Punkt a. Ein von der andern Seite her durch die Linse blickendes
Auge
[* 2] empfängt daher die von dem Gegenstand AB ausgehenden
Strahlen
so, als kämen sie von dem verkleinerten, aufrechten, scheinbaren
Bild ab. Wegen dieser verkleinernden
Wirkung nennt man die
Hohllinsen auch wohl
Verkleinerungsgläser. Hohllinsen können von Gegenständen niemals andre als »scheinbare«
(virtuelle)
Bilder liefern, weil sie die von jedem
Punkt ausgehenden
Strahlen noch stärker auseinander lenken oder »zerstreuen«;
man nennt sie aus diesem
Grund auch
Zerstreuungslinsen. Nur die gewölbten (konvexen)
Linsen vermögen die von einem
Punkt ausfahrenden
Strahlen, falls dieser
Punkt um mehr als die
Brennweite von der Linse
[* 3] entfernt ist, jenseits in einem
Punkt
zu vereinigen oder zu »sammeln« und werden deshalb auch
Sammellinsen genannt. Aus denselben
Gründen kann man die »scheinbaren«
BilderZerstreuungs-, die »wirklichen«
Sammelbilder nennen. - Bezeichnet man mit a die
Entfernung des Lichtpunktes, mit b diejenige
des zugehörigen Bildpunktes von einer und deren
Brennweite mit f, so gilt sowohl für konvexe als für
konkave
Linsen die Beziehung ^[img], nur ist für konkave
Linsen die
Brennweite f negativ zu nehmen. Ist der Bildpunkt ein virtueller,
so ergibt sich hieraus seine
Entfernung negativ.
Alles bisher Gesagte gilt nur von
Linsen mit sehr kleiner Öffnung; unter der Öffnung einer Linsenfläche
versteht man nämlich den
Winkel,
[* 4] welchen die von zwei gegenüberliegenden
Punkten des Randes nach dem
Mittelpunkt der Kugelfläche,
von welcher die Linsenfläche ein Teil ist, gezogenen
Geraden miteinander bilden. Ist die Öffnung nicht sehr klein, so werden
die am
Rande der Linse (VW,
[* 1]
Fig. 11) einfallenden
Strahlen verhältnismäßig stärker abgelenkt als die auf
die Mitte treffenden und schneiden daher die
Achse in einem
Punkt G, welcher der Linse näher liegt als der
Brennpunkt F der mittlern
oder »Zentralstrahlen«.
Die stetige
Reihe der Durchschnittspunkte der vom
Rand nach der Mitte hin aufeinander folgenden gebrochenen
Strahlen bilden
eine sogen.
Brennlinie
(Diakaustik); eine solche Linse kann daher nur undeutliche
Bilder liefern. Um auch die
Randstrahlen nach dem
Punkt F zu lenken, müßte man den Linsenflächen eine andre als die kugelförmige Gestalt geben. Man
nennt daher diesen Fehler die
Abweichung wegen der Kugelgestalt oder die sphärische
Aberration.
[* 5]
Da es aber
sehr schwierig ist, andre gekrümmte
Flächen herzustellen, so behält man die Kugelflächen dennoch bei und sucht durch geeignete
Wahl der Krümmungshalbmesser diese
Abweichung der
Strahlen möglichst klein zu machen. Ein andrer Fehler, die
Farbenabweichung
oder
chromatische Aberration, beruht auf der
Farbenzerstreuung
[* 6] (s.
Achromatismus). Eine
Zusammensetzung von
Linsen, bei welcher
sowohl die sphärische als die
chromatische Aberration möglichst beseitigt sind, heißt aplanatisch.
Vgl.
Brennweite. - Über die Linse
(Kristalllinse) des
Auges, s.
Auge, S. 74.
[* 3]
(Erve,
LensTourn.,
Ervum Linse),
Gattung aus der
Familie der
Papilionaceen, niedrige, aufrechte oder fast kletternde
Kräuter mit zwei- bis vieljochig gefiederten, in Stachelspitze oder
Ranke endenden
Blättern, kleinen,
einzeln oder in armblütigen
Trauben stehenden
Blüten, zusammengedrückter, einfächeriger, ein- bis zweisamiger
Hülse
[* 7] und
stark zusammengedrückten, linsenförmigen
Samen.
[* 8] Wenige
Arten in den Mittelmeerländern. Die gemeine (Linse esculentaMönch,
E.
Lens aus Südeuropa und dem
Orient stammend, 15-45
cm hoch, behaart, hat meist sechspaarig gefiederte,
wechselständige
Blätter, längliche, gestutzte
Fiedern, einfache oder geteilte
Ranken, ein- bis dreiblütige
Trauben, langgestielte,
weiße, lilafarben geäderte oder bläuliche
Blüten und elliptisch-rautenförmige, zweisamige, kahle
Hülsen.
Man kultiviert die Linse in mehreren
Varietäten: die Winterlinse, in Süddeutschland als Winterfrucht gebaut, körner- und strohreich;
die Pfenniglinse, mit sehr großen, mehlreichen, wohlschmeckenden
Körnern;
die rote, weiße, schwarze
Linse, mit sehr kleinen, schwarzen
Körnern;
Die ist eine der am
schwierigsten zu bauenden
Früchte, gedeiht am besten auf leichtem
Kalkmergel mittlerer
Qualität, verlangt dieselbe Bodenbehandlung
wie die
Gerste,
[* 9] besonders unkrautfreien
Boden, und muß auch auf den Platz der
Gerste hinsichtlich der
Fruchtfolge
kommen. In nicht ganz geeignetem
Boden ist eine Schutzfrucht nötig, als welche man gewöhnlich
Gerste wählt. Nach Vorbereitung
des
Landes im
Herbst säet man, nachdem die
Gerste bestellt ist, und zwar auf 1
Hektar bei reinem Bestand und breitwürfiger
Saat 2,15-3,2 Neuscheffel, eggt und walzt.
Zeigt die junge
Saat viel Unkraut, so muß man jäten lassen. Vorteilhafter ist die Drillkultur, bei welcher man das Unkraut
mit der
Pferdehacke vertilgen kann. Man rechnet im allgemeinen 14-18
Wochen Vegetationsdauer, erntet, wenn die untern
Hülsen
zur
Reife gekommen sind, und erhält vomHektar 17-34,5 Neuscheffel nebst 783-1175 kg
Stroh, welches viel
besser ist als Erbsenstroh.
Werden die in
Schwaden liegenden
Linsen naß, so entsteht durch
Aufspringen derHülsen großer Verlust.
in der
Geologie,
[* 14] s.
Lager, ^[= # (lat. Campus), Unterbringung einer Truppe außerhalb bewohnter Orte, im Gegensatz von Garnisonen ...]
[* 15] S. 404.