Für das ist auch die
hydraulische Presse in verschiedener
Weise zur Anwendung gekommen. Man verwendet die
Lochmaschinen oft
dazu, von starken
Platten Teile abzutrennen oder in denselben größere
Löcher zu erzeugen, indem man Löcherreihen nach den
Trennungslinien erzeugt. In letzter Zeit hat man Durchstoßmaschinen konstruiert, mit denen aus glühenden Eisenstäben auf
einmal eine sechseckige Schraubenmutter mit einem runden
Loch in der Mitte ausgedrückt werden kann. Zwei Druckstempel arbeiten
in der
Weise ineinander, daß der eine erst die
Mutter und darauf der andre das runde
Loch ausdrückt.
KleinereMaschinen dieser
Art dienen zur Anfertigung von Kettengliedern u. dgl.
Stephan,
Maler der kölnischen
Schule, der zwischen 1426 und 1451 zu
Köln
[* 7] thätig war, in welch letzterm Jahr
er als Mitglied des
Rats, in den er von seiner
Zunft gewählt worden war, starb.
(spr. losch),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementIndre-et-Loire, am linken
Ufer der
Indre, über welche mehrere
Brücken
[* 9] nach dem gegenüberliegenden
FleckenBeaulieu
führen, und an der Eisenbahnlinie
Tours-Châteauroux, enthält in ihrem ältesten Teil einen
Komplex interessanter mittelalterlicher
Gebäude, nämlich die Kollegiatkirche St.-Ours aus dem 10. und 12. Jahrh.,
den von
Karl VII. und
Ludwig XII. erbauten Königspalast mit dem
Grabmal der
AgnesSorel und das alte
Fort mit mehreren
Türmen,
welche als Staatsgefängnis benutzt wurden. Die Stadt hat (1886) 3567 Einw.,
welche Weinbau, Wollspinnerei,
Leinwand- und Tuchfabrikation betreiben, und ein
Collège.
Die
Lochien begleiten die
Regeneration der Uterusschleimhaut sowie die Verkleinerung der während der
Schwangerschaft bedeutend verdickten
Muskulatur der Gebärmutterwandung.
(spr. -mäben),Dorf in
Dumfriesshire
(Schottland), im Annanthal, 11 km nordöstlich von
Dumfries, mit einem
Schloß, in welchem König
Bruce geboren wurde, einem Denkmal desselben
Königs und (1881) 1216 Einw.
(griech.), im griech. Heerwesen eine größere
Abteilung von Fußsoldaten, im spartanischen insbesondere die Unterabteilung der
Mora (s. d.), an deren
Spitze derLochagos stand.
Kreisstadt im russ.
GouvernementPoltawa, an der Sula, mit 4 Vorstädten, 6
Kirchen, Ölfabriken, 5
Jahrmärkten
und (1882) 9546 Einw. Im
Kreis
[* 12] liegt der
Flecken Woronky, bekannt durch die Verfertigung von Fischernetzen,
welche einen bedeutenden Ausfuhrartikel bilden.
Den
Titel gab
Melanchthon 1521 seinem dogmatischen Hauptwerk, und indem sich an dieses
die ältere lutherische
Dogmatik anschloß, entstand der
Begriff der loci theologici als der Hauptkapitel
im
System der
Dogmatik (s. d.).
Durch sein philosophisches Hauptwerk: »Essay concerning human understanding« (Lond. 1690; deutsch von v.
Kirchmann, Leipz. 1872),
gegen welches
Leibniz seine »Nouveaux essais sur l'entendement humain«
verfaßte,
ist er der
Gründer des psychologischen Empirismus und durch den in demselben enthaltenen
Versuch einer Erkenntnistheorie
der
VorläuferKants, durch seine (freisinnigen) zwei Abhandlungen über die bürgerliche
Regierung der Wortführer des politischen
Liberalismus sowie durch seine
Schrift über die Vernunftmäßigkeit des
Christentums jener der religiösen
Toleranz und endlich
durch seine »Some thoughts concerning education« (Lond.
