nachher verzinnt, versilbert oder vergoldet. In einzelnen
Fällen findet auch das
Walzwerk
[* 2] zur
Bildung der
Larven Anwendung.
Die Prägstempel (Löffelstampfen) enthalten dann auch gewöhnlich die in
Erhöhungen und Vertiefungen bestehenden
Verzierungen,
soweit sie nicht graviert werden sollen. Zinnerne Löffel werden in messingenen zweiteiligen
Formen gegossen. Holzlöffel werden
geschnitzt; Hornlöffel fertigt man aus Hornplatten, die man mit der
Laubsäge zerschneidet. Die
Platten
werden dann an den Rändern gut befeilt, erwärmt und in
Formen von
Holz
[* 3] im
Schraubstock
[* 4] gepreßt. Man benutzt die Hornlöffel
für saure
Speisen und solche
Chemikalien, die nicht mit
Metallen in Berührung gebracht werden dürfen. Da das
Horn in der
Wärme
[* 5] weich wird, so dürfen die Hornlöffel nicht in heiße
Speisen getaucht werden.
Glas- und Porzellanlöffel benutzt man
bei
Mostrich und
Arzneimitteln. - Der Löffel gehört neben dem
Messer
[* 6] zu den ältesten Speisegeräten der
Menschen.
Die Assyrer besaßen bronzene und kupferne Löffel, die Ägypter solche aus
Holz undElfenbein mit kunstvollem
Schnitzwerk. Der Stiel wurde gewöhnlich von
Figuren oder
Pflanzen gebildet. Die ägyptischen Löffel, die sich erhalten haben,
sind meist keine Eßgeräte, sondern Parfümlöffel, mit welchen
Wohlgerüche auf die Räucherpfanne gestreut wurden. Die
Griechen und
Römer
[* 7] brauchten die Löffel anfangs nur zum Schöpfen von
Wein und andern
Flüssigkeiten aus größern
Gefäßen in kleinere (Schöpfkellen).
Doch
gab es bei den
Römern auch Löffel, deren Form mit der gegenwärtig üblichen verwandt ist. Nur sind die römischen Löffel vorn
zugespitzt, da sie auch zum Öffnen von
Eiern,
Austern und
Schnecken
[* 8] benutzt wurden. Von den
Römern ging der Löffel in den
Gebrauch des
Mittelalters über und wurde als
Hostien- und Weihrauchlöffel liturgisches Gerät. Diese meist silbernen,
seltener aus
Kristall oder aus
Edelsteinen gefertigten Löffel sind bisweilen mit
Inschriften,
Namen und
Monogrammen versehen, welche
ihre kirchliche Bestimmung kennzeichnen.
(Platalea Löffelreiher),
Gattung aus der
Ordnung der
Wat- oder
Stelzvögel und der
Familie der
Ibisse (Hemiglottides),
größere
Vögel
[* 13] mit langem, ziemlich geradem, niedrigem, an der
Firste breit abgeplattetem, schnell nach
vorn abfallendem und hier eine breite, flache, ovale
Platte bildendem
Schnabel, kräftigem, ziemlich langem
Fuß, dessen drei
Vorderzehen am
Grunde durch Spannhäute verbunden sind, stumpfen,
kleinen
Krallen, großen, breiten
Flügeln, unter deren
Schwingen
die zweite die längste ist, kurzem, etwas abgerundetemSchwanz, am Hinterhals verlängertem
Gefieder und
nackter
Gurgel.
Der gewöhnliche Löffelreiher
(Löffler,
Löffelgans, P. leucorodia Löffelreiher), 80
cm lang, 140
cm breit, ist weiß, mit langem Schopf am Hinterkopf,
gelblichem
Gürtel
[* 14] um den
Kropf, karminroten
Augen, schwarzem, an der
Spitze gelbem
Schnabel und schwarzen
Füßen, lebt in
Holland,
in den Donautiefländern, in Südrußland,
Mittel- und Südasien und in
Afrika,
[* 15] kommt und geht in nördlichen
Ländern etwa mit den
Störchen, hält sich besonders an Strandseen und
Sümpfen, aber auch an der
Küste auf, lebt gesellig
und höchst friedlich, gleicht in seinen
Gewohnheiten dem Ibis, nährt sich von
Fischen und andern kleinen Wassertieren,
nistet in großen Siedelungen auf
Bäumen, auch wohl im Röhricht, und legt 2-3 weiße, rötlichgrau und gelb gefleckte
Eier,
[* 16] welche wahrscheinlich beide Eltern ausbrüten. Das
Fleisch ist genießbar.
Jung ausgehobene Nestvögel gewöhnen sich leicht
an die Gefangenschaft und können unter allem Hofgeflügel gehalten werden. Früher wurde der Löffelreiher gebeizt.
Ludwig,
Maler, geb. zu
Darmstadt,
[* 36] lernte seit 1862 das Tapezierhandwerk und war sechs Jahre lang
in diesem
Gewerbe thätig, ehe er die
Kunstschule seiner Vaterstadt beziehen konnte, die er 1870 mit der
Nürnberger und 1871 mit
der
MünchenerKunstakademie vertauschte. Hier fand er in
WilhelmDiez einen
Lehrer, unter dessen Leitung
er solche Fortschritte machte, daß er schon 1873 auf die
WienerWeltausstellung ein Genrebild: der Spaziergang, schicken konnte. 1874 wurde
er zum
Hilfslehrer an die
Kunstakademie berufen, später zum
Professor ernannt, und als W.
Diez von der Leitung der Malklasse
zurücktrat, übernahm Löfftz dieselbe. Von¶