und an der Südseite der Sierra Nevada, ist noch mit Urwäldern bedeckt, und in den Bergen hausen noch sogen. Tiger, Löwen und
Bären. Gold, Silber und andre Metalle kommen vor. Die Bevölkerung schätzte man 1880 auf 167,000 Seelen. Haupterwerbszweige sind
Landbau und Viehzucht, daneben Fabrikation von Hüten, Handtüchern, Zigarren, Magney-Preserven etc. Farbholz,
Nutzholz, Tabak und Häute, Sassaparille und Tolubalsam sind die wichtigsten Handelsgegenstände. Hauptstadt ist Santa Marta. S.
Karte »Peru etc.«
Stadt im mexikan. Staat Sonora, im fruchtbaren Thal des Rio de San Ignacio, mit besuchtem Jahrmarkt, Gold-, Silber-,
Kupfergruben in der Umgegend und 2000 Einw. 20 km südöstlich davon Ruinen einer 228 m hohen Pyramide,
auf deren Gipfel ein Fahrweg führt, und eines in die Felsen eingehauenen Palastes der Azteken.
an der Westküste der Halbinsel Kalifornien (Mexiko), durch langgestreckte Inseln vom Meer getrennt, ist
fischreich und wird viel von Walfischfahrern besucht.
(Rio Magdalena oder Madalena), ein Fluß in der Republik Kolumbien in Südamerika,
entspringt auf dem Gebirgsknoten von Las Papas aus der Lagune del Buey unter 2° nördl. Br., nur 12 km von seinem Zufluß Cáuca,
dessen Thal von dem seinigen durch die Kordillere von Quindiu getrennt ist, an deren beiden Seiten beide Flüsse parallel nach
N. strömen. Von Neiva (437 m ü. M.) an ist er bereits schiffbar; doch unterbrechen oberhalb Honda (200 m ü. M.) Katarakte
die Schiffbarkeit auf 150 km. Während oberhalb Honda der Fluß nur kurze Zuflüsse aufnimmt, weil sein Thal geringe Breite hat,
empfängt er weiter unten bedeutendere, wie den Carare, Sagamoso und Cesar von der Ostseite, den Quali,
Nare und Cáuca (s. d.) von der Westseite, von denen der letzte der bei weitem bedeutendste
ist.
Vom 11. Breitengrad an beginnt sich der Magdalenenstrom in mehrere Arme zu teilen und ein großes Delta zu bilden, dessen wie die Ufer des
Stroms mit Urwald bedeckte Inseln starken Überschwemmungen ausgesetzt sind. Von den einzelnen Kanälen war
früher der nach Cartagena führende El Dique der wichtigste; jetzt hat die größte Bedeutung der gegen N. gehende Kanal,
der unterhalb Sabanilla in das Antillenmeer mündet. An seiner Mündung liegt eine gefährliche Barre. Der ganze untere Lauf des
Stroms durchschneidet die sogen. Tiefebene des Magdalenenstroms, die
im O. bis zur Sierra Nevada de Santa Marta, im W. bis an das Antillenmeer reicht. Dampfschiffe befahren den untern Magdalenenstrom 800 km
weit bis Honda und seit 1875 (Dampfer Moltke) auch die oberhalb der Stromschnellen gelegene Strecke bis Neiva. S. Karte »Peru etc.«
(Magdalenen-Nonnen, Schwestern von der Buße der St. Magdalena, franz. Madelonnettes, Filles de la Madeleine,
auch weiße Frauen, wahrscheinlich von ihrer Kleidung, genannt), ein um 1200 in Deutschland gestifteter Orden, welcher sich der
Besserung gefallener Mädchen widmete. Er wurde von Gregor IX. und Innocenz IV. mit Privilegien bedacht und verbreitete sich
namentlich in Frankreich und Italien.
