(spr. löffböro),Stadt in
Leicestershire
(England), am schiffbaren
Soar, 17 km unterhalb
Leicester,
[* 3] mit
(1881) 14,803 Einw., ist einer der Hauptsitze für Strumpfwirkerei
und Spitzengrundfabrikation, hat auch eine Glockengießerei und
Bau vonLokomotiven.
(franz. meist nur
Louis), eine unter
Ludwig XIII. 1640 zuerst geprägte franz. Goldmünze, welche auf dem
Revers
ursprünglich ein aus 4 oder 8
Lilien
[* 10] zusammengesetztes
Kreuz,
[* 11] unter
Ludwig XV. aber meist ovale und seit
Ludwig XVI. eckige
Schilde zeigte, weshalb man die
Münzen
[* 12] der letzten beiden
Könige auch Schildlouisdore nennt. Die Louisdore
Ludwigs XVI., welche im
Revers die
Schilde mit den
Lilien und den
Ketten von
Navarra führen, werden gewöhnlich als
Louis neufs
bezeichnet.
Von allen diesen
Sorten gibt es auch doppelteStücke,
Doubles louis oder Doublons. Die 4-, 6-, 8 und 10fachen
Louisdore dagegen sind als
Medaillen zu betrachten. Der einfache Louisdor war anfangs ein
Stück von 10 alten
Livres; der Louisdor
Ludwigs
XV. und
Ludwigs XVI. galt 24 vormalige
Livres tournois. Nach dem Münzgesetz vom wurden aus der
französischen
Mark 22.
Karat feinen
Goldes 32
Stück (einfache) geprägt, wonach das
Gewicht des
Stücks 7,6485 g, die Feinheit
916⅔ Tausendteile, das Feingewicht 7,0111 g, der Wert 19,56Mk. oder 24 franz. Goldfrank 15
Cent. ist.
Seit 1795 traten mit der neuen Frankenwährung an die
Stelle der frühern französischen Goldmünzen die
20 und 40-Frankstücke. In
Deutschland
[* 13] nannte man unpassend Louisdor die verschiedenen deutschen und dänischen
Pistolen
[* 14] oder goldenen
Fünfthalerstücke, wovon auch doppelte und halbe geschlagen wurden. In
Bremen,
[* 15] wo
Goldwährung herrschte, ohne daß man Goldmünzen
prägte, bildeten sie das eigentliche Kurantgeld, und die einfachen
Stücke galten daselbst 5 Thlr. bremisch.
Den
Namen Louisdor gab man vorzüglich den nichtpreußischen
Stücken. Seit Einführung der
Reichswährung verschwinden die Louisdore
aus dem
Verkehr.
(Massimsinseln), eine
Kette bergiger
Inseln,
die eine Fortsetzung der schmalen
Halbinsel des östlichen
Neuguinea bilden, von dessen
Ostkap sie ein von Moresby 1873 durchfahrener
Kanal
[* 16] trennt. Die
Gruppe besteht
aus drei größern
Inseln: St.-Aignan, Südostinsel u. Rossel, nebst 165 kleinern und hat ein
Areal von 2200 qkm (40 QM.).
Mit Ausschluß einiger Koralleneilande sind die
Inselnhoch und bergig und mit üppiger
Vegetation bedeckt,
Neuguinea durchaus
ähnlich.
SchonTorres sah 1606 den Archipel;
Bougainville, welcher ihn für einen Teil des östlichen
Neuguinea
hielt, gab ihm 1768 den
Namen, doch erst
Owen Stanley stellte 1849 seine Inselnatur fest. Man rechnet zuweilen die
Kirviraiinseln
(s. d.) und die
Woodlarkinseln (s. d.) zum Louisiadenarchipel.
Die Mitte des
Staats erfüllen weite
Prärien; im N. und W. erhält die
Landschaft durch niedrige Hügelreihen einen
etwas weniger eintönigen
Charakter. Das Ufergelände des
Mississippi ist von
Baton Rouge ab so niedrig, daß künstliche
Dämme
vor den
Überschwemmungen schützen müssen; nach N. hin steigt es bis zu einer
Höhe von 60 m (bei
Natchez) an. Das südliche
Tiefland ist Alluvialboden, in dem sich zahlreiche Süßwassermuscheln und Mastodontenknochen finden;
im nördlichen Teile lagern unter dem
Alluvium Tertiärbildungen der eocänen
Periode, in beträchtlichen
MengenBraunkohlen
und
Salzquellen enthaltend.
