(spr. līnj), altes
Geschlecht in
Belgien,
[* 12] das seinen Stammsitz im
Hennegau und vom Städtchen Ligne bei
Tournai seinen
Namen hat. Die namhaftesten Sprößlinge desselben sind:
Von seinen für die Zeitgeschichte nicht unwichtigen
Schriften sind hervorzuheben die
»Mélanges militaires, littéraires et
sentimentales«
(Wien
[* 21] u.
Dresd. 1795-1811, 34 Bde.),
denen sich die
»Œuvres posthumes« (das. 1817, 6 Bde.)
und
»Vie du prince
Eugène de Savoie«
(Weimar
[* 22] 1809) anreihen. Eine Auswahl von seinen
Briefen und kurzen
Aufsätzen veranstalteten
Frau v. Stáel unter dem
Titel: »Lettres et pensées« (Par. 1809, 2 Bde.),
Maltebrun u. a.;
2)
EugenLamoral von,
Fürst von Amblise und Epinoy,
Grande von
Spanien,
[* 23] Enkel des vorigen, geb. folgte 1814 seinem
Großvater in der Fürstenwürde, war 1830 bei der Trennung
Belgiens von
Holland von einer
Partei als König des erstern ausersehen,
ging jedoch nicht darauf ein und war 1842-48
bevollmächtigter Minister des
KönigsLeopold am französischen
Hof.
[* 24] 1851 ward er Mitglied und 1852
Präsident des belgischen
Senats. 1879 legte er dies
Amt nieder, da er mit der liberalen
Politik der
Regierung nicht einverstanden war, und starb SeinErbe war sein Enkel
Ludwig Lamoral
(geb.
(lat.-griech.), ein in
England erfundenes
Verfahren des direkten
Farbendrucks auf dünne Holzplatten, durch
welches sehr schöne
Effekte erzielt wurden, hat sich indes als zu zeitraubend und infolgedessen auch
zu kostspielig erwiesen, um Einführung in die allgemeine
Praxis finden zu können.
(spr. linjóng), zwei Nebenflüsse der obern
Loire in
Frankreich, wovon der eine (Lignon du
Nord) in den
Bergen
[* 25] von
Forez entspringt, ein malerisches Gebirgsthal durchströmt und nach 50 km langem
Lauf links in die
Loire
mündet, während der andre (Lignon du Sud) am
MontMézenc seinen Ursprung nimmt, tiefe
Schlünde durchfließt und, 75 km lang,
bei der Eisenbahnstation
Pont deLignon sich rechts in die
Loire ergießt.
Thielmanns, 83,000 Mann (das KorpsBülows erreichte das Schlachtfeld nicht mehr), standen bei den Dörfern Ligny, St.-Amand und
Bry zu beiden Seiten eines von einer Thalschlucht gebildeten Defilees, Zieten und Pirch westlich, Thielmann auf dem linken Flügel
östlich desselben. Der Rückzug nach der Maas sowie die Verbindung mit Wellington war gesichert; der letztere
hatte überdies die Zusage gegeben, von Quatrebras her vorzurücken und an der Schlacht teilzunehmen.
Napoleon rückte erst spät gegen den Feind an, und erst nach 2 Uhr
[* 32] erfolgte der erste Angriff auf die preußische Stellung.
Es entspann sich nun ein vierstündiger erbitterter Kampf um die Dörfer St.-Amand und besonders um Ligny, der
von beiden Seiten mit bewunderungswürdiger Ausdauer geführt wurde. Doch verbrauchte Blücher, der sich nicht auf die Defensive
beschränkte, durch hitzige Angriffe seine Truppen allzu rasch, so daß er schließlich bloß noch acht frische Bataillone hatte,
während die Franzosen, die sich überdies im Dorfgefecht überlegen zeigten, ihre Kräfte besser schonten.
Napoleon beschloß nun 8 Uhr abends, mit der Garde und der schweren Reiterei einen Stoß auf Ligny zu versuchen. Ligny wurde erstürmt,
das feindliche Zentrum durchbrochen und die von allen Seiten zusammengedrängten preußischen Vierecke durch Milhauds Kürassiere
niedergeritten. In dieser Krise setzte sich Blücher selbst an die Spitze der wenigen noch vorhandenen Reiterei
und versuchte Milhaud zurückzuwerfen, allein er selbst stürzte und verdankte nur der Dunkelheit und der Entschlossenheit
seines AdjutantenNostitz seine Rettung.