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Seeschiffe von ½ Mill. Ton. Ausgeführt werden namentlich Kaffee, Zucker, [* 2] Indigo, [* 3] Ölfrüchte, Farbstoffe, Baumwolle, [* 4] eingeführt dagegen vornehmlich Baumwollenstoffe und Metallwaren. Dem Verkehr mit dem Innern des Landes dienen die Eisenbahnen nach Bombay, [* 5] Maissur, Beypur, Tutikorin.
[Geschichte.]
[* 6] ist der Schauplatz der Thaten der drawidischen Völker (s. Drawida). Schon vor der Ankunft der ersten arischen Ansiedler bestanden südlich der Kaweri geordnete Reiche, deren Gründung in den Anfang des 6. Jahrh. v. Chr. gesetzt werden muß. Es gab drei größere Reiche: das der Pandja mit der Hauptstadt Madura, nördlich davon das von Tschola mit der Hauptstadt Variur (Arialur) und nordöstlich Tschera mit Skandapura und Salem als Mittelpunkten. Anfangs waren die Pandjakönige die mächtigsten, die Ruinen der stolzen Bauten zu Madura stammen aus dem 2. Jahrh. n. Chr.; in dieselbe Zeit fallen dort Lehranstalten zum Studium der tamulischen Sprache [* 7] und die Ausbildung ihrer Litteratur.
Ende des 3. Jahrh. kam Tschola empor. Bis zum 11. Jahrh. dauerte die Blüte [* 8] dieses Reichs; dann fiel es für kurze Zeit den fremden Fürsten zur Beute, errang aber bald darauf mit den übrigen Reichen wieder seine Unabhängigkeit. Um 1370 beginnt eine neue Periode der Drangsale: das südliche Indien ward dem Reich der weitverbreiteten Jadawa einverleibt (ursprünglich ein Hirtenstamm, dessen Führer sich schließlich von Widschajanagar aus [im nördlichen Haidarabad] gefürchtet machten) und verblieb dieser Dynastie, welche bis zur Aufrichtung der englischen Herrschaft das letzte große Reich in Indien gründete; von Bidschapur und Golkonda aus (im südlichen Haidarabad) machten seit Ende des 14. Jahrh. die dortigen mohammedanischen Fürsten, später die Marathen Vorstöße.
In den Beginn des 17. Jahrh. fällt englischerseits der erste Versuch, in Palikat (nördlich von eine Handelsniederlassung zu erwirken; sie gelang 1620 in Masulipatam, einem Küstenort nördlich der Godaweri; 1639 wurden mit Bewilligung der regierenden Hindufürsten die Festungen St. George bei Madras, 1691 St. David bei Cudallor, ferner an der Malabarküste die Feste von Tellitscherri erbaut. Devikottah an der Mündung der Kaweri wurde 1749 von Tandschor abgetreten zur Belohnung für geleistete Unterstützung des Kronprätendenten.
Die Nizams von Haidarabad hatten Masulipatam und Ländereien in den nördlichen Circars (s. d.) an die Franzosen abgetreten, aber 1759 wurde Masulipatam von den Engländern eingenommen und Land im Umfang von 2578 qkm ihnen überwiesen. 1765 trat der Großmogul zu Dehli als Oberherr über Haidarabad die ganzen Nordcircars ab; 1766 bestätigte der Nizam die Abtretung und schloß mit den Engländern ein Schutz- und Trutzbündnis. 1781 wurden die niederländischen Besitzungen von Palikat, Sadras und Negapatam annektiert.
Die ersten Kriege mit Haider Ali (s. d.) und Tippu Sahib (s. d.) von Maissur hatten den Bestand der englischen Herrschaft in Indien in Frage gestellt und endeten mit Verträgen auf der Grundlage gegenseitiger Herausgabe aller Eroberungen. Im Vertrag vom wurden dagegen von Tippu Sahib Malabar, Salem und ein Teil von Madura abgetreten; 1799 bei der Teilung von Maissur fielen Kanara und Koimbatur an England. In den Kriegen dieser Zeit traten die Engländer wiederholt als Vermittler auf zwischen dem Nawab des Karnatik, dessen Gebiet um Madras herumlag, und seinem südlichen Nachbar, dem Radscha von Tandschor; letzterer unterzeichnete 1776 einen geradezu schimpflichen Vertrag und trat die Stadt Nagor mit 277 Dörfern an England ab, und 1799 ging sein ganzer Besitz auf dieses über.
Mit diesem Jahr schließt die Reihe der Feldzüge um den Besitz der Landschaften von alle übrigen Erwerbungen erfolgten ohne Blutvergießen. Eine unruhige, zu Gewaltthätigkeiten geneigte Bevölkerung [* 9] sind die Maphla in Malabar; für diese gelten Ausnahmegesetze mit strengen Strafen, die sie aber zeitweise von gesetzwidrigen Handlungen nicht abhalten.
Vgl. Wheeler, Madras in the olden time (Madras 1861 bis 1862, 3 Bde.);
Maclean, Handing information regarding the Madras presidency (das. 1879).