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Lyoner Bahn führenden Schleppbahn, hat (1881) 3523 Einw. und bedeutenden Kohlenbergbau.
Lyoner Bahn führenden Schleppbahn, hat (1881) 3523 Einw. und bedeutenden Kohlenbergbau.
ein althebräisches Saiteninstrument.
(neuhebr., »Cyklus«),
das mehrbändige Buch, welches den Gebetcyklus für die jüdischen Festtage enthält (deutsch am besten von Mich. Sachs).
in der Geognosie die senkrechte Entfernung der beiden Begrenzungsflächen eines Ganges oder einer Schicht;
auch die vertikale Verbreitung einer ganzen Formation oder Formationsgruppe.
Entscheidung eines Rechtshandels unmittelbar durch die oberste Staatsgewalt unter Abweichung vom regelmäßigen gesetzlichen Verfahren;
nach modernem Verfassungsrecht unzulässig. S. Kabinettsjustiz.
die Summe aller Hoheitsrechte des Regenten;
die Gesamtheit der Befugnisse einer Person, einer Behörde, eines Beamten etc.
(spr. mäckínnleth), Stadt in Montgomeryshire (Nordwales), am untern Dovey, mit (1881) 2025 Einw., das Maglona der Römer. [* 2]
genannt el Enamorado (»der Verliebte«),
galicischer Troubadour, berühmt durch sein tragisches Ende, lebte in der ersten Hälfte des 15. Jahrh. Er war Schildträger im Dienste [* 3] des Marquis Enrique de Villena und verliebte sich in eine junge Dame vom Hof [* 4] desselben. Obwohl dieselbe seine Liebe erwiderte, wurde sie dennoch vom Marquis gezwungen, einen andern zu heiraten. Da M. nichtsdestoweniger fortfuhr, den Gegenstand seiner Liebe in seinen Gedichten zu verherrlichen, beklagte sich der Gatte deshalb bei dem Marquis, welcher den Dichter ins Gefängnis werfen ließ, und da er auch hier noch fortfuhr, die Geliebte zu besingen, tötete ihn jener eines Tags durch das Gitter durch einen Lanzenstich. Die bedeutendsten spanischen Dichter der Zeit besangen Macias' unglückliches Geschick, und im Volk wurde seine Liebe sprichwörtlich. Von seinen Gedichten, welche meistens im galicischen Dialekt abgefaßt waren, sind nur wenige im »Cancionero di Baena« (Madr. 1851; Leipz. 1860, 2 Bde.) auf uns gekommen. Eins derselben hat Bellermann verdeutscht in: »Die alten Liederbücher der Portugiesen« (Berl. 1840).
(spr. mazjejowize), Ort im russisch-poln. Gouvernement Sjedletz, unfern der Weichsel, mit 1500 Einw. Hier entscheidender Sieg der dreifach überlegenen Russen über die Polen unter Kosciuszko.
Waclaw Alexander, poln. Geschichtsforscher, geb. 1793 zu Kalwarya, studierte in Warschau, [* 5] dann in Berlin [* 6] und Göttingen, [* 7] wurde 1819 Professor der Rechte an der Warschauer Universität und starb daselbst. Seine Hauptwerke sind: »Geschichte der slawischen Gesetzgebungen« (1832-38, 4 Bde.; 2. Ausg. 1856-65, 6 Bde.; deutsch, Stuttg. 1835-39, 4 Bde.);
»Geschichte der polnischen Litteratur« (bis zum 16. Jahrh., 1851-52, 3 Bde.) und »Geschichte des Bauernaufstandes in Polen« (Warsch. 1874).
Maciejowski neigte mehr als andre polnische Gelehrte dem Panslawismus zu.
