(em), m, lat. M, m, der labiale Nasal, wird dadurch gebildet, daß man, wie bei der Aussprache der Vokale, die Stimmbänder in regelmäßige Schwingungen versetzt, aber den Stimmton nicht aus dem Mund, sondern an dem schlaff herabhängenden Gaumensegel vorbei durch die Nase [* 2] hinaustreibt, während gleichzeitig die Lippen, ähnlich wie bei der Aussprache des b, geschlossen werden. Am Schluß der Wörter sinkt das m leicht zu einem bloßen nasalen Nachklang herab oder wird ganz abgeworfen. Beide Erscheinungen zeigen sich besonders häufig in den romanischen Sprachen, z. B. franz. on aus homo, ital. buono aus bonum; auch im Lateinischen wurde das auslautende m häufig gar nicht ausgesprochen und daher auch beim Lesen der Verse vor Vokalen stets übergangen. Der Buchstabe m stammt von dem phönikischen Mem (»Wasser«) ab.
Als Zahlzeichen bedeutet M im Griechischen 40, im Lateinischen (eigentlich CIↃ) 1000, MM = 2000. In römischen Handschriften etc. steht M. für Marcus, Manlius, Magister, Monumentum, Municipium etc. Jetzt ist ℳ. (oder Mk.) allgemeine Abkürzung für Mark, desgleichen m für Meter;
in der Grammatik steht m. für Maskulinum;
bei Bezeichnung von Handfeuerwaffen [* 3] bedeutet M s. v. w. Modell (z. B. Infanteriegewehr M/71 = Modell vom Jahr 1871);
in der (Klavier-) Musik s. v. w. mano oder main (Hand), [* 4] in Orgelkompositionen s. v. w. Manual. In Frankreich ist M. allgemein Abkürzung für Monsieur, [* 5] MM. für Messieurs.
µ (griech. mi), in der Mikroskopie = Mikromillimeter (0,001 oder 1/1000 Millimeter).
bei naturwissenschaftl. Namen = J. W. ^[Johann Wilhelm] Meigen (s. d.).
= Mittelalter. ^[= (lat. Medium aevum, franz. Moyen-âge, engl. Middle-age), der große Zeitraum der Geschichte, ...]
A. = Magister artium (engl. Master of arts, franz. Maître ès arts);
vgl. Magister.
in England = Medicinae Baccalaureus (engl. Bachelor of Medecine ^[richtig: Bachelor of Medicine]);
auch = Musicae Baccalaureus, Bachelor of Music.
B. = Marschall von Bieberstein (s. »Bieb.« ^[= B., bei botan. Namen Abkürzung für F. A. Marschall von Bieberstein, geb. 1768 zu Stuttgart, ...]).
C. = mio conto (ital.), mein Konto (s. d.);
in Nordamerika [* 6] = Member of Congress, Kongreßmitglied.
d. = mano destra (ital.) oder main droite (franz.), rechte Hand.
D. = Medicinae Doctor, Doktor der Medizin. ^[= (lat. Medicina, Heilkunde und Heilkunst), die Wissenschaft vom Menschen im gesunden und kranken ...]
s., früher auf Rezepten = misce, da, signa (lat.), mische, gib, bezeichne.
bei botan. Namen Abkürzung 1) für F. K. Mertens, geb. 1764 zu Bielefeld, [* 7] gest. als Direktor der Handelsschule in Bremen; [* 8] - 2) für W. D. J. ^[Wilhelm Daniel Joseph] Koch, geb. 1771 zu Kusel, gest. 1849 als Professor in Erlangen. [* 9]
f. p., früher auf Rezepten = misce, fac pulverem (lat.), mische, mache Pulver.
g. = main gauche (franz.), linke Hand. ^[= # (Manus), ursprünglich beim Menschen der unterste Abschnitt des Arms, dann in weiterm Sinn das ...]
= Mälzels Metronom (s. Taktmesser). ^[= (griech. Metronom), ein schwingendes Pendel mit verschiebbarem Gewicht und einer Skala, welche ...]
m. = mutatis mutandis (s. d.). ^[= = salvo meliore (lat.), des Bessern unbeschadet; oder = sinistra mano (ital.), mit der linken]
p. oder m. pr. = mensis praeteriti (lat.), des vergangenen (vorigen) Monats.
in England = Member of Parliament (s. d.). ^[= = salvo meliore (lat.), des Bessern unbeschadet; oder = sinistra mano (ital.), mit der linken]
pp. oder m. pr. = manu propria (lat.), eigenhändig (in Urkunden oft der Unterschrift beigefügt).
in England = Member of the Royal Asiatic Society;
desgleichen: m. r. A. G. S. = Member of the Royal Geographical Society, etc.
