angebaut, enthält aber sehr reiche
Salinen. Die Bewohner, die Maduresen, gehören zur malaiischen
Rasse und sind den Javanern
nahe verwandt, jedoch von gröbern
Zügen, kräftiger, ausdauernder und unternehmender, zählen daher zu den besten
Soldaten
der niederländisch-indischen
Armee.
Politisch bildet Madura mit
ca. 80 östlicher gelegenen Inselchen eine Residentschaft mit einem
Umfang von 5286 qkm (96 QM.) mit (1885) 1,373,948 Einw.
(473
Europäer, 4029
Chinesen, 1425 Araber) und vier
Distrikten: Madura, Pamekasan, Sampang und Sumenep, regiert von einheimischen
Fürsten unter
Kontrolle des niederländischen
Residenten, der in Pamekasan wohnt;
die bedeutendste Stadt ist aber Sumenep,
dann der
HafenBangkallan an der Westküste.
(Mycetom), Erkrankung der
Haut
[* 2] und der tiefern Weichteile des
Fußes, der obern
Gliedmaßen und des
Rumpfes,
welche in den ostindischen
Kolonien endemisch vorkommt und nach langem Siechtum zum
Tod führt. Es handelt sich dabei um langwierige
Entzündungen, welche durch einen
Schimmelpilz(Chionyphe CarteriBerk.) hervorgerufen und unterhalten werden.
Vgl.
Carter, On mycetoma or fungus foot of
India (Lond. 1874).
Doch entwickelte er auch ferner als Wortführer der nationalliberalen
Partei im Folke- und
Landsthing sowie seit 1855 mehrfach
als
Präsident des
Reichstags eine rege politische Thätigkeit. Er starb erblindet Durch seine philologischen
Arbeiten
erwarb er sich bald den
Ruf eines der scharfsinnigsten und gründlichsten
Kritiker. Auf
Cicero beziehen
sich: »De Asconii Pediani commentariis in Ciceronis orationes« (Kopenh. 1828),
»Emendationes in Ciceronis libros philosophicos«
(das. 1828),
»Epistola critica ad Orellium de orationibus Verrinis« (das. 1828),
die trefflichen
Ausgaben von: »De finibus bonorum
et malorum« (das. 1839, 3. Aufl. 1876) und
»Cato major et Laelius« (das. 1835, 2. Aufl.
1869) sowie die
Rezension zwölf ausgewählter
Reden (das. 1830, 4. Aufl. 1858). Für
Livius lieferte er: »Emendationes Livianae«
(Kopenh. 1860, 2. Aufl. 1876) und im Anschluß daran mit
Ussing eine Gesamtausgabe (das. 1861-65, 4 Bde.;
zum Teil schon in 4. Aufl.). Zahlreiche Emendationen zu verschiedenen Schriftstellern bot
er in den »Adversaria critica ad scriptores graecos et latinos« (Kopenh.
1871-84, 3 Bde.). Die grammatischen
Studien förderte er in der »Latinsk Sproglaere til Skolebrug« (Kopenh.
1841, 7. Aufl. 1881; deutsch zuletzt von Genthe, Braunschw. 1877)
sowie in der »Graesk Ordföiningslaere« (Kopenh.
1846, 2. Aufl. 1857; deutsch: »Syntax der griechischen
Sprache«, 2. Aufl., Braunschw. 1884). Seine letzten
Werke sind: »Die
Verfassung und
Verwaltung des römischen
Staats« (Kopenh. u. Leipz.
1881-82, 2 Bde.) und die Selbstbiographie: »Livserindringer« (das.
1887). Seine akademischen
Gelegenheitsschriften und kleinern
Arbeiten, zum Teil von größter Bedeutung, sind gesammelt in: »Opuscula academica« (Kopenh.
1834-1842, 2 Bde.; 2. Aufl. 1887)
und
»Kleine philosophische
Schriften« (Leipz. 1875).
