Apparat der Kupferstecher und Lithographen, vermittelst dessen gerade oder gewellte
Linien,
Ovale,
Kreise
[* 2] etc. hergestellt werden. Auch in der
Xylographie hat man dieselbe zu verwerten gesucht. Die erste allen Anforderungen entsprechende
Liniiermaschine baute in
Deutschland
[* 3]
Wagner in
Berlin
[* 4] (gest. 1874). - Im Schreibmaterialiengeschäft und in der Kontobücherfabrikation
ein
Apparat, zum
Ziehen von
Linien mit flüssiger
Farbe. Beliebig eng oder weit stellbare
Federn erhalten die
Farbe aus einem mit
derselben getränkten
Tuch oder
Filz, wobei es möglich ist, die zu ziehenden
Linien in genau zu regulierenden Zwischenräumen
zu unterbrechen (Liniierung von Kontobüchern und geschäftlichen
Blanketten).
Neuere Liniiermaschinen besitzen statt der
Federn Messingscheiben auf eisernen
Stangen mit zwischengeschobenen
Metallklötzchen.
Farbe empfangen die
Scheiben von elastischen
Walzen, die aus Farbekasten gespeist werden. Es können an einer
Maschine
[* 5] mehrere
SätzeWalzen mit entsprechenden Farbekasten angebracht werden, so daß man gleichzeitig in bis zu drei
Farben
liniieren kann.
Kiß in
Stuttgart
[* 6] hat diese Scheibenmaschinen wesentlich vervollkommt. S. auchRastriermaschine.
mehr oder weniger salbenartige Mischungen, welche zu
Einreibungen dienen und meist aus fetten
Ölen mit reizenden oder aromatischen
Stoffen dargestellt werden. Das
flüchtige Liniment (Linimentum ammoniatum volatile) ist weiß, rahmartig dickflüssig, wird
durch Zusammenschütteln von 4 TeilenProvenceröl mit 1 Teil
Ammoniakflüssigkeit erhalten und riecht
stark ammoniakalisch. Mit einem Zusatz von
Kampfer heißt es flüchtiges
Kampferliniment (Liniménte ammoniato-camphoratum). Das Seifenliniment
(Liniménte saponato-ammoniatum) ist eine
Lösung von 1 Teil Hausseife in 30 Teilen
Wasser und 10 Teilen
Spiritus,
[* 7] gemischt mit 15 Teilen
Ammoniakflüssigkeit. Liniménte saponato-camphoratum ist
Opodeldok (s. d.); Liniménte saponato-camphoratum
liquidum, flüssiger
Opodeldok; Liniménte phosphoratum ist eine
Lösung von
Phosphor in fettem
Öl.
»Die
Urwelt und das
Altertum, erläutert durch die Naturkunde« (Berl. 1820-1822, 2. Aufl.
1834);
»Das
Altertum und der Übergang zur neuern Zeit« (das. 1842);
»Elementa philosophiae botanicae« (das. 1824; 2. Aufl.,
lat. u. deutsch, 1837);
»Anatomisch-botanische Abbildungen
zur
Erläuterung der Grundlehren der Kräuterkunde« (das. 1837-42, 4 Bde.
mit 32 Tafeln);
»Ausgewählte anatomisch-botanische Abbildungen« (das.
1839-42, 4 Bde. mit 32 Tafeln);
»Filicum species in horto regio Berolinensi cultae« (das.
1841);
»Anatomie der
Pflanzen in Abbildungen« (das. 1843-47, 3 Bde.
mit 36 Tafeln).
Mit
FriedrichOtto gab er heraus: »Icones plantarum selectarum horti regii botanici Berolinensis«
(Berl. 1820-28, 10 Bde. mit 60 kolor.
Tafeln) und »Icones plantarum rariorum horti regii botanici Berolinensis«
(das. 1828-31, mit 48 kolor. Tafeln; fortgesetzt mit
FriedrichKlotzsch, 1841-1844). Außerdem gab er mit dem
Grafen vonHoffmansegg
(s. d.) die
»Flore portugaise« (Berl. 1809-1840, mit 109 kolor. Tafeln) heraus.
(linke Seite, franz. la
Gauche), nach einem zuerst in
Frankreich aufgekommenen parlamentarischen Sprachgebrauch
Bezeichnung für die liberale im
Gegensatz zur konservativen
Partei, der sogen.
Rechten. Dabei pflegte man früher unter der
Linkenauch schlechthin die Oppositionspartei, unter der
Rechten die Regierungspartei zu verstehen; doch
fallen diese
Begriffe keineswegs immer zusammen. Die Bezeichnung selbst ist von der Sitzordnung in der
Kammer entlehnt, und
noch jetzt ist es üblich, daß die liberalen
Fraktionen ihre Sitze links vom Präsidentenstuhl und von der Rednerbühne,
die konservativen aber die ihrigen zur
Rechten nehmen. So sitzen z. B. im deutschen
Reichstag auf der Linken
die Mitglieder der freisinnigen
Partei und die Sozialdemokraten, es folgen die
Nationalliberalen, die Mitglieder des
Zentrums,
die
Fraktionen der
Polen, der deutschen
Reichspartei und der
Deutschkonservativen, welch letztere die äußerste
Rechte bilden.
(spr. linndschöping),Hauptstadt des schwed.
LänsOstgotland, in einer fruchtbaren Gegend unweit der Stångå gelegen, an der
Eisenbahn Mjölby-Katrineholm,
ist regelmäßig gebaut, hat meist hölzerne
Häuser, 3
Kirchen (darunter die schöne, 1150-1499 erbaute
Domkirche mit einem
neuen, 1747-56 aufgeführten
Turm),
[* 13] ferner ein
Gymnasium sowie ein bischöfliches
Schloß und eine an Seltenheiten reiche Stiftsbibliothek.
ist Sitz des Landhauptmanns und des
Bischofs von
Ostgotland und zählt (1885) 11,284 Einw., welche sich
mit
Acker- und
Gartenbau,
Schiffahrt und Tabaksfabrikation beschäftigen. Regelmäßige
Dampfschiffahrt existiert nach dem Kinda-
und
Götakanal und bis
Stockholm.
[* 14] An der
Brücke
[* 15] über die Stångå wurde 1598 der katholische König
Siegmund von
Schweden
[* 16] und
Polen von seinem Oheim
Karl von
Södermanland geschlagen.
(spr. linlíthgo),Hauptstadt der danach benannten schott.
Grafschaft, das
Versailles
[* 18] der
KönigeSchottlands, mit einem
Schloß, in welchem
Maria Stuart geboren wurde,
liegt im Innern der
Grafschaft, an einem kleinen
See, hat ein schönes Stadthaus (vom J. 1618), Stiefelfabrikation und (1881) 3913 Einw.
(spr. linlíthgo-schĭr,auchWestlothian genannt), kleineGrafschaft Südschottlands, südlich am
Firth
of
Forth, umfaßt 326 qkm (6 QM.) mit (1881) 43,510 Einw.
Der größte Teil des Gebiets ist ein fruchtbares Hügelland;