Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des Schlußbandes aufzusuchen.
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Dec. (Hainbinse, Hainsimse), Gattung aus der Familie der Junkaceen, ausdauernde, grasartige Gewächse mit flachen, meist lang behaarten Blättern, in einer einfachen oder zusammengesetzten Doldentraube stehenden Blüten und einfächeriger, dreisamiger Kapsel. Luzula pilosa Willd. wächst in Hainen und Wäldern durch ganz Europa; [* 2] die Wurzel [* 3] wird in Livland [* 4] gegen Steinbeschwerden angewendet. Luzula campestris Desv. auf Feldern und Weiden in Europa und Nordamerika, [* 5] auch in Neuholland, ist ein Frühlingsfutter für die Schafe. [* 6] Die süßlich schmeckenden Blütenköpfchen und Samen [* 7] werden unter dem Namen Hasenbrot von den Kindern gegessen.
Flecken in der ital. Provinz Reggio nell' Emilia, Kreis [* 8] Guastalla, am Po und an der Eisenbahn Parma-Suzzara, mit (1881) 2151 Einw. Hier Schlacht zwischen den Österreichern und Franzosen.
der polnische Name für Lemberg. ^[= (ehemals Lemburg, auch Löwenburg, poln. Lwów), Hauptstadt des österreich. Königreichs Galizien ...] [* 9]
Alexei Fedorowitsch, Violinist und Komponist, geb. 25. (a. St.) Mai 1799 zu Reval [* 10] in Esthland, erhielt früh eine gründliche Ausbildung auf der Violine und setzte seine Studien, auch nachdem er in den Militärdienst getreten war, mit Eifer fort. Anfangs im Ingenieurkorps beschäftigt, später zum General und Adjutanten des Kaisers Nikolaus ernannt, wurde ihm 1836 die Leitung der kaiserlichen Sängerkapelle sowie 1854 die aller kaiserlichen Musikanstalten in Petersburg [* 11] übertragen. In letzterm Amt wirkte er jedoch nur kurze Zeit, da ihn bald darauf ein Gehörleiden veranlaßte, sich auf sein Gut bei Kowno zurückzuziehen, wo er 16. (a. St.) Dez. 1870 starb.
Von seinen Kompositionen sind zu nennen: drei Phantasien und andre Kompositionen für die Violine mit Begleitung des Orchesters;
eine vortreffliche Neuinstrumentation des »Stabat mater« von Pergolesi;
die Opern: »Undine« und »Starosta« und mehrere Motetten, namentlich aber die russische Nationalhymne: »Den Zaren schütze Gott« (Text von Shukowskij, 1833).
Auch schrieb er: »Über den freien und nicht symmetrischen Rhythmus des altrussischen Kirchengesangs« (1859) und eine Violinschule (deutsch: »Ratschläge für angehende Violinschüler«, 1860).
Abkürzung für Septuaginta. ^[= (lat., "die Siebenzig"), gewöhnliche Bezeichnung der den sogen. "siebzig ...]
»Befreier«, Sorgenbrecher, ein Beiname des Dionysos [* 12] (s. d.).
(franz., spr. lißeh), s. Lyceum. ^[= (griech. Lykeion), ursprünglich ein dem Apollon Lykeios (s. Lykios) geheiligter Ort bei Athen, ...]
(griech. Lykeion), ursprünglich ein dem Apollon [* 13] Lykeios (s. Lykios) geheiligter Ort bei Athen, [* 14] berühmt durch seine schattigen Haine und das Gymnasium, worin Aristoteles und die Peripatetiker lehrten, und wonach schon die Römer [* 15] ähnliche Anstalten so benannten; jetzt eine höhere, ihre Zöglinge zum Besuch der Universität vorbereitende Schule, meist gleich bedeutend mit Gymnasium (s. d.). In Bayern [* 16] gibt es 7 Lyceen, 6 königliche (Freising, [* 17] Passau, [* 18] Regensburg, [* 19] Bamberg, [* 20] Dillingen, Augsburg) [* 21] und ein bischöfliches (Eichstätt), [* 22] die hinsichtlich der Lehrverfassung den Universitäten entsprechen.
