andrer
Substanzen.
Salze, die in
Alkohol weniger löslich sind als in
Wasser, werden aus ihrer wässerigen Lösung durch
Alkohol gefällt.
Die Löslichkeit des salpetersauren
Natrons in
Wasser wird verringert durch Gegenwart von
Kochsalz, die des salpetersauren
Bleies
wird erhöht durch Gegenwart von salpetersaurem
Kali. Einer Lösung kann der gelösteKörper durch Schütteln
mit einer andern
Flüssigkeit, in welcher er leichter löslich ist, größtenteils entzogen werden. So gehen
Alkaloide aus
wässeriger Lösung beim Schütteln mit
Benzin,
Amylalkohol etc. in letztere über, und wenige
TropfenSchwefelkohlenstoff entziehen
großen
QuantitätenWasserSpuren von gelöstem
Jod.
Lösungen starrer
Körper in
Wasser sind stets spezifisch schwerer als reines
Wasser, doch bewirken gleiche Gewichtsmengen verschiedener
Körper bei der Lösung in gleich viel
Wasser nicht die gleiche
Erhöhung des spezifischen
Gewichts. Zum Teil
hängt dies mit Volumveränderungen zusammen, denn häufig findet bei der Lösung
Verdichtung statt, seltener, z. B. beim
Zucker,
[* 3] starke Volumvergrößerung. Die Lösungen besitzen einen je nach der
Natur und
Menge der gelösten
Substanz ungleich erhöhten
Siedepunkt. Die folgende
Tabelle enthält die
Siedepunkte einiger gesättigten Lösungen:
MancheSalze (schwefelsaures, kohlensaures, essigsaures, unterschwefligsaures
Natron,
Bittersalz,
Chlorcalcium)
bilden übersättigte Lösungen, d. h. gesättigte Lösungen können in vollkommener
Ruhe, bei
Abschluß der
Luft oder unter
einem lockern
Pfropfen
[* 4] von
Baumwolle
[* 5] unter die
Temperatur erkalten, bei welcher sich ein Teil des gelösten
Körpers ausscheiden
sollte, ohne daß dies stattfindet; wenn aber die so entstandene übersättigte Lösung mit der
Luft in Berührung kommt, umgegossen wird oder mit einem vorher nicht erhitzten
Körper, besonders mit einem
Kristall des gelösten
Stoffes, berührt wird, so gibt sie plötzlich eine reiche
Kristallisation oder erstarrt auch wohl zu einem Kristallbrei.
Metalle oder Metalllegierungen, welche zwei gleichartige oder ungleichartige Metallstücke miteinander verbinden,
indem sie oberflächlich mit denselben zusammenschmelzen. Das Lot darf niemals schwerer schmelzbar
sein als das zu lötende
Metall, und da die Lötstelle je nach dem
Zweck, zu welchem der gelötete Gegenstand benutzt werden
soll, verschiedenen Anforderungen entsprechen muß, so bedarf die
Technik zahlreicher Lote, bei denen oft die
Farbe, häufiger
Festigkeit
[* 18] und Schmelzbarkeit in Betracht kommen. In Bezug auf letztere unterscheidet man leicht
schmelzbares
Weichlot
(Schnelllot,
Klempnerlot,
Weißlot,
Zinnlot) und schwer schmelzbares
Hartlot
(Strenglot,
Schlaglot,
Hartschlaglot,
so genannt, weil die damit gelöteten
MetalleHammerschläge ertragen, ohne sich voneinander zu trennen).
Weichlot, zum
Löten von
Weißblech,
Kupfer,
Messing,
Zinn,
Zink,
Blei
[* 19] etc., ist ein Bleizinnlot von verschiedener
Zusammensetzung. Ein sehr leichtflüssiges Lot (etwa 5
Zinn, 3
Blei) erhält man als Sickerlot
(Sicherlot), wenn man gleiche Teile
Blei und
Zinn zusammenschmelzt und von der halb erstarrten
Masse den flüssig gebliebenen Teil abgießt. Wismutlot besteht aus
2-8 Teilen
Schnelllot und 1 Teil
Wismut, ist sehr leicht schmelzbar, bricht aber leicht und wird daher
nur bei sehr leichtflüssigem
Zinn angewandt.
