war die unter der französischen Herrschaft eingeführte
Münze = 1
Frank. Im Lombardisch-Venezianischen
Königreich rechnete
man 1824-58 nach der Lira austriaca = 20
Kreuzer = 7 Sgr. preußisch. Lira sterling (Lira inglese) heißt das
Pfund Sterling; Lira turca, Lira egiziana das Goldstück von 100
Piaster.
L.
(Tulpenbaum),
Gattung aus der
Familie der
Magnoliaceen,
Bäume mit an der
Spitze abgestutzten
und außerdem vierlappigen Blättern, großen, glockenförmigen
Blüten und zu einem
Zapfen
[* 4] zusammengestellten, nicht aufspringenden
Balgkapseln. Liriodendron Tulipifera Liriodendron, einer unsrer schönsten
Bäume mit 10-13
cm langen Blättern auf ebenso langen Blattstielen
und tulpenförmigen, blaßgrünlich rotgelben, 5
cm im
Durchmesser haltenden
Blüten, ist auf der östlichen
Seite
Nordamerikas von
Kanada bis
Florida heimisch und wird bei uns in
Anlagen und
Gärten angepflanzt. Das
Holz
[* 5] (Yellow
Poplar)
dient als Werkholz, die aromatisch bittere
Rinde als
Surrogat der
Chinarinde.
(spr. lissborn),Stadt in der irischen
GrafschaftAntrim, in schöner
Lage am Lagan, oberhalb
Belfast, mit Leinenfabrikation
und (1881) 10,755 meist prot.
GeorgChristianFriedrich, Geschichtsforscher, geb. zu Altstrelitz, studierte in
Rostock
[* 11] und
Berlin
[* 12]
Theologie
und
Philologie, ward 1827 Gymnasiallehrer in
Schwerin
[* 13] und 1834 Archivrat am Landeshauptarchiv zu
Schwerin, Vorsteher der Altertümersammlung
daselbst und
Konservator der Geschichts- und Kunstdenkmäler des
Landes und gründete 1835 den
Verein für mecklenburgische
Geschichte und Landeskunde, dessen
Jahrbücher er redigierte. Auf seine Anregung wurde 1848 der Gesamtverein der deutschen
Geschichts- und Altertumsvereine gestiftet, der 1852 seine erste
Sitzung hielt. Er starb in
Schwerin. Lisch veröffentlichte:
»Die großherzogliche Altertümersammlung zu
Schwerin«
(Schwerin 1837),
worin er viel zur Aufhellung des über
der heidnischen Zeit
Deutschlands
[* 14] ruhenden
Dunkels beigetragen hat;
»Mecklenburgische
Urkunden«
(Rostock 1837-41, 3 Bde.) und
eine
Reihe von Familiengeschichten, wie die der Adelsgeschlechter v. Örtzen (das.
1847-66, 3 Bde.),
Nachdem er 1745 zum polnischen
Kriegsrat ernannt worden, brachten ihn vier Jahre später freimütige Äußerungen über die
sächsische Finanzwirtschaft in
Haft, aus der er 1750 unter
Entsetzung von seinem
Amt entlassen wurde. Er
starb auf seinem
GutBerg bei
Eilenburg
[* 27] Die
Urteile der Litterarhistoriker über Liscows schriftstellerischen Wert
gehen bedeutend auseinander. Während
Gervinus,
Vilmar u. a. ihn als Satiriker entschieden über
Rabener stellen, spricht sich
Hettner umgekehrt aus, und
Wackernagel erklärt Liscows
Schriften geradezu für langweilige
Pasquille. Zuzugeben ist,
daß Liscow seine
¶
mehr
satirischen Feldzüge nur gegen Persönlichkeiten von sehr untergeordneter Bedeutung gerichtet und nirgends sich zum Angriff
wider allgemeine und sittlich wichtige Gebrechen seiner Zeit erhoben hat. Trotzdem aber erscheinen seine Aufsätze in stilistischer
Hinsicht so verschieden von verwandten Produkten jener Zeit, die Darstellung darin ist von einer solchen Klarheit, Korrektheit
und Lebendigkeit und bekundet eine so bedeutende geistige Freiheit, daß man mit Recht auf eine gewisse
Geistesverwandtschaft Liscows mit Lessing hat hinweisen können. Am bekanntesten unter Liscows Aufsätzen ist der »Über die
Notwendigkeit elender Skribenten«. Als bedeutender müssen jedoch andre bezeichnet werden, namentlich das »Sendschreiben
über eine gefrorne Fensterscheibe«, die oben erwähnte, nicht eigentlich satirische, sondern ernsthaft
gehaltene Schrift gegen Manzels »Abriß des Naturrechts« und der gegen den Halleschen ProfessorPhilippi gerichtete »Briontes
der jüngere«. Eine Sammlung seiner Schriften gab Liscow selbst (Hamb. 1739) heraus; einen neuen Abdruck besorgte Müchler (Berl.
1806, 3 Bde.). Eine posthum erschienene Schrift: »Über die Unnötigkeit der guten Werke zur Seligkeit«
(Leipz. 1803), ist wahrscheinlich unecht.