mâc), im altdeutschen
Recht s. v. w. Seitenverwandter
(Schwertmagen, männliche Blutsverwandte, die in
männlicher
Linie von einem gemeinsamen Stammvater abstammen:
Agnaten, Mannsstamm;
Spill- oder Kunkelmagen, Seitenverwandte,
die durch
Frauen verwandt sind, und diese selbst:
Kognaten, Weibsstamm);
(spr. mahsch),Eugène, franz. Marineoffizier und Afrikareisender, geb.
ging, nachdem er 1860
Reisen nach dem obern
Senegal und nach Tagant unternommen und die
Flüsse
[* 8] Salum und
Sin nördlich vomGambia
mehrmals besucht hatte, 1863 mit dem Marinearzt
Quintin in Handelsinteressen nach dem obern
Niger und erreichte im
Februar 1864
Segu,
wo er zwei Jahre lang festgehalten wurde, ehe er im Juni 1866 die Rückreise antreten durfte. Durch ihre astronomischen Bestimmungen
und
Aufnahmen haben beide die
Karte des westlichen
Sudân sehr verbessert und vervollständigt. Mage beschrieb
diese
Reise in den Werken:
»Relation d'un voyage d'exploration au Soudan occidental«
(Par. 1867) und
»Voyage dans le Soudan
occidental« (das. 1868). Er ertrank beim
Scheitern der von ihm geführten
KorvetteGorgone bei
Brest.
(eigentlich
Magalhães, spr. machaljāngs, franz. und span.
Magellan), Fernão de, berühmter Erdumsegler, um 1480 zu Saborosa in der portug.
Provinz Tras os
Montes geboren, hatte sich
in portugiesischen
Diensten seit 1505 bei der
Eroberung von
Malakka und in
Afrika
[* 9] ausgezeichnet, trat sodann, von der portugiesischen
Regierung zurückgesetzt in spanische
Dienste
[* 10] und erhielt vom
KaiserKarl V., um einen westlichen Weg nach
den
Molukken aufzusuchen, fünf
Schiffe
[* 11] mit 239 Mann
Besatzung, mit welchen er von
San Lucar absegelte und die
Mündung des
La Plata erreichte.
Nachdem er im Julianshafen (49° 15' südl.
Br.)
Patagoniens fast fünf
Monate überwintert und eine dort ausbrechende
Rebellion energisch unterdrückt hatte, erreichte er das
Vorgebirge am Eingang der
Meerenge, das er
De las
Virgines
nannte, und drang dann durch die bis dahin noch ganz unbekannte
Straße, die nachher den
NamenMagelhaensstraße (s. d.) erhielt,
nach der
Südsee vor, die er 28. Nov. zuerst erblickte und wegen des anhaltend ruhigen Wasserspiegels den
»StillenOzean« benannte. Er durchschiffte denselben mit den drei ihm gebliebenen
Schiffen (eins hatte
Schiffbruch gelitten,
ein andres ihn heimlich verlassen und war nach
Spanien
[* 12] zurückgekehrt) binnen 3
Monaten und 20
Tagen und entdeckte, nahe daran,
dem Mangel an
Wasser und Lebensmitteln zu unterliegen, den Archipel der
Marianen und bald darauf
die
Philippinen.
Den Beherrscher von
Zebu, einer dieser
Inseln, bekehrte er zum
Christentum, fiel jedoch im
Kampf gegen den Beherrscher der
Insel
Matan SeinGeschwader ging von da nach den
Molukken; aber nur eins der
Schiffe, die
Viktoria,
kam unter
Führung von
Sebastian del
Cano mit 18
Personen nach
Spanien zurück. Eine italienische Originalbeschreibung
der
Fahrt von
Pigafetta veröffentlichte
Amoretti
(»Primo viaggio intorno al globo«,
Mail. 1800; franz., Par. 1801); einen
Auszug
aus dem
Tagebuch eines von Magelhaens' Begleitern, des
Mestre Bautista, gabNuñez deCarvalho in den »Noticias para
a historia e geografia das nações ultramarinas« (Lissab. 1831, 6 Bde.).
Die vollständigste
Beschreibung der
Reise lieferte
LordStanley in »The first voyage round the world by
Magellan« (Lond. 1875),
worin die Originalberichte von sechs Zeitgenossen Magelhaens' zusammengestellt sind.
Vgl. außerdem Bürck, oder
die erste
Reise um die
Welt (Leipz. 1844);
die nach ihrem Entdecker (1520) benannte
Straße, welche den südlichsten Teil
Südamerikas von dem
Feuerland-Archipel scheidet.
IhreLänge beträgt von dem östlichen Eingang zwischen den
Kaps de las
Virgines und
Espirito Santo bis zu dem westlichen zwischen den
Kaps Pillar und Victory gegen 600 km; die
Breite
[* 15] wechselt gewöhnlich
zwischen 20 und 30 km. Der östliche, breiteste Teil hat die
Richtung erst gegen
SW., später gegen S.; der westliche, viel
schmälere Teil wendet sich nach
¶
mehr
NW. In beiden Teilen ist die Bildung der Ufer ganz abweichend. Der erstere hat zu beiden Seiten ebenes und welliges Land, waldlose
Grassteppen, der westliche ist von steilen, mit dichten Wäldern bedeckten Bergen
[* 17] begrenzt; die Strömung ist hier viel heftiger
und unregelmäßiger als im Ostteil, die Beschiffung dazu durch die überwiegenden Westwinde erschwert,
aber die Ufer sind reich an schönen Häfen, die im O. viel sparsamer sich finden. Für den Verkehr ist diese Straße von großer
Bedeutung. Im 16. Jahrh. wurde sie, als der einzige bekannte Weg aus dem Atlantischen in den
StillenOzean, stark besucht, bis die Schwierigkeit, sie gegen W. hin zu durchfahren, nach der Entdeckung
des KapsHorn den Weg um die Südspitze des Feuerlandes so in Aufnahme brachte, daß sie nur noch wenig benutzt wurde.
Erst in diesem Jahrhundert hat die Einführung der Dampfschiffe, die vom Wind unabhängig sind, sie wieder belebt, und jetzt
wird sie von solchen viel befahren. Die Herrschaft über die Uferlandschaften beansprucht die RepublikChile,
[* 18] welche daselbst eine kleine Niederlassung, Punta Arenas, vorwiegend als Deportationsort angelegt hat, die jedoch trotz
der daselbst entdeckten Steinkohlenlager nicht recht gedeiht.
Vgl. Kohl, Geschichte der Entdeckungsreisen und Schiffahrten
zur Magelhaensstraße (Berl. 1877);