Mit reinem
Kupfer lötet man Guß- und Schmiedeeisen, eine
Legierung von 5 Teilen
Kupfer und 1 Teil
Blei dient zum
Löten von
Kupfer. Messingschlaglot, das gewöhnliche Lot für
Eisen,
[* 20]
Stahl,
Kupfer und
Messing, ist eine zinkreiche Kupferzinklegierung,
welche aus
Messing und
Zink (auch
Zinn) bereitet und mit steigendem Zinkgehalt leichter schmelzbar und spröder
wird.
Neusilber gibt auf feinen
Eisen- und Stahlwaren kaum sichtbare Lotstellen,
Neusilber selbst wird mit aus 5 Teilen
Neusilber
und 4 Teilen
Zink gelötet.
Das Cyankalium wirkt sehr stark reduzierend und entfernt daher alles Oxyd. Damit die zu verbindenden Flächen
während des Lötens einander nahe genug bleiben, umwickelt man die Stücke mit Draht,
[* 24] faßt sie mit einer Zange
[* 25] oder nietet
sie flüchtig zusammen. Gegenstände von mittlerer Größe, die hart gelötet werden sollen, erhitzt man in Kohlenfeuer, kleine
Sachen, z. B. Knöpfe, in großer Zahl gemeinsam auf einer eisernen Platte;
feinere Gegenstände, die mit Zinnlot gelötet werden,
erhitzt man über der Spirituslampe;
stärkere Hitze gibt man mit dem Lötrohr
[* 26] oder mit einer durch ein Gebläse
[* 27] angefachten
Leuchtgasflamme;
zum Löten von Bleitafeln mit reinem Blei (für Schwefelsäurekammern) benutzt man Knallgasgebläse,
durch welches die Tafelränder ohne Lot miteinander verschmolzen werden.
Auch Zinn und Platin werden in ähnlicher Weise zusammengeblasen.
Dem Löten ähnlich ist das Vergießen, wobei man Metallflächen mittels eines zwischen sie eingegossenen geschmolzenen Metalls,
welches die zu lötenden Metalle selbst zu teilweiser Schmelzung bringt, vereinigt. Dies Verfahren wird besonders auf
Blei, Zinn und gesprungene Turmglocken angewandt. Am gewöhnlichsten erhitzt man beim Weichlöten die Lötstelle mit dem Lötkolben,
welcher aus einem geschmiedeten, an der Lotbahn verzinnten StückKupfer mit eisernem Stiel besteht.
Man bringt an demselben das Lot zum Schmelzen und breitet es auf den zu verlötenden, gut gereinigten und mit
Kolophoniumpulver bestreuten Stellen mit dem Kolben aus. Dann vereinigt man beide Metallstücke, erwärmt die Lötstelle bis
zum Schmelzen des Lots, läßt etwas auf die Naht tropfen und verstreicht dies ebenfalls mit dem Lötkolben. BeimLöten von Zink
bestreicht man die Lötstelle mit starker Salzsäure und trägt dann das Zinnlot mit dem Kolben auf. - Auf
galvanoplastischem Weg kann man löten, indem man Kupfer zwischen zwei Metallrändern in dichter Gestalt so niederschlägt,
daß die Fuge auch äußerlich mit Kupfer überwachsen ist. Letzteres ist notwendig, weil das im Innern der Fuge abgelagerte
Metall nicht fest genug bindet. Das Verfahren wird daher nur auf galvanoplastisch hervorgebrachte Gegenstände
angewandt, wenn die Bedeckung der Fuge auf nicht sichtbare Stellen fällt.
(spr. lo oder lott, Oltis), Fluß im südwestlichen Frankreich, einer der bedeutendsten rechten Nebenflüsse der
Garonne, entspringt 1500 m hoch auf dem zur Zentralmasse der Cevennen gehörigen Lozèregebirge im DepartementLozère, durchfließt,
anfangs als Olt, in westlicher Richtung die DepartementsLozère, Aveyron, und Lot-et-Garonne und mündet in
dem letztern bei Aiguillon in die Garonne, nachdem er rechts die Flüsse
[* 28] Coulagnes, Truyère und Celle
[* 29] (oder Célé), links den
Dourdou und die Diège aufgenommen hat. Er ist 481 km lang und 313 km weit (von Entraigues an) schiffbar.
Die bedeutendsten Flüsse sind: der Lot mit der Celle, die Dordogne mit der Cère, Bave und Sourdoire. Das
Klima
[* 30] ist angenehm und gesund, der Boden im ganzen fruchtbar, besonders in den Thälern. Die Bevölkerung
[* 31] belief sich 1886 auf
271,514 Einw., was seit 1881 eine Abnahme um 8755 Seelen ergibt. Der Getreidebau, welchem mehr als 2000 qkm gewidmet sind,
ergibt durchschnittlich eine Ernte
[* 32] von 1,8 Mill. hl (hauptsächlich Weizen und Mais). Außerdem baut man in
größerer MengeTabak,
[* 33] Kastanien, Obst, Flachs, Hanf, Rüben und sehr viel Wein, namentlich im Lotthal (durchschnittlich 350,000
hl). Von großer Bedeutung ist die Schafzucht (1881: 447,000 Stück, meist vom gemeinen Landschlag); kleines Wildbret und Geflügel
sind in Menge vorhanden. Die Produkte des Mineralreichs sind zwar mannigfaltig, aber von geringer Bedeutung.
Die Industrie beschränkt sich vornehmlich auf das Mühlengewerbe, etwas Schafwollindustrie und Gerberei. Von größerer Wichtigkeit
ist der Handel, besonders in Getreide
[* 34] und sonstigen Landesprodukten. Das Departement umfaßt die drei Arrondissements: Cahors,
Figeac und Gourdon; Hauptstadt ist Cahors.
Das DepartementLot-et-Garonne, aus Teilen der alten ProvinzenGuienne und Gascogne gebildet, grenzt im N.
an Dordogne, im W. an Gironde, im SW. an Landes, im S. an Gers, im O. an Tarn-et-Garonne und Lot und umfaßt 5354 qkm (97,2 QM.).
Es bildet eine wellenförmige Ebene, die nur auf dem rechten Lotufer beträchtlichere Hügel aufzuweisen hat,
und wird von der Garonne durchströmt, welche hier rechts den Lot, links den Gers und die schiffbare Baise aufnimmt. Das Klima
ist im ganzen gemäßigt und gesund.
Außerdem liefert es Mais, sehr viel Kartoffeln, Tabak (25,000 metr. Ztr.), hat ausgezeichneten Hanf, Lein,
Ölpflanzen, Obst, namentlich vortreffliche Pflaumen (die berühmten Backpflaumen von Agen), und sehr viel Wein (durchschnittlich
900,000 hl). Die Waldungen bestehen hauptsächlich aus Kiefern, Korkeichen und Kastanien. Die Viehzucht
[* 35] ist infolge des schwachen
Futterbaues von geringer Bedeutung; am häufigsten werden Schweine
[* 36] gehalten (1881: 143,000 Stück). Von
Geflügel werden besonders Truthähne und Gänse ausgeführt; auch gibt es vielWild. An mineralischen Produkten ist das Departement
sehr arm. Die Industrie ist durch einige metallurgische Etablissements, eine Tabaksfabrik, mehrere Papierfabriken, Schafwollmanufakturen,
Gerbereien, Korkfabriken und zahlreiche Branntweinbrennereien vertreten. Der
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