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Lorillardstadt - Lorns
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Lorillardstadt Ruinenstätte im südl. Mexiko, am Usumacinto (Grenzfluß gegen Guatemala), im Lande der Lacandones / 50
Lorinser Karl Ignaz, Mediziner, geb. 24. Juli 1796 zu Niemes im nördlichen Böhmen, studierte in Prag / 283
Loriol (spr. -óll), Flecken im franz. Departement Drôme, Arrondissement Valence, am Drôme und an / 35
Loris (Trichoglossinae), Familie aus der Ordnung der Papageien (s. d.). / 9
Loris-Melikow Michael Tarielowitsch Tainow, Graf, russ. General, geb. 1. Jan. 1826 zu Tiflis, Sohn eines armenisch / 348
Lorm Hieronymus, Pseudonym des Dichters H. Landesmann (s. d.). / 8
Lorne (spr. lorn), Marquis of, s. Argyll 4). / 8
Lornsen Uwe Jens, schleswig-holstein. Patriot, geb. 18. Nov. 1793 zu Keitum auf Sylt, studierte in Kiel / 222
Fortsetzung:
Lorient , (spr. loriang), Arrondissementshauptstadt und Seeplatz im franz. Departement Morbihan, an der
mehr
beschäftigen. Der
Handel umfaßt in der Ausfuhr namentlich
Fische ,
[* 2 ]
Mehl ,
[* 3 ]
Wein ; in der Einfuhr
Kohlen , Schiffbaumaterial,
Getreide ,
[* 4 ] Mehl ,
Holz ,
[* 5 ]
Öl u. a. Die große
Schiffahrt zählte 1885 an eingelaufenen
Schiffen 88 mit 11,543
Ton ., überwiegend im
Verkehr mit
England , die Küstenschiffahrt 393 eingelaufene
Schiffe
[* 6 ] mit 34,855 T. ist Sitz eines
Gerichtshofs , eines
Handels- und Seegerichts, eines Marinepräfekten und zahlreicher
Konsulate fremder
Staaten , hat ein
Lyceum , eine
Schiffahrts -
und eine Marineartillerieschule, ein
Arsenal , einen
Artilleriepark , ein
Observatorium etc. -
Lorient verdankt seinen Ursprung der
Ostindischen
Handelskompanie , welche hier 1664 ein Etablissement errichtete, das »L'Orient«
benannt wurde und sich bald zu einer Stadt ausdehnte, die 1738 schon 14,000 Einw.
zählte und 1744 befestigt wurde. Die
Eroberungen der
Engländer in
Indien ruinierten die
Gesellschaft , deren gesamtes
Material
dann vom
Staat übernommen wurde, der daraus allmählich den Kriegshafen geschaffen hat. Am 23. Juni 1795 erfochten hier die
französischen
Emigranten unter dem englischen
Kommodore
Warren einen Seesieg über die
Brester
Flotte unter
Villaret-Joyeuse. 4 km südlich von Lorient liegt der befestigte
Hafen
Port Louis (s. d.).
Mexiko
* 7
Mexiko .
Ruinenstätte im südl.
Mexiko ,
[* 7 ] am Usumacinto (Grenzfluß gegen
Guatemala ),
[* 8 ] im
Lande der Lacandones (16°
55' nördl.
Br .), von Désiré
Charnay , der sie 1881 besuchte, zu
Ehren seines amerikanischen
Gönners benannt;
doch waren dieselben bereits 1880 von Rockstroh entdeckt und von A. Maudsley besucht worden.
Nach Rockstroh heißen sie Menche.
Schlesien
* 16
Schlesien .
Karl Ignaz,
Mediziner , geb. 24. Juli 1796 zu
Niemes im nördlichen
Böhmen ,
[* 9 ] studierte in
Prag
[* 10 ] und
Berlin ,
[* 11 ] wurde hier 1818
Repetent
an der königlichen Tierarzneischule und
Privatdozent bei der
Universität , 1822 Mitglied des
Medizinalkollegiums
in
Stettin ,
[* 12 ] 1824
Regierungs - und
Medizinalrat in
Köslin
[* 13 ] und 1825 in
Oppeln .
