William, engl.
Dramatiker, geb. 1693 zu
London,
[* 12] war seines Zeichens ein Juwelier, beschäftigte sich in seinen
Mußestunden mit
Arbeiten für die
Bühne; starb 1739. Er ist der Verfasser von sieben
Dramen und insbesondere als der
Begründer
der sogen. bürgerlichen
Tragödie, welche die prosaische Wirklichkeit des alltäglichen
Lebens auf die
Bühne brachte, von Bedeutung. Von seinen
Stücken sind besonders zu erwähnen:
»George Barnwell«,
»Fatal curiosity« und »Arden
of Feversham«, letzteres ein Süjet, das bereits von einem Dichter aus der Zeit der
Elisabeth behandelt war. Eine
Ausgabe seiner
»Dramatic works«, mit
Biographie, besorgteDavies (1770, 2 Bde.; wiederholt 1810, 2 Bde.).
(Lily,Lyly),
John, engl.
Dramatiker, geb. 1554 in der
GrafschaftKent, studierte zu
Oxford,
[* 13] lebte dann in
London und
veröffentlichte zwischen 1578 und 1600 neun dramatische
Stücke großenteils mythologischen
Inhalts, die sämtlich von den
»Paulskindern« (den
Chorknaben der St. Paulskirche)
vor derKönigin aufgeführt wurden; sein Todesjahr
ist unbekannt. ist als einer der wichtigsten
VorläuferShakespeares und namentlich als Begründer der prosaischen
Diktion im
englischen
Drama zu betrachten. Am meisten Einfluß gewann er jedoch durch seinen
Roman »Euphues. The anatomy of
Wit« (um 1579)
mit der Fortsetzung »Euphues and his
England« (1580), dessen eigentümlicher, in gekünstelten
Antithesen
sich bewegender
Stil, unter dem
NamenEuphuismus (s. d.) bekannt, vielfach nachgeahmt und besonders am
Hof
[* 14]
Elisabeths eifrig gepflegt
ward, aber auch den
Spott andrer Dichter, z. B.
Shakespeares
(Holofernes in
»Love's labour lost«) und
BenJonsons (in »Every man
out of his humour«),
herausforderte.
SechsKomödien Lillys gab bereits Blount 1632 heraus; eine neuere
Ausgabe seiner »Dramatic works«, mit
Noten und Nachrichten über des Dichters
Leben, besorgte Fairholt (Lond. 1858, 2 Bde.);
eine neue
Ausgabe des »Euphues« Landmann (Heilbr.
1887).
(phönik., »nach
Libyen hin« schauend), bei den Alten die westlichste
LandspitzeSiziliens,
jetzt
Kap Boëo. Die dabeiliegende Stadt Lilybäon mit bedeutendem
Hafen ward von den Karthagern 397
v. Chr. erbaut und hielt sich
sowohl gegen
Pyrrhos als auch gegen die
Römer,
[* 15] welche sie zehn Jahre lang blockierten und erst 241 durch
Vertrag erlangten.
Sie blieb Hauptort derProvinz und auch später Sitz des einen der beiden
Quästoren von
Sizilien.
[* 16] Die aus
den
RuinenLilybäons in der arabischen Zeit neuentstandene Stadt führt den arabischen
NamenMarsâla (s. d.).
2)
(Ciudad de los Reyes) Hauptstadt der
RepublikPeru und des gleichnamigen
Departements derselben, liegt 9 km von dem dazu gehörigen
HafenCallao (s. d.) an der
Küste des
StillenOzeans entfernt, 156 m ü. M., in einem weiten und fruchtbaren
Thal,
[* 22] welches amphitheatralisch von
Zweigen der
Kordilleren umfaßt wird. Die Stadt wird von dem kleinen
Fluß Rimac durchflossen,
ist regelmäßig
¶
Vergnügungsorte sind der Zirkus für Stiergefechte und zwei Theater.
[* 28] Das Klima
[* 29] von Lima gilt für gesund,
obschon zuzeiten bösartige Fieber verheerend herrschen. Wie viele StädtePerus, ist auch Lima häufigen Erdbeben ausgesetzt.
Die stärksten derselben fanden 1630, 1687, 1746, 1806 und 1828 statt, unter welchen das vom am verderblichsten
wirkte. Der damals angerichtete Schade wurde auf 600 Mill. Pesos geschätzt, und die Erderschütterungen
dauerten
noch bis 29. Nov. fort. Von den damaligen 60,000 Einw. wurden 5000 unter den Trümmern
begraben. Lima wurde 1535 von Francisco Pizarro gegründet. Vom bis war es von den Chilenen
besetzt.