Sie haben eine theologische und eine philosophische Sektion und sind im ganzen nur schwach besucht (1880 zusammen gegen 400 Studenten). In Frankreich ist Lyceum (lycée) Bezeichnung für die Staatsgymnasien, während die städtischen gelehrten Schulen Colleges (s. d.) heißen. Nach der gegenwärtigen Einrichtung haben daselbst die Lycées acht oder bei Teilung der obersten in zwei Stufen neun Klassen, die eine Division élémentaire (VIII. und VII.), Division de grammaire (VI., V., IV.) und Division supérieure (III., II., I.) bilden. Der Lehrgang schließt mit der Erlangung des Baccalauréat ès lettres und, wo (wie 1880 in 24 von 80 Anstalten) noch eine Klasse der Mathématiques spéciales besteht, des B. ès lettres et sciences, die etwa den deutschen Reifezeugnissen eines Gymnasiums entsprechen. - In neuerer Zeit hat man die Bezeichnung auch mehrfach für solche dem weiblichen Geschlecht gewidmete Lehranstalten gewählt, die eine höhere, dem Universitätsstudium angenäherte Bildung anstreben (Viktoria-Lyceum in Berlin, [* 23] Alice-Lyceum in Darmstadt). [* 24]
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, [* 25] Kreis Templin, zwischen mehreren Seen, die mit der Havel durch den 9 km langen Lychener Kanal [* 26] in schiffbarer Verbindung stehen, hat ein Amtsgericht, 2 Reißbrettstiftfabriken, Dampf-, Mahl- und Schneidemühlen, Fischerei, [* 27] Schiffahrt, Holzhandel und (1885) 2272 meist evang. Einwohner.
L. (Lichtnelke), Gattung aus der Familie der Karyophyllaceen, ein- oder mehrjährige Kräuter mit breiten, gegenständigen Blättern, in Trugdolden oder Büscheln stehenden Blüten und fünfklappig aufspringender, vielsamiger Kapsel. Lychnis ¶
chalcedonica Lychnis (brennende Liebe, Feuernelke, Jerusalemsblume, Malteserkreuz) hat lanzettförmige, am Grund zusammengewachsene Blätter und scharlachrote Blüten, variiert mit fleischfarbenen und weißen und mit gefüllten Blüten, wächst im nördlichen und mittlern Asien [* 29] und wird als Zierpflanze kultiviert. Die Wurzel schmeckt scharf wie Senega und wird wie die Seifenwurzel zum Waschen gebraucht. Lychnis vespertina Sibth. (Lychnis alba Mill., Lychnis arvensis Roth, Abendlichtnelke, Marienröschen, falsches Seifenkraut), mit wohlriechenden, weißen Blüten, welche sich erst gegen Abend öffnen, findet sich durch ganz Europa; die Wurzel schmeckt bitter-schleimig und wurde sonst ebenfalls wie die echte Seifenwurzel gebraucht. Lychnis alpina (Alpenlichtnelke) hat dichte Blattrosetten und rosenrote Blüten in dichten, doldenförmigen Trauben auf 12 cm hohen Stengeln. Lychnis flos cuculi Lychnis (Gauchraden, Kuckucksblume, Fleischblume), mit zerschlitzten, roten Blumenblättern, wächst ausdauernd auf Wiesen durch ganz Europa. Lychnis viscaria Lychnis. (Viscaria vulgaris Bernh., Klebraden, Pech- oder Klebnelke), mit klebrigem Stengel, [* 30] ziemlich lanzettförmigen Blättern und purpurroten Blüten in rispigen Trauben, fast durch ganz Europa, variiert mit weißen und mit gefüllten Blüten und wird als Zierpflanze kultiviert. Als beliebte Zierpflanzen sind ferner erwähnenswert: Lychnis fulgens Fisch. aus Sibirien, 20-30 cm hoch, mit lebhaft roten Blumen;
Lychnis Haageana Lem. aus Japan, [* 31] wohl nur eine Form der vorigen, mit orangeroten, rosenroten oder mit weißen Blumen;
Lychnis grandiflora Jacq. aus China mit sehr großen scharlachroten und Lychnis Sieboldi Vanh. aus Japan mit noch größern, weißen Blüten.