Als durch das
Protokoll vom die
InselSamos von dem freien
Griechenland
[* 6] ausgeschlossen wurde, bemühte sich Lykúrgos, die
Rechte derInsel bei den Großmächten geltend zu machen, und erreichte wenigstens, daß man
Samos zu einem besondern
Fürstentum
unter dem unmittelbaren
Schutz der Großmächte erhob; die ihm angebotene Fürstenwürde schlug er aus. 1834 ging
er nach
Griechenland, wo er zum
Generalleutnant und
Senator ernannt wurde und starb. -
Sein Sohn
Alexander, gest. 1875 als
Erzbischof von
Syra, hatte in
Halle studiert und später an dem Altkatholikenkongreß in
Bonn
[* 7] teilgenommen.
Regis (spr. leim rihdschis),Stadt in
Dorsetshire
(England), am
Kanal
[* 8]
(La Manche), westlich von
Dorchester, bereits
im 13. Jahrh. zur Stadt erhoben und früher von Bedeutung, hat einen kleinen
Hafen mit 360 m langem Hafendamm, ein besuchtes
Seebad und (1881) 2047 Einw.
Entzündung der Lymphgefäßstämme (s.
Lymphgefäße, ^[= (Saugadern, Vasa lymphatica s. resorbentia), dünne, zartwandige Röhren, welche, zu dem weitverbrei ...] S. 9).
nennt man eine
Konstitution, die durch schlaffes, schwammiges Aussehen, blasse, gedunsene
Haut,
[* 9] trägen
Puls, schwache
Atmung und geringe Widerstandsfähigkeit gegen entzündungerregende Schädlichkeiten charakterisiert ist.
(Glandeln,Glandulae lymphaticae), diejenigen Erweiterungen der
Lymphgefäße, in denen
die Erzeugung von
Lymphkörperchen (Lymphzellen, weißen Blutkörperchen)
[* 10] vor
sich geht. Solche Lymphdrüsen finden sich in einfacher
Form in der Schleimhaut des gesamten
Darms (sogen. geschlossene Drüsenfollikel,
Peyersche Drüsen, s. d.), ferner bei niedern
Wirbeltieren im ganzen
Körper verbreitet. Zu größern Gebilden von kompliziertem
Bau vereinigt treten sie bei
Säugetieren
auf; beim
Menschen finden sie sich namentlich in Form von
Knötchen und
Knoten bis zu 2,5cmLänge vorn an
beiden Seiten des
Halses, im obern Teil des
Nackens, in der Ellnbeuge und Achselhöhle, an den Lungenwurzeln, vor den Wirbelkörpern
des
Rückgrats, in dem Darmgekröse (sogen.
Mesenterialdrüsen, s. d.), an
Leber,
Milz etc., in der
Leistengegend
(Leistendrüsen, s. d.) und in der Kniehöhle.
Dem feinern
Bau nach bestehen die aus einem
Netzwerk
[* 11] von
Bindegewebe, in dessen
Maschen sich die Zellmassen, von denen sich die
Lymphkörperchen ablösen, befinden, und das von der
Lymphe umspült wird.
Letztere tritt durch ein sogen. zuführendes
Gefäß
[* 12] in die
Drüse ein und verläßt sie wieder durch ein abführendes
Gefäß. In letzterm finden sich stets
weit mehr
Lymphkörperchen vor als in ersterm; dies kann seinen
Grund ebensowohl in der Erzeugung derselben innerhalb der
Drüse
wie auch in einer Verminderung der Lymphflüssigkeit haben, von der ein Teil durch die Drüsenzellen hindurch
in die
Venen filtrieren würde, welche im Innern der Lymphdrüsen stets vorhanden sind. Wahrscheinlich hat beides (Produzierung
neuer Körperchen und Filtration) statt.
Blutgefäße sind stets reichlich in den Lymphdrüsen verbreitet und bilden dichte
Netze von
Kapillaren. - Zu denjenigen
Organen, welche Lymphzellen bereiten, gehören auch noch
Milz (s. d.),
Thymusdrüse (s. d.)
und
Mandeln (s. d.). Die Lymphdrüsen erkranken äußerst selten selbständig,
sondern immer nur, wenn mit der
Lymphe schädliche
Stoffe in sie hineingelangen.
Alsdann reagieren sie zunächst immer durch eine Schwellung, welche auf erhöhter Blutzufuhr und vorwiegend auf Zellenvermehrung
(Hyperplasie) beruht. So geschwollene Lymphdrüsen bezeichnete man früher durchweg als
Bubonen. Als Entzündungsreize
wirken schon reichliche Verbrauchsstoffe der
Gewebe,
[* 13] d. h. schon nach längerm Marschieren können die
Leistendrüsen und nach
zu kräftigem
Rudern die Achseldrüsen anschwellen. Meistens sind es
Bakterien, welche diesen
Effekt auslösen. So sieht man
bei Wundinfektion nach
Verletzungen der
Finger die Achseldrüsen schwellen und häufig in
Eiterung übergehen; so gehen beim
Tripper die
Leistendrüsen in
Eiterung über, beim
Typhus sind die Gekrösdrüsen ebenso geschwollen wie die
Peyerschen Drüsen
des
Darms selbst, und in allen
Fällen lassen sich die spezifischen
Bakterien des ersten Krankheitsherdes auch in den Lymphdrüsen nachweisen.
Bei der
Skrofulose schwellen die und verkäsen, wenn in ihrem Saftbezirk tuberkulöse
Prozesse verlaufen,
und der
Käse der Lymphdrüsen enthält die Tuberkelbacillen wie jene.