Die noch existierenden Magdalenenstifter in protestantischen Ländern
widmen sich auch der Krankenpflege (s. Innere Mission).
vormaliges deutsches Erzbistum,
ward 962 aus einem Teil des Bistums Halberstadt gebildet, 967 bestätigt,
aber erst 968 nach dem Tode des Erzbischofs Wilhelm von Mainz und des Bischofs Bernhard von Halberstadt wirklich eingerichtet. Zu
seinem Sprengel gehörten die Bistümer Meißen, Merseburg, Zeitz-Naumburg, Havelberg, Brandenburg und in der ersten Zeit auch Posen;
auch erhielt das Erzbistum die Würde eines Primats in Deutschland. Adalbert, der erste Erzbischof, starb
auf einer Visitationsreise 981 bei Merseburg.
Sein Nachfolger Gisilar, der zugleich auch Bischof von Merseburg war, besiegte die Wenden und starb 1004. Der 13. Erzbischof (1126-34)
war der heil. Norbert, der Stifter des Prämonstratenserordens, dem er auch das Kloster Unsrer Lieben Frauen
und andre Klöster anwies. Erzbischof Wichmann (1152-92), der an den Reichsangelegenheiten und am Kampf gegen Heinrich den Löwen
hervorragenden Anteil nahm, half 1157 Brandenburg wiedererobern und dort das Christentum herstellen; unter ihm wurde das Schloß
Giebichenstein regelmäßige Residenz der Erzbischöfe.
Unter dem Erzbischof Albrecht I., Grafen von Kevernburg (1205-32), wurde 1211 an der Stelle des 1207 abgebrannten
der Grund zu dem neuen Dom gelegt. Unter ihm kam es zum sogen. Magdeburger Krieg gegen den Markgrafen Albrecht II. von Brandenburg,
welcher seine Allodialgüter in der Altmark vergebens von der Lehnshoheit des Erzstifts zu befreien suchte. Erzbischof Burchard
I. (seit 1232) setzte die Streitigkeiten fort, starb aber schon 1235 in Konstantinopel auf einer Reise
nach Jerusalem.
Ihm folgte Albrechts I. Bruder Wilbrand, der von dem Markgrafen Johann I. geschlagen und gefangen wurde. Hiermit endete 1244 der
Magdeburger Krieg. Unter dem 38. Erzbischof, Günther von Schwarzburg (1403-45), kam es in dem schon seit
langem entzündeten Streit zwischen Stift und Stadt 1432 wegen der Befestigung der letztern gegen die Hussiten zu einem Aufstand
der Bürger, worauf der Erzbischof das Interdikt über die Stadt verhängte, das er erst 1435 aufhob. Sein Nachfolger Friedrich
verzichtete 1449 auf die Lehnshoheit über die Altmark.
Von dem 40. Erzbischof, Johann von Bayern (1464-75), an bekleideten nur Mitglieder der großen fürstlichen
Familien die erzbischöfliche Würde. Ernst von Sachsen (1476-1513) verlegte die Residenz nach Halle, wo er die Moritzburg erbaute.
Auf ihn folgten sechs Fürsten aus dem Haus Brandenburg. Unter Albrecht V. (1513-45, s. Albrecht 8), welcher auch Bischof von Halberstadt
war, ja 1514 sogar Kurfürst und Erzbischof von Mainz, 1518 Kardinal wurde, begann seit 1524 die Ausbreitung der Reformation,
die trotz des Widerstandes Albrechts sich behauptete, weshalb derselbe 1541 das Stift gänzlich verließ.
Unter Johann Albert (1545-51) und Friedrich IV. (1551-52) behauptete sich die neue Lehre, und der letzte vom
Papst bestätigte Erzbischof, Siegmund (1552-66), Kurfürst Joachims II. jüngster Sohn, trat offen zur lutherischen Lehre über
und führte sie auch im Land ein. Von seinen Nachfolgern, den drei postulierten Erzbischöfen evangelischen Bekenntnisses,
übergab der erste, Joachim Friedrich, des spätern Kurfürsten Johann Georg Sohn, 1567 den Dom, der seit 1546 geschlossen gewesen,
dem evangelischen Gottesdienst und verheiratete sich 1570 mit seiner Base Katharine von Küstrin. Der jüngste Sohn aus dieser
Ehe, Christian Wilhelm (geb. 1587), folgte ihm, als Joachim Friedrich 1598 Kurfürst von Brandenburg wurde,
mehr
1598 erst unter der Vormundschaft des Domkapitels, seit 1608 selbständig und nahm am Dreißigjährigen Kriege gegen den Kaiser
teil, weswegen er 1628 vom Kapitel entsetzt und sein Koadjutor, Herzog August von Sachsen, zweiter Sohn des Kurfürsten Johann Georg,
zum Erzbischof und Administrator erwählt wurde. Nach dem Restitutionsedikt 1629 ernannte Ferdinand II. seinen
Sohn, Erzbischof Leopold Wilhelm, zum Erzbischof, der auch nach Magdeburgs Eroberung 1631 kurze Zeit das Stift innehatte.
