streiten, die Klöster St.
Urban und
Rathausen aufhob, ergriffen die
Klerikalen das
Veto, brachten es aber nicht auf die nötige
Stimmenzahl. Ebenso wurde eine Abänderung der
Verfassung, welche alle tendenziös klerikalen Bestimmungen daraus entfernte, angenommen.
Dagegen konnte die neue Bundesverfassung nur dadurch, daß man die nicht Stimmenden als Annehmende zählte,
von der
Regierung als angenommen erklärt werden. Am wurden auf
Antrag der liberalen
Regierung sämtliche Mitglieder
des sonderbündischen
Kriegsrats, die 1850 zum
Schadenersatz verurteilt worden waren, mit Ausnahme des im
Exil lebenden Siegwart-Müller,
vom
GroßenRat amnestiert.
Auf Betreiben der Ultramontanen wurde 1863 durch eine Totalrevision der
Verfassung an
Stelle der teilweisen
Erneuerung der Behörden die Integralerneuerung gesetzt, 1869 durch eine Partialrevision das
Veto erleichtert und die Zahl
der Großräte vermehrt. Am erfolgte endlich der von ihnen ersehnte Umschwung, indem die
Neuwahlen eine klerikale
Mehrheit im
GroßenRat ergaben, der dann auch die
Regierung zum größten Teil aus
Klerikalen bestellte.
Als der liberale
Stadtrat 1872 den Altkatholiken eine der Stadt gehörige
Kirche einräumen wollte, verbot es die
Regierung.
Wie die von Zug,
erkannte sie die von den übrigen
Solothurner Diözesanständen gegen den
Bischof Lachat gefaßten Beschlüsse
nicht an, worauf dieser 1873 in Luzérn seinen Sitz nahm. Die
Revision der Bundesverfassung von 1874, die übrigens
von Luzérn verworfen wurde, machte auch eine solche der kantonalen
Verfassung notwendig; das vom
Volke genehmigte neue
Grundgesetz erlitt indes schon wieder 1882 durch eine 12. Nov. angenommene partielle
Revision Modifikationen; insbesondere wurde
infolge der Aufhebung des eidgenössischen Verbots die
Todesstrafe wieder eingeführt.
Alpen,
[* 6] der zwischen
Aare- und Reußthal sich ausbreitende Teil der schweizer. Voralpenzone, der seitlich
in die Nachbarkantone Bern
und
Unterwalden übergreift, aber seiner Hauptmasse nach dem luzernischen Gebiet angehört.
Die beträchtlichsten
Berge sind: der
Hohgant (2199 m), der
BrienzerGrat und das
Rothorn (2351 m), die
Schrattenfluh (2076 m),
der
Feuerstein (2042 m), die
Schafmatt (1980 m), die Bramegg (1026
m) und der
Pilatus (s. d.). Ist der
Pilatus das auffälligste,
großartig aufgebaute
Glied
[* 7] dieser
Gruppe, so gehört derNapf (1408
m), eine durch
Ausdehnung
[* 8] und Fächerstrahlen
auffallende Nagelfluhbildung, schon zu den
Vorposten der
Alpen, in das Hügelland weit vortretend. Der fahrbare Übergang von
Escholzmatt (858 m), welchen seit 1875 die
Bern-LuzernerEisenbahn überschreitet, trennt diesen alpinen
Vorposten von dem Hauptkörper
der wie diese ihrerseits wieder durch den
Brünig (s. d.) von dem Hochgebirge geschieden sind. Das
von dem hufeisenförmigen
Bogen
[* 9]
der eingeschlossene
Thal
[* 10] ist das
Entlebuch (s. d.).
(poln.
Luck), Kreisstadt im russ.
GouvernementWolhynien, am Stür und Gushiz (Gishiz), hat ein
Schloß (aus dem 16. Jahrh.),
eine griechisch-katholische und 2 römisch-kath.Kirchen, 2 Nonnenklöster, 2
Synagogen (darunter eine
karaitische), ein kath.
Seminar und (1884) 13,771 Einw., welche einen nicht unbedeutenden
Getreidehandel treiben. ist Sitz eines römisch-katholischen
Bischofs. Im
Kreis
[* 11] befinden sich acht große deutsche
Kolonien.
Luzk wird zuerst im 11. Jahrh. als Hauptstadt eines reichsunmittelbaren
Fürstentums erwähnt und fiel 1791 an Rußland.
zwischen 12¾ und 19° nördl.
Br., 102,695 qkm (1865 QM.) groß mit (1879) 3,359,925 Einw.
Die
Insel besteht aus einem großen nördlichen kompakten Teil, der sich von N. nach S. erstreckt, und
einem viel kleinern, vielfach zerrissenen, dessen
Richtung nach SO. geht. Unter den zahlreichen tiefen Küsteneinschnitten
sind namentlich der große und schöne
Golf von Lingayen und die prachtvolle
Bai vonManila nennenswert. ist durchaus vulkanischer
Natur und die Zahl der Vulkankegel eine außerordentlich große; die meisten freilich sind erloschen,
andre im Zustand von Solfataren, mehrere aber haben bis in die neueste Zeit eine furchtbare Thätigkeit gezeigt.
Die bemerkenswertesten darunter sind der Taal auf einer
Insel im Bombonsee, zwar nur 234 m hoch, aber in unablässiger Thätigkeit,
die bisweilen höchst verderblich gewesen ist; dann am Baysee der 2233 m hohe Banahao oder Mahayhay und
im südöstlichsten Teil der
Vulkan d'Albay (2374 m), dessen zahlreiche
Ausbrüche furchtbar gewesen sind, und der Bulusan.
Ein submariner
Vulkan erhob sich im Juli 1880 zwischen der Ostküste und der
Insel Polillo, verschwand aber später wieder.
Von
Mineralien
[* 14] sind in großer
MengeEisen- und
Kupfererze, Schwefel und
Kohle gefunden worden. Die
Bewässerung
ist sehr reichlich; von vielen
Flüssen sind zu nennen der Capayan im N. und der Pasig, Abfluß des Baysees.
Eins der eigentümlichsten
Naturbilder gewährt die
Laguna encantada (»verzauberter
See«),
ein Kratersee in der
Nähe von
Manila. Das
Klima
[* 15] ist heiß und
feucht; es herrschen
Fieber, die
Cholera richtet große Verheerungen an, und
Cyklone haben wiederholt
Städte
und
Dörfer in Trümmerhaufen verwandelt. Die
Flora ist eine überaus üppige und reiche; reißende, wilde
Tiere gibt es gar
nicht. Die
Bevölkerung
[* 16] besteht aus drei verschiedenen
Bestandteilen, welche in drei konzentrischen
Zonen die
Insel bewohnen.
Die Urbevölkerung, die
Negritos, wurde durch zwei malaiische
Invasionen von der
Küste in die
Berge der
Binnenlandschaften zurückgedrängt und dort von den
Malaien der ersten
Invasion (Tingianen,
Igorroten,
[* 17] Guinanen, Calinga u. a.)
so absorbiert, daß sie nur noch Stammesinseln bildet. Die
Malaien der zweiten
Invasion
(Tagalen, Visaya u. a.) bewohnen die
Küstengebiete, wo auchChinesen,
Spanier und
Mischlinge ihre
Wohnsitze haben. Hauptstadt ist
Manila (s. d.),
Kriegshafen ist
Cavite, 13 km südwestlich davon, mit 15,000 Einw. Vgl.
Philippinen.
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