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Kerkrade (1885 mit einer Ausbeute von 46,359 Ton.), andre reiche Lager [* 2] sind neuerdings entdeckt worden. Die Provinz wird in die Gerichtsbezirke Maastricht [* 3] und Roermonde eingeteilt; Hauptstadt ist Maastricht. S. Karte »Niederlande«. [* 4] - 2) (Belgisch-Limburg) Provinz des Königreichs Belgien, [* 5] links von der Maas gelegen und durch diesen Fluß von Niederländisch-Limburg getrennt, im W. und S. von den belgischen Provinzen Antwerpen, [* 6] Brabant und Lüttich [* 7] begrenzt, hat ein Areal von 2412,3 qkm (43,8 QM.). Die Provinz ist ein flaches Land, mit fruchtbaren und gut angebauten Strichen längs der Ufer der Maas, aber in ihrem nördlichsten Teil von einem Zug des großen Sumpfes Peel, im nordwestlichen teilweise von der unfruchtbaren Campine erfüllt.
Sie wird von der Demer und Großen Nethe durchflossen; in ihrem nördlichsten Teil führt der Süd-Wilhelmskanal, von dem sich der Campinekanal (westwärts nach Hérenthals) abzweigt, von Maastricht nach Herzogenbusch. Die Bevölkerung [* 8] zählte Ende 1885: 218,951 Seelen (90 auf 1 qkm). Das Ackerland umfaßte 1880: 1790 qkm, die Waldungen 392 qkm. 1880 zählte man 15,177 Pferde, [* 9] 104,664 Rinder, [* 10] 33,851 Schafe [* 11] und 65,156 Schweine. [* 12] Außer den in der niederländischen Provinz Limburg erzielten Erzeugnissen der Landwirtschaft werden Runkelrüben (für die Zuckerfabrikation) gebaut und viel Federvieh und große vlämische Pferde für den Handel gezogen. Der Bergbau [* 13] liefert Kalk- und Bausteine, Eisen, [* 14] Kupfer [* 15] und etwas Kohlen; die Industrie ist unbedeutend, nur die Fabrikation von Zucker, [* 16] Branntwein und Leder ist erwähnenswert. An höhern Unterrichtsanstalten bestehen 2 Athenäen, 4 Staats- und eine Kommunalschule für Knaben. Die Provinz zerfällt in die drei Arrondissements: Hasselt, Maeseyk, Tongern. Hauptstadt ist Hasselt. S. Karte »Belgien«.
Das Land Limburg kam 870 bei der Länderteilung zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen an letztern und wurde dann von eignen Grafen regiert, von welchen um 1060 mit Gewißheit Waleram I. genannt wird, der das Schloß Limburg erbaute. Sein Sohn Heinrich wurde 1101 auch Herzog von Niederlothringen und Markgraf von Antwerpen; da er aber Kaiser Heinrich V. die Huldigung verweigerte, verlor er 1106 seine neuen Würden wieder, und es blieb ihm nur seine Grafschaft. Er starb 1118. Dessen Nachfolger Waleram II. erhielt 1128 Niederlothringen und Antwerpen wieder, 1129 die Schirmvogtei von Duisburg [* 17] und starb 1139. Sein Sohn Heinrich II. (1139-67) war nicht Herzog von Niederlothringen, behielt aber, nachdem er sein Gebiet 1151 durch die Grafschaft Arlon (welche sein Bruder Waleram besessen) um große Besitzungen in den Ardennen erweitert hatte, den Herzogstitel bei.
Als dessen Nachfolger Heinrich III. 1221 starb, vereinigte sein Sohn und Nachfolger Waleram III. durch Heirat Luxemburg mit Limburg. Beide Besitzungen wurden aber nach seinem Tod 1226 wieder getrennt, indem in Luxemburg sein ältester Sohn aus zweiter Ehe, Heinrich III., in aber sein ältester Sohn aus erster Ehe, Heinrich IV., folgte. 1247 folgte auf diesen sein Sohn Waleram IV., der als Oberschutzherr der Straßen im Land zwischen Maas und Rhein die Raubritter im Zaum hielt.
Da er keine Söhne hatte, so folgte ihm 1280 seine Tochter Irmengard, die an den Grafen Rainald I. von Geldern vermählt war. Nach deren kinderlosem Tod (1282) stritten Adolf VI., Graf von Berg, zweiter Sohn Heinrichs IV., und Rainald um Limburg Adolf trat sein Recht an den Herzog Johann von Brabant ab, und infolge der Schlacht bei Woringen kam Limburg an das Haus Brabant (s. d.). Mit diesem fiel es 1404 an den Herzog Anton von Burgund, und 1430 wurde es von Philipp dem Guten mit den niederländischen Provinzen vereinigt, zu denen es von da ab gerechnet wurde. Im Frieden von Münster [* 18] 1648 wurde es zwischen den Generalstaaten und Spanien [* 19] geteilt, war dann seit der Eroberung durch die Franzosen (1794) bis 1839 wieder vereinigt, gehörte seit 1830 fast ganz zu Belgien, wurde aber durch den definitiven Friedensschluß von 1839 zwischen den Niederlanden und Belgien zum zweitenmal geteilt. Der niederländische Teil gehörte als »Herzogtum Limburg« bis 1866 zum Deutschen Bund.