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Lichtenthal - Licinius
Seite 10.768.
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30 Artikel =Limite Textanfang / Anzahl Wörter
Lichtenthal ehemal. Cistercienser-Nonnenkloster, s. Baden. 1), S. 246. / 8
Lichter # in der Malerei die hell beleuchteten Stellen eines Gegenstandes oder eines Teils im Bild oder / 49
Lichter _2 # (Lichterfahrzeug), s. Leichterschiff. / 4
Lichterfelde (Groß-L.), Dorf im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Teltow, im SW. von Berlin, an den / 81
Lichterfest s. Feste (jüdische). S. 171. / 6
Lichterrechen ein in der Kirche unter dem Triumphbogen quer über das Chor gelegter Balken von Holz oder Eisen, / 34
Lichtervelde Flecken in der belg. Provinz Westflandern, Arrondissement Rousselaere, Knotenpunkt an der Bahn / 24
Lichtfreunde s. Freie Gemeinden. / 4
Lichtgaden (lat. Clerestorium), in basilikenartigen Kirchen der mit einer Reihe von Fensteröffnungen versehene / 18
Lichtgerechtigkeiten s. Fensterrecht. / 3
Lichtgestalten s. Phasen. / 3
Lichtgießer Fabrikant gegossener Kerzen. / 4
Lichthof kleiner, zur Beleuchtung und Ventilation dienender, meist mit Glas gedeckter Hof in Gebäuden / 19
Lichtkranz s. Hof, S. 604. / 5
Lichtkupferdruck (Heliogravüre), s. Heliographie. / 4
Lichtmagnete s. v. w. Leuchtsteine, s. Phosphoreszenz. / 5
Lichtmesse (Lichtmeß), s. Marienfeste. / 4
Lichtmesser s. Photometrie. / 3
Lichtmotten s. v. w. Zünsler. / 3
Lichtmühle s. Radiometer. / 3
Lichtmyrte s. Myrica. / 3
Lichtnelke s. v. w. Lychnis. / 3
Lichtpausprozeß s. Photographie. / 3
Lichtrecht s. Fensterrecht. / 3
Lichtscheu (Photophobie), eine krankhaft gesteigerte Empfindlichkeit des Auges gegen Lichtreiz, nicht nur / 140
Lichtschlag s. Samenschlag. / 3
Lichtsinn die Fähigkeit des Auges, Differenzen in der Lichtstärke wahrzunehmen, ist um so ausgebildeter, / 39
Lichtstärke s. Leuchtstoffe und Photometrie. / 5
Lichtthaler braunschweig. Thaler aus dem Ende des 15. Jahrh., mit dem wilden Mann, welcher eine brennende / 18
Lichtweite (lichte Weite), s. Im Lichten. / 6
… und weitere > Limit 30
Fortsetzung:
Lichtenstein , # 1) Martin Heinrich Karl, Naturhistoriker, geb. 10. Jan. 1780 zu Hamburg, studierte in Jena und
mehr
Materialien beschäftigt, ward 1811
Professor der
Zoologie zu
Berlin ,
[* 2 ] 1813
Direktor des zoologischen
Museums , welches unter seiner
Leitung eins der größten des
Kontinents geworden ist, und starb 2. Sept. 1857 auf der
See zwischen
Korsör und
Kiel .
[* 3 ] Lichtenstein lieferte
besonders ornithologische
Arbeiten , gründete in
Berlin den zoologischen
Garten
[* 4 ] und schrieb:
»Reisen im südlichen
Afrika «
[* 5 ] (Berl. 1810-11, 2 Bde.)
und
»Darstellungen neuer oder wenig bekannter
Säugetiere « (das. 1827-34, 10 Hefte).
2)
Ulrich von , Dichter, s.
Ulrich von Lichtenstein .
ehemal.
Cistercienser-Nonnenkloster , s.
Baden . ^[= # 1) (Baden-Baden) Hauptstadt des bad. Kreises B. (1045 qkm, 19 QM., mit [1880] 134,511 Einw. ...]
[* 6 ] 1), S. 246.
in der
Malerei die hell beleuchteten
Stellen eines Gegenstandes oder eines Teils im
Bild
oder in einer
Zeichnung ;
man setzt die Lichter (Glanzlichter ) in der
Ölmalerei meist mit
Kremser Weiß , in
Zeichnungen mit weißer
Kreide
[* 7 ] oder
Tusche auf.
In der
Weidmannssprache die
Augen des
Hoch -,
Reh - und
Schwarzwildes .
(Lichterfahrzeug ), s.
Leichterschiff . ^[= zum Entfrachten (und Befrachten) von (etwa auf der Reede liegenden) Seeschiffen bestimmte ...]
Potpourri - Potsdam
* 8
Potsdam .
