Thielmanns, 83,000 Mann (das
KorpsBülows erreichte das Schlachtfeld nicht mehr), standen bei den Dörfern Ligny, St.-Amand und
Bry zu beiden Seiten eines von einer Thalschlucht gebildeten
Defilees,
Zieten und Pirch westlich,
Thielmann auf dem linken
Flügel
östlich desselben. Der
Rückzug nach der
Maas sowie die
Verbindung mit
Wellington war gesichert; der letztere
hatte überdies die Zusage gegeben, von
Quatrebras her vorzurücken und an der
Schlacht teilzunehmen.
Napoleon rückte erst spät gegen den Feind an, und erst nach 2
Uhr
[* 2] erfolgte der erste
Angriff auf die preußische
Stellung.
Es entspann sich nun ein vierstündiger erbitterter
Kampf um die
Dörfer St.-Amand und besonders um Ligny, der
von beiden Seiten mit bewunderungswürdiger
Ausdauer geführt wurde. Doch verbrauchte
Blücher, der sich nicht auf die
Defensive
beschränkte, durch hitzige
Angriffe seine
Truppen allzu rasch, so daß er schließlich bloß noch acht frische
Bataillone hatte,
während die
Franzosen, die sich überdies im Dorfgefecht überlegen zeigten, ihre
Kräfte besser schonten.
Napoleon beschloß nun 8
Uhr abends, mit der
Garde und der schweren
Reiterei einen
Stoß auf Ligny zu versuchen. Ligny wurde erstürmt,
das feindliche
Zentrum durchbrochen und die von allen Seiten zusammengedrängten preußischen
Vierecke durch Milhauds
Kürassiere
niedergeritten. In dieser
Krise setzte sich
Blücher selbst an die
Spitze der wenigen noch vorhandenen
Reiterei
und versuchte Milhaud zurückzuwerfen, allein er selbst stürzte und verdankte nur der Dunkelheit und der Entschlossenheit
seines
AdjutantenNostitz seine Rettung.
Auf
Blumenblättern stehende Ligularbildungen bezeichnet man als
Nebenkrone, die besonders bei der
Narzisse als besonders gefärbter
schüsselförmiger Teil in der Mitte der
Blumenkrone hervortritt.
Auch die
Blatttuten (s. d.) sind eineLigularbildung.
das
Land der Ligurer, eines politisch nie geeinigten
Volkes in Oberitalien,
[* 12] über dessen ethnographische Zugehörigkeit
bis jetzt nichts Sicheres ermittelt worden ist; fest steht nur, daß sie weder
Kelten noch Iberer waren,
obschon sie denselben im Äußern glichen. Die
Sikuler im S.
Italiens,
[* 13] einst Urbewohner von
Latium und
Kampanien, waren ligurischen
Stammes. Daß diese Ligurer oder (griech.) Ligyer in den ältesten
Zeiten ein mächtiges
Volk waren, sehen wir daraus, daß
Eratosthenes die ganze westliche
HalbinselEuropas die ligustische nennt, daß Herodot sie in der Gegend
von
Massilia kennt, und daß man dem ganzen
Meer südlich von
Gallien den
Namen des
Ligurischen oder Ligustischen
Meers beilegte,
welcher später nur dem östlichen Teil desselben verblieb.
Das in der ältesten Zeit von den Ligyern bewohnte
Küstenland am
Mittelmeer umfaßte westlich die
Rhônemündungen,
östlich die
Küsten Tyrrheniens; spätere Schriftsteller beschränken die
Ausdehnung
[* 14] des
Volkes beiderseits bedeutend.
Augustus
stellte den
Umfang Liguriens so fest, daß im W. der
Varus
(Var) und die
Alpen
[* 15] bis zum Vesulus
(Monte Viso), im N. der
Padus
(Po)
bis in die Gegend der Ticinusmündung und im
O. der Macra
(Magra) die
Grenzen
[* 16] bildeten. Erst nach langwierigen
Kämpfen, welche fast das ganze zweite vorchristliche
Jahrhundert hindurch dauerten, unterwarfen sich die
Römer
[* 17] das
Volk.
ihre wichtigsten
Stämme innerhalb
Italiens die Friniates, Apuani, Ingauni, Intemelii, Taurini etc. S.
Karte bei
»Italia«.
[* 24] - Die
Landschaft Ligurien umfaßt
gegenwärtig die
ProvinzenGenua und
Porto Maurizio mit einem Flächenraum von 5282 qkm (nach Strelbitsky 5407 qkm
oder 98,2 QM.) und (1881) 892,373
Einw. (Näheres s. unter den einzelnen
Provinzen.)