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Gesteinsbohrmaschinen [* 2] gefunden. Über die Abdichtung von Stangen s. Stopfbuchsen. ^[richtig: Stopfbüchse.] [* 3]
Gesteinsbohrmaschinen [* 2] gefunden. Über die Abdichtung von Stangen s. Stopfbuchsen. ^[richtig: Stopfbüchse.] [* 3]
(Liti, Leti, Lati, Lazzi, Lassen, Aldiones, Homines pertinentes, Serviles, die dienstpflichtigen Leute, Dienstmannen, Hörige, Leute), im Mittelalter Personen, deren Freiheit nicht gänzlich aufgehoben, aber doch durch das Hörigkeitsverhältnis zu einem Grundherrn beschränkt war (s. Leibeigenschaft).
Daher Lidlohn, der dem Gesinde oder dem Handarbeiter zu gewährende Lohn.
Vgl. Boos, Die Liten und Aldionen nach den Volksrechten (Götting. 1874).
(spr. lidschöping), Stadt im schwed. Län Skaraborg, an der Mündung der Lidan in den Wenersee, durch Zweigbahn mit der Linie Gotenburg-Stockholm verbunden, hat Tabaks- und Zündhölzerfabriken, eine Dampfsäge, Kornhandel und (1885) 4851 Einw.
(Augenlidkrampf, Blepharospasmus), Schluß der Augenlidspalte durch krampfhafte Kontraktion des Schließmuskels, tritt ein bei Lichtscheu, Augenentzündungen, Verletzungen, beim Eindringen fremder Körper ins Auge, [* 4] auch bei Reizungen der sensibeln Gesichtsnerven, besonders der Zahnnerven. Im letztern Fall ist der Lidkrampf mitunter sehr hartnäckig und nur durch Ausschneiden eines Stückes des gereizten sensibeln Nervs heilbar.
Bengt, schwed. Dichter, geb. zu Gotenburg, studierte in Lund, gab sich aber einem unordentlichen Leben hin, weshalb man ihn als Matrosen nach Ostindien [* 5] schickte. Er entlief jedoch am Kap, kam nach Stockholm [* 6] zurück und ward 1779 in der Kriegsexpedition angestellt. König Gustav III. ernannte ihn zum Sekretär [* 7] der schwedischen Gesandtschaft in Paris, [* 8] wo L. 1781 sein Trauerspiel »Erik den Fjortonde« schrieb, bald aber wegen seiner schlechten Aufführung zurückgeschickt wurde. Er starb Lidner war ein von der Natur hochbegabter Dichter; aber seine Poesie war unordentlich wie sein Leben, und seinen Schöpfungen fehlen Haltung und Charakter. Hervorhebung verdienen: »Spastaras död« (1783),
»Året 1783«, »Yttersta domen«, die Oper »Medea« u. a. Die schwedische Akademie errichtete ihm ein Denkmal. Seine »Samlade skrifter« erschienen in 8. Auflage Stockh. 1878.
(ital.), Ufer, Strand, insbesondere der schmale Landstreifen zwischen den Lagunen von Venedig [* 9] (s. d.) und dem Meer mit den Häfen und Malamocco.
s. Fettfell. ^[= (Fettfleck, Pinguecula), bedeutungsloser kleiner, gelber, aus Fettgewebe bestehende ...]
Jonas Laurits Idemil, norweg. Dichter, geb. zu Ecker bei Drammen als Sohn eines Advokaten, studierte von 1851 an in Christiania [* 10] Jurisprudenz, wurde Obergerichtsadvokat in Kongsvinger, gab aber nach wenigen Jahren seine Stelle auf, um sich in Christiania ganz der Litteratur zu widmen. Es erschienen zunächst eine Sammlung »Digte« (1866),
die seinen Namen bereits populär machte, und die Novelle »Den Fremsynte« (1870; deutsch: »Der Geisterseher«, Berl. 1876), die in kurzer Zeit sechs Auflagen erlebte und Lie den ersten Romandichtern seines Vaterlandes anreihte. Mit staatlicher Unterstützung reiste er 1871 zuerst nach Nordland und dann nach Italien, [* 11] wo er mehrere Volkserzählungen auf Grund seiner Studien in Nordland schrieb, die unter dem Titel: »Fortällinger og Skildringer fra Norge« (3. Aufl. 1880) erschienen.
Bald nach diesen trat er mit dem Roman »Tremasteren Fremtiden« (»Der Dreimaster Zukunft«, 1872) hervor, welcher das Leben des norwegischen Küstenvolks mit wunderbarer Treue und Lebendigkeit schilderte und in zahlreiche fremde Sprachen übersetzt wurde. Noch größeres Aufsehen machte der Roman »Lodsen og hans Hustru« (»Der Lotse und seine Frau«, 1874), welcher im ersten Jahr fünf Auflagen erlebte. Die Kraft [* 12] und Frische der Darstellung, die Feinheit der psychologischen Züge, der poetische Duft, der über dem Ganzen liegt, lassen die Mängel der Komposition leicht übersehen.
