mehr
schenkte. Denkwürdig ist die 107tägige Verteidigung von 1689 gegen die Streitmacht Jakobs II., durch eine 27 m hohe dorische Säule verherrlicht.
schenkte. Denkwürdig ist die 107tägige Verteidigung von 1689 gegen die Streitmacht Jakobs II., durch eine 27 m hohe dorische Säule verherrlicht.
1) Charles William Vane, Marquis von, früher Sir Charles Stewart, brit. Staatsmann, geb. trat früh in das britische Heer und zeichnete sich unter General Moore als Chef eines Husarenregiments in Spanien [* 2] aus. Später diente er unter Wellington, schloß 1813 als britischer Bevollmächtigter die Konvention von Reichenbach, [* 3] folgte dann dem Heer der Verbündeten als Militärkommissar und unterzeichnete 1814 den Frieden von Paris. [* 4] Mit dem Titel Lord-Stewart in den Peersstand erhoben und zum Generalleutnant ernannt, nahm er nach seiner Verheiratung mit Lady Fanny Vane deren Familiennamen statt des seinigen an. Nach dem Tod seines Halbbruders (s. Castlereagh) ward er Marquis von Londonderry, ging bald darauf als außerordentlicher Gesandter nach Wien, [* 5] ward aber wegen seiner Nachgiebigkeit gegen die Heilige Allianz zurückgerufen. Während der kurzen Verwaltung Cannings 1827 gehörte er als starrer Tory zur Opposition. Den Whigs machte er sich in der Folge besonders durch die Bekämpfung der Reformbill verhaßt. 1837 wurde er General der Kavallerie und machte sodann eine Reise über Petersburg [* 6] nach Konstantinopel [* 7] und dem Orient. Er starb in London. [* 8] Litterarisch bekannt machte er sich durch seine »History of the war in Spain« (Lond. 1829, neue Ausg. 1876) und »Narrative of the late war in Germany and France« (das. 1833; deutsch, Weimar [* 9] 1836),
beide nicht unparteiisch gehalten. Anziehende Details enthalten seine »Recollections of a tour in the North of Europe« (Lond. 1838) und die »Steam voyage to Constantinople« (das. 1842). Er gab auch die »Memoirs and correspondence« Castlereaghs heraus (Lond. 1848-53, 12 Bde.; deutsch, Hamb. 1853-54, 5 Bde.). - Sein zweiter Sohn, George Henry Robert Charles Vane-Tempest, Marquis von Londonderry, Earl of Vane, starb
2) Henry Robert Stewart, Marquis von, s. Castlereagh.
Becken etc., s. Tertiärformation. ^[= (hierzu Tafeln "Tertiärformation I u. II"), in der Geologie Schichtenfolge, jünger ...] [* 10]
s. Tertiärformation. ^[= (hierzu Tafeln "Tertiärformation I u. II"), in der Geologie Schichtenfolge, jünger ...]
(spr. longdr), franz. Name für London;
auch eine Sorte kleiner Havanazigarren.
1) Chaillé, Afrikareisender, geb. 1843 zu Baltimore, [* 11] machte in der Nordarmee den Sezessionskrieg mit und trat 1870 als Oberstleutnant des Generalstabs in die ägyptische Armee. 1874 der Expedition Gordons zugeteilt, wurde er von diesem zum König Mtesa in Uganda gesandt, kam an den Ukerewe und kehrte nach Gondokoro zurück. Er hatte hierbei den Longsee (Ibrahim Pascha-See) entdeckt zwischen der Ausmündung aus dem Ukerewe und Magungo. Nach kurzem Aufenthalt in Chartum durchzog Long 1875 das Barigebiet und erreichte das Gebiet der Makraka-Niam-Niam. Er reiste beidemal zu Pferde, [* 12] wodurch der böse Ruf der Tsetsefliege wesentlich abgeschwächt wurde. Er schrieb: »Central Africa. Naked truths of naked people« (1876);
»Egypt, Africa and Africans« (1878) und »Three prophets: Chinese Gordon, Mohammed-Ahmed, Arabi Pasha« (1884).
