starb 1004 ohne Nachkommen. 1012 erhielt
Gottfried, der Sohn des
GrafenGottfried vonVerdun,
[* 2] Niederlothringen, ihm folgte 1023 sein
Bruder Gozelo I., welcher 1033 auch mit Oberlothringen belehnt wurde.
Als er 1044 starb, gab
KaiserHeinrich III. dessen jüngerm
Sohn, Gozelo II., Niederlothringen. Nachdem noch der ehemalige
HerzogGottfried II. von Oberlothringen
1065-70 in Niederlothringen geherrscht, fiel dies an seinen Sohn
Gottfried den Buckligen, einen treuen Anhänger
Heinrichs
IV. Er adoptierte seinen
NeffenGottfried vonBouillon, doch erst 1088 belehnte diesen der
Kaiser mit Niederlothringen.
Petrus, neulat. Dichter, zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Oheim auch
Secundus genannt, geb. zu
Schlüchtern im Hanauischen, studierte zu
Marburg
[* 8]
Medizin, in
Wittenberg
[* 9] unter
Camerarius und
MelanchthonHumaniora, machte später
als
Führer mehrerer reichen
JünglingeReisen durch
Frankreich undItalien
[* 10] und wurde 1557
Professor der
Medizin
zu
Heidelberg,
[* 11] wo er starb. Seine lateinischen Gedichte, namentlich die
Elegien, in denen er mit Ovid wetteifert,
reihen ihn den bedeutendsten lateinischen Dichtern der neuern Zeit an. Seine »Poemata«
(1551) wurden später von
Burmann (Amsterd. 1754, 2 Bde.),
Kretschmar
(Dresd. 1775) und Friedemann (Leipz. 1840) herausgegeben und von
Köstlin ins Deutsche
[* 12] übersetzt
(Halle
[* 13] 1826). - Auch ein
Neffe von ihm,
JohannPeter Lotichius, gest. 1669 in
Frankfurt
[* 14] als kaiserlicher Historiograph, hat sich als
lateinischer Dichter bekannt gemacht.
Vgl.
Ebrard,
Peter Lotichius der jüngere (mit Auswahl seiner Gedichte, Gütersl. 1883).
[* 18] ein rechtwinkelig gebogenes, etwas konisches Metallrohr zum Anblasen der
Flamme
[* 19] beim
Löten und bei der
Analyse von
Mineralien
[* 20] und andern
Körpern auf trocknem Weg. Besteht das Lötrohr nur aus einem einfachen
Rohr, so
stört die aus der ausgeatmeten
Luft sich absetzende
Feuchtigkeit sehr bald die
Flamme. Man konstruiert deshalb das aus
einem geraden, etwas konischen, mit Mundstück versehenen Messingrohr, welches mit seinem schwächern Ende in einem erweiterten
cylindrischen
Körper steckt.
Dieser hohle
Körper dient als Sammler der
Feuchtigkeit und besitzt eine zweite Öffnung, in welcher rechtwinkelig zu dem erstern
Rohr ein kurzes, dünnes, ebenfalls konisch zulaufendes
Rohr steckt, welches mit einer fein durchbohrten
Platinspitze versehen ist.
Letztere hält
man in die
Flamme, während man durch das Mundstück einen gleichmäßigen starken
Luftstrom erzeugt. Die
Länge des Lötrohrs richtet sich nach der Weite des deutlichen
Sehens und beträgt gewöhnlich 20-25
cm. Man kann zum
Arbeiten mit dem eine
Öl-,
Spiritus- oder besser eine Gasflamme benutzen und unterscheidet
an allen die
Reduktions- und die Oxydationszone.
Letztere ist die äußerste
Hülle der
Flamme, in welcher vollständige
Verbrennung stattfindet und außerdem überschüssiger
Sauerstoff vorhanden ist. Im Innern der
Flamme dagegen befinden sich noch unverbrannte
Gase,
[* 21] und diese wirken bei völliger
Abwesenheit von
Sauerstoff reduzierend, indem sie bei der hohen
Temperatur auf
Kosten des erhitzten
Körpers
zu verbrennen suchen. Man bläst mit
Hilfe der Wangenmuskeln, nicht mit der
Lunge,
[* 22] und muß lernen, während des
Blasens ruhig
zu atmen, damit die
Flamme nicht gestört werde.
Zur Erleichterung des
Blasens benutzt man
Gebläse,
[* 23] am besten zwei Gummibälle, von welchen der eine als
Windsack dient. Die vor dem Lötrohr zu untersuchenden
Substanzen erhitzt man auf
Holzkohle oder mit
Flußmitteln in einem Platindrahtöhr
und schließt aus den
Erscheinungen, die hierbei auftreten, auf die
Natur und die
Bestandteile des
Körpers. Die Lötrohranalyse
ist für den Chemiker von großer Wichtigkeit, da sie sofort
Resultate liefert. Diese sind meist nur qualitativer
Art und oft nur andeutend, doch kann man einige
Körper auch quantitativ mit dem Lötrohr bestimmen.
Das Lötrohr wurde zuerst 1670 von
Erasmus Bartholin benutzt und in
Schweden
[* 24] bald als wichtige
Hilfe bei mineralogischen und chemischen
Untersuchungen geschätzt. Gahn, welcher dem Lötrohr seine jetzige Gestalt gab, legte auch den
Grund zu dessen heutigem wissenschaftlichen
Gebrauch.
Berzelius veröffentlichte Gahns
Methode und 1820 ein eignes Werk über
das Lötrohr
Harkort zeigte 1827, daß das auch zu quantitativen Untersuchungen zu benutzen sei, und
Plattner erweiterte seine
Methode
und gab dem Lötrohr das Mundstück.
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