Eine italienische Erzählung: »Fanfulla«, stammt noch aus dieser Zeit. 1874 zurückgekehrt, erhielt er vom norwegischen Storthing die sogen. Dichtergage, und auch vom König ward er dekoriert. Die italienische Reise zeitigte in der Erinnerung noch einige Früchte: die Erzählung »Antonio Banniera« (1875) und das lyrisch-dramatische Gedicht »Faustina Strozzi« (1875). In seinem eigensten Element erschien er dann wieder in den Erzählungen: »Susanne« (1878),
»Thomas Ross« und »Adam Schrader« (1879),
welch letztere in den höhern Kreisen der Gesellschaft spielen, endlich in den Novellen: »Rutland« (1881),
»Livsslaven« (1883; deutsch bei
Reclam: »Lebenslän
glich verurteilt«),
»Familjen paa Gilje« (1883),
»En Malstrøm« (1884),
»Otte Fortællinger« (1885) und »Kommandørens Døttre« (1886). Die letzten Jahre verlebte Lie in Deutschland. [* 13] Ein dreiaktiges Lustspiel: »Grabows Kat« (1880), wurde in Christiania und Stockholm mit großem Beifall aufgeführt.
1) Stadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, [* 14] Kreis [* 15] Landeshut, am Bober und der Linie Ruhbank-Liebau der Preußischen Staatsbahn sowie an der Südnorddeutschen Verbindungsbahn, 510 m ü. M., hat 1 evangelische und 2 kath. Kirchen, ein Amtsgericht, ein Hauptzollamt, bedeutende Flachsspinnerei, Leinweberei, eine Glashütte, eine Cellulosefabrik, starke Flachsausfuhr nach Böhmen [* 16] und (1885) 5018 meist kath. Einwohner. Liebau ward 1290 angelegt. - 2) Stadt in Mähren, Bezirkshauptmannschaft Sternberg, am Bachfluß, hat ein Bezirksgericht, Sparkasse, Schieferbrüche, Seidenband- und Leinweberei und (1880) 2462 Einw. -
3) (Deutsch-Liebau) Marktflecken in Mähren, Bezirkshauptmannschaft Schönberg, langgedehnt an der Straße von Neustadt [* 17] nach Schönberg und an der Mährischen Grenzbahn gelegen, mit starker Leinweberei und (1880) 4582 Einw.
Spinnerei, s. Königsberg ^[= 1) K. in Preußen (poln. Krolewiec, lat. Regiomontum; hierzu der Stadtplan), befestigte Hauptstadt ...] [* 18] 4).
(holländ.
liefde), veraltet s. v. w.
Liebe;
jetzt nur noch als Titel und Anrede fürstlicher oder hochadliger Personen untereinander, scherzhaft wohl auch unter Leuten geringern Standes gebräuchlich: Ew. (Euer) Liebden.
das Gefühl, welches ein erstrebenswertes Gut in den Lebewesen erregt, und das in der Vereinigung mit demselben, sei es als herrschendes oder dienendes Glied, [* 19] seine Befriedigung findet. Die Eigenschaften, welche den Wunsch der Vereinigung, resp. des Besitzes erwecken, können von mancherlei Art sein, in äußern und innern, körperlichen und geistigen Vollkommenheiten, Schönheit, Kraft und in solchen Vorzügen bestehen, die der liebende Teil vielleicht um so mehr bewundert, je weniger er sie selbst besitzt.
Indem man den unwiderstehlichen Drang zur Vereinigung, der die Liebe kennzeichnet, wie eine elementare, physische Kraft betrachtete und sich dabei der gegenseitigen Anziehung der ungleichen Magnetpole, der Abstoßung der gleichartigen erinnerte, entstand das schon von Platon erörterte philosophische Theorem, daß zur eine polare Verschiedenheit, ein möglichst großer Gegensatz gehöre, was aber nur in einem sehr bedingten Sinn richtig ist, denn sonst müßten den ¶
Gottlosen die innigste Gottesliebe, den Barbaren die höchste Liebe zur Kunst eigen sein. In dem Allgemeinbegriff der Liebe vereinigen sich aber so viele verschiedene Regungen, daß man mit Notwendigkeit gewisse Unterschiede und Grenzen [* 21] ziehen muß, um nicht ganz fremde Begriffe zu vermischen. Im engern Sinn versteht man unter Liebe nur das Verhältnis lebender Wesen zu einander, und nur unter ihnen kann sie zu derjenigen Steigerung und Vollkommenheit gelangen, welche durch die Gegenseitigkeit der Liebe bedingt wird.