Die Bewässerungsverhältnisse von Louisiana sind bei der bedeutenden Anzahl großer Flußläufe sehr günstig. Der
Mississippi begleitet die Ostgrenze des
Staats bis südlich von
Natchez, tritt dann inden
Staat ein und durchströmt
ihn in südöstlicher
Richtung bis zu seiner Mündung; 1336 km seines
Laufs gehören dem
Staat an.
Schon da, wo er in das Land
tritt, beginnt er Seitenarme auszusenden, so daß der ganze Südosten von Louisiana bereits zu seinem
Delta
[* 21] gehört. Die ganze nördliche
Hälfte des
Staats wird vom
Red River bewässert, und die Vereinigung desselben mit dem
Mississippi findet
dort statt, wo dieser den
Atchafalaya nach dem
Golf entsendet.
Der
Sabine im W. und der
Pearl River im O. sind die Grenzflüsse. Das Küstengebiet ist reich an
Seen und
Haffen (meist buchtenartigen
Erweiterungen der
Flüsse), deren bedeutendste
Pontchartrain undMaurepas im SO., Chetimaches in der Mitte,
Calcasieu- und Sabinesee im W. sind. Die
Küste selbst ist reich an
Buchten und
Einschnitten, doch fehlt es an guten Häfen.
Das
Klima
[* 22] des
Landes kann kaum als ein günstiges bezeichnet werden, denn während die
Temperatur im
Winter durch kalte. Nordwinde
(die sogen. Northers) oft tief herabgedrückt wird, erreicht sie im
Sommer eine fast unerträgliche
Höhe
und erzeugt in den ausgedehnten
Sümpfen die gefährlichsten Miasmen, in deren
Gefolge das
gelbe Fieber fast regelmäßig in
jedem Jahr auftritt. Bei
New Orleans ist die mittlere Jahrestemperatur 21° C., die des
Januars 12,6,° die des Juli 29°
C.
In den höher gelegenen
Prärien sind
Schnee
[* 23]
¶
mehr
und Eis
[* 25] keineswegs selten. Louisiana hat ein Areal von 123,435 qkm (2241,7 QM.) mit (1870)
726,915, (1880) 939,946 Einw., inkl.
von 483,655 Farbigen. Ein wichtiges Element der Bevölkerung
[* 26] bilden die Nachkommen der französischen Kreolen, das indes durch
stets frischen Zuwachs aus dem Norden
[* 27] und dem Ausland immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Die öffentlichen
Schulen wurden 1885 von 89,441 Kindern besucht, und fast 79 Proz. der über zehn Jahre alten Schwarzen sind des Schreibens unkundig.
An höhern Lehranstalten sind zu erwähnen zwei Staatsuniversitäten (die eine für Farbige) und 8 Colleges.
Die landwirtschaftlichen Verhältnisse sind durch die Befreiung der Sklaven vollständig revolutioniert
worden, und der Wert des liegenden und persönlichen Eigentums ist 1860-80 von 435 Mill. Doll. auf 160 Mill. Doll. gefallen.
Die ehemaligen Plantagenbesitzer sind verarmt, und viele von ihnen haben den Staat verlassen; an Stelle der Sklavenarbeit ist
die Bewirtschaftung durch freie farbige Arbeiter getreten, welchen anstatt der Löhnung häufig ein Ernteanteil
überlassen wird; kaum 9 Proz. der Oberfläche sind angebaut. 1880 schätzte man den Wert sämtlicher
landwirtschaftlicher Produkte auf 43 Mill. Doll. Die wichtigsten Bodenerzeugnisse sind Baumwolle
[* 28] (1860: 722,218 Ballen, 1880:
508,569 Ballen) und Zucker
[* 29] (1861: 459,000 Faß,
[* 30] 1885 nur 231,290 Faß).
