einem größern
Ort zwischen mehreren daselbst mündenden
Bahnen bestehende Verbindungsbahn zu passieren hat. Der
Lauf der Lieferungszeit, welcher
mit der auf die Abstempelung des
Frachtbriefs folgenden
Mitternacht beginnt, ruht für die Dauer steueramtlicher Abfertigung
sowie für die Dauer einer ohne Verschulden der Bahnverwaltung eingetretenen Betriebsstörung. Die
Eisenbahn haftet für den
Schaden, der durch Versäumung der Lieferungszeit entstanden ist, wie jeder andre
Frachtführer, und zwar hat die Bahnverwaltung, ohne
einen besondern Nachweis des
Schadens verlangen zu können, für die Versäumung der Lieferungszeit bei Frachtgütern, wenn die Verspätung
mehr als 1
Tag beträgt, bis zu 3
Tagen ¼, bis zu 8
Tagen ⅓ und, wenn die Verspätung mehr als 8
Tage
beträgt, die Hälfte der
Fracht und bei Eilgütern, wenn die Verspätung mehr als 12
Stunden beträgt, bis zu 24
Stunden ¼,
bis zu 3
Tagen ⅓ und, wenn die Verspätung mehr als 3
Tage beträgt, die Hälfte der
Fracht zu vergüten.
Dabei ist es aber dem Entschädigungsberechtigten unbenommen, den Nachweis eines durch die Nichteinhaltung der Lieferungszeit erlittenen
höhern
Schadens zu erbringen. Zulässig ist es auch, das
Interesse an der rechtzeitigen Lieferung auf dem
Frachtbrief zu deklarieren
und zwar gegen Entrichtung eines Frachtzuschlags, in welchem
Fall dann die deklarierte
Summe den Maximalsatz
des Entschädigungsbetrags bildet.
Wird diese Zeit nicht eingehalten, so muß für die Überliegetage ein
Liegegeld an den
Reeder bezahlt werden (vgl.
Ladezeit).
Liegetage werden überhaupt auch die Ruhepausen genannt, welche zwischen der Vertauung der
Schiffe in ihren Häfen
und der Abfahrt aus denselben verfließen.
Die nennenswertesten Gebäude der Stadt sind: das königliche
Schloß (1835 abgebrannt, aber wieder aufgebaut, jetzt Regierungsgebäude),
die
Ritterakademie, die neueKaserne, das
Rathaus, das
Theater,
[* 7] das Postgebäude, der
Bahnhof, das Gymnasialgebäude
etc. Außerdem hat Liegnitz 2 evangelische, eine katholische, eine altlutherische, eine
christkathol.
Kirche, ein
Bethaus der
Irvingianer und eine
Synagoge. Die Zahl der Einwohner beläuft sich (1885) mit der
Garnison
(ein Grenadierregiment Nr. 7) auf 43,347, darunter 34,290
Evangelische, 7650
Katholische und 946
Juden.
Erst seit 1742 ist es preußisch. Am fand in der
Nähe (bei Wahlstadt) die große
Schlacht gegen die
Mongolen statt, welche Liegnitz belagerten und zerstörten. Die
Reformation wurde 1522 hier eingeführt. 1632 wurde Liegnitz von den
Schweden
[* 12] erobert, von den Kaiserlichen aber bald wieder genommen und 1638 dem
Herzog wieder eingeräumt. Am wurden hier
die Kaiserlichen unter
Colloredo von den
Sachsen
[* 13] unter
Arnim besiegt. Im Siebenjährigen
Krieg fiel es 1757 den
Österreichern in die
Hände, ward aber bald von den
Preußen
[* 14] zurückerobert, und besiegte in der
Nähe (Pfaffendorf,
Siegeshöh)
Friedrich II. die
Österreicher unter
Laudon.
Dieser wollte die
Preußen bei
Nacht überfallen, wurde aber von
Friedrich, der insgeheim die
Höhen zwischenKatzbach
und
Schwarzwasser besetzt hatte, zurückgeschlagen, ohne daß es
Daun und
Lacy, die von W. heranrückten, verhindern konnten.
Den
Titel einer »Fürstin von Liegnitz« (s. d.)
erhielt 1824 die Gräfin
Harrach,
FriedrichWilhelms III. zweite Gemahlin.
die ehemaligen schlesischen Fürstentümer Liegnitz,
Glogau
[* 15] und
Jauer sowie den größten
Teil der 1815 von
Sachsen an
Preußen abgetretenen
Oberlausitz begreifend, umfaßt 13,602 (nach andern Angaben
13,606) qkm