(Groß-Lichterfelde ), Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Potsdam ,
[* 8 ]
Kreis
[* 9 ]
Teltow , im
SW . von
Berlin ,
an den
Linien
Halle-Berlin und
Magdeburg-Berlin der Preußischen Staatsbahn, hat die Hauptkadettenanstalt des preußischen
Staats ,
zu welcher vom
Bahnhof Lichterfelde der
Linie
Halle-Berlin eine
elektrische Eisenbahn führt, ein
Pädagogium , eine höhere Knabenschule,
ein Johanniter-Siechenhaus, viele schöne
Villen und (1885) mit der
Garnison (einem
Bataillon Gardeschützen) und der Kadettenanstalt 5900 meist
evang. Einwohner. Über die Geschichte der Kadettenanstalt vgl.
die
Schriften von
Herrig (Berl. 1878) und
Pelet-Narbonne (das. 1878).
s.
Feste ^[= (vom lat. festum, dies festus), Tage, welche zur Ehre einer Gottheit oder Person oder zum Gedächtni ...] (jüdische).
S. 171.
ein in der
Kirche unter dem
Triumphbogen quer über das
Chor gelegter
Balken von
Holz
[* 10 ] oder
Eisen ,
[* 11 ] der bis
zu 50
Lichter trug, oder ein zu diesem
Zweck auf zwei
Säulen
[* 12 ] ruhender
Balken .
Flecken in der belg.
Provinz
Westflandern ,
Arrondissement
Rousselaere ,
Knotenpunkt an der
Bahn
Brügge-Courtrai ,
mit Spitzenklöppelei, Wollweberei,
Holz - und
Getreidehandel und (1885) 6448 Einw.
s.
Freie Gemeinden . ^[= religiöse Gemeinschaften, die sich von den bestehenden protestantischen Landeskirchen losgesagt ...]
(lat. Clerestorium ), in basilikenartigen
Kirchen der mit einer
Reihe von Fensteröffnungen versehene
Oberteil der
Mauern des Mittelschiffs.
s.
Fensterrecht . ^[= (Lichtrecht), im weitern Sinn der Inbegriff der Rechtsnormen, welche rücksichtlich der Anlage ...]
s.
Phasen . ^[= (griech., "Erscheinungen"), in der Astronomie die wechselnden des Mondes ...]
Fabrikant gegossener
Kerzen . ^[= aus Talg, Stearin, Stearinsäure, Paraffin, Walrat, Wachs bestehende Cylinder, in deren Achse ...]
Beja - Beleuchtung [un
* 13
Beleuchtung .
kleiner, zur
Beleuchtung
[* 13 ] und
Ventilation dienender, meist mit
Glas
[* 14 ] gedeckter
Hof
[* 15 ] in Gebäuden mit großer Tiefe.
Vgl.
Oberlicht .
s.
Hof , ^[= # (lat. Curia, Aula, franz. Cour, engl. Court), ursprünglich der von den Gebäuden eines Gutes ...] S. 604.
(Heliogravüre ), s.
Heliographie . ^[= (griech., "Sonnenschrift"), die Kunst, mittels Photographie erzeugte Bilder direkt ...]
s. v. w.
Leuchtsteine , ^[= (Lichtsauger), s. Phosphoreszenz.] s.
Phosphoreszenz .
[* 16 ]
(Lichtmeß ), s.
Marienfeste . ^[= die in der katholischen Kirche zu Ehren der Mutter Jesu angeordneten Feste, welche ihr Motiv ...]
s.
Photometrie . ^[= (griech.), die Lehre von der Messung der Lichtstärke. Ein absolutes Maß für die Lichtstärke ...]
s. v. w.
Zünsler . ^[= (Pyralidae), Familie aus der Ordnung der Schmetterlinge, schlank gebaute Kleinschmetter ...]
s.
Radiometer . ^[= (Strahlungsmesser), ein von Crookes erfundener Apparat, welcher durch die Einwirkung ...]
[* 17 ]
s.
Myrica . ^[= L. (Gagel, Wachs-) Gattung aus der Familie der Myrikaceen, Sträucher oder kleine ...]
s. v. w.
Lychnis . ^[= L. Gattung aus der Familie der Karyophyllaceen, ein- oder mehrjährige Kräuter ...]
s.
Photographie . ^[= (griech., "Lichtbild, Lichtbildnerei"), die Kunst, die Veränderung chemischer Präparate ...]
s.
Fensterrecht . ^[= im weitern Sinn der Inbegriff der Rechtsnormen, welche rücksichtlich der Anlage ...]
