auch von den europäischen Mächten anerkannt wurde. Erweiterung fand das
Territorium 1848 durch das Gebiet am
Gallinas (im
NW.), 1852 durch das Gebiet am
Cassa und 1880 durch das
KönigreichMedina; 1857 trat auch die 1834 am
KapPalmas gegründete ähnliche
Negerrepublik
Maryland zu Liberia.
[* 2]
Vgl.
Valdez, Six years of a traveller's life in Western Africa (Lond. 1861, 2 Bde.);
Büttikoffer, Mededeelingen over Liberia (Amsterd. 1884);
Wauvermans, Liberia.
Histoire de la fondation d'un état nègre libre
(Brüssel
[* 3] 1885); Bourzeix, La république de Libéria (Par. 1887).
Pontificalis
(Gesta pontificum Romanorum, lat.), eine Geschichte der
Päpste, die von
Petrus bis auf
Stephan VI.
(885-891) reicht. Die
Annahme, daß der Verfasser derselben
Anastasius Bibliothecarius gewesen, ist unhaltbar; dasselbe ist
vielmehr von verschiedenen Verfassern geschrieben; höchstens sind dem
Anastasius die vitae derPäpste
von 827 bis 867 zuzuschreiben. Zwei
Punkte in betreff des Liber Pontificalis sind heutzutage unter den
Gelehrten insbesondere streitig:
1) welcher
Text ist als Originaltext des Liber Pontificalis anzusehen? und 2) zu welcher Zeit ist der älteste Teil
des Liber Pontificalis entstanden? Es wurde herausgegeben von
Bianchini (Rom 1718-35, 4. Bde.) und von
Vignoli (das. 1724-43, 3 Bde.).
Vgl.
Duchesne, Étