Die Stadt hat seit 1853 nur zwei Klöster. Sie zählt (1880) 6129 Einw.
Jenseit des
Sees liegen die sogen. Windkeller von Caprino (cantine di Caprino),
natürliche Höhlungen im
Felsen, in denen sich der
Wein vortrefflich hält. Die achttägige Oktobermesse ist ein bedeutender
Viehmarkt: bis 10,000
StückRindvieh (weniger
Pferde)
[* 3] werden zugeführt. Seit einiger Zeit ist Lugano besuchter Luftkurort geworden.
Pfarrdorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau,
[* 9] Amtshauptmannschaft
Chemnitz,
[* 10] an der
LinieStollberg-Chemnitz
der
Sächsischen Staatsbahn, hat Steinkohlenbergbau, Kammgarnspinnerei, Sägewerke, Holzhandel und (1885) 5064 Einw.
(spr. lüde),Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Minden,
[* 11]
KreisHöxter, an der
Emmer und an der
LinieHannover-Altenbeken
der Preußischen Staatsbahn, hat 2 kath.
Kirchen (darunter die romanische St. Kilianskirche aus dem 11. Jahrh. mit
Wandmalereien
aus derselben Zeit),
Zigarren- und Spitzenfabrikation, Bereitung von
Käse und (1885) 2398 meist kath.
Einwohner. Lügde wird schon 784 erwähnt.
Hauptstadt der nach ihr benannten
Provinz Gallia Lugdunensis (s.
Gallien), im Gebiet
der Ambarrer gelegen, am Zusammenfluß des
Rhodanus und des
Arar
(Saône), wurde 43
v. Chr. römische
Kolonie und erhob sich bald
zur ersten und größten Stadt von
Gallien;
die
durch ein Zeichen, nicht gerade notwendig durch die
Sprache,
[* 14] vermittelte Unwahrheit mit dem
Bewußtsein derselben
und dem Vorsatz, zu täuschen, weshalb auch absichtliche
Zweideutigkeiten und Unbestimmtheiten, Zurückhaltung, wo der andre
einen Anspruch auf Mitteilung hat, Verstellung, Wortbrüchigkeit, Verräterei dahin zu rechnen sind.
Man unterscheidet verschiedene Abstufungen der Lüge. So nennt man eine erlaubte Lüge (Notlüge) diejenige,
wodurch man andre täuscht, um sie oder sich selbst einem drohenden Übel zu entziehen; eine edle Lüge die, durch
welche man z. B. einem wütenden Verfolger nicht ohne eigne
Gefahr den Gegenstand seines
Hasses zu verheimlichen
sucht; eine fromme Lüge endlich die, welche die Unwahrheit in der Absicht verbreitet, um religiöse
Zwecke dadurch zu befördern.
Sogenannte Höflichkeitslügen, welche zwar eine Unwahrheit enthalten, von welchen aber niemand, der mit der
Sitte bekannt
ist, etwas andres erwartet, und Scherzlügen, die nur zur Unterhaltung dienen sollen, sind keine wirklichen
Lügen, weil die Absicht zu täuschen fehlt. Strenge
Moralisten, wie
Kant (Ȇber ein vermeintes
Recht, aus Menschenliebe zu
lügen«, 1797) und
Fichte,
[* 15] verwerfen jede, auch die beiden letztgenannten
Arten der Lüge als
»Verletzung der vollkommenen Selbstpflicht«;
moralische Kasuisten erklären nach demGrundsatz, daß der
Zweck das
Mittel heilige, zum mindesten die
»fromme« Lüge für erlaubt. Im allgemeinen läßt sich behaupten,
daß, die
Wahrheit zu sagen, nicht immer eine
Pflicht, aber, die Unwahrheit zu sagen, immer
Verletzung einer
Pflicht sei.
(Logger), zweimastiges, zuweilen auch dreimastiges, besonders in
Frankreich beliebtes Küstenfahrzeug von rund 80
Registertonnen,
das meist zur
Fischerei
[* 16] aus offener
See benutzt wird.
Die Lugger sind niedrige, aber langgestreckte Fahrzeuge mit plattem
Heck,
mit Luggersegeln, deren
Raaen auf ein Drittel ihrer
Länge mit dem
Fall an denMasten fahren.
Ist ein dritter
Mast vorhanden, so dient er als Beilieger, wenn die Fahrzeuge vor den
Netzen treiben.
Die Ostseelugger, die aber auch Frachtfahrer
sind, haben zwei
Masten.
1) span.
Provinz in der
LandschaftGalicien, grenzt im N. an dasMeer, im O. an
Asturien und
Leon, im
S. an
Orense, im
W. an
Pontevedra und
Coruña und hat einen Flächenraum von 9880 qkm (179,4 QM.).
Das Land ist zum großen Teil gebirgig; es enthält im SO. die zum Kantabrischen
Gebirge gehörigen
Sierras de
Picos und del
Caurel (1624 m), welche durch den
Paß
[* 17]
Puerto de Piedrafita (1123 m) getrennt sind. Den Nordosten und
Norden
[* 18] erfüllen zahlreiche
Ausläufer des Kantabrischen
Gebirges, welche allmählich gegen die
Küste zu abfallen, darunter die
Montesde losTejos (1099 m). Im W. befinden sich mehrere zum galicischen
System gehörige Berggruppen, wie El
Faro (1156 m).
Der
PaßPuertoBello (510 m) erleichtert den
Verkehr gegen
Coruña.
Ebenen finden sich hauptsächlich im
Zentrum um die Stadt Lugo herum
und im S. bei Monforte. Die Meeresküste ist zerrissen und bildet zahlreiche Rias. Hauptfluß ist der
Minho, welcher hier
entspringt und die
Provinz in südlicher
Richtung durchströmt.BeimAustritt aus der
Provinz nimmt
er denSil auf. Außerdem fließen gegen N. mehrere Küstenflüsse dem
Meer zu, wie Navia,
Rivadeo, Landrove etc. Die
Bevölkerung
[* 19] beträgt
(1878) 410,810
¶
mehr
Seelen (1884 auf 424,000 geschätzt), d. h. 42 pro QKilometer. Dieselbe lebt hauptsächlich
von Ackerbau und Viehzucht,
[* 21] während Handel und Industrie wegen der mangelhaften Verkehrsmittel im Innern (das galicische Eisenbahnnetz
ist noch im Bau) und des Mangels an guten Häfen von keiner Bedeutung sind. Waldungen, Weidetriften, Erzgänge (auf Eisen,
[* 22] Blei,
[* 23] Antimon) und Mineralquellen sind reichlich vorhanden; die Ebenen und Thäler zeichnen sich durch fruchtbaren
Boden aus.