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Rhapsodie »Stanislaw Lubomirski«, »Opis Ojcowa« (»Beschreibung der Stadt Ojcow«) etc. hervorzuheben.
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Rhapsodie »Stanislaw Lubomirski«, »Opis Ojcowa« (»Beschreibung der Stadt Ojcow«) etc. hervorzuheben.
Nzige, s. Muta Nzige. ^[= großer afrikan. See, südwestlich vom Mwutan, mit dem er vermutlich durch den ...]
Name eines röm. plebejischen Geschlechts, welchem Gajus Lutatius Catulus, Konsul 241 v. Chr., der Sieger bei den Ägatischen Inseln, Quintus Lutatius Catulus, Kollege des Marius im Konsulat 102, und dessen Sohn Quintus Lutatius Catulus Capitolinus, Konsul 78, angehören. S. Catulus.
(Lutki), besonders in der Mark Brandenburg [* 2] gebrauchte Volksbezeichnung für die meist in der Erde wohnend gedachten Zwerge;
daher Lutchenberge (s. Gräber, prähistorische), Lutchentöpfe etc.
C20H10O8 Farbstoff des Waus (Reseda luteola), scheidet sich aus dem konzentrierten alkoholischen Auszug desselben aus, bildet kleine, gelbe, seidenglänzende Kristalle, [* 3] ist geruchlos, schmeckt schwach bitter, herb, löst sich sehr schwer in Wasser, leicht in Alkohol und Äther, schmilzt bei 320° unter teilweiser Zersetzung und verbindet sich mit Basen.
Parisĭorum, Stadt, s. Paris. ^[= # (hierzu der Stadtplan u. zwei Karten: "Umgebungen" u. "Befestigungen von P." ...] [* 4]
Luthardt,
Christoph Ernst, streng luther. Theolog, geb. zu Maroldsweisach in Unterfranken, widmete sich zu Erlangen [* 5] dem Studium der Theologie, ward 1847 Gymnasiallehrer zu München, [* 6] 1851 Dozent zu Erlangen, 1854 außerordentlicher Professor zu Marburg [* 7] und 1856 ordentlicher Professor der Theologie zu Leipzig, [* 8] wo er 1865 den Titel eines Konsistorialrats erhielt. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Das Johanneische Evangelium« (Nürnb. 1852-53; 2. Aufl. 1875-76, 2 Bde.);
»Die Lehre [* 9] von den letzten Dingen« (3. Aufl., Leipz. 1885);
»Die Lehre vom freien Willen« (das. 1863);
»Kompendium der Dogmatik« (das. 1865, 6. Aufl. 1882);
»Apologetische Vorträge« (Bd. 1, 10. Aufl., das. 1883; Bd. 2, 5. Aufl. 1882; Bd. 3, 3. Aufl. 1882);
»Die Ethik Luthers in ihren Grundzügen« (das. 1867, 2. Aufl. 1875);
»Der Johanneische Ursprung des vierten Evangeliums« (das. 1874);
»Gesammelte Vorträge verschiedenen Inhalts« (das. 1876);
»Die Ethik des Aristoteles« (das. 1876);
»Die modernen Weltanschauungen und ihre praktischen Konsequenzen« (das. 1880);
»Die antike Ethik« (das. 1887);
der Kommentar zum Johannesevangelium und der Apostelgeschichte (mit Zöckler, Nördling. 1886) und mehrere Predigtsammlungen.
Seit 1868 gibt er die »Allgemeine lutherische Kirchenzeitung« heraus.
Martin, der Reformator Deutschlands, [* 10] aus dessen reichem Herzen noch heute eine Fülle des Segens strömt, weil er »dem gemeinsamen Grund aller deutschen Bekenntnisse, unsrer tapfern, frommen, ehrlichen Innerlichkeit, so gewaltigen Ausdruck gegeben hat«. Seine Vorfahren gehörten dem freien Bauernstand an. Die Sitte der Erbteilung trieb seinen Vater Hans Luther (gest. 1530) von Möhra bei Eisenach [* 11] in das Mansfeldische, wo er dem Bergbau [* 12] oblag. Am ward Luther zu Eisleben [* 13] geboren und dem Heiligen des Tags zu Ehren Martin genannt. In Mansfeld verlebte Luther seine Jugend, von Vater und Mutter (Margarete Ziegler, gest. 1531) fromm und streng, ja hart erzogen. 1497 wurde er nach Magdeburg, [* 14] 1499 nach Eisenach zur Schule geschickt, an beiden Orten darauf angewiesen, sein Brot [* 15] durch Kurrendesingen zu erwerben, bis er im Haus der trefflichen Frau Ursula Cotta (gest. 1511) eine Unterkunft fand.