1693; deutsch von Sallwürk,
Langens. 1883) der
Vater der Rousseauschen und dadurch aller neuern
Pädagogik geworden.
Selbstbeobachtung bemerkte, daß ihr zwar nicht, wie der Sensation, ein Sinn zu Grunde liege, daß sie aber gleichwohl viel
Ähnlichkeit
[* 17] mit der Sinneswahrnehmung habe und daher als innerer Sinn bezeichnet werden könne, wurde er Urheber der bis auf
die Gegenwart von vielen Psychologen, namentlich auch von Kant, festgehaltenen (fälschlichen) Ausdrucksweise,
nach welcher der innere Sinn als Organ des Selbstbewußtseins dem äußern entgegengesetzt und auf ihn die Wahrnehmung unsrer
eignen Seelenzustände, auf den äußern aber die Wahrnehmung der körperlichen Gegenstände und leiblichen Zustände zurückgeführt
wird.
Die Vorstellungen sind nach Locke entweder einfache oder zusammengesetzte; jene sind keiner Erklärung bedürftig und fähig,
die Entstehung der letztern führt auf Denken und Wollen zurück. Die für uns vorstellbaren Eigenschaften der Körper teilt
er in drei Klassen:
2) die sekundären oder sinnlichen, denen an den Körpern selbst nichts andres zu Grunde liegt als das Vermögen, vermittelst
der Größe, Gestalt, Verbindung und Bewegung ihrer kleinsten, für sich nicht wahrnehmbaren Teile verschiedene Sinneswahrnehmungen,
z. B. die Empfindungen der Farben oder Töne, in uns hervorzurufen;
Dagegen übt es an ihnen verschiedene Funktionen seiner Selbstthätigkeit aus, insofern es in ihnen die Grundlagen (Materialien)
zu neuen Vorstellungen findet. Namentlich sind es die Thätigkeiten der Zusammensetzung, der Vergleichung und der Abstraktion,
wodurch das Erkenntnisvermögen seine Macht in der Behandlung und Verarbeitung der einfachen Vorstellungen
darthut. Die durch Zusammensetzung entstehenden Begriffe lassen sich in drei Klassen ordnen, insofern sie entweder innere Merkmale
der Dinge, oder Verhältnismerkmale, oder Substanzbegriffe sind.
Das Erkennen definiert Locke als die Wahrnehmung teils der Übereinstimmung und der Verbindung, teils der Getrenntheit und des
Widerstreits zwischen unsern Vorstellungen. Nach den Abstufungen der Zuverlässigkeit der Erkenntnis gibt
es drei Arten derselben: die anschauliche oder intuitive, bei welcher wir die Übereinstimmung oder die Unvereinbarkeit gegebener
Vorstellungen unmittelbar durch das Verständnis ihres Inhalts ohne Dazwischenkunft einer andern Vorstellung einzusehen vermögen;
die durch den Schluß vermittelte oder demonstrative, wobei wir hierzu der Vermittelung andrer Vorstellungen
bedürfen;
die sinnliche, welche die Existenz endlicher Wesen außer uns zum Gegenstand hat, der man aber den Namen einer Erkenntnis
nur deshalb beilegt, weil sie mehr als bloße Wahrscheinlichkeit bietet, ohne die eben genannten beiden Stufen der Zuverlässigkeit
zu erreichen.
Auf den Zweifel, ob unsern Vorstellungen die Existenz realer Dinge wirklich entspreche, läßt
sich nur erwidern, daß wir die Beziehung gewisser Gegenstände, deren Dasein wir entweder mit den Sinnen
wahrnehmen, oder
wahrzunehmen glauben, auf uns unleugbar bemerken, vornehmlich indem wir erfahren, daß sie für uns entweder von Vergnügen
oder von Schmerz begleitet werden, daß aber unser Erkennen sich keineswegs über die gesamte Wirklichkeit
der Dinge, ja nicht einmal über den Umfang unsrer eignen Wahrnehmungen erstreckt.
Namentlich ist hinsichtlich der Koexistenz und des Verbundenseins der Vorstellungen unsre Erkenntnis sehr beschränkt. So sind
uns die Grundursachen der sinnlichen Eigenschaften der Körper wie auch die Notwendigkeit des Zusammenhangs
zwischen den ursprünglichen und den abgeleiteten Beschaffenheiten unbekannt. Noch weit mehr sind die geistigen Substanzen unsrer
Erkenntnis entzogen, denn wir erlangen von ihnen auf natürlichem Wege keine andern Vorstellungen als diejenigen, welche wir
durch Reflexion über die wahrnehmbaren Thätigkeiten unsrer eignen Seele gewinnen, und es läßt sich demnach schon
auf die Frage, ob die Seele materiell oder immateriell sei, keine entscheidende Antwort geben.
Von unserm eignen Dasein besitzen wir eine intuitive, von Gottes Dasein eine demonstrative, von dem Dasein aller übrigen
Dinge eine sinnliche Erkenntnis, welch letztere aber nicht über den Wahrnehmungskreis der Sinne hinausreicht. Da alle menschliche
Erkenntnis die Gegenstände nicht unmittelbar, sondern nur unter der Vermittelung von Vorstellungen erfaßt,
so kommt ihr auch bloß insoweit Realität zu, als Übereinstimmung zwischen unsern Vorstellungen und der Wirklichkeit der
Dinge stattfindet.
Letztere dürfen wir insofern mit Gewißheit annehmen, als die einfachen Vorstellungen, weil sie derVerstand nicht selbst zu
erzeugen vermag, notwendig das Produkt von Dingen sein müssen, welche eine natürliche Einwirkung auf
unsre Seele ausüben, sodann insofern, als die zur Realität der Erkenntnis erforderliche Übereinstimmung keinem unsrer zusammengesetzten
Begriffe (mit Ausnahme der Vorstellungen von den Substanzen) fehlen kann, da die übrigen insgesamt nicht Kopien existierender
Dinge, sondern von dem Verstand selbst gebildete Originale sind und wir bei allem unsern Denken, Schließen
und Untersuchen die Dinge nur insoweit in Anspruch nehmen, als sie ihrerseits solchen Begriffen entsprechen.
Hierher gehören z. B. die mathematischen Begriffe. Die Wahrheit in der eigentlichen Bedeutung dieses Wortes ist eine Verbindung
und Trennung von Zeichen, welche dem gegenseitigen Verhältnis der bezeichneten Dinge gemäß erfolgt.
Da nun das Urteilen in dem Verbinden und Trennen der Zeichen besteht, so betrifft die Wahrheit nur unsre Urteile. AlleErkenntnis
besteht teils aus besondern, teils aus allgemeinen Wahrheiten. Die letztern können nur gehörig mitgeteilt und gefaßt werden,
wenn sie in Sätzen ausgesprochen sind, denn bloß in unsern durch allgemeine Sätze bezeichneten Vorstellungen
ist die Gewißheit des Allgemeinen zu finden; suchen wir dieselbe außer uns mit Hilfe unsrer Wahrnehmungen, so gelangen wir
lediglich zur Erkenntnis des Besondern. Da der Verstand dem Menschen nicht nur zu einem theoretischen, sondern auch zu einem
praktischen Gebrauch, nämlich zur vernunftgemäßen Lebensführung, verliehen ist, so würden wir übel
daran sein, wenn uns für diesen letztern Behuf lediglich die Gewißheit wahrer Erkenntnis von Nutzen sein könnte. Denn bei
der Beschränktheit derselben würden wir uns in betreff der meisten Handlungen im unklaren befinden, wenn wir nichts hätten,
was uns in Ermangelung einer klaren und zuverlässigen Erkenntnis für die praktischen
¶