Flußufer gewährt eine treffliche Aussicht über die Stadt und die gewerbreichen
Thäler der
Maas,
Ourthe und
Vesdre; gegenüber
auf dem rechten
Ufer der
Maas steht die
Kartause
(Fort de la
Chartreuse), höher noch Robermont.
Die Stadt Lüttich
[* 2] kommt schon im Anfang des 8. Jahrh. vor, wo die
Bischöfe vonMaastricht
[* 3] ihren Sitz von
Maastricht
hierher verlegten (720).
Reich und freiheitliebend, führte die
Bevölkerung
[* 4] beständige
Kriege mit den
Bischöfen, wobei sie
von
Frankreich bereitwillig unterstützt wurde. 1407 mußte der
Bischof sogar mit den Vornehmsten der Stadt infolge eines
Aufstandes
der
Bürger entweichen, nahm aber dieselbe bald darauf mit Waffengewalt wieder ein. Ebenso endete ein 1464 gegen
den
BischofLudwig vonBourbon erregter
Aufstand zum Nachteil der
Bürger.
Drei Jahre später wurde die aufrührerische Stadt von
Karl dem
Kühnen von
Burgund erobert, welcher die Befestigungswerke schleifen
und alle
Geschütze
[* 5] wegführen ließ. Gleichwohl erhoben sich die Lütticher, von dem
GrafenRobert von derMark
aufgehetzt, abermals wider
Karl den
Kühnen; dieser eroberte die Stadt zum zweitenmal und verhängte ein furchtbares
Strafgericht über sie: nachdem die Einwohner niedergemetzelt worden, wurde die Stadt angezündet.
Zur
Gemeinde gehören 96 Ortschaften, darunter das Dorf Beyenburg in prachtvoller
Lage an der
Wupper, mit alter,
in den letzten
Jahren restaurierter
Kirche.
Die Abwehr der ultramontanen Herrschaftsgelüste machte er sich nun zur Hauptaufgabe und veranlaßte den Beschluß des sogen.
Kanzelparagraphen durch
Bundesrat und
Reichstag im
November 1871, welcher die politischen Ausschreitungen des
Klerus im
Zaum halten
sollte. Auch in
Bayern selbst trat er der anmaßenden
Forderung der
Bischöfe, daß die
Regierung den
Altkatholizismus unterdrücken
solle, mit
Energie entgegen, wenngleich die Altkatholiken selbst von seinem durch Rücksichten beschränkten Verhalten nicht
zufriedengestellt wurden.
Durch die Besetzung der erledigten
Bistümer mit gemäßigten, friedliebenden Männern suchte Lutz besonders den klerikalen
Hetzereien ein Ende zu machen, wodurch er sich aber erst recht den
Haß der extremen Ultramontanen zuzog. Dieselben richteten
im
Landtag ihre heftigsten
Angriffe gegen ihn und forderten wiederholt in
Adressen an den König seine Entlassung. Der König
lehnte dieses Ansinnen nicht nur ab, sondern ernannte ihn auch 1880 nachPfretzschners Rücktritt zum
Präsidenten des
Ministeriums und erhob ihn 1884 in den erblichen Freiherrenstand. Auch nach der
EntsetzungLudwigs II. unter
dem
RegentenPrinzLuitpold blieb auf
Wunsch desselben im
Amt.
Hans, genannt
Frank, Formschneider, war seit etwa 1520 in Basel
[* 21] thätig, wo er 1526 starb.
Von seinen sehr zart ausgeführten
Holzschnitten sind hervorzuheben: das Bildnis des
Erasmus, der Ablaßkram,
Christus als wahres
Licht,
[* 22] der kreuztragende
Christus, zwei Dolchscheiden;
sodann
Alphabete, worunter drei Totentanzalphabete (eins im
Dresdener
Kupferstichkabinett, 1849 von Lödel in
Göttingen
[* 23] nachgeschnitten), ein
Bauern- und ein Kinderalphabet;
hat er die beiden letzten Folgen nur zum größern Teil vollendet. ist der Hauptvertreter des sogen. Feinschnitts;
in zierlicher, eleganter und doch richtiger Zeichnungist er unübertroffen.