Der Streit zwischen den drei Prätendenten wurde im Prager Frieden 1635 so geschlichtet, daß Leopold Wilhelm Halberstadt, Christian
Wilhelm, der 1632 in kaiserlicher Gefangenschaft katholisch geworden, 12,000 Thlr. Rente erhielt und das
Erzstift dem Herzog August von Sachsen übergeben wurde. Infolge einer Bestimmung des Westfälischen Friedens (1648) wurde es
nach Augusts Tod 1680 säkularisiert und als ein erbliches Herzogtum dem Haus Brandenburg zum Ersatz für Vorpommern gegeben.
Die Würde des Primas von Deutschland kam an den Erzbischof von Salzburg. Das ganze Herzogtum, ohne die 1780 dazu
geschlagene preußische Grafschaft Mansfeld, umfaßte 1773 auf 5400 qkm 29 Städte, 7 Flecken und 418 Dörfer. Die Zahl der Einwohner
belief sich auf 234,050, später 260,000, meist protestantischer Konfession. Die gesamten landesfürstlichen Einkünfte des
Herzogtums betrugen jährlich 1,400,000 Reichsthaler. Das Wappen war ein mit Rot und Silber quer geteilter
Schild.
Das Herzogtum war in vier Kreise geteilt: den Holzkreis, den Jerichowschen Kreis, den Saalkreis und den Ziesarschen Kreis. S.
die »Geschichtskarten von Deutschland«.
Vgl. Lentzen, Stifts- und Landeshistorie von Magdeburg (Köthen 1756);
»Regesta archiepiscopatus
Magdeburgensis« (hrsg. von v. Mülverstedt, Magdeb.
1877-86, Bd. 1-3);
Großfeld, De archiepiscopatus Magdeburgensis originibus (Münst.
1856);
Opel, Die Vereinigung des Herzogtums Magdeburg mit Kurbrandenburg (Halle 1880).
[Burggrafschaft Magdeburg.]
Ganz verschieden vom Erzbistum und Herzogtum Magdeburg war die Burggrafschaft Magdeburg. Schon zu Karls d. Gr.
Zeit bestand die alte kaiserliche Statthalterschaft zu Magdeburg. Unter Kaiser Otto I. erhielt dieses Amt Bedeutung durch seine
Verbindung mit der Vogtei über das neugegründete Erzbistum. Nachdem mehrere Mitglieder der Häuser Walbeck und Plötzke die
Burggrafschaft besessen hatten, kam sie 1118 an den Grafen Wiprecht von Groitzsch. Nach dem Tod von Wiprechts Sohn Heinrich von
Groitzsch, Markgrafen der Lausitz, kam sie 1136 an Burkhard von Querfurt, bei dessen Geschlecht sie bis 1269 blieb.
In diesem Jahr erkaufte Erzbischof Konrad II. das Burggrafentum mit dem damit verbundenen magdeburgischen Erzschenkenamt von
dem Grafen Burkhard zu Mansfeld und überließ es den Herzögen Johann von Lauenburg und Albrecht II. von Wittenberg für 12,000
Mark, aber als Lehen des Erzstifts.