Daher darf man mit
Wahrscheinlichkeit schließen, daß auch bei
den syphilitischen
Bubonen und denen der Bubonenpest ganz bestimmte, wahrscheinlich parasitäre Schädlichkeiten als
Ursache
anzusehen sind. Wenn im Lymphbezirk bösartige
Geschwülste, namentlich
Krebse, wuchern, so vermehren sich die eingeschleppten
Geschwulstzellen sehr oft in den Lymphdrüsen zu neuen
Gewächsen (regionäre
Infektion). Käsige Eindickung und
Absterben der Drüsensubstanz
kommt bei chronischen Schwellungen der
Drüsen schwächlicher
Kinder und tuberkulöser
Personen vor. Vgl.
Skrofulose und
Tuberkulose.
(griech.), fast wasserhelle oder nur schwach opalisierende
Flüssigkeit von etwas salzigem
¶
mehr
Geschmack, einem spezifischen Gewicht von 1,020-1,040 und alkalischer Reaktion, welche sich in den Lymphgefäßen von den verschiedensten
Körperteilen und Körpergegenden her nach dem Herzen hin bewegt und sich mit dem Venenblut vermischt, kurz bevor dieses in
das rechte Herz gelangt. Die Lymphe entsteht durch Filtration aus dem Inhalt der Blutkapillaren und enthält
alle Bestandteile des Blutplasmas. Dadurch, daß sie in einem außerordentlich weit verzweigten Gefäßsystem langsam den Körper
durchströmt, liefert sie denGeweben diejenigen Substanzen, deren sie zu ihrer Ernährung bedürfen, und nimmt Zersetzungsprodukte
aus den Geweben mit sich fort.
Sie tritt alsdann wieder in die Blutbahn ein, wo ihre noch brauchbaren Bestandteile aufs neue verwertet
werden, während die Zerfallsprodukte schnell zur Ausscheidung gelangen. Die ist diejenige Flüssigkeit, welche im Organismus
am reichlichsten vertreten ist; ihre Menge beträgt nach Krause ⅓, nach andern mindestens ¼ des Körpergewichts. Wie das
Blut, ist auch die Lymphe keine reine Lösung, sie enthält vielmehr auch Formbestandteile: Lymphkörperchen,
rote Blutscheiben und Fetttröpfchen.
Die Lymphkörperchen sind identisch mit den farblosen Blutkörperchen. Die roten Blutscheiben sind in der Regel nur in sehr
spärlicher, zuweilen aber in solcher Anzahl vorhanden, daß sie der eine mehr oder weniger starke rötliche Färbung zu erteilen
vermögen. Diese Gebilde stammen aus dem Blut; sie verlassen dasselbe auf die im Artikel »Blut« beschriebene
Weise. Fetttröpfchen sind weder konstante noch allen Lymphgefäßbezirken zukommende Formbestandteile.
Man findet sie zur Zeit der Fettverdauung in der Darmlymphe oder dem Chylus, und sie werden von dort durch den Milchbrustgang
dem Blut zugeführt. Nach reichlicher Fettfütterung finden sie sich in solcher Menge in den Chylusgefäßen,
daß deren Inhalt weiß wie Milch erscheint. Die gelösten Bestandteile der Lymphe stimmen mit denen des Blutplasmas überein, doch
erscheinen sie in andern Mengenverhältnissen. Bei annähernd gleichem Gehalt an anorganischen und leicht löslichen organischen
Bestandteilen enthält die Lymphe durchschnittlich 2 Proz. weniger
Eiweißstoffe als das Blutplasma. Da die Eiweißstoffe der Lymphe sonst gleiche Natur mit denen des Bluts besitzen und diese Flüssigkeit
außerdem auch die für die Gerinnung so bedeutungsvollen farblosen Blutkörperchen enthält, so gerinnt die Lymphe kurze
Zeit nach ihrer Entleerung.
Sie enthält viel Kohlensäure, aber keinen oder nur sehr wenig Sauerstoff. Die Bewegung der Lymphe durch die
Gewebe und zum Blut hin geschieht nur unter einem unbedeutenden Druck und wird an vielen Stellen allein vom Blutdruck unterhalten.
An andern Orten ist die Beziehung zwischen Blut- und Lymphgefäßsystem viel weniger innig, und die abgesonderte Lymphe würde
ruhig liegen bleiben, wären nicht für ihre Fortschaffung ganz besondere Mechanismen vorhanden. So stellt
z. B. der sehnige Teil des Zwerchfells einen sehr kunstvollen Apparat für die Aufsaugung und Fortschaffung der aus der Bauchhöhle,
eine Art Pumpwerk dar, dessen Triebkraft in den Bewegungen des Zwerchfells gesucht werden muß.
Ganz ähnliche Vorrichtungen hat man auch in den die Muskeln
[* 15] einhüllenden sehnigen Häuten und im Brustfell
angetroffen. Ein weiteres Moment für die Fortbewegung der Lymphe wird durch die Aspiration des Thorax gegeben, denn der größte
Teil des Milchbrustganges liegt innerhalb der Brusthöhle, und außerdem befindet sich in deren Nähe ein großes, ununterbrochen
von den Eingeweiden der Bauch- und
Beckenhöhle und von den Beinen aus gespeistes Reservoir, die Lymphzisterne.
Endlich wird auch der Abfluß der Lymphe dadurch erleichtert, daß die Lymphstämme bei der Kontraktion der Skelettmuskeln zusammengepreßt
werden. Aus den Gliedmaßen kann die Lymphe überhaupt nur dann regelmäßig fortgeschafft werden, wenn diese aktiv oder passiv
bewegt werden. Bei einigen Tieren, besonders bei den Amphibien und einigen Vögeln (z. B. bei den Straußen),
kommen bei der Bewegung der Lymphe außerdem noch rhythmisch pulsierende Lymphherzen (vgl. Lymphgefäße) in Betracht.