PhilippeMarieGuillaume van der, belg.
Kartograph, geb. zu
Brüssel,
[* 5] war anfangs
Kaufmann,
wandte sich noch im
Alter von 30
Jahren dem Kartenzeichnen zu und gab schon 1827 einen
»Atlas
[* 6] universel« in 400 Blättern heraus,
dann 1829-30 einen
»Atlas de l'Europe« in 165 Blättern. 1830 gründete er sein berühmtes Établissement
géographique de
Bruxelles, eine großartige
Gruppe von
Ateliers, aus denen eine bedeutende Anzahl von
Karten,
Atlanten,
Reliefs,
Globen und
Büchern hervorgegangen ist, namentlich solche, welche für die Kenntnis
Belgiens von Wichtigkeit sind, wie:
»Carte
de la Belgique« (1833, 43
Blatt);
[* 7]
»Dictionnaires géographiques des provinces de la Belgique« (1831-38);
(spr. mār-),Jacob van, der bedeutendste niederländ. Dichter des 13. Jahrh.,
geboren in
Zeeland oder in
Flandern, wohnte seit etwa 1257 zu
Damme bei
Brügge, wo er nach der
Tradition das
Amt eines Stadtschreibers
bekleidete und zwischen 1291 und 1300 starb. Seine frühsten Gedichte, der nur in Bruchstücken erhaltene »Trojanische
Krieg«, nach dem
Französischen des
Bénoît de
Sainte-More (hrsg. von
Verdam,
Groning. 1873),
und der um 1256 abgefaßte
»Alexander«, nachdem
Lateinischen des Gauthier de Chastillon (hrsg. von
Franck, das. 1882) sowie der
Roman von »Torec« (hrsg.
von
TeWinkel,
[* 8]
Leiden
[* 9] 1875), gehören zwar dem
Stoff nach noch ganz zu dem
Kreis
[* 10] der ritterlichen
Epik, stehen aber schon unter
dem Einfluß einer historischen
Kritik, und das lehrhafte
Element wiegt in ihnen vor.
Später empfahl Maerlant nur
historisch glaubhafte biblische, geistliche oder weltliche
Erzählungen und rein lehrhafte
Darstellungen, von denen er selbst
sehr umfängliche
Muster aufstellte. Zu den Gedichten aus dieser zweiten
Periode Maerlants gehören: ein
»Leben des heil. Franziskus«,
nach dem
Lateinischen des
Bonaventura (hrsg. von Tideman,
Leiden 1848);
die »Heimelijkheid der heimelijkheden«,
nach den »Secreta secretorum« des
Pseudo-Aristoteles (hrsg. von Clarisse, Dordr. 1838);
verschiedene strophische, zum Teil
geistliche Gedichte, unter denen das Gespräch »Wapene Martijn«
(Antwerp. 1496; hrsg. von Verwijs,
Leiden 1857) das bemerkenswerteste
ist.
»Bestiaris« oder »Der
Naturen bloeme«, eine gereimte
Naturgeschichte nach dem lateinischen
Werk
»De naturis rerum« vonThomas de Cantimpré (hrsg. von Bormans, das. 1857, und
von Verwijs,
Groning. 1878);
»Alexanders geesten« (hrsg. von
Snellaert, das. 1860-62, 2 Bde.)
und das umfänglichste seiner Werke:
»Spiegel
[* 11] historiael«, 1284 begonnen, eine lange Zeit unvollendet
vorliegende gereimte Weltchronik nach dem
»Speculum historiale« des
Vincentius Bellovacensis (hrsg. von der
Maatschappij voor
nederlandsche letterkunde durch de
Vries und Verwijs,
Leiden 1857-63, 3
Tle.), deren verloren geglaubter 2. Teil 1869 von
Ferdinand
v.
Hellwald (s. d.) auf der
WienerBibliothek aufgefunden und mit de
Vries und Verwijs (das. 1873-77)
¶