Die Burggrafschaft umfaßte damals die burggräflichen Rechte zu Magdeburg und Halle sowie die Ämter Gommern,
Ranis, Elbenau und Grottau. Indes 1294 wurde das Burggrafentum wieder an das Erzstift verpfändet und blieb mit diesem vereinigt,
bis es 1538 Kurfürst Johann Friedrich mit schweren Kosten wieder einlöste, um es zu gunsten der Evangelischen gegen Albrecht
V. geltend zu machen. Doch gab es darüber noch viele Streitigkeiten, die endlich 10. Juni 1579 durch den Magdeburger Permutationsrezeß
zu Eisleben zwischen
dem Kurfürsten August von Sachsen und dem Erzstift Magdeburg dahin entschieden wurden, daß das Erzstift an Kursachsen
einen großen Teil der Grafschaft Mansfeld abtrat, wogegen das Kurhaus Sachsen auf das Burggrafentum verzichtete,
aber sich und seinen Nachkommen den Titel und das Wappen desselben nebst den vier oben genannten Ämtern vorbehielt.
(hierzu der Stadtplan), Hauptstadt der preuß. Provinz Sachsen wie des gleichnamigen Stadtkreises und eine
der wichtigsten Festungen des Deutschen Reichs, liegt am Nordende der fruchtbaren Magdeburger Börde (s. d.)
und an der Elbe, die sich hier in drei Arme, die Strom-, Zoll- und Alte Elbe, teilt, unter 11° 40' östl. L. v. Gr. und
52° 8' nördl. Br., 41 m ü. M., und besteht aus der eigentlichen alten Stadt und der Sudenburg
und den früher selbständigen, seit 1886 und 1887 mit dem Stadtgebiet vereinigten Städten Neustadt und
Buckau am linken Elbufer sowie der Citadelle und dem Werder auf den Inseln in der Flußteilung und der befestigten, von König
Friedrich Wilhelm I. 1731 gegründeten Friedrichstadt am rechten Ufer der Alten Elbe.
Durch die Abtragung der bei der nach 1866 erfolgten Erweiterung der Festung von der Stadtgemeinde angekauften
alten Festungswerke ist im S. und W. ein Raum gewonnen worden, welcher ungefähr der Hälfte des ganzen alten bebauten Terrains
gleichkommt, und auf welchem jetzt ein neuer Stadtteil entstanden ist, der vorzüglich an der breiten und vornehmen Kaiserstraße
mit sehr eleganten Bauten besetzt ist. Ein Teil der alten Festungswerke und Glacis ist in Promenaden und
parkartige Anlagen umgewandelt worden, von denen namentlich der Friedrich Wilhelms-Garten, an der Stelle des 968 gegründeten, 1809 aufgehobenen, 1813 von
den Franzosen geschleiften Klosters Berge gelegen, die ehemalige Bastion Kleve mit dem schönen Kriegerdenkmal und der Fürstenwall
sich auszeichnen.
Die alten Festungsthore sind größtenteils geblieben; nur das frühere Schrotdorfer Thor im NW. ist entfernt,
während das Ulrichs- und Sudenburger Thor weiter hinausgerückt sind. Da nach dem Brand von 1631 die alte Stadtanlage mit all
den engen und winkeligen Gassen beibehalten wurde und zudem das Terrain nach der Elbe hin erheblich abfällt,
macht der eigentliche Kern der Stadt abseits von der Hauptverkehrsader derselben, dem denselben in seiner ganzen Ausdehnung
durchschneidenden Breiten Weg, keinen angenehmen Eindruck, doch wird in der neuesten Zeit viel für Verbreiterung enger Gassen
und Anlage neuer Straßenzüge gethan.
Von Plätzen sind hervorzuheben: der Neue Markt oder Domplatz und der Alte Markt. Auf dem an letztern stoßenden
kleinen Platz vor der Hauptwache steht die 1857 errichtete Bronzestatue des frühern Oberbürgermeisters Franke; den Alten Markt
selbst ziert das merkwürdige Reiterstandbild Kaiser Ottos I., das jedoch kein Denkmal im heutigen Sinn, auch nicht, wie die
Inschrift des 16. Jahrh. besagt, schon 973, sondern erst gegen Ende
des 13. Jahrh. errichtet worden ist. Wie die beiden weiblichen Figuren zu Seiten des Kaisers, welche irrigerweise als dessen
beide Frauen bezeichnet werden, so hat auch das Standbild symbolische Bedeutung und wurde, wie die Rolande, jedenfalls als
Sinnbild für die erworbene Gerichtsbarkeit der Stadt aufgestellt. Die zahlreichen