[* 14 ] 1829-30 bereiste er behufs Untersuchungen über Pestepidemien
Galizien ,
Ungarn
[* 15 ] und
Siebenbürgen ;
Resultate derselben waren seine Werke: »Untersuchungen über die
Rinderpest « (Berl. 1831)
und »Die
Pest des
Orients , wie sie entsteht und verhütet wird« (das. 1837). Auch
hatte seine
Schrift über die
Cholera (in den
»Jahrbüchern für wissenschaftliche
Kritik « ) die Aufhebung des Militärkordons
zur
Folge . Er nahm 1850 seine Entlassung und starb 2. Okt. 1853 zu
Patschkau in
Schlesien .
[* 16 ] Seine
Schrift »Zum
Schutz der
Gesundheit
in den
Schulen « (Berl. 1836, neuer
Abdruck 1861) rief den sogen. Lorinserschen Schulstreit hervor und gab
den Hauptanstoß zur
Wiederaufnahme des
Turnens in den
Schulen . Lorinsers Selbstbiographie (Regensb. 1864) gab sein Sohn
Franz
heraus.
2)
Franz , kath. Theolog, Sohn des vorigen, geb. 12. März 1821 zu
Berlin , fürstbischöflicher
Konsistorialrat in
Breslau ,
[* 17 ] seit 1868
Kanonikus
an der
Domkirche daselbst, veröffentlichte eine Übersetzung von
Calderons
»Geistlichen
Festspielen « (2.
Aufl., Regensb. 1881-87, 18 Bde.),
denen sich
»Calderons größte
Dramen religiösen
Inhalts « (Freiburg
[* 18 ] 1875-76, 7 Bde.) und zwei historische
Schauspiele von
Lope de
Vega (u. d. T.:
»Aus
Spaniens Vergangenheit« , Regensb. 1877) anschlossen. Auch schrieb er: »Reiseskizzen aus
Spanien «
[* 19 ] (Regensb. 1855-58, 4
Tle .),
»Das
Buch der
Natur ,
Entwurf einer kosmologischen
Theodicee « (das. 1876-80, 7 Bde.)
und übersetzte mehrere Werke des spanischen
Philosophen
Balmes und aus dem
Sanskrit die
»Bhagavad-Gita « (Berl. 1869). Von seinen
theologischen
Schriften sind zu erwähnen: »Geist und
Beruf des katholischen Priestertums« (Regensb. 1858);
»Die
Lehre
[* 20 ] von der
Verwaltung des heiligen Bußsakraments« (2. Aufl., Bresl.
1883).
(spr. -óll),
Flecken im franz.
Departement
Drôme ,
Arrondissement
Valence , am
Drôme und an der
Eisenbahn
Lyon-Marseille ,
ehemals befestigt und in den
Religionskriegen des 16. Jahrh. öfters genannt, hat (1881) 2004 Einw.,
Seidenspinnerei und
Handel .
(Trichoglossinae ),
Familie aus der
Ordnung der
Papageien (s. d.).
Umgebung von St. Peter
* 21
Petersburg .
Michael Tarielowitsch Tainow,
Graf , russ.
General , geb. 1. Jan. 1826 zu
Tiflis , Sohn eines
armenischen
Kaufmanns adliger
Geburt , ward in der Gardejunkerschule zu
Petersburg
[* 21 ] erzogen, trat 1843 als
Kornett in das Gardehusarenregiment
von
Grodno , ward 1847
Adjutant des
Generals
Woronzow im
Kaukasus und nahm an den dortigen
Kämpfen ruhmvollen
Anteil . Er wurde 1851
Major ,
befehligte 1854 als Oberst bei der Belagerung von
Kars eine aus verschiedenen
Stämmen gebildete
Legion , ward nach
Eroberung
dieser
Festung
[* 22 ]
Gouverneur derselben und
Generalmajor , 1863
Generalleutnant , 1865 Generaladjutant, 1875
General der
Kavallerie und
dem
Großfürsten
Michael attachiert. 1876 zum
Kommandeur des in
Armenien aufgestellten
Korps ernannt, überschritt er 24. April 1877 bei
Alexandropol mit demselben die türkische
Grenze , schloß
Kars ein und drang in raschem Siegeslauf bis in die
Nähe von
Erzerum
vor, erlitt aber bei seinem
Sturm auf die
Stellung
Mukhtar
Paschas bei Sewin 25. Juni eine empfindliche
Niederlage und mußte die
Belagerung von
Kars aufheben.
Festigkeit [unkorrigie
* 23
Festigkeit .
