Außerdem gab er seit 1866 einen landwirtschaftlichen
Kalender für
die kleinen Landwirte (seit 1882 von dessen Sohn Kurt,
Graf zur
[* 7] und
Krieger in
Schweidnitz
[* 8] fortgesetzt),
(Labia), die beiden wulstigen Ränder der Mundöffnung, sind Hautfalten, welche durch besondere
Muskeln
[* 13] einander bis zum Verschluß des
Mundes genähert werden können. Bei den
Wirbeltieren geschieht dies durch einen den
Mund kreisförmig umgebenden
Muskel; die Lippen selbst sind außen mit der allgemeinen (beim
Menschen hier äußerst dünnen) Körperhaut,
innen mit dem Anfang der Darmschleimhaut überzogen und gewöhnlich mit
Drüsen versehen. In vielen
Fällen
dienen sie als Tastorgane und sind dann mit
Nerven
[* 14] äußerst reichlich ausgestattet.
BeimMenschen speziell ist ihre hochrote
Farbe die
Folge der in ihnen zahlreich verbreiteten
Blutgefäße. Bei
Säuglingen hat die innere
Zone der Schleimhaut zottenähnliche
Hervorragungen, welche beim Saugen durch den (bei den Erwachsenen relativ schwächern) sogen.
Saugmuskel an die Brustwarze der
Mutter fest angedrückt werden.
Beim Mann sind sie mit starken
Haaren (s.
Bart) mehr oder weniger
bedeckt. - Im übertragenen
Sinn wird der
Ausdruck auch zur Bezeichnung andrer eine Öffnung umgebender Falten gebraucht.
Bei der äußern Schädlichkeiten sehr ausgesetzten
Lage der und bei ihrem Gefäßreichtum sind Erkrankungen
der Lippen keine Seltenheit.
Angeboren ist die Lippenspalte oder
Hasenscharte (s. d.). Die Doppellippe findet sich am häufigsten
an der Oberlippe und ist dadurch charakterisiert, daß sich unter dem Lippenrot ein mehr oder weniger dicker, wurstartiger
Wulst bildet, welcher durch eine
Furche von der eigentlichen
Lippe abgesetzt ist und daher den Anschein
einer doppelten
Lippe bewirkt.
Häufig, besonders an der Unterlippe und
bei reifern Männern, kommt an den Lippen der
Krebs
[* 15] in der Form einer Geschwulst vor,
die entweder primär entsteht, oder aus einer warzigen Verdickung sich entwickelt. Es bildet sich zunächst
ein kleines
Knötchen in der
Haut
[* 16] der
Lippe, welches langsam an
Umfang zunimmt und allmählich die über ihm liegende
Haut mehr
und mehr verdünnt. Zuletzt tritt die Geschwulst frei zu
Tage und erscheint als höckerige Geschwürsfläche.
Dabei breitet sich die Geschwulst immer mehr nach allen
Richtungen bin aus, es erfolgt schließlich Jauchebildung
und Zerfall der krebsig infiltrierten Teile. Dabei werden die benachbarten
Lymphdrüsen ergriffen und ebenfalls in Krebsgeschwülste
umgewandelt. Die
Krankheit heilt nie von selbst, durch
Ätzung und Ausschneidung des Krebsknotens wird aber oft vollständige
Heilung herbeigeführt. Erfolgt die
Operation zu spät, so entwickeln sich im Operationsgebiet ähnliche
Geschwulstmassen wie diejenigen, welche entfernt wurden, bis endlich der Kranke, erschöpft durch den Säfteverlust von jauchendem
Geschwür, zu
Grunde geht.
(Cheiloplastik), chirurgische
Operation, wird nach
Exstirpation der
Lippen ausgeführt, indem man das Fehlende
aus der Armhaut oder der angrenzenden Gesichtshaut ersetzt.
Klötzchen oder
Scheiben aus korkleichtem
Holz
[* 20] (meist von einer
Bombax-Art), die bei verschiedenen südamerikanischen
Indianerstämmen, namentlich
Abiponen,
Botokuden (s. d.), Suya und Toba, in der Unterlippe getragen
werden, oft in
Begleitung ähnlicher Pflöcke in den
Ohrläppchen. Diese bei den Suya Nigakoko genannten
Scheiben sind zierlich
gearbeitet, 7-10
cm im
Durchmesser und gegen 1,5-3
cm dick, am
Rand mit einer hohlkehlenartigen Vertiefung, durch welche sie
im Lippensaum festen Halt gewinnen. Die obere
Fläche und der
Rand sind gewöhnlich rot bemalt, die untere
Seite weiß mit schwarzen
Kreisen und
Rosetten. Das
Loch wird in früher
Jugend dicht an dem Lippenrot in der Mitte gebohrt und
durch immer größere
Scheiben mit den
Jahren erweitert. Die
Scheibe zieht die
Lippe in eine horizontale
Lage, bewirkt Schiefwerden
und
Ausfallen der untern Schneidezähne und beeinflußt die
Sprache.
PhilippDaniel, Zeichner und Bildformer, geb. zu
Meißen,
[* 22] war erst
Beutler, dann
Glaser und später
Zeichenmeister bei der Porzellanmanufaktur in
Meißen, von wo er in gleicher
Eigenschaft nach
Dresden kam.
Hier starb er als Aufseher der
Antiken bei der
Akademie der
Künste. Die Bekanntschaft mit den Mischungen der
Meißener
Porzellanmasse hatte ihn veranlaßt, sich im Nachahmen alter
Pasten zu versuchen, und er erfand hierzu eine eigne weiße
Masse,
der er neben unzerstörbarer Dauer einen vorzüglichen
Glanz zu geben wußte. Eine Sammlung seiner (3149)
Abdrücke veranstaltete er in der »Dactyliotheca« (Bd. 1 u.
2, mit dem lat.
Katalog von
Christ, Leipz. 1755-56; Bd. 3 mit
Register von
Heyne; deutsch, Bd. 1 u. 2 von
Thierbach 1767 und das
Supplement 1768). Im J. 1805 formte sie
G. B.Rabenstein zum Teil ab.
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