Seine Gaben entfalteten sich jetzt kräftig, und als er 1501 die Universität Erfurt [* 16] bezog, unterstützte ihn auch sein Vater, nach dessen Wünschen er Rechtsgelehrter werden sollte, »vom Segen seines löblichen Bergguts«. Nach damaliger Sitte begann ehe er sich der Brotwissenschaft zuwandte, mit Studien allgemeiner Art, eignete sich rasch die nötigen Bedingungen der Disputierkunst an, Geistesgegenwart und Schlagfertigkeit, behielt jedoch auch für alle Zeit einen Hang zur Rechthaberei. Zugleich lernte er die lateinischen Klassiker kennen und trat in nahe Beziehungen zu den Vertretern des in Erfurt blühenden Humanismus, wie Crotus Rubianus und Johannes Lang. Er erwarb sich 1502 das Bakkalaureat, 1505 die Magisterwürde; aber zu einer ernsten Beschäftigung mit der Bibel, [* 17] die er damals zuerst auf der Universitätsbibliothek kennen lernte, kam es noch nicht.
Ein »Schrecken vom Himmel«, [* 18] der ihn bei Gelegenheit eines Gewitters überfiel, brachte einen keimenden Entschluß zur Reife. Er trat, nachdem er noch einmal seine Freunde bei Saitenspiel und Becherklang um sich gehabt, zu deren größter Überraschung in das Augustinerkloster zu Erfurt, legte das Gelübde ab und empfing die Priesterweihe. Erst bei dieser Gelegenheit sah er seinen Vater wieder. Nur allmählich und widerstrebend fand sich der alte Luther in den Schritt, den sein Sohn gethan.
Dieser hatte einstweilen im Kloster Gelegenheit gehabt, recht »fromm« zu werden, wonach schon längst sein Sinn gestanden. Aber die ersehnte Ruhe stellte sich nicht bei ihm ein, geschweige denn das Bewußtsein eines hohen Verdienstes. Zwar warf er sich in der Angst vor dem Zorn Gottes mit leidenschaftlicher Hingebung in ein Leben voll Entsagung, Pein und Buße, und anfangs ist ihm auch kein niederer Dienst erspart geblieben, da man seine gleichzeitig mit dem entschlossensten Eifer aufgenommenen Studien zu beschränken suchte.
In der Einsamkeit seiner Zelle [* 19] aber durchlebte Luther Momente tiefer Schwermut und Verzweiflung. Den Faden, [* 20] der ihn endlich zum Licht [* 21] empor leitete, legte ihm ein alter Klosterbruder in die Hand, [* 22] der ihn einfach auf den Artikel von der Sündenvergebung verwies. Auch der Ordensprovinzial Staupitz (s. d.) half dem erwachenden Bewußtsein von der Gnade nach. Dazu kam, daß das Studium der Schrift allmählich über die scholastische Theologie, die Luther in ihrer nominalistischen Gestalt erfaßt hatte, den Sieg davontrug.
Sein ganzes späteres Sein und Wirken ruht auf diesem innern Prozeß, in dem sich sein Verhältnis zu Gott festgestellt hat, und was er so errungen, sollte er auch nicht lange für sich allein besitzen. Es war Staupitz, der ihn 1508 an die neue Universität nach Wittenberg [* 23] brachte. Hier las er zuerst über Aristoteles, ward dann 1509 biblischer Bakkalaureus und im Oktober 1512 Doktor der Theologie, nachdem er wahrscheinlich vom Herbst 1509 bis Ostern 1511 wieder in Erfurt gewirkt und im Spätjahr 1511 im Auftrag des Augustinerordens eine Reise nach Rom [* 24] gemacht hatte.
