Früher hieß die
Höhe nach einer auf ihr stehenden
Burg, von der
noch
Ruinen vorhanden sind, Luchsburg, welcher
Name bei Gelegenheit der Anwesenheit des preußischen Königspaars 1805 zu
Ehren der
KöniginLuise in Luisenburg umgewandelt wurde.
Ähnliche Erneuerungen fanden 1861, 1865, 1866 und 1871 statt. 1865 ward eine zweite Abteilung in zwei
Klassen hinzugefügt:
1)
Anerkennung für
Frauen und
Jungfrauen, welche Kranke im
Kriege gepflegt, und 2) für solche, welche durch hochherzige und
verdienstliche
Handlungen im
Krieg und
Frieden sich ausgezeichnet haben. Eine
Prinzessin des königlichen
Hauses ist Großmeisterin.
Die Auswahl bestimmt das aus fünf
Frauen bestehende Ordenskapitel unter Automation des
Königs. Das Ordenskreuz
ist von
Gold
[* 3] und schwarz emailliert. Der himmelblaue Mittelschild zeigt ein L in einem Sternenkranz, auf der Rückseite die
Zahlen 1813 und 1814 und seit der Erneuerung je die Jahre, für die er verliehen wird. Die erste Abteilung kann mit oder
ohne Eichenlaub, die zweite Abteilung erster
Klasse mit goldener oder silberner
Krone und die zweiter
Klasse
in
Silber oder als
Medaille verliehen werden. Das
Band,
[* 4] an dem der
Orden
[* 5] auf der linken
Brust getragen wird, ist bei der ersten
Abteilung weiß mit schwarzen Randstreifen, bei der zweiten weiß mit schwarzem
Rand und einem Mittelstreifen. S.
Tafel
»Orden«, Fig. 12.
Vgl. Luisenorden
Schneider, Der Luisenorden (Berl. 1867).
eine zum Andenken an die
KöniginLuise von
Preußen von einem
Verein durch gesammelte milde Beiträge 1810 gegründete
und eröffnete Anstalt zur
Erziehung junger Mädchen von 12-15
Jahren aus gebildeten
Ständen, verbunden mit einer
Anstalt zur unentgeltlichen
Ausbildung von Erzieherinnen im
Alter von 18-22
Jahren, welch letztere seit 1877 die
Berechtigung zur Abhaltung von
Entlassungsprüfungen besitzt.
(Lucania), im
Altertum eine
Landschaft Unteritaliens oder
Großgriechenlands, am TarentinischenMeerbusen,
mit den
StädtenPästum,
Heraklea, Metapontum, Potentia etc., entspricht im wesentlichen der heutigen
ProvinzPotenza und dem
Süden von
Salerno. Die Lukaner waren ein kurz vor 400 aus
Samnium erobernd eingewandertes oskisches
Volk, welches die Griechenstädte
an der
Küste auf ihr engstes Stadtgebiet beschränkte. Um 356 zweigten sich dieBruttii (s. d.) von ihnen
ab. Um 320 verbündeten sie sich mit
Rom
[* 9] gegen die Griechen und später gegen
Pyrrhos, wurden aber 272 völlig von ersterm
unterworfen, weil sie
Thurii angegriffen hatten. S.
Karte bei
»Italia«.
[* 10]
der
Evangelist, auch
Lucanus genannt, wahrscheinlich ein von
Paulus zumChristentum bekehrter
Heide, da er unter dieses
ApostelsGehilfen und als sein vieljähriger Reisegefährte vorkommt. Von seinen übrigen Lebensverhältnissen
wissen wir nur, daß er
Arzt war
(Kol. 4, 14). Die
Legende macht ihn überdies noch zum
Maler (z. B. von
Marienbildern), weshalb
ihn die
Maler zu ihrem Schutzheiligen gewählt haben. Die griechische und die
katholische Kirche haben
ihm den 18. Oktober geweiht. Ein von ihm herrührender Reisebericht ist in unsre
Apostelgeschichte (s. d.) eingearbeitet, weshalb
diese sowie das von demselben Verfasser stammende dritte
Evangelium unter dem
Namen des Lukas gehen. S.
Evangelium.
(spr. -schéwitsch),Joseph von, poln.
Historiker, geb. zu Kromplewo bei
Posen,
[* 13] erhielt 1829 das
Amt eines Bibliothekars der gräflich Raczynskischen
Bibliothek in
Posen, in welcher
Stellung er bis 1852 verblieb. In
Gemeinschaft
mit dem
Professor Poplinski gründete er hier eine polnische Buchhandlung und Buchdruckerei, desgleichen
eine litterarische
Zeitschrift: »Oredownik«, und redigierte außerdem eine andre litterarische Volkszeitschrift:
»Przyjaciel ludu«, welche beide 1846 eingingen. Lukaszewitsch' Hauptwerke,
die vorwiegend die geistige
EntwickelungPolens behandeln, sind: »Geschichtliche Nachrichten über die
Dissidenten in
Posen im 16. und 17.
Jahrhundert«
(Posen 1832; deutsch, Darmst. 1843),
denen sich die »Geschichte der Unterrichtsanstalten in
Polen und
Litauen«
(Pos. 1849-51, 2 Bde.),
die »Geschichtlich-statistische
Beschreibung der Stadt
Posen in älternZeiten« (das. 1838, 2 Bde.;
deutsch,
Lissa
[* 14] 1846 und
Pos. 1878) und die »Geschichte aller
Kirchen in der ehemaligen polnischen
Diözese« (das. 1856-63,
¶
mehr
3 Bde.) anschließen. Alle diese Werke sind für das Studium der ältern innern Geschichte Polens als Quellen zu betrachten. 1852 übernahm
Lukaszewitsch die Verwaltung der Güter seiner Familie im Posenschen. Er starb in Torgoszyce bei Krotoschin.