= Manuskript;
auf Blaufarbenfässern = Mittelsorte oder Mittelsafflor.
s. c. = Mandatum sine clausula, »Bevollmächtigung ohne Einschränkung«, namentlich ohne Vorbehalt der Genehmigung des Auftraggebers für wichtigere Handlungen des Bevollmächtigten.
= meine Rechnung (s. Konto). ^[= (ital. Conto, Mehrzahl Konten oder Conti), Rechnung, namentlich die in den Handelsbüchern eingetrag ...]
(ital.), aber, z. B. in der Musik allegro ma no troppo, »schnell, aber nicht zu sehr«.
(Mene), die Mond- und Kriegsgöttin der alten Bewohner von Kappadokien und Pontus, von Strabon als Artemis [* 11] bezeichnet, woraus sich nicht nur ihre kriegerische Bedeutung, sondern auch ihre Beziehung zum Mond [* 12] ergibt, die auch durch anderweitige Zeugnisse bestätigt wird. Ihr Tempel [* 13] zu Komana am Iris, mit etwa 6000 Hierodulen, war der älteste, reichste und angesehenste im Land. An den Festen der Göttin kamen hier Tausende von Wallfahrern, Männer und Weiber, zusammen und begingen in Verzückung die heiligen Gebräuche, die teils in Zerfleischungen mit dem Schwerte, teils in sinnlichen Ausschweifungen bestanden. Die Mädchen, welche der jungfräulichen Kriegsgöttin in ihren Tempeln am Pontus dienten, trugen Waffen [* 14] und ehrten diese durch Waffentänze, woraus den Griechen vielleicht die Sage von dem kriegerischen Weibervolk der Amazonen (s. d.) erwuchs. Die Römer [* 15] bezeichneten die Göttin als asiatische Bellona.
(Mumme), in der Flußschiffahrt ein in den Grund des Stroms eingerammter Pfahl, welcher etwa 1-1½ m über den Wasserspiegel hervorragt und zur Bezeichnung der Untiefen etc. dient.
(Mählbrief), schriftlicher Kontrakt zwischen dem Bauherrn (Besteder) und dem Schiffbaumeister (Annehmer), betreffend die Erbauung eines Schiffs;
auch s. v. w. Beilbrief (s. d.).
das Reiben des Rot- und Schwarzwildes, wenn solches aus der Suhle kommt, an in der Nähe stehenden Bäumen.
Bei Sauen setzt sich das Harz der Nadelholzbäume zwischen die Borsten und erzeugt den sogen. Panzer (Schild) [* 16] auf dem Blatt. [* 17]
(Mäandros), ein im Altertum wegen seiner vielen Krümmungen berühmter Fluß in Kleinasien, entspringt unweit Kelänä in Phrygien, bildete eine Zeitlang die Grenzscheide zwischen Karien und Lydien und mündet bei Milet ins Ägeische Meer; jetzt Menderes. In der Architektur und in der Dekoration heißt eine Verzierung in Form einer rechtwinkelig gebrochenen (à la grecque, [* 1] Fig. 1) oder spiralförmig [* 1] (Fig. 2, 3) fortlaufenden Linie, welche auch als Randeinfassung an Gewändern und Gefäßen häufig Anwendung gefunden hat und findet. S. auch Tafel »Ornamente [* 18] I«, [* 1] Fig. 22, 23, 25-29, 32.
Cornelius Felix von, niederländ. Minister, geb. 1769 im Haag, [* 19] studierte in Leiden [* 20] die Rechte, ward Advokat in seiner Vaterstadt und später Generalprokurator. König Ludwig ernannte ihn 1806 zum Justizminister, Napoleon 1810 zum Staatsrat ¶
und Präsidenten des Appellhofs im Haag. Mit Geschmeidigkeit sich in jeden Regierungswechsel findend, ward er 1814 von König Wilhelm zum Präsidenten der Notabelnversammlung und 1815 zum Justizminister des neuen Königreichs der Niederlande [* 22] ernannt. Er erwarb sich große Verdienste um die Gesetzgebung, machte sich aber durch seine Abneigung gegen liberale Reformen und besonders in Belgien [* 23] durch seine Strenge in politischen Prozessen und seine Bemühungen, die holländische Sprache einzuführen, verhaßt. Da er dem König zur Ablehnung aller Zugeständnisse an die Belgier riet, führte er die belgische Revolution mit herbei. Erst nach der Abdankung Wilhelms I. 1842 entlassen, starb er