Entsetzen flößten ihm zwar hier die tiefe Korruption des Volkes und die Verweltlichung des Klerus ein. Aber nicht regte sich, wie in Hutten, in ihm der Gedanke, Rom zu bekämpfen. Er kam als treuer Sohn der Kirche nach Deutschland [* 25] zurück und bewahrte die Verehrung für die Kirche, den Glauben an ihre unbedingte Autorität noch lange, als er bereits sachlich in Widerspruch mit derselben getreten war. Fortgesetzte Studien in den Paulinischen Briefen, über welche er jetzt als Doktor der Theologie auch Vorlesungen hielt, außerdem aber auch in den Schriften Augustins und des Johannes Tauler hatten schon um 1515 seinem theologischen Bewußtsein jenes eigentümliche, ausschließlich auf die nur dem Glauben sich darbietende unverdiente Gnade Gottes in Christus konzentrierte Gepräge gegeben, welches ihm alle Prämissen zu ¶
seiner reformatorischen Wirksamkeit lieferte. Schon jetzt predigte er nicht bloß in der Klosterkirche, sondern auch in der städtischen Pfarrkirche in dieser Richtung, die er zugleich während der Abwesenheit seines Gönners Staupitz, der ihn zu seinem Stellvertreter ernannt hatte, seinem Orden [* 27] mitzuteilen suchte, daher der letztere auch im Streit mit Tezel alsbald auf seine Seite trat.
Es war der von Tezel (s. d.) auf die Spitze getriebene Mißbrauch des Ablasses (s. d.), welcher auf das Kampffeld rief. Während der Ablaßkrämer in unmittelbarer Nähe Wittenbergs, in Jüterbog, [* 28] seine Bude aufgeschlagen hatte, feierte man die Kirchweihe der Schloßkirche zu Wittenberg. Es war Sitte, solche Tage auch durch Publikationen zu verherrlichen, die an der Kirchthür angeschlagen wurden. So that am Vorabend des Festes Luther. Der einfache Inhalt seiner 95 Thesen läuft hinaus auf die Unterscheidung des Begriffs der Buße im biblischen Sinn als eines innern, sittlichen Vorganges von dem kirchlichen System der Leistungen und Garantien.
Der Erfolg der Thesen überraschte ihn selbst. »Dieselben liefen schier in 14 Tagen durch ganz Deutschland, denn alle Welt klagte über den Ablaß.« Schon mit Beginn des Jahrs 1518 ruft der Zensor aller im römischen Gebiet erscheinenden Bücher, Silvester Prierias, die unbedingte Autorität des Papstes gegen Luthers Sätze ins Feld. Jetzt richtete sich auf die bisher ungeahnte Eventualität ein, zum Ketzer gestempelt zu werden. Am 26. April verteidigte er in Heidelberg, [* 29] wohin ihn ein Augustinerkonvent geführt hatte, die Hauptsätze des Augustinismus. Im August erfolgte die Citation nach Rom.
Statt dessen kam es aber nur 13.-15. Okt. zu einem Gespräch mit dem päpstlichen Legaten Cajetan (s. d.) in Augsburg, [* 30] wobei Luther den von ihm geforderten einfachen Widerruf verweigerte, dafür aber sich berief »vom übel berichteten Papst auf den besser zu berichtenden«. Eine Appellation an ein Konzil folgte im November von Wittenberg aus nach. Gleichwohl vermochte ihn im Januar 1519 der päpstliche Kammerherr Karl v. Miltitz in Altenburg [* 31] zu einer Art von Waffenstillstand zu bewegen.
Diesen hat zuerst der päpstliche Theolog Johannes Eck (s. d.) gebrochen, welcher schon seit einem Jahr in einer litterarischen Fehde mit Karlstadt (s. d.) begriffen war. So wurde nun vom 27. Juni bis 16. Juli zu Leipzig disputiert, zwischen Eck und Karlstadt über die Lehre vom freien Willen, zwischen Eck und Luther über den Primat des Papstes, und erst aus diesem scholastischen Streit ist der volle Gegensatz der kirchlichen Prinzipien erwachsen. Luther nahm in Leipzig die ihm von Eck aufgedrängte Solidarität mit der Sache von Johann Huß wenigstens teilweise an und behauptete, daß selbst ein großes Konzil wie das Konstanzer irren könne.
Damit war der Bruch mit dem katholischen Kirchenwesen im Grundsatz erfolgt; kühn schritt nun Luther fort zur Lehre vom Priestertum aller Gläubigen, von der christlichen Freiheit, vom Rechte der christlichen Subjektivität. Eine ungemein fruchtbare schriftstellerische Thätigkeit hatte er schon im Jahr zuvor begonnen und setzte sie unermüdlich fort. Unter den neuen Forderungen erscheint jetzt auch das Abendmahl unter beiderlei Gestalt für die Laien. Daß die Kirche notwendig ein irdisches Haupt haben müsse, ward in der Schrift »Von dem Papsttum zu Rom« 1520 geleugnet, während Luther gleichzeitig auch mit so entschiedenen Feinden Roms wie Hatten in Verbindung trat. Da erschien die päpstliche Bannbulle vom 16. Juni. Gleichzeitig hatte aber auch Luther die gesamte Tragweite der neuen Ideen, die ihn erfüllten, entwickelt und alle Folgerungen aus dem neuen Prinzip öffentlich vorgetragen in den schon im Sommer erschienenen großen reformatorischen Schriften: »An den christlichen Adel deutscher Nation, von des christlichen Standes Besserung« und »Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche«.