2) Nordpolarreisender, s. Delong.
(^), die zweitgrößte Notengattung der Mensuralmusik, = ½ oder ⅓ Maxima (s. Mensuralnote).
s. Nephelium. ^[= # Dec., Gattung aus der Familie der Sapindaceen, kleine Bäume und Sträucher mit unpaarig gefiederten ...]
lange Lebensdauer. ^[= die bei den verschiedenen Pflanzen- und Tierarten eine sehr große Ungleichheit darbietende, ...]
s. Gräber. ^[= Die Bestattungsarten waren schon in der Vorzeit je nach den verschiedenen Zeitperioden und Völkersc ...]
Branch (spr. brännsch), Badeort im nordamerikan. Staat New Jersey, am Atlantischen Ozean, mit (1885) 5140 Einw.
(spr. -schāng), ehemaliges Nonnenkloster, westlich von Paris, zwischen dem Boulogner Wäldchen und der Seine, von Isabella, Schwester Ludwigs IX., 1260 gestiftet, war besonders berühmt durch die dort in der Karwoche veranstalteten Kirchenkonzerte, welche die vornehme Welt von Paris herbeizogen und die Veranlassung zu den später in das Boulogner Wäldchen verlegten Promenaden und Fahrten von Longchamp. (Courses de Longchamp) boten.
Gegenwärtig bildet die Ebene von einen Pferderennplatz, auf welchem um den grand prix geritten wird.
(franz., spr. longsche), Laufleine, an der man Pferde führt oder behufs Dressur im Kreis [* 13] herumlaufen (longieren) läßt, um ihnen die richtige Haltung von Hals, Kopf etc. beizubringen. - In der Kochkunstsprache heißt (Longe de veau) der Teil des Kalbsrückens, unter dem sich die Niere befindet.
Landgemeinde im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis Köln, [* 14] nördlich von Köln und an der Linie Köln-Neuß der Preußischen Staatsbahn, besteht aus den Ortschaften Longerich, Merheim und Volkhoven, hat den zoologischen und botanischen Garten [* 15] von Köln und (1885) 20,170 meist kathol. Einwohner.
(spr. -féllo), Henry Wadsworth, der populärste Dichter Amerikas, geb. zu Portland im Staat Maine, studierte auf dem Bowdoin College und wurde 1826 zum Professor der neuern Sprachen in jenem Institut ernannt. Um sich für diese Stelle vorzubereiten, brachte er einige Jahre in Europa [* 16] mit Studien beschäftigt zu. 1835 wurde er zum Nachfolger Ticknors (s. d.) am Harvard College ernannt; doch legte er 1854 seine Professur nieder, um sich von nun an ausschließlich litterarischer Beschäftigung widmen zu können.
Sein erstes Bändchen erschien 1833 und enthielt eine Übersetzung der spanischen, unter dem Namen: »Coplas de Manrique« bekannten Ode nebst einem Aufsatz über die religiöse und moralische Poesie der Spanier. 1835 folgte das Skizzenbuch »Outremer, a pilgrimage beyond the sea«, eine Frucht seiner europäischen Reisen und Studien;
1839 »Hyperion« (deutsch von Ad. Böttger, Leipz. 1856),
ein auf deutschem Boden spielender Reiseroman, reich an geistvollen Bemerkungen über Kunst, Litteratur u. Geschichte. In demselben Jahr veröffentlichte Longfellow noch: »Voices of the night«, eine Gedichtsammlung, in welche auch sein berühmtes Gedicht »A psalm of life« und eine große Anzahl Übersetzungen aus dem Spanischen, Deutschen, Italienischen, Französischen etc. aufgenommen waren.
