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(Washingt. 1840, 3 Bde.),
seine »Letters and other writings« Rives (2. Aufl., New York 1884, 4 Bde.) heraus.
Vgl. Rives, Life and times of J. Madison (Bost. 1866-69, 3 Bde.);
(Washingt. 1840, 3 Bde.),
seine »Letters and other writings« Rives (2. Aufl., New York 1884, 4 Bde.) heraus.
Vgl. Rives, Life and times of J. Madison (Bost. 1866-69, 3 Bde.);
s. Nukahiwa. ^[= die größte der Markesasinseln im Stillen Ozean, 482 qkm groß mit (1876) ...]
niederländ. Residentschaft in der Osthälfte von Java und an dessen Südküste, 6492 qkm (117,9 QM.) groß mit (1883) 1,005,060 Einw. (darunter 658 Europäer und 3506 Chinesen), welche an den zahlreichen Flußläufen, namentlich am Solo, Reis, Tabak, [* 2] Kaffee, Indigo, [* 3] Zucker, [* 4] Baumwolle, [* 5] Zimt u. a. gewinnen.
Auch gibt es Petroleum- und Solquellen.
Hauptort ist das Dorf Madiun.
Johann Heinrich von, Astronom, geb. zu Berlin, [* 6] war seit 1817 Lehrer an dem Schullehrerseminar daselbst, studierte seit 1822 an der Universität Naturwissenschaft, besonders Astronomie, [* 7] ward 1830 Lehrer am königlichen Seminar daselbst und stellte auf der von Wilhelm Beer bei Berlin errichteten Privatsternwarte seine ersten astronomischen Beobachtungen über die Oberfläche des Mars an, [* 8] die 1830 erschienen. Mit Beer zeichnete er auch eine vorzügliche große Mondkarte (Berl. 1834-36, 4 Blatt), [* 9] schrieb dazu die »Allgemeine Selenographie« (das. 1837, 2 Bde.) und lieferte eine Generalkarte des Mondes von 31 cm Durchmesser (1837) nebst einer »Kurzgefaßten Beschreibung des Mondes« (das. 1838). Außerdem beobachtete und berechnete er mehrere Doppelsterne, zwei Saturntrabanten sowie Sonnen- und Mondfinsternisse.
Nachdem er 1833 auf Rügen für die russische Chronometerexpedition die Zeitbestimmungen geliefert hatte, erhielt er 1836 an der königlichen Sternwarte [* 10] in Berlin eine Anstellung und ging 1840 als Professor der Astronomie und Direktor der Sternwarte nach Dorpat. [* 11] Hier stellte er wichtige Untersuchungen über die Fixsternsysteme an und gelangte zu dem Resultat, in den Plejaden den Zentralpunkt unsers ganzen Fixsternsystems zu erblicken. 1858 ward er zum Wirklichen Staatsrat ernannt. 1860 reiste er zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis [* 12] nach Spanien, [* 13] legte aber 1865 infolge eines Augenübels seine Stellung nieder und kehrte nach Deutschland [* 14] zurück. Er lebte seitdem in Bonn [* 15] und starb in Hannover. [* 16]
Unter seinen astronomischen Arbeiten sind hervorzuheben: »Der Wunderbau des Himmels« (Berl. 1841; 8. Aufl., Straßb. 1884);
»Beobachtungen auf der Sternwarte Dorpat« (Dorp. 1842-65, Bd. 9-16);
»Fragments sur les corps célestes du système solaire« (Par. 1841);
»Untersuchungen über die Fixsternsysteme« (Mitau [* 17] 1847-48, 2 Bde.);
»Die Zentralsonne« (1. u. 2. Aufl., das. 1846);
»Leitfaden der mathematischen und allgemeinen physischen Geographie« (Stuttg. 1844);
»Astronomische Briefe« (Mitau 1844-47);
»Beiträge zur Fixsternkunde« (Haarl. 1855);
»Die Eigenbewegung der Fixsterne« [* 18] (Dorp. 1854);
»Der Fixsternhimmel« (Leipz. 1858);
»Über totale Sonnenfinsternisse, mit besonderer Berücksichtigung der Sonnenfinsternis vom 18. Juli 1860« (im 25. Bd. der »Verhandlungen der kaiserlichen Leopoldino-Karolinischen Akademie«, in deren Auftrag Mädler diese Finsternis zu Vittoria in Spanien beobachtet hatte; separat, Jena [* 19] 1861, Nachtrag 1862);
»Reden und Abhandlungen über Gegenstände der Himmelskunde« (Berl. 1870);
»Geschichte der Himmelskunde« (Braunschw. 1872-73, 2 Bde.).