(spr. -tschínjo), grünlichgrauer oder eisenschüssiger, kalkiger Sandstein, welcher Fukoideen und Inoceramen einschließt, gehört zur Kreideformation, [* 8] teilweise vielleicht auch zum Eocän und findet sich weit verbreitet in den Alpen [* 9] und in Oberitalien. [* 10]
Vgl. Tertiärformation. [* 11]
(eigentlich Mac Intosh, spr. mäckinntōsch), Charles, Chemiker, geb. 1766 zu Glasgow, [* 12] unternahm in seiner chemischen Fabrik zu Crossbacket bei Glasgow um 1820 zuerst die Darstellung des Bleizuckers im großen, verbesserte 1825 die Berlinerblaufabrikation und erfand in demselben Jahr die Stahlbereitung durch Glühen des Eisens in Kohlenwasserstoffgas sowie 1823 einen nach ihm benannten, mit Hilfe von Kautschuk (s. d.) dargestellten und besonders zu Mänteln benutzten wasserdichten Kleiderstoff (Mackintosh).
Er starb in Dunchattan bei Glasgow.
Intyre (spr. -teir), Australienreisender, ging 1865 von Melbourne, [* 13] um das Schicksal Leichhardts aufzuklären, über den Cooper Creek nach Burketown am Carpentariagolf, ohne den Zweck seiner Reise zu erreichen, und starb 1866 auf der Rückreise.
s. Myristica. ^[= L. (Muskatnußbaum), Gattung aus der Familie der Myristikaceen, gewürzhafte, mit einem etwas ...] [* 14]
s. Muskatblütöl. ^[= ätherisches Öl, welches aus dem Samenmantel der Muskatnüsse, der sogen. Muskatblüte, ...]
Karl, Freiherr Mack von Leiberich, österreich. General, geb. zu Nennslingen in Franken, trat 1770 in österreichische Dienste, wurde 1778 Adjutant Kinskys, dann Lacys, focht als Major mit Auszeichnung im Türkenkrieg und ward 1789 zum kaiserlichen Flügeladjutanten und nach dem Fall Belgrads zum Obersten ernannt. 1792-93 diente er in den Niederlanden als Generaladjutant des Prinzen Josias von Koburg [* 15] und führte 1793 im März die Verhandlungen mit Dumouriez, die dessen Übertritt zur Folge hatten. 1794 leitete er als Generalquartiermeister des Kaisers den Feldzug und wurde 1797 zum Feldmarschallleutnant ernannt.
Nach dem Frieden von Campo Formio 1797 erhielt er vom König von Neapel [* 16] den Oberbefehl über die neapolitanischen Truppen gegen die Franzosen, warf noch im November die letztern unter Championnet zurück und besetzte Rom; [* 17] doch zwang ihn die in der Engelsburg zurückgebliebene französische Besatzung bald wieder zum Rückzug. Da er hierauf mit dem französischen General einen Waffenstillstand schloß, brach in Neapel ein Aufruhr der Lazzaroni aus, und Mack sah sich genötigt, in dem französischen Lager [* 18] Sicherheit zu suchen. Er wurde als Kriegsgefangener nach Dijon, [* 19] dann nach Paris [* 20] gebracht, wußte aber von dort 1800 heimlich zu entkommen. 1805 zum Generalquartiermeister des Kaisers ernannt und beauftragt, rasch bis an die Iller vorzurücken und Ulm [* 21] zu befestigen, drang er mit 80,000 Mann bis zur Iller vor, ward aber von den unerwartet schnell heranrückenden Franzosen im Oktober im Rücken angegriffen und geschlagen und warf sich mit der Hauptarmee in die Stadt Ulm. Im Vertrauen auf russische Hilfe und die preußische Neutralität weigerte er sich, rechtzeitig den Rückzug nach Böhmen [* 22] anzutreten, und ward gezwungen, 17. Okt. eine Kapitulation abzuschließen, durch welche er die Stadt samt seiner 20,000 Mann starken Armee übergab.
Auf sein Ehrenwort entlassen, kehrte er nach Österreich [* 23] zurück, ward aber hier vor ein Kriegsgericht gestellt und zur Todesstrafe verurteilt, welche der Kaiser jedoch auf Dienstentsetzung und 20jährige Festungshaft milderte. Durch die Vermittelung des Erzherzogs Karl wurde er aber 1808 aus der Haft entlassen und 1819 völlig begnadigt. Er ertrug sein Unglück und die maßlosen Schmähungen, die auf ihn gehäuft wurden, mit Schweigen und Standhaftigkeit. Er starb in St. Pölten. Seine Rechtfertigungsschrift über die Kapitulation von Ulm ist kürzlich in Raumers »Historischem Taschenbuch« (1873) veröffentlicht worden.
