doch darf man nur ganz reines
Gold
[* 2] und
Silber anwenden. Die Liköre klären sich durchs
Lagern. Nur im Notfall mischt man sie
mit einem ausgedrückten Brei aus
Filtrierpapier und gießt sie durch einen
Spitzbeutel.
Frisch bereitete Liköre und namentlich
die aus
Alkohol und ätherischen
Ölen gemischten zeigen einen starken Spritgeschmack, der sich erst nach
längerm
Lagern verliert. Durch
Destillation
[* 3] der Pflanzensubstanzen mit spiritushaltigem
Wasser wird dieser
Geschmack vermieden,
weshalb manche
Fabriken noch die alte
Methode beibehalten haben.
Die Feinheit der Liköre, welche erst durch
Lagern erreicht wird, kann
man in 24
Stunden erzielen, wenn man sie auf 38-40°
erwärmt. Hierbei erhalten die Liköre auch die geschätzte ölige
Beschaffenheit. Die Grundlage aller
Liköre sind die Likörkörper, d. h. die Mischungen von
Alkohol,
Wasser und
Zucker,
[* 4] welche in verschiedener
Stärke
[* 5] zur Anwendung
kommen. Die folgenden Vorschriften, bei welchen
Sirup von angegebener
Konzentration und
Spiritus
[* 6] von 90 Proz. angenommen sind,
geben einige
Beispiele.
Für je 0,1Lit.
Spiritus von 90 Proz., welches man mehr oder weniger nimmt, wird der Likör um 1 Proz.
stärker oder schwächer, und für je 2 Proz., welche der
Spiritus stärker oder schwächer ist als 90 Proz.,
wird der Likörkörper 1 Proz. stärker oder schwächer.
Vgl.
Möwes, Die Destillierkunst der geistigen
Getränke (8. Aufl.,
Berl. 1881);
Gaber, Die Likörfabrikation (4. Aufl.,
Wien
[* 7] 1885);
(lat. lictores), die
Diener, welche in
Rom
[* 9] den höhern
Magistraten (vorher den
Königen), insbesondere den
Diktatoren,
den
Konsuln und Prätoren, von
Staats wegen zur Dienstleistung und zugleich als Ehrengeleit beigegeben waren. Die
Diktatoren
hatten deren, wenigstens in späterer Zeit, 24, die
Konsuln je 12 (s.
Konsul), die Prätoren je 2, wenn
sie
aber als Befehlshaber im
Feld standen oder nach der Prätur eine
Provinz verwalteten, je 6, später in den kaiserlichen
Provinzen nur 5.
IhreFunktion bestand darin, daß sie dem
Magistrat, in dessenDienst sie standen, in langer
Reihe vorangingen, daß sie die Umstehenden und Begegnenden aufforderten, ihm die schuldige
Ehrerbietung zu bezeigen, und ihm
nötigen Falls Platz machten, sowie daß sie auf seinen Befehl die Schuldigen ergriffen und die von ihm verfügten
Strafen
vollzogen.
Sie führten als
Amtszeichen die sogen.
Fasces,
[* 10] d. h. Rutenbündel, und zwar in der Stadt seit Einführung
des
Rechts derBerufung an das
Volk (509
v. Chr.) ohne
Beile (secures), im
Krieg aber, wo die Befehlshaber das
Recht über
Leben
und
Tod hatten, mit
Beilen. Außer diesen Amtsdienern der einzelnen
Magistrategab es noch Lictores curiatii, welche, 30 an der
Zahl, in der spätern Zeit, wo die Kuriatkomitien zu einer leeren Form herabgesunken waren, sich statt
der
Kurien versammelten und die Obliegenheiten derselben erfüllten. S. Abbildung.
monokotyle
Familie aus der
Ordnung der
Liliifloren,
[* 11] meist
Stauden,
Zwiebel-, selten Knollengewächse; einige
haben strauch- und selbst baumartige
Stämme, welche zum Teil, abweichend von den übrigen
Monokotyledonen, dauernd in die
Dicke wachsen und sekundäres
Holz
[* 12] bilden, wie
Yucca und
Dracaena. Die krautartigen haben oft einen einfachen
Stengel
[* 13] mit grundständigen Blättern, bei den strauch- und baumartigen
ist er meist verzweigt und an seinen obern
Enden beblättert.
Die
Blätter zeigen häufig eine mehr oder minder entwickelte stengelumfassende
Scheide und sind stets einfach und ungeteilt,
meist linealisch, bisweilen auch röhrenförmig hohl, selten breiter blattartig und gestielt. Die meist
großen, gewöhnlich schön gefärbten
Blüten stehen einzeln endständig auf dem
Stengel oder bilden eine endständige
Traube,
Ähre,
Dolde oder
Rispe, welche bisweilen trockenhäutige
Deckblätter oder eine derartige
Spatha besitzen.
Sie sind meist vollständig, regelmäßig, selten zeigen sie
Neigung zur Zygomorphie. Das Perigon besteht aus zwei dreigliederigen
Blattkreisen; entweder sind alle sechs Perigonblätter frei oder mehr oder weniger röhren-, krug- oder
glockenförmig verwachsen; nicht selten kommen
Nektarien auf ihnen vor. Die sechs
Staubgefäße
[* 14] sind in der
Röhre des Perigons
oder am
Grunde der Perigonblätter befestigt. Der oberständige, aus drei Karpellen zusammengesetzte
Fruchtknoten ist dreifächerig
und enthält imInnenwinkel jedes
Faches wenige oder zahlreiche anatrope
Samenknospen. Er trägt einen endständigen,
einfachen
Griffel mit drei
Narben.
Die
Frucht entwickelt sich meist zu einer dreiklappigen, fachspaltigen
Kapsel, bei einigen zu einer
Beere. Die
Samen
[* 15] haben meist
eine schwarze, krustige oder häutige
Schale, ein fleischiges
Endosperm und einen in der
Achse des letztern
liegenden geraden oder gekrümmten
Keimling. Diese durch die
Schönheit ihrer
Blüten ausgezeichnete
Familie mit ungefähr 2000
Arten
ist mit Ausnahme der kältesten Klimate über die ganze
Erde verbreitet, bewohnt aber in der größten
Mehrzahl der
Arten die
wärmern, gemäßigten und subtropischen
Zonen, denen zugleich ihre stattlichsten und baumartigenFormen
angehören. Sie sind reich an
Schleim,
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