Das
Cyankalium wirkt sehr stark reduzierend und entfernt daher alles
Oxyd. Damit die zu verbindenden
Flächen
während des
Lötens einander nahe genug bleiben, umwickelt man die
Stücke mit
Draht,
[* 3] faßt sie mit einer
Zange
[* 4] oder nietet
sie flüchtig zusammen. Gegenstände von mittlerer
Größe, die hart gelötet werden sollen, erhitzt
man in Kohlenfeuer, kleine
Sachen, z. B.
Knöpfe, in großer Zahl gemeinsam auf einer eisernen
Platte;
feinere Gegenstände, die mit
Zinnlot gelötet werden,
erhitzt man über der Spirituslampe;
stärkere
Hitze gibt man mit dem
Lötrohr
[* 5] oder mit einer durch ein
Gebläse
[* 6] angefachten
Leuchtgasflamme;
zum
Löten von Bleitafeln mit reinem
Blei
[* 7] (für Schwefelsäurekammern) benutzt man Knallgasgebläse,
durch welches die Tafelränder ohne Lot miteinander verschmolzen werden.
Auch
Zinn und
Platin werden in ähnlicher
Weise zusammengeblasen.
Dem
Löten ähnlich ist das Vergießen, wobei man Metallflächen mittels eines zwischen sie eingegossenen geschmolzenen Metalls,
welches die zu lötenden
Metalle selbst zu teilweiser Schmelzung bringt, vereinigt. Dies
Verfahren wird besonders auf
Blei,
Zinn und gesprungene Turmglocken angewandt. Am gewöhnlichsten erhitzt man beim
Weichlöten die Lötstelle mit dem
Lötkolben,
welcher aus einem geschmiedeten, an der Lotbahn verzinnten
StückKupfer
[* 8] mit eisernem Stiel besteht.
Man bringt an demselben das Lot zum
Schmelzen und breitet es auf den zu verlötenden, gut gereinigten und mit
Kolophoniumpulver bestreuten
Stellen mit dem
Kolben aus. Dann vereinigt man beide Metallstücke, erwärmt die Lötstelle bis
zum
Schmelzen des Lots, läßt etwas auf die
Naht tropfen und verstreicht dies ebenfalls mit dem
Lötkolben.
BeimLöten von
Zink
bestreicht man die Lötstelle mit starker
Salzsäure und trägt dann dasZinnlot mit dem
Kolben auf. - Auf
galvanoplastischem Weg kann man löten, indem man
Kupfer zwischen zwei Metallrändern in dichter Gestalt so niederschlägt,
daß die
Fuge auch äußerlich mit
Kupfer überwachsen ist.
Letzteres ist notwendig, weil das im Innern der
Fuge abgelagerte
Metall nicht fest genug bindet. Das
Verfahren wird daher nur auf galvanoplastisch hervorgebrachte Gegenstände
angewandt, wenn die
Bedeckung der
Fuge auf nicht sichtbare
Stellen fällt.
(spr. lo oder lott, Oltis),
Fluß im südwestlichen
Frankreich, einer der bedeutendsten rechten Nebenflüsse der
Garonne, entspringt 1500 m hoch auf dem zur Zentralmasse der
Cevennen gehörigen Lozèregebirge im
DepartementLozère, durchfließt,
anfangs als
Olt, in westlicher
Richtung die
DepartementsLozère,
Aveyron, und
Lot-et-Garonne und mündet in
dem letztern bei
Aiguillon in die
Garonne, nachdem er rechts die
Flüsse
[* 9] Coulagnes, Truyère und
Celle
[* 10] (oder Célé), links den
Dourdou und die Diège aufgenommen hat. Er ist 481 km lang und 313 km weit (von Entraigues an) schiffbar.
Die bedeutendsten
Flüsse sind: der Lot mit der
Celle, die
Dordogne mit der
Cère, Bave und Sourdoire. Das
Klima
[* 11] ist angenehm und gesund, der
Boden im ganzen fruchtbar, besonders in den
Thälern. Die
Bevölkerung
[* 12] belief sich 1886 auf
271,514 Einw., was seit 1881 eine Abnahme um 8755
Seelen ergibt. Der Getreidebau, welchem mehr als 2000 qkm gewidmet sind,
ergibt durchschnittlich eine
Ernte
[* 13] von 1,8 Mill.
hl (hauptsächlich
Weizen und
Mais). Außerdem baut
man in
größerer
MengeTabak,
[* 14]
Kastanien,
Obst,
Flachs,
Hanf,
Rüben und sehr viel
Wein, namentlich im Lotthal (durchschnittlich 350,000
hl). Von großer Bedeutung ist die Schafzucht (1881: 447,000
Stück, meist vom gemeinen Landschlag); kleines
Wildbret und Geflügel
sind in
Menge vorhanden. Die
Produkte des Mineralreichs sind zwar mannigfaltig, aber von geringer Bedeutung.
Die
Industrie beschränkt sich vornehmlich auf das Mühlengewerbe, etwas Schafwollindustrie und
Gerberei. Von größerer Wichtigkeit
ist der
Handel, besonders in
Getreide
[* 15] und sonstigen Landesprodukten. Das
Departement umfaßt die drei
Arrondissements:
Cahors,
Figeac und
Gourdon; Hauptstadt ist
Cahors.
Das
DepartementLot-et-Garonne, aus Teilen der alten
ProvinzenGuienne und
Gascogne gebildet, grenzt im N.
an
Dordogne, im
W. an
Gironde, im
SW. an
Landes, im
S. an
Gers, im O. an
Tarn-et-Garonne und Lot und umfaßt 5354 qkm (97,2 QM.).
Es bildet eine wellenförmige
Ebene, die nur auf dem rechten Lotufer beträchtlichere
Hügel aufzuweisen hat,
und wird von der
Garonne durchströmt, welche hier rechts den Lot, links den
Gers und die schiffbare
Baise aufnimmt. Das
Klima
ist im ganzen gemäßigt und gesund.
Außerdem liefert es
Mais, sehr viel
Kartoffeln,
Tabak (25,000 metr. Ztr.), hat ausgezeichneten
Hanf,
Lein,
Ölpflanzen,
Obst, namentlich vortreffliche Pflaumen (die berühmten Backpflaumen von
Agen), und sehr viel
Wein (durchschnittlich
900,000
hl). Die Waldungen bestehen hauptsächlich aus
Kiefern, Korkeichen und
Kastanien. Die
Viehzucht
[* 16] ist infolge des schwachen
Futterbaues von geringer Bedeutung; am häufigsten werden
Schweine
[* 17] gehalten (1881: 143,000
Stück). Von
Geflügel werden besonders Truthähne und
Gänse ausgeführt; auch gibt es vielWild. An mineralischen
Produkten ist das
Departement
sehr arm. Die
Industrie ist durch einige metallurgische Etablissements, eine Tabaksfabrik, mehrere Papierfabriken, Schafwollmanufakturen,
Gerbereien, Korkfabriken und zahlreiche
Branntweinbrennereien vertreten. Der
¶
Nach der Zerstörung
von Sodom und Gomorrha hat er mit seinen beiden Töchtern, die ihn trunken machten, Blutschande verübt und ist dadurch Stammvater
der Moabiter und Ammoniter geworden.