Die genannten Dichtungen fanden allgemeinen Beifall und machten den Namen des Verfassers in Amerika [* 17] und Europa bekannt. Weiter erschienen von ihm: »Ballads, and other poems« (1841; deutsch von Nielo, Münster [* 18] 1857);
»Poems on slavery« (1842);
das Schauspiel »The Spanish student« (1842; deutsch von K. Böttger, Dessau [* 19] 1854, von Häfeli, Leipz. 1871);
»The poets and poetry of Europe« (1845),
ein starker Oktavband, der die hauptsächlichsten Erzeugnisse der europäischen Dichtkunst in fremden und eignen Übersetzungen nebst biographischen und litterarhistorischen Einleitungen enthält;
»The belfry of Bruges, and other poems« (1846);
»Evangeline«, ein kanadisches Idyll (1847; vielfach übersetzt, z. B. von Nicklas, 2. Aufl., Karlsr. 1872; von Knortz, Leipz. 1872; von Siller, Milwaukee 1879);
»Kavanagh«, eine das Leben in Neuengland beschreibende Novelle (1849; deutsch, Leipz. 1851);
»Seaside ¶
and fireside« (1849); »The golden legend«, eine dramatisierte Wiedergabe des »Armen Heinrich« von Hartmann von Aue (1851; deutsch von Keck, Leipz. 1860; von E. v. Hohenhausen, 2. Aufl., das. 1882); die episch-idyllische Dichtung »The song of Hiawatha«, ein auf den Schoolcraftschen Indianersagen beruhendes, in Plan und Ausführung stark an die »Kalewala« erinnerndes Werk, das in Einem Jahr 30 Auflagen erlebte (1855; deutsch von Ad. Böttger, Leipz. 1856; von Freiligrath, Stuttg. 1857; von Knortz, Jena [* 21] 1872). Ferner sind zu erwähnen: »The courtship of Miles Standish«, eine in Hexametern gehaltene Erzählung aus der amerikanischen Puritanerzeit (1858; deutsch von Knortz, Leipz. 1874, u. a.);
»Tales of a wayside inn« (1863; deutsch von Schuchardt, Hamb. 1879);
»Flower de Luce, and other poems« (1866);
endlich die »New England tragedies« (1869) und »Divine tragedy«, eine poetische Darstellung der Leidensgeschichte Christi (1871).
Die beiden letztgenannten dramatischen Werke bilden mit der »Golden legend« in gewisser Hinsicht eine Trilogie und erschienen auch 1873 in einem Band [* 22] unter dem Titel: »Christus: a mystery«. Longfellow starb in Cambridge. Die letzten Veröffentlichungen des unermüdlichen Dichters waren: eine Übersetzung der »Göttlichen Komödie« von Dante (1867);
»Three books of song« (1872);
»Aftermath« (1873);
»The masque of Pandora« (1875; deutsch von Schuchardt, Hamb. 1878);
»Keramos« (1878);
»Ultima Thule« (1880) und das posthume dramatische Gedicht »Michel-Angelo« (Boston [* 23] 1882).
Sein großes Sammelwerk »The poems of places« füllt 31 Bände. Longfellow gilt bei seinen Landsleuten wie in Europa, das er auch später noch wiederholt besucht hat (zuletzt 1869), neben Bryant für den hervorragendsten Vertreter der amerikanischen Poesie und ist durch zahlreiche seiner Dichtungen zugleich ein mächtiger Kulturvermittler zwischen der Alten und Neuen Welt geworden. Er ist ein eigentlicher Kunstdichter von feinem Sinn für schöne Form, während Liebe zur Natur und ethisch-religiöser Sinn den Grundton seiner Poesie bilden. Von deutschen Übersetzungen sind noch zu erwähnen: »Sämtliche poetische Werke« von H. Simon (Leipz. 1883, 2 Bde.) und »Gedichte« von Neidhardt (Darmst. 1856), K. Böttger (2. Aufl., Dresd. 1871) und von Laun (Oldenb. 1879).
Vgl. Baumgartner, Longfellows Dichtungen (Freiburg [* 24] 1877);
Knortz, eine litterarhistorische Studie (Hamb. 1879),
und die Biographien von Roosevelt (New York 1882), Underwood (Boston 1882), Austin (das. 1883) und Sam. Longfellow (»Life of H. W. Longfellow, extracts from his journals and correspondence«, 1886, 2 Bde., und »Final memoirs of H. W. Longfellow«, 1887).