»meine Herrin«, besonders von der Jungfrau Maria (s. d.) gebraucht und namentlich von künstlerischen Darstellungen, welche die Jungfrau mit dem Kind zeigen (s. Madonnenbilder).
del Monte, Wallfahrtsort und herrlicher Aussichtspunkt bei Varese (s. d.).
(Marienbilder), gemalte und plastische Darstellungen der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind, welche in der Geschichte der christlichen Kunst eine sehr bedeutsame Stelle einnehmen. Die Legende erzählt, daß der Evangelist Lukas das erste Bild der Madonna mit dem Kind nach dem Leben (s. Lukasbild) gemalt haben soll, weshalb er in mittelalterlichen Bildern in dieser Thätigkeit dargestellt wird. Die ersten Bilder der Mutter Jesu finden sich, doch nur vereinzelt, in Katakombenbildern des 2. und 3. Jahrh. Erst seit dem 5. Jahrh. wurden die Madonnenbilder häufiger, und von da ab machte sie die byzantinische Malerei allgemein.
Doch ist die Mehrzahl dieser Madonnenbilder durch den Bildersturm vernichtet worden. Aus den Fesseln byzantinischer Starrheit befreite Cimabue zu Ende des 13. Jahrh. die und von da ab hat die italienische Malerei und Plastik ihre höchste Aufgabe in Madonnenbildern gesehen, bis Raffael den Typus der Madonna mit dem Kind in zahlreichen Gemälden (Madonna della Sedia, Sixtinische Madonna) zur Vollendung brachte (vgl. auch Heilige Familie). Dem italienischen Schönheitskultus trat bald das schlicht-bürgerliche Empfinden der deutschen Kunst (Dürer und Holbein) [* 20] gegenüber, in welcher der Marienkultus seinen tiefsten und reinsten Ausdruck gefunden hat.
Hier sind besonders der unter dem Namen »das Marienleben« bekannte Cyklus von Holzschnitten von Dürer und die Madonna des Bürgermeisters Meyer von H. Holbein dem jüngern zu nennen. Eine in der mittelalterlichen Kunst beliebte cyklische Darstellung waren auch die sieben Freuden und die sieben Schmerzen der Maria. Besondere Gruppen bilden die Darstellungen der Madonna mit dem Kind, als Himmelskönigin auf dem Halbmond schwebend (nach Offenbar. Joh., Kap. 12), und die Madonna mit dem Leichnam Christi (s. Pietà).
Die Madonna allein kommt häufig auf Darstellungen des englischen Grußes, der unbefleckten Empfängnis (Murillo), der Mater dolorosa, des Todes Mariä und der Himmelfahrt Mariä (s. d.) vor.
Vgl. Gruyer, Les vierges de Raphael et l'iconographie de la vierge (Par. 1869, 3 Bde.);
Rohault de Fleury, La sainte vierge (das. 1878);
A. Schultz, Die Legende vom Leben der Jungfrau Maria und ihre Darstellung in der bildenden Kunst des Mittelalters (Leipz. 1879);
Erkl, Die Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Skulptur (Brixen 1883);
Fäh, Das Madonnenideal in den ältern deutschen Schulen (Leipz. 1884);
v. Schreibershofen, Die Wandlungen der Mariendarstellungen in den Bildern der Kunst (Heidelb. 1886).
(spr. -duh), Jean Baptiste, belg. Maler, geb. 1796 zu Brüssel, [* 21] machte sich zuerst als Lithograph durch Herausgabe von Sammelwerken über belgische Kostüme, [* 22] dann einer »Physionomie de la société en Europe de Louis IX à nos jours« (1835-36) einen Namen. Besonders bekannt sind die »Scènes de la vie des peintres de l'école flamande et hollandaise« (1840). Seine zahlreichen Öl- und Aquarellbilder behandeln meist Genreszenen aus älterer Zeit; sie zeigen Geist und Humor in der Erfindung und große technische Gewandtheit in der Ausführung. Er starb
[* 23] Präsidentschaft des britisch-ind. Kaiserreichs, der südlichste Teil der vorderindischen Halbinsel, erstreckt sich vom Kap Komorin unter 8° 4' nördl. Br. am Golf von Bengalen (Koromandelküste) 1930 km bis zum 20.°, am Indischen Ozean ¶
(Malabarküste) 870 km bis zum 14.° nördl. Br. Die sehr unregelmäßige Nordgrenze bilden das nahezu von Madras umschlossene Maissur, Bombay, [* 25] Haidarabad, die Zentralprovinzen und Bengalen. Die Präsidentschaft zerfällt in die unmittelbaren Besitzungen der Kaiserin von Indien mit einem Areal von 361,241 qkm (6560 QM.) und (1881) 30,827,218 Einw. und die Tributärstaaten (Banganapalla, Sundur, Pudukota, Travankor, Kotschin) mit einem Areal von 24,891 qkm (452 QM.) und 3,344,849 Einw., so daß das ganze dem Gouverneur von Madras unterstellte Gebiet ein Areal von 385,132 qkm (7012 QM.) mit 34,172,067 Einw. hat.
