(Riukiu,Lu-tschu), zu
Japan
[* 4] gehörige Inselgruppe im
GroßenOzean, welche sich von der Colnetstraße unter 30°
nördl.
Br. in südwestlicher
Richtung gegen
Formosa bis zum 24.° südl.
Br. hinzieht, außer den Linschoteninseln
drei größere
Gruppen bildet und 36 bewohnte
Inseln nebst mehreren
Riffen umfaßt, im ganzen 4828 qkm (88 QM.) mit (1882) 358,880
Einw. Einzelne der
Inseln, namentlich die kleinern, wie im N. die
SiebenGeschwister, sind vulkanisch und
erheben sich steil aus dem
Meer; andre scheinen Korallenbildungen zu sein, die
Mehrzahl aber ist geologisch und botanisch noch
ganz unbekannt.
Seine abermalige Gesandtschaft
nach
Konstantinopel an den
KaiserNikephoros (968) mit dem
Zweck,
Otto den
Besitz von Unteritalien
zu sichern und dessen Sohn mit der griechischen
PrinzessinTheophano zu vermählen, blieb erfolglos. Liutprand starb
um 972. Seine »Antapodosis«, d. h.
Vergeltung
(weil er sich darin an seinen Feinden, besonders
Berengar und seiner Gemahlin
Willa, rächen wollte), eine Geschichte seiner Zeit in sechs
Büchern, reicht von 886 bis 950 und ist in den
Jahren 958-962
abgefaßt; sie behandelt die Ereignisse in
Deutschland, im griechischen
Reich und besonders in
Italien,
ist lebendig geschrieben, in Einzelheiten nicht ganz zuverlässig, voller Anekdoten und gelehrter
Citate aus klassischen Schriftstellern
und gewährt einen wertvollen Einblick in die
Sitten, Zustände und Denkweise seiner Zeit.
Außerdem schrieb er: »De rebus gestis Ottonis
Magni imperatoris« (960-964),
in würdigerer
Sprache rein
sachlich geschrieben, und
»De legatione Constantinopolitana« (bis zu seiner Abreise von
Korfu,
[* 16] 7. Jan. 969),
1) (Levadia) Stadt im griech.
NomosAttika und
Böotien, am
Fuß des
Helikon, westlich vom
See Topolias, mit
Reis-,
Seiden- und Baumwollbau und (1879) 4524 Einw.
Nach Livadia, dem alten
Lebadeia (s. d.), wurde bis in die neuere Zeit der nördliche kontinentale
Teil
Griechenlands (zwischen
Thessalien und
Epirus im N. und dem
Meerbusen von
Korinth
[* 18] und
Ägina) Livadien genannt. - 2) Besitzung
der
Kaiserin von Rußland am südlichen
Ufer der
Krim,
[* 19] in einer reizenden Gegend, 5 km vom Badeort
Jalta,
mit zwei
Palästen, prachtvollen
Gärten voll exotischer
Gewächse, großartigen Parkanlagen und
Weinbergen. Die ganze Umgegend
ist ein Lieblingsaufenthalt der russischen
Großen während der Herbstbadesaison geworden und weithin mit
Villen und
Schlössern
bedeckt.
ein dem finnischen
Stamm angehöriges
Volk an der
Nordküste von
Kurland,
[* 20] erstreckt sich in
einer
Breite
[* 21] von nur 1 km, zu beiden Seiten von
Domesnäs, von Mellesille am Rigaischen
Busen bis Lyserort an der
Ostsee. Die
Liven sind der kümmerliche Rest der ehemaligen Bewohner des größten Teils von
Kur- und
Livland; sie leben noch in einer Anzahl
von 2400
Köpfen in 12 Dörfern und unterscheiden sich streng von ihren Nachbarn, den
Letten. Ihr Haupterwerb
ist
Fischerei
[* 22] und Seefahrt.
Sie selbst kennen das
Wort Liven nicht und nennen sich Randalist (Strandbewohner). Sie sind Leute von hohem, schlankem Wuchs
mit braunem, selten blondem
Haar,
[* 23] grauen oder braunen
Augen und mäßig langem, ziemlich breitem
Kopf. Die
livische
Sprache, die alte
SpracheLivlands, jetzt nur noch von den wenigen Liven gesprochen, gehört zu dem finnisch-ugrischen
Zweig des ural-altaischen Sprachstammes und ist am nächsten mit dem
Finnischen und Esthnischen verwandt. Eine
Grammatik und
ein
Wörterbuch lieferte
Sjögren (hrsg. von
Wiedemann, Petersb. 1861). Das Völkchen ist von
Interesse als
schwacher Überrest der einstigen finnischen Urbewohner des
Landes und zeigt in
Sitten und
Gebräuchen noch viel
Heidnisches.