Aber auch hier muß man wieder die aufopfernde Liebe der Eltern für ihre Kinder und die Erwiderung derselben seitens der letztern, die uneigennützige Liebe oder Sympathie für andre Personen, die man Freundschaft nennt, und die Geschlechtsliebe unterscheiden, die nur in vollkommener Gegenseitigkeit ihr Glück findet, weshalb auch die Alten eine einfache Personifikation derselben im Eros [* 22] nicht für genügend hielten und die Personifikation der Gegenliebe (Anteros) hinzufügten.
Die Geschlechtsliebe setzt schon an sich den in körperlichen und geistigen Verschiedenheiten ausgeprägten geschlechtlichen Gegensatz voraus und in vielen Fällen, wenn sie zu dauernder Befriedigung führen soll, auch einen gewissen Gegensatz der Charaktereigentümlichkeiten, so daß eine gegenseitige Ergänzung und Ausgleichung möglich wird, wie z. B. zwei heftige und unnachgiebige Persönlichkeiten niemals glücklich miteinander leben könnten. Bei der Geschlechtsliebe spielen aber außerdem eine Menge dunkler und instinktiver Regungen und Gefühle hinein, namentlich im Tierleben, woselbst eine deutliche Periodizität der Triebe, gewisse auf den Geruchssinn wirkende Anlockungsmittel, welche ein Sichfinden und Erkennen aus einiger Entfernung ermöglichen, Reiz- und Erregungsmittel für Auge und Ohr [* 23] eine Rolle spielen.
Wir sehen daselbst Schaustellungen der Körpervorzüge in Farben und Zeichnungen, Kraftentfaltung in den Kämpfen mit den Nebenbuhlern, Gesangsleistungen, Tänze und Vorführungen sonstiger Vorzüge einen berückenden Zauber auf das wählende Geschlecht ausüben, welches dort in der Regel das weibliche ist. Beim Menschen sind diese Naturtriebe durch Erziehung, Volkssitte, Erwerbsverhältnisse und Standesunterschiede in gewisse Schranken gebannt, die indessen häufig genug durch die elementare Gewalt der Leidenschaft umgerissen werden.
Die verjüngende, auf die Natur zurückführende Kraft der Liebe, welche dieselbe zu allen Zeiten zum Quell der Poesie gemacht hat, weiß die Hindernisse der Erziehung und Verfeinerung des Lebens zu überwinden; sie hat dadurch nicht an Reiz eingebüßt, sondern das Verhältnis der Liebenden zu einander wird im Gegenteil durch die Erschwerung ihrer Vereinigung mit einer Poesie des Sehnens, der Hingebung und Aufopferung umwoben, deren reinigende Wirkung der Natursohn wohl nur in den seltensten Fällen erfährt.
Daß die Macht der Leidenschaft durch Hindernisse nur gesteigert wird, beweisen die verzweifelten Schritte so vieler Liebespaare, welche den gemeinsamen Tod der Unmöglichkeit, für einander zu leben, vorziehen. Das dunkle, triebartige Wesen der Geschlechtsliebe offenbart sich auch in gewissen Verirrungen derselben, so wenn z. B. verworfene Geschöpfe bessere Naturen unlösbar an sich ketten, wie es Prévost in »Manon Lescaut« so unübertrefflich geschildert hat, oder wenn Personen des gleichen Geschlechts über die Freundschaft hinausgehende Empfindungen erregen.
Solche Neigungen sind wohl in der Regel krankhafter Natur und daher milder zu beurteilen, als es meist geschieht. Im allgemeinen soll die Liebe einem natürlichen Antrieb folgen, und daher gehört die christliche Forderung der Feindesliebe auf ein ganz andres Gebiet, nämlich auf das der Selbstüberwindung.
Vgl. Michelet, L'Amour (9. Aufl. 1876; deutsch von Spielhagen, 4. Aufl., Leipz. 1874);
Teichmüller, Über das Wesen der Liebe (das. 1879);
Mantegazza, Physiologie der Liebe (deutsch, 2. Aufl., Jena [* 24] 1885);
Derselbe, Hygiene der Liebe (deutsch, das. 1887);
Duboc, Psychologie der Liebe (Hannov. 1874);
Abel, Über den Begriff der Liebe in alten und neuen Sprachen (Berl. 1872).
rechtsseitiger Nebenfluß der Weichsel in Westpreußen, [* 25] entspringt westlich vom Geserichsee, tritt bei Marienwerder [* 26] in die Weichselniederung und mündet als Alte Nogat in den Weichselarm Nogat.