(Photophobie ), eine krankhaft gesteigerte
Empfindlichkeit des
Auges gegen Lichtreiz, nicht nur gegen grelles
Sonnen - oder Lampenlicht, sondern selbst gegen zerstreutes Tageslicht. ist ein nahezu regelmäßiges
Symptom akuter
Augenentzündungen oder
Reizungen durch fremde
Körper , ätzende
Substanzen etc.; sie begleitet
Masern und zuweilen
Pocken und bleibt meist noch längere Zeit bestehen, wenn
Augenentzündungen bereits behandelt und geheilt sind.
Linneit - Linse
* 18
Linse .
Auch bei Trübungen der
Hornhaut oder der
Linse
[* 18 ] sind die
Augen lichtscheu, weil die Trübungen durch diffuse
Zerstreuung des auffallenden
Lichts das
Gefühl der
Blendung hervorrufen; in diesen
Fällen wirkt
Beschattung günstig, weil sie die
Blendung aufhebt und die
Pupille erweitert. Liegt starke
Blendung durch
Feuer (bei Hochöfen) oder durch Schneefelder oder Überreizung durch Nachtarbeiten
vor, so ist
Ruhe des
Auges das beste
Heilmittel ; ferner empfehlen sich gefärbte
Brillen , Aufenthalt im
Freien ,
besonders im grünen
Wald , und Narkotika. Vgl.
Augenpflege und
Lidkrampf .
s.
Samenschlag . ^[= (Samenschlagbetrieb), forstlicher Verjüngungsbetrieb, bei welchem die Begründung eines Holzbestand ...]
die Fähigkeit des
Auges ,
Differenzen in der
Lichtstärke wahrzunehmen, ist um so ausgebildeter, je geringere
Differenzen unterschieden werden.
Die
Stärke
[* 19 ] des Lichtsinns wird mit photographischen
Apparaten gemessen.
Bei
Hemeralopie und
den meisten Netzhautkrankheiten ist der Lichtsinn stark herabgesetzt.
s.
Leuchtstoffe ^[= (Leuchtmaterialien), Körper von sehr verschiedener Beschaffenheit, welche bei ihrer Verbrennung ...] und
Photometrie .
braunschweig.
Thaler aus dem Ende des 15. Jahrh., mit dem wilden Mann, welcher eine brennende
Kerze
[* 20 ] hält.
(lichte Weite ), s.
Im Lichten . ^[= technischer Ausdruck bei Angabe des Maßes eines hohlen Gegenstandes, bezeichnet, daß die Stärke ...]
Wurzelhaarstern - Wüst
* 21
Wurzen .
Magnus
Gottfried , deutscher Dichter, geb. 30. Jan. 1719 zu
Wurzen ,
[* 21 ] studierte in
Leipzig
[* 22 ] und
Wittenberg
[* 23 ] die
Rechte , habilitierte sich an letzterer
Universität als
Privatdozent , ward 1751
Regierungsrat , 1763 Kriminal- und
Konsistorialrat
in
Halberstadt ,
[* 24 ] auch Mitglied der Landesdeputation und starb 7. Juli 1783 daselbst.
Sein Hauptwerk sind die
»Vier
Bücher äsopischer
Fabeln « (Leipz. 1748; neue Ausg. von
Minor in
Kürschners
»Deutscher
Nationallitteratur « , Bd. 73),
die sich
durch lebhafte
Darstellung , kräftigen
Ausdruck und
Gesundheit der ihnen zu
Grunde liegenden und oft in ein scherzhaftes Gewand
gehüllten
Moral auszeichnen.
Sein
Lehrgedicht »Das
Recht der
Vernunft « (Leipz. 1758),
auf der Wolfschen
Philosophie beruhend,
ist unbedeutend. Seine
»Schriften « gaben
Pott und
Cramer heraus (Halberst. 1828).
Fabrikant gezogener
Kerzen (s. d.). ^[= aus Talg, Stearin, Stearinsäure, Paraffin, Walrat, Wachs bestehende Cylinder, in deren Achse ...]
Kreisstadt im russ.
Gouvernement
Kaluga , an der
Oka , hat 4
Kirchen und (1884) 2660 Einw. Im
Kreis wird starker
Hanfbau betrieben.
(spr. litschī-),
Giovanni
Antonio , ital.
Maler , s.
Pordenone .
Gesetze (Liciniae leges), s.
Licinius ^[= # berühmtes röm. plebejisches Geschlecht, stammte wahrscheinlich aus Etrurien. Merkwürdig: ...] 1).
Titel
Elemente zu
Licinius:
1) Gajus L. Calvus Stolo, mit patrizischen Familien verschwägert
2) Gajus L. Macer, geboren um 107 v. Chr., Volkstribun 73
3) Gajus L. Macer Calvus, Sohn des vorigen, geb. 82 v. Chr.