Die meisten Gewerke (1880 gab es 1553 Anstalten mit 12,167 Arbeitern) arbeiten für den Lokalbedarf. Erwähnung
verdienen höchstens 12 Baumwollölmühlen (1446 Arb.), 55 Tabaks- und Zigarrenfabriken (1169 Arb.), 174 Sägemühlen, 31 Gießereien
und 4 Zuckersiedereien. Der Versuch, die Baumwollweberei heimisch zu machen, hat noch keine nennenswerten Erfolge gehabt.
Dagegen ist der Handel ein ungemein lebhafter, denn vermittelst des Mississippi und seiner großen Nebenflüsse
steht New Orleans (s. d.) mit dem größten Teil der Vereinigten Staatenin direkter Flußverbindung und dient ihnen als Ein-
und Ausfuhrhafen.
Die Mitglieder werden auf 4 Jahre gewählt. Die 5 Richter des Supreme Court werden vom Gouverneur mit Zustimmung des Senats auf
je 12 Jahre ernannt, alle andern Richter aber vom Volke gewählt. Die Staatsschuld von Louisiana belief sich 1860 auf 10 Mill. Doll., 1873 war
sie auf 40 Mill. Doll. angewachsen (einschließlich
des ausgegebenen Papiergeldes), und außerdem war der
Stadt New Orleans eine Schuldenlast von 22½ Mill. Doll. aufgebürdet worden. Die neue Verfassung aber »regulierte« diese Schuldenlast,
so daß sie sich 1886 auf nur 15 Mill. Doll. belief. ist in 56 Kirchspiele eingeteilt. Hauptstadt ist New Orleans
(früher Baton Rouge).
Geschichte. Louisiana wurde zuerst entdeckt durch den SpanierFernando de Soto, die erste Kolonie 1682 durch den Franzosen Le
[* 39] Salle angelegt
und nach Ludwig XIV. Louisiana genannt. Diese gedieh aber sowenig wie neue Ansiedelungen von Yberville (1698) und Crozat (1712). Die
Stadt New Orleans wurde 1717 gegründet, und um diese Zeit begann auch die Kolonie, welche der Mississippi-Kompanie
überlassen worden war und 1717-20 Law zu seinen berüchtigten Spekulationen gedient hatte, von einiger Bedeutung zu werden.
Ein Kongreßbeschluß teilte dasselbe 1804 in zwei Teile: das TerritoriumOrleans, das den heutigen Staat Louisiana einschloß, und
das Territorium Louisiana, alles nördlich und westlich davon gelegene Land. Nachdem dann 1811 der Kongreß die Bevölkerung des erstgenannten
Territoriums autorisiert hatte, sich eine Staatsverfassung zu geben, wurde dasselbe unter dem
Namen Louisiana als Staat in die Union aufgenommen. Im Krieg mit England, das 1814 einen Einfall in Louisiana machte, stand Louisiana fest zur Union
und wurde im Januar 1815 durch Jackson mit Erfolg verteidigt. Am trat aus dem nordamerikanischen Staatenbund aus;
doch bereits im folgenden Jahr fiel New Orleans in die Hände des Unionsadmirals Farragut, im Juli 1863 übergab
sich Vicksburg und bald darauf Port Hudson. 1865 erkannte der Präsident eine neugebildete provisorische Regierung an; der Kongreß
aber setzte eine militärische Verwaltung ein, und erst 1868 wurde Louisiana abermals als Staat in die Union aufgenommen
und seitdem von der republikanischen Partei unter dem allmächtigen Präsidenten Kellog, welcher sich auf die Neger und die
Autorität und Waffengewalt der Bundesregierung stützte, und dem zahlreiche Abenteurer aus dem Norden (Carpet-baggers) nachzogen,
in willkürlichster Weise regiert und schamlos ausgesogen.
Die demokratisch gesinnten Weißen wurden rücksichtslos unterdrückt und durch Fälschung der Wahlen ihrer
politischen Rechte beraubt. Als sie sich endlich, durch Ungerechtigkeiten und Vergewaltigungen zum Äußersten getrieben,
bei den Neuwahlen im November 1876 ermannten, wurden der von ihnen gewählte Gouverneur und ihre Legislatur von der Regierung
für unrechtmäßig erklärt und republikanische Behörden ihnen im Januar 1877 gegenübergestellt. Als
aber der neue Präsident, Hayes, im April die Bundestruppen
¶