Dazu kam jetzt noch der Traktat »Von der Freiheit eines Christenmenschen« als Gegengabe auf die Bannbulle, welche er 10. Dez. nebst den päpstlichen Dekretalen einem vor dem Elsterthor zu Wittenberg angezündeten Feuer übergab. Von jenen drei Hauptschriften (hrsg. von Lemme: »Luthers drei große Reformationsschriften«, Gotha [* 32] 1875) aber ruft die erste die Christenheit zum Kampf wider die Anmaßungen des Papstes und des Standes, welcher allein für den geistlichen gehalten sein will; die zweite zerstört die geistlichen Bande, womit jener Stand mit seinen Gnadenmitteln die Seelen knechtet; die dritte geht auf die letzten Grundfragen der Religion ein und weist in dem unmittelbaren Verhältnis, in welchem der an Christus Gläubige zu Gott steht, den tiefsten Grund der Ruhe und Seligkeit nach.
Eine Schrift: »Wider die Bulle des Endchrists«, schließt die schriftstellerische Wirksamkeit für dieses Entscheidungsjahr ab, und eine ausführliche Widerlegung der Bulle leitet die Ereignisse von 1521 ein: die Vorladung vor Kaiser und Reich, die Abreise von Wittenberg 2. April, Ankunft in Worms [* 33] 16. April, sein zweimaliges Erscheinen vor dem Reichstag, 17. und 18. April, endigend mit mutiger Ablehnung des geforderten Widerrufs. »Gott helf' mir!« rief er noch im Reichstag; »ich bin hindurch!«, als er wieder in der Herberge ankam. Am 26. April verließ er Worms; 4. Mai wurde er auf Veranstalten seines bisherigen Beschützers, des Kurfürsten Friedrich des Weisen von Sachsen, [* 34] von verkappten Reitern überfallen und auf die Wartburg geführt, wo er, für die Welt nicht mehr existierend, als »Junker Georg« bis lebte.
Die Reichsacht war über ihn ausgesprochen worden. Er aber überraschte von seinem unbekannten »Patmos« aus die Welt mit neuen Flugschriften, belehrte über das Wesen der Beichte, eiferte gegen Privatmessen, geistliche und Klostergelübde, schrieb seine »Deutsche [* 35] Postille« und begann im Dezember 1521 die deutsche Bibelübersetzung. Einstweilen war in Wittenberg Karlstadt als praktischer Reformator aufgetreten; wie er gegen das Cölibat, so eiferten reformfreundliche Ordensgenossen Luthers, nachdem sie das Augustinerkloster verlassen hatten, Gabriel Didymus an der Spitze, gegen das Meßopfer. Der Dezember brachte mit andern Neuerungen auch das Abendmahl unter beiderlei Gestalt, ganz zuletzt aber auch die Zwickauer Propheten; Karlstadt wurde zuerst mit fortgerissen, Melanchthon, seit August 1518 Luthers Kollege, schwankte; dem Kurfürsten wuchsen die Dinge über den Kopf. Im Februar 1522 kam es zum Bildersturm.
Da brach Luther, jeglichem Radikalismus feind, eigenmächtig von der Wartburg auf, traf 7. März in Wittenberg ein und beschwor den Sturm, acht Tage lang predigend, von der Kanzel aus. Seitdem war er unbedingt Herr der Lage, die Fanatiker räumten das Feld. Neuerdings wurde die Sache der Reformation durch die Erhebung Sickingens und der Reichsritterschaft gefährdet, die, obwohl sie in ihrer eignen Sache das Schwert zogen, sich doch den Schein gaben, als wollten sie »dem Evangelio eine Öffnung machen«. Luther hatte sich aber dem ihm sonst befreundeten Sickingen, der 1523 den Tod fand, nicht angeschlossen. Er entwickelte jetzt jene mit der innern Freiheit ¶