[10.769] Licinius röm. Kaiser
berühmtes röm. plebejisches
Geschlecht , stammte wahrscheinlich aus
Etrurien . Merkwürdig:
1)
Gajus Licinius
Calvus
Stolo , mit patrizischen
Familien verschwägert, hat sich durch die Gesetzesanträge berühmt
gemacht, die er als
Volkstribun in
Gemeinschaft mit seinem
Kollegen Licinius
Sextius nach zehnjährigem
Kampf 367
v. Chr . durchsetzte
(Liciniae leges). Es waren drei
Anträge , welche die beiden
Tribunen und zwar zum erstenmal 376 stellten:
1) es soll kein römischer
Bürger über 500
Morgen Ackerland vom
Ager publicus besitzen, und keiner soll
von großem Vieh über 100, von kleinem über 500
Stück auf die Gemeindetrift treiben;
2) was die verschuldeten
Plebejer bis jetzt an
Zinsen bezahlt haben, soll vom
Kapital abgezogen und der Rest der
Schuld in drei
gleichen
Raten innerhalb dreier Jahre abgezahlt werden;
Licinius - Liderung
* 25
Seite 10.769.
3) einer der
Konsuln soll immer ein
Plebejer sein.
¶
mehr
Fünf Jahre lang hintertrieben die beiden Gesetzgeber, um die Patrizier zur Annahme ihrer Anträge zu nötigen, die Wahl aller
kurulischen Magistrate , und zehn Jahre lang wurden sie immer aufs neue zu Tribunen gewählt, bis endlich 367 sämtliche Anträge
durchgingen. Zum Dank dafür wurde Licinius 364 und zum zweitenmal 361 zum Konsul gewählt. 357 wurde er zu
einer Buße von 10,000 As verurteilt, weil er nebst seinem Sohn 1000 Morgen Felder besitze und durch Entlassung seines Sohns aus
der väterlichen Gewalt das Gesetz umgangen habe.
2) Gajus Licinius Macer , geboren um 107 v. Chr ., Volkstribun 73, erwies sich in diesem Amt als eifriger Verfechter
der Sache des Volkes , erhielt die Prätur und dann eine Provinz , wurde aber wegen Erpressung 66 vom Prätor Cicero verklagt und
verurteilt, worauf er sich selbst den Tod gab. Er verfaßte eine römische Geschichte von den ältesten Zeiten wahrscheinlich
bis auf seine Zeit herab, in der er auch von Urkunden Gebrauch machte, die aber bis auf unbedeutende Fragmente
verloren ist.
3) Gajus Licinius Macer Calvus , Sohn des vorigen, geb. 82 v. Chr ., gestorben vor 47, wird sowohl als Redner wie als lyrischer Dichter
gerühmt. In ersterer Eigenschaft bildete er mit Curio und Brutus eine Art Gegenpartei gegen Cicero , indem
er nach einer einfachern und präzisern Redeweise strebte, die man die attische nannte. Er war ein Freund des Catullus , mit
dessen Poesie die seinige Ähnlichkeit
[* 26 ] besaß. Eine Sammlung der dürftigen Bruchstücke seiner Gedichte enthält Licinius Müllers
Ausgabe des Catull (Leipz. 1870).
Vgl. Weichert in »Poetarum latinorum vitae« (Leipz.
1830).
Außerdem zählte das Licinische Geschlecht noch mehrere namhafte Männer mit den Familiennamen Crassus ,
Lucullus , Murena , Nerva (s. d.). Auch der Dichter Archias (s. d.) führte diesen Geschlechtsnamen.
röm. Kaiser , in Dacien aus niederm Stand geboren, durchlief alle Stufen militärischer Würden und wurde vom
Kaiser Galerius 307 n. Chr . zum Augustus an Severus ' Statt erhoben und mit der Regierung von Illyrien beauftragt. 313 vermählte
er sich mit der Schwester Konstantins , Constantia . Durch die Niederlage und den Tod Maximins wurde er alleiniger Beherrscher des
Ostens . Bald aber erfolgte ein Zusammenstoß mit seinem Schwager Konstantin , dem Beherrscher des Westens .
Bei Cibalis in Pannonien kam es 315 zu einer blutigen Schlacht , infolge deren sich Licinius über Sirmium nach
Thrakien zurückzog. Eine zweite Schlacht in Thrakien führte zu einem Frieden , in welchem Licinius Illyrien an Konstantin abtrat. Aber
schon 323 kam es zu neuen Feindseligkeiten. Licinius ward bei Adrianopel und zum zweitenmal bei Chalcedon geschlagen, geriet sodann
in die Hände des Siegers und wurde von diesem, gegen das gegebene Versprechen , zu Thessalonika 324 getötet.
Vgl. Antoniades, Kaiser Licinius (Münch . 1884).