2)
SirJohnAlexander, kanad. Staatsmann, geb. 1815, ward auf der
Schule zu
Kingston erzogen, ließ sich als
Advokat daselbst nieder
und wurde 1844 von den
Konservativen zu
Kingston ins kanadische
Parlament gewählt, indem er diese Stadt
noch jetzt vertritt. 1847 ward er als Generaleinnehmer und
Kommissar der Kronlande Mitglied des
Ministeriums, das 1850 gestürzt
wurde. Als 1854 die
Konservativen wieder zur
Regierung kamen, trat er als
Attorney general in das
Kabinett und war eine Zeitlang
dessen
Chef. 1862 übernahm er das Milizdepartement, trat aber, als das
Parlament die von ihm vorgelegte
Milizbill ablehnte, mit seinen
Kollegen in demselben Jahr zurück. 1864 ward er wieder
Attorney general unter Taches Premierschaft, 1868 Justizminister
und 1869 erster Premierminister des geeinigten
Kanada, der
Dominion of Canada. Nachdem er 1873 hatte zurücktreten müssen,
bildete er 1878 ein neues
Kabinett. Macdonald gilt als der
Führer der konservativen
Partei in Oberkanada.
»The portent, a story of second sight« (1864) und »Adela
Cathcart« (1864) folgten. In letzterm Werk sind besonders die eingestreuten
Balladen und
Lieder von großer
Schönheit. Nicht
minder trefflich sind: »Alec
Forbes of Howglen« (1865) und die Gedichtsammlungen: »The hidden life,
and other poems« (1864) und »The disciple, and other poems« (1867).
TheologischenInhalts sind die »Unspoken sermons« (1869) und »The
miracles of our
Lord« (1870). Von
Romanen verdienen noch Erwähnung: »Annals of a quiet neighbourhood«
(1866);
(spr. maßēdu), 1) JoséAgostinho de,
Padre, portug. Dichter, geb. zu
Beja, trat 1778 alsMönch
zu
Lissabon
[* 9] in das Augustinerkloster da Graça, ward 1792 aus demselben ausgestoßen, durfte indessen fernerhin als weltlicher
Priester fungieren und erhielt 1802 die
Stelle eines Hofpredigers. 1812 zum
Deputierten erwählt und 1830 zum Chronisten des
Usurpators
DomMiguel ernannt, starb er 1831 in Pedrouços. Seine Hauptwerke sind die epischen
Dichtungen: »Gama« (1811; spätere
vermehrte
Ausgabe u. d. T.: »O Orionte«, 1814),
»Novo Argonautica« (1825) und das komische
Heldengedicht
»Os Burros« (1812). Als Prosaschriftsteller entwickelt er
Witz und derbe
Satire in den
»Cartas a
ManoelMendes Fogaça«
und
»As pateadas«.
2) JoaquimManoel de, namhafter brasil. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
São João de Itaborahy in der
ProvinzRio de Janeiro,
[* 10] widmete sich demStudium der
Medizin, wandte sich aber
schon früh der
Poesie zu und lebt jetzt als
Professor der brasilischen Geschichte am
KollegiumDomPedro in
Rio de Janeiro.
Sein
berühmtestes Werk ist: »A Nebulosa« (1857), ein lyrisch-episches Gedicht
in sechs
Gesängen voll trefflicher Schilderungen der großartigen
NaturBrasiliens, aber nicht ohne mancherlei
Überschwenglichkeiten. Außerdem schrieb er Bühnenstücke, wie die nationale
Tragödie »Cobé« (1855),
Alagoas, liegt auf einer
Halbinsel, welche das
HaffLagoa do
Norte vom
Meer trennt,
hat einzelne stattliche Gebäude (Hauptkirche, Regierungspalais und Assemblea), ein
Lyceum, einen Archäologisch-geographischen
Verein, eine Baumwollweberei, eine Maschinenfabrik, Schiffswerfte und 12,000 Einw.
Schiffe
[* 11] löschen bei der Vorstadt Jaraguá.
Auch an der
Schlacht bei
Mylä nahm er teil. Nach beendetem
Krieg lebte er während Oktavians
Abwesenheit in
Rom und leitete,
ohne ein öffentliches
Amt zu bekleiden, die Staatsangelegenheiten. Nach der
Schlacht bei
Actium (31), zu
der er Oktavianus begleitet hatte, unterdrückte er, nach
Rom zurückgekehrt, rechtzeitig den
Anschlag des jungen
Lepidus (s. d.)
und blieb fortan in der unmittelbaren Umgebung des
Augustus; doch schlug er alle öffentlichen
Ehren und
Würden aus und blieb
¶
mehr
römischer Ritter. SeinVerhältnis zu Augustus benutzte er vielfach, dessen Leidenschaftlichkeit zu mäßigen und andern zu
nützen; stets machte er dem Kaiser gegenüber seine abweichende Ansicht mit Freimut geltend. Die ersten Dichter seiner Zeit
fanden bei ihm Anerkennung, Fürsorge und Schutz. Vergil wußte er für das ihm bei der Ackerverteilung
an Veteranen entrissene väterliche LandgutErsatz zu verschaffen, wofür ihm die »Georgica« gewidmet wurden; Horaz schenkte
er sein sabinisches Landgut. Den Grundsätzen der Epikureischen Philosophie huldigend, ergab sich Mäcenas übrigens dem Lebensgenuß
in einem selbst dem damaligen Rom mißfälligen Grad. Er starb 8 v. Chr. Von seinen Schriften haben sich nur
Bruchstücke erhalten. Als Gönner der Künstler und Gelehrten ist sein Name (Mäcēn) schon im Altertum sprichwörtlich geworden.
Vgl. Frandsen, eine historische Untersuchung (Altona
[* 14] 1843).