Die Hauptgebirge sind die Ost- und Westghats. Die Ostghats mit einer mittlern Höhe von 500 m und bis 1500 m aufsteigenden Gipfeln gehören ganz zu Madras, sie lassen überall einen breiten ebenen Streifen zwischen sich und dem Meer, werden von drei großen Flüssen: Godaweri, Krischna und Kaweri, durchbrochen und schließen sich im S., wo sich das Massiv der Nilgiri erhebt, an die Westghats, die, mit einer mittlern Höhe von 1000 m und in einer Entfernung von nur 20-60 km der Küste parallel laufend, eine wirkliche Wasserscheide bilden.
Das zwischen beiden Ketten eingeschlossene Plateau neigt sich nach O. Das Klima [* 26] ist nur auf den Hochebenen ein gesundes zu nennen. In den Nilgiri herrscht ein beständiger Frühling, bei der meteorologischen Station zu Dodabetta ist die Durchschnittstemperatur 11,8° C., in Bellari ist die mittlere Temperatur des Juli 38,8,° des Januars 23,1,° in Koimbatur 27,6° und 22,6° C. Auf dem Plateau sind die Regen leicht, nach S. nehmen sie mehr und mehr ab. Dürren und Hungersnot sind häufig, dazu kommen Sumpffieber, Cholera, Pocken.
Die Koromandelküste ist bei Beginn und bei Aufhören des Nordostmonsuns gewaltigen Cyklonen ausgesetzt, welche die Schiffe [* 27] aufs niedrige Gestade treiben und die dortigen Dörfer hinwegspülen. Die Mineralschätze werden noch wenig ausgebeutet, doch wird Eisen [* 28] seit alters aus trefflichem Magneteisenstein bereitet. Die ziemlich mächtigen Kohlenlager des Godaweridistrikts sind von nur geringem Werte, dagegen haben die Goldbergwerke des Wainad erneute Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Die wichtigsten Werke befinden sich bei Devala, 44 km südöstlich von Manentavadi. Mangan findet sich in den Nilgiri und bei Bellari, Kupfer [* 29] an mehreren Stellen der Ostghats, Antimon und Silber in Madura; Granate sind im N. häufig, dort findet man auch einige Diamanten. Die Waldungen sind am wertvollsten in Curg und Travankor; in dem letztern findet sich die Caesalpina sapan. Um die systematische Verwüstung der Wälder durch Brandkultur zu verhüten, wurden 1875 und 1882 besondere Forstgesetze erlassen, und die Regierung selbst hat zahlreiche Pflanzungen mit Teakbäumen, Eukalyptus, Kasuarinen ^[richtig: Kasuarineen] angelegt.
Andre wertvolle Hölzer sind: Eben-, Rosen- und Sandelholz. Der Reinertrag betrug 1882-83 aber nur 26,009 Pfd. Sterl. Der Wert der jährlichen Holzausfuhr übersteigt kaum 100,000 Pfd. Sterl. Man hat eine ganze Reihe verschiedener Pflanzen eingeführt: aus Bolivia [* 30] die Cinchona, aus Malakka und Amerika [* 31] den Kautschukbaum, aus Australien [* 32] den schon genannten Eukalyptus, welche jetzt ganze Wälder in den Nilgiri bilden, die anderseits aber wieder ihres Waldwuchses entkleidet sind, um Kaffeepflanzungen (44,587 Hektar), welche 1886: 371,027 Ztr. Kaffee lieferten, und Theepflanzungen, welche 1886: 68,8 Mill. Pfd. Thee lieferten, Platz zu machen.