(spr. mäckē oder mäckēī), Charles, schott. Dichter und Schriftsteller, geb. 1814 zu Perth, erhielt seine Erziehung in London [* 24] und in Belgien, [* 25] wo er ein Augenzeuge der Revolution von 1830 war, und ¶
veröffentlichte schon 1834 einen Band [* 27] Gedichte, die ihm die Bekanntschaft von John Black, dem Herausgeber des »Morning Chronicle«, und die Mitarbeiterschaft an diesem Blatt [* 28] verschafften. Während dieser neun Jahre dauernden Thätigkeit schrieb er: »A history of London« (1838);
»The Thames and its tributaries« (1840, 2 Bde.);
einen zweiten Band Gedichte: »The hope of the world, and other poems« (1840),
und den Roman »Longbeard« (2. Aufl. 1850),
der ein Sitten- und Charakterbild aus einer frühen Epoche der englischen Geschichte entrollt. In dieselbe Zeit fallen seine »Memoirs of extraordinary popular delusions« (1841, 3 Bde., u. öfter) und »The Salamandrine, or love and immortality«, eine Erzählung in Versen (1842, neue Aufl. 1856).
Von 1844 bis 1847 war Mackay Herausgeber des »Glasgow Argus« und publizierte die durch zarte Lyrik ausgezeichneten »Legends of the isles« (1845, 2. Aufl. 1857); ferner: »The scenery and poetry of the English lakes« (1846, 2. Aufl. 1852) und die besonders beliebt gewordenen Gedichte: »Voices from the crowd« (1846, 5. Aufl. 1857) nebst den »Voices from the mountains« (1847, 2. Aufl. 1857). Von seinen spätern poetischen Werken, die den frühern an Wert nicht immer gleichkommen, sind zu nennen: »Town lyrics« (1848);
»Egeria, or the spirit of nature« (1850);
die Gedichtsammlung »Under green leaves« (1857);
die Dichtungen »A man's heart« (1860) u. a. Eine Sammlung derselben veröffentlichte er 1876. Von Prosaschriften fällt sein Werk »The Mormons« (4. Aufl. 1856) in diese Zeit. 1857-58 hielt Mackay acht Monate lang vielbesuchte Vorlesungen in allen großen Städten der Vereinigten Staaten [* 29] von Nordamerika [* 30] und veröffentlichte das Ergebnis seiner Beobachtungen 1860 in dem Werk »Life and liberty in America«. In demselben Jahr gründete er die »London Review«.
Weniger günstig gestaltete sich sein Aufenthalt in Amerika, [* 31] als er dort während des Bürgerkriegs die den Nordstaaten ungünstige »Times« vertrat. Weitere Veröffentlichungen von ihm sind: »The gouty philosopher by John Wagstaffe« (1862);
»Studies from the antique, and sketches from nature« (1864, 2. Aufl. 1867);
»Under the blue sky«, eine Sammlung von Journalartikeln (1871);
»Lost beauties of the English language« (1874) und das biographisch wie als Quelle [* 32] für die Zeitgeschichte bedeutende Werk »Forty years recollections, 1830-70« (1876, 2 Bde.).
Aus seinen keltischen Studien erwuchsen die Schriften: »The Gaelic etymology of the languages of Western Europe« (1878) und (in französischer Sprache) [* 33] »Les recréations gauloises et origines celtiques de la langue française«. Seine jüngsten Veröffentlichungen sind: der Roman »Luck and what came of it« (1881, 3 Bde.);
»Poetry and humour of the Scottish language« (1882);
»The founders of the American republic« (1885) und »Glossary of obscure words and phrases in the writings of Shakespeare« (1887).
Außerdem hat Mackay poetische Sammelwerke herausgegeben, wie: »The book of Scottish songs« (neue Ausg. 1866),
»The Cavalier songs and ballads of England from 1642 to 1684« (1864) u. a. Mackay wohnt seit den letzten Jahren in Fern Dell bei Dorking (Grafschaft Surrey). An den öffentlichen Angelegenheiten hat er sich immer im Sinn des Liberalismus beteiligt.