in
Paris
[* 2] nieder und erwarb sich durch seine
»Histoire du siècle d'Alexandre« (Amsterd. 1762) sowie als Rechtsgelehrter durch
seine
Beredsamkeit
(»Mémoires judiciaires«, Sammlung seiner Plaidoyers, 7 Bde.)
einen großen
Ruf, aber auch durch die Rücksichtslosigkeit seiner
Sprache
[* 3] viele Feinde und ward 1774 von der
Liste der Parlamentsadvokaten
gestrichen.
Sein 1774 begonnenes
»Journal politique et littéraire« wurde von der
Regierung unterdrückt.
Linguet begab sich darauf nach der
Schweiz
[* 4] zu
Voltaire, begann dort die Herausgabe seiner großes Aufsehen und Ärgernis erregenden
»Annales politiques civiles et littéraires« (1777-92, 19 Bde.)
und kehrte über
Holland und
England nach
Frankreich zurück, wo er infolge neuer
Anklagen 1780 in die
Bastille
gesteckt wurde.
(Linea), in der
Geometrie eins der Elementargebilde
(Punkt, Linie,
Fläche,
Körper), welches dadurch charakterisiert
ist, daß man auf demselben von jedem
Punkt aus nur in einer einzigen oder der gerade entgegengesetzten
Richtung fortgehen
kann. Man kann die auch als den Weg eines mathematischen
Punktes bezeichnen oder auch als die
Grenze einer
Fläche;
Eukleides definiert sie als eine
Länge ohne
Breite.
[* 11] Die geometrische ist ein abstrakter
Begriff; alle
Darstellungen von
Linien durch
Fäden,
Striche u. dgl. sind nur näherungsweise
Linien, insofern wir von der
Dicke oder
Breite
derselben absehen. Wenn die
Richtung, nach welcher ein
Punkt sich auf einer Linie bewegen kann, überall dieselbe ist, so ist
die eine gerade, im entgegengesetzten
Fall eine krumme Linie oder
Kurve (s. d.). Die gerade Linie oder
Gerade bildet die kürzeste
Entfernung zwischen zweien ihrer
Punkte und dient deshalb zur Messung der
Entfernungen. - Der
Ausdruck Linie bedeutet
auch ein Längenmaß und wird dann durch ''' bezeichnet; im Duodezimalsystem ist die Linie der 12., im Dezimalsystem
der 10. Teil eines
Zolles; 1
Pariser ist = 2,2558mm, 1 rheinische Linie = 2,179
mm, 1
Wiener Linie = 2,195
mm, 1 englische
oder russische Linie = 2,116
mm.-
In der
Geographie und
Schiffahrtskunde bedeutet Linie den Erdäquator, daher der
Ausdruck: »die Linie
passieren«. - In der Rechtssprache
bedeutet eine
Reihe von Verwandten. Man unterscheidet die gerade Linie (linea recta) und die Seitenlinie (linea transversa).
Zu der erstern gehören die
Personen, von welchen die eine unmittelbar oder
mittelbar von der andern abstammt,
also die
Reihe der
Aszendenten und
Deszendenten, und zwar nennt man die
Reihe:
Vater, Großvater, Urgroßvater etc. aufsteigende
Linie, während die
Reihe: Sohn, Enkel, Urenkel etc. absteigende Linie heißt. Zu der Seitenlinie gehören
diejenigen
Personen (Seitenverwandte,Kollateralen), von welchen die eine nicht von der andern, sondern
welche gemeinschaftlich von einer dritten abstammen, so daß also z. B.
Geschwister in der Seitenlinie verwandt sind. - In der
Taktik heißt Linie diejenige
Aufstellung der
Truppen, bei welcher die
Mannschaften in wenigen (2-3)
Gliedern hintereinander, die
Unterabteilungen aber nebeneinander stehen.
Die
Aufstellung in ist entweder geschlossen oder geöffnet. Sie gestattet, alle
Waffen
[* 12] in Thätigkeit zu
bringen, ist dadurch die wichtigste, für die
Artillerie die einzig mögliche Gefechtsform, sie leidet durch
Feuer weniger
als die
Kolonnen; dagegen ist sie schwerer zu führen, geordnet zu bewegen und im
Terrain zu decken. Deshalb
ist sie ungeeignet zum Manövrieren.
[* 13] Bei der Unmöglichkeit, lange
Linien geordnet zu leiten, läßt man zwischen den Truppenkörpern
Intervalle, in
Deutschland
[* 14] z. B. zwischen den
Bataillonen je 20, zwischen den
Eskadrons eines Kavallerieregiments je 6
Schritt.
In der Heeresorganisation bezeichnet Linie das stehende
Heer
(Linientruppen), im
Gegensatz zur
Landwehr, oder die
übrigen
Regimenter im
Gegensatz zu den
Garden, früher auch die schwere Linieninfanterie im
Gegensatz zur leichten Füsilierinfanterie.
(Über russische Linienbataillone s.
Russisches Reich, Heerwesen.). - In der Befestigungskunst versteht man unter Linie zunächst
die einzelnen Teile eines Festungswerks, z. B. eine
Face,
[* 15]
Kurtine,
Flanke.
(Linearperspektive), der
Gegensatz zur
Luftperspektive (s.
Perspektive). ^[= (v. lat. perspicere, deutlich sehen), die Kunst, Gegenstände so abzubilden, wie sie dem Auge ...]
(engl.
Line of battle Ships), vor Einführung des
Dampfes und der
Panzerung die größte
Gattung der
Kriegsschiffe,
die 2-4 Geschützaufstellungen übereinander, in Zwei- oder
Dreideckern und auf Oberdeck mit bis 130
Geschützen besaßen und
ehemals die Schlachtlinie der
Flotten bildeten;