Nennenswert sind außerdem die Kulturen von Zuckerrohr, Indigo, Pfeffer, Tabak und namentlich von Baumwolle, die 1882-83 auf 683,433 Hektar gebaut wurde. Reis wird besonders in den Uferlandschaften, Gerste [* 33] und Hirse [* 34] in den höhern, trocknern Lagen angebaut. Die Ernten hängen zum großen Teil von der Bewässerung ab, für welche außerordentlich viel gethan worden ist. Es können im ganzen 2,800,000 Hektar bewässert werden, und 1,600,000 Hektar sind vor Dürre ganz sichergestellt.
Unter Kultur überhaupt befinden sich 13 Mill. Hektar. Die wilden Stämme sammeln in den Wäldern Kardamome, Galläpfel, Arrowroot, Zimt, Harze, Honig. Hauptfrüchte sind: Tamarinden, Mango, Arekanüsse in den westlichen Ghats, Kokosnüsse an den Lagunen der Malabarküste. Die Tierwelt ist vertreten durch den schwarzen Leoparden, ein sehr schädliches Raubtier, [* 35] Elefanten, die immer seltener werden, und deren Fang durch Gesetz streng geregelt ist, Büffel, Hirsche, [* 36] giftige Schlangen. [* 37]
Die Pferde [* 38] waren früher weit zahlreicher und besser. Die Rinder [* 39] sind klein und mager, die Schafe [* 40] hochbeinig und grobwollig; 1883 zählte man 7,140,911 Rinder, 1,483,938 Büffel, 38,130 Pferde, 124,731 Esel, 8,941,813 Schafe und Ziegen. Die eingeführten Karpfen, Schleien und Forellen gedeihen sehr gut in den kleinen Nilgiriseen. Die Ausfuhr von Produkten der Viehzucht [* 41] beziffert sich jährlich auf 22 Mill. Mk. für Häute und ½ Mill. Mk. für Hörner. Die Industrie der Präsidentschaft zeichnete sich früher namentlich durch feine und schöne Baumwollgewebe aus; heute haben europäische Fabrikate ihre Stelle eingenommen.
Von einheimischen Produkten stehen die Juwelierarbeiten von Tritschinapalli, die Horn- und Elfenbeinarbeiten von Wizagapatam und die Sandelholzarbeiten von Kanara noch in gutem Ruf. In Gandscham werden durch Europäer Zucker, Rum und Arrak hergestellt. Für den Handel ist die Stadt Madras der wichtigste Zentralpunkt; nennenswert sind noch die Häfen Negapatam, Tutikorin, Kalikat, alle mit dem Innern durch Eisenbahnen verbunden. Drei große Schienenwege durchziehen die Präsidentschaft und verbinden die Stadt Madras mit Bombay, Goa und Beypur im W. und mit Ponditscherri, Negapatam, Tutikorin im O. sowie mit Bangalor und Maissur. Auch die Kanäle dienen teilweise dem Verkehr. Die Hauptausfuhrartikel bilden Kaffee, Baumwolle, Häute und Leder, Reis, Öle, [* 42] Zucker, wogegen namentlich Baumwoll- und Metallwaren eingeführt werden.
Die Bevölkerung [* 43] beträgt (1881) 30,827,218 Seelen, was gegen die unmittelbar vorhergehende Zählung von 1871 eine Abnahme von 393,755 Seelen bedeutet; doch wird der wirkliche, durch eine 1876 auftretende Hungersnot verursachte Verlust auf 3½ Mill. berechnet. Die Zahl der Europäer betrug 1881 nur 6852 Seelen, wovon 1492 weiblichen Geschlechts. Nach den Religionen unterschied man 28,215,857 Hindu, 1,924,625 Mohammedaner, 699,700 Christen, 24,962 Dschaina u. a. Das Christentum wurde in Madras vielleicht schon seit dem ersten christlichen Jahrhundert verbreitet.
Die syrische Kirche in Malabar leitet, freilich wohl ohne Grund, ihren Ursprung vom Apostel Thomas her; jedenfalls gab es Manichäer oder Nestorianer, d. h. persische Christen, bereits im 7.-8. Jahrh. auf der Westküste, wie eine Inschrift in Pehlewi (Altpersisch) und ein in Kotschin aufgegefundenes ^[richtig: aufgefundenes], jetzt in Cambridge aufbewahrtes Manuskript beweisen. Die Mehrzahl der Christen (473,353) sind Katholiken, unter den Protestanten befinden sich 4667 Lutheraner; 564,004 sind Eingeborne. Die Hindu scheiden sich in eine große Anzahl von Kasten, unter denen die mit dem Namen Paria (s. d.) bezeichnete ¶