Ein
Angriff auf die weit vorgedrungenen
Türken 18. Aug. mißlang ebenfalls, und 25. Aug. entriß
Mukhtar Pascha
auch die
Position von Baschkadiklar; am 15. Okt. errang aber Loris-Melikow den
Sieg am Aladjaberg, eroberte 18. Nov.
Kars und siegte 4. Dez. bei
Deweboyun. Er wurde 29. April 1878 in den Grafenstand erhoben und Anfang 1879 zum
Gouverneur des Pestdistrikts
an der untern
Wolga ernannt. Nach der energischen Unterdrückung der
Pest erhielt er 20. April den
Posten eines
Generalgouverneurs
von
Charkow , wo er ebensoviel Umsicht wie
Festigkeit
[* 23 ] in der Unterdrückung der nihilistischen
Umtriebe zeigte.
Die Unthaten der
Nihilisten und die sich steigernde
Gefahr veranlaßten die Ernennung Loris-Melikows zum
Chef einer obersten Exekutivkommission (24. Febr. 1880). Ein gegen Loris-Melikow gerichtetes
Attentat eines
Nihilisten , bei welchem Loris-Melikow unverletzt
blieb (3. März), steigerte seine
Popularität . Im
August 1880 wurde er zum
Minister des Innern ernannt; er übte als solcher eine
sehr energische, weitgreifende und vielverheißende Wirksamkeit aus und bewog
Alexander II. zu dem
Plan ,
eine Art
Volksvertretung zu berufen. Die Ermordung des
Zaren im März 1881 vereitelte die Verwirklichung. Unter
Alexander III.
erwies sich Loris-Melikows
Stellung infolge des Einflusses der
Moskauer
Partei unhaltbar, und er wurde 16. Mai 1881 entlassen.
Hieronymus ,
Pseudonym des Dichters H.
Landesmann (s. d.). ^[= Heinrich, als Dichter und Schriftsteller unter dem Namen Hieronymus bekannt, geb. 9. Aug. ...]
(spr. lorn),
Marquis of, s.
Argyll ^[= (spr. argeil), schott. Adelstitel, den das jedesmalige Haupt des anglonormännischen, in Schottland ...] 4).
Lörrach - Los
* 27
Seite 10.916.
Uwe
Jens ,
schleswig-holstein .
Patriot , geb. 18. Nov. 1793 zu
Keitum auf
Sylt , studierte in
Kiel
[* 24 ] und
Jena
[* 25 ] die
Rechte
und begab sich 1821 nach
Kopenhagen ,
[* 26 ] wo er bei der schleswig-holsteinischen
Kanzlei eine
Anstellung fand. Im
Herbst 1830 erhielt
er das
Amt eines
Landvogts auf seiner Heimatsinsel
Sylt . Die Wiedergewinnung einer autonomen schleswig-
¶
mehr
holsteinischen Verfassung war das Ziel seines Strebens . Großes Aufsehen erregte seine Schrift »Über das Verfassungswerk in Schleswig-Holstein «
[* 28 ] (1830), wegen der Lornsen verhaftet und vom schleswigschen Obergericht zu Amtsentsetzung, einjähriger Festungsstrafe und Erstattung
sämtlicher Untersuchungskosten verurteilt wurde. So kurz und beschränkt seine politische Wirksamkeit gewesen war, so tief
eingreifend war bei der Reinheit der Gesinnung , die ihn leitete, ihre Nachwirkung auf den öffentlichen
Geist seiner Landsleute.
Genf (Stadt; Geschicht
* 33
Genf .
Die Regierung versprach 1831, beratende Stände einzuführen, die bekanntlich 1834 wirklich ins Leben traten. Aus der Haft , die
er teils in Rendsburg ,
[* 29 ] teils in Friedrichsort verbüßt, entlassen (Juni 1832), begab sich Lornsen zunächst nach Sylt ,
dann zur Herstellung seiner zerrütteten Gesundheit 1833 nach Rio de Janeiro ,
[* 30 ] von da 1837 über Marseille
[* 31 ] in die Schweiz ,
[* 32 ] um
sein größeres Werk: »Die Unionsverfassung Dänemarks und Schleswig-Holsteins « (hrsg. von Beseler , Jena 1841), zu vollenden.
Er verlebte in und bei Genf ,
[* 33 ] erkrankt und in der düstersten Gemütsstimmung, noch einige Monate und erschoß
sich Ende Februar 1838 bei Pressy am Genfer See .
Vgl. Jansen , Uwe Jens Lornsen (Kiel 1872).