nördlichen Erdhälfte. Lithospermum officinale eine perennierende
Pflanze mit 30-60
cm hohem, oberwärts sehr ästigem, dicht beblättertem,
nebst den Blättern angedrückt steifhaarigem
Stengel,
[* 2] sitzenden, lanzettlichen, zugespitzten Blättern, kleinen, hell grünlichgelben
Blüten und glänzend weißen, glatten
Nüßchen, wächst an Wegen, auf Schutt etc., besonders auf Kalkboden weitverbreitet.
Die
Samen
[* 3]
(Steinhirse) waren früher offizinell. Jetzt wird die
Pflanze in
Böhmen
[* 4] angebaut, um die
Blätter
nach Art des grünen und schwarzen
Thees zuzubereiten. Diese
Ware wird sowohl an und für sich, in
Dosen nach Art der üblichen
»chinesischen« gefüllt, als »erster
böhmischer
Thee« oder »kroatischer
Thee« verkauft, als auch zum
Fälschen des echten chinesischen
Thees
verwendet. Die
Blätter enthalten kein
Alkaloid, sondern nur die gewöhnlichen Pflanzenstoffe. Der goldgelbe
Aufguß riecht
angenehm theeartig.
(lat.
Litis contestatio,
Streitbefestigung,
Einlassung,
Vernehmlassung,
Klagebeantwortung), im Prozeßverfahren
die Beantwortung der
Klage, sei es bejahend (affirmative), sei es verneinend (negative Litiskontestation). Läßt
sich der Verklagte auf die ihm zugefertigte
Klage nicht innerhalb der hierzu gesetzten
Frist oder in dem dazu anberaumten
Termin
ein, so wird nach modernem Prozeßrecht und insbesondere auch nach der deutschen
Zivilprozeßordnung angenommen, daß er der
Klage geständig sei, und die
Verurteilung des Beklagten, welcher dieKlage nicht beantwortete, in einem
Versäumnisurteil ausgesprochen (sogen. fingierte Litiskontestation, litis contestatio
ficta, im
Gegensatz zur vera).
Die
Einlassung des Beklagten auf die
Klage ist noch jetzt von wichtigen prozessualischen
Folgen begleitet (s.
Vernehmlassung),
während die frühern privatrechtlichen
Wirkungen der Litiskontestation nunmehr mit der Klagerhebung verknüpft sind (s.
Rechtshängigkeit).
Im römischen Formularprozeß bezeichnete
Litis contestatio die Feststellung des Streitgegenstandes durch
den
Magistrat nach Anhörung der
Parteien
(Verfahren »in jure«),
verbunden mit der Ernennung eines
Richters (judex),
Henry, Klavierspieler und
Komponist, geb. zu
London,
[* 11] bildete sich 1832-37 unter Leitung von
Moscheles,
begab sich 1840 nach
Paris, von welcher Zeit sein
Ruf als Klaviervirtuose datiert, war 1841-44 als Theaterkapellmeister
in
Warschau
[* 12] angestellt, machte darauf Kunstreisen durch
Deutschland
[* 13] und
Holland und ließ sich 1845 in
Braunschweig
[* 14] nieder, wo
er sich mit der
Witwe des Musikalienverlegers
Meyer verheiratete und das
Geschäft des letztern übernahm.
Nachdem Anfang der 60er Jahre diese
Ehe wieder getrennt war, nahm Litolff seinen dauernden Aufenthalt wieder
in
Paris. Als
Komponist hat er namentlich mit seinen vier großartigen »Symphoniekonzerten«
für
Klavier und
Orchester in ganz
Europa
[* 15] einen glänzenden Erfolg errungen; außerdem veröffentlichte er ein Violinkonzert,
eine
Oper: »Die
Braut vom
Kynast«, und zahlreiche Kammermusikwerke sowie elegante Salonstücke. Eine später in
Paris von ihm
komponierteOperette:
»Héloïse et Abélard«, mit welcher er die Pfade
Offenbachs einschlug, hat keinerlei
Erfolg gehabt.
(ital., slaw. Primorje), ein Landstrich am Meeresufer,
Küstenland, besonders derjenige Teil, welcher zur Flutzeit von
Wasser bedeckt und nur während der
Ebbe trocken ist. S.
Pelagisch.
Redefigur, nach welcher man einen scheinbar verkleinernden
Ausdruck wählt, um die
Sache gerade hervorzuheben, z. B. kein schlechter
(d. h. ein guter) Dichter.
Pompeo,Graf, ital. Geschichtschreiber, geb. zu
Mailand,
[* 17] trat nach Vollendung seiner akademischen
Studien 1804 in französische
Kriegsdienste und wurde 1805
Leutnant, 1809
Kapitän der
Artillerie, später
Kommandant der Küstengarde zu
Ancona
[* 18] mit dem
Grad eines Bataillonschefs. Seit 1814 ins Privatleben zurückgekehrt, widmete
er sich dem
Studium der Geschichte, besonders der vaterländischen, und machte sich namentlich durch sein umfangreiches, nach
seinem
Tod von andern fortgesetztes Werk »Famiglie celebri italiane«
(Mail. 1819-82, Lief. 1-183) bekannt,
welches die Geschichte von 75 berühmten italienischen Adelsgeschlechtern enthält. Seine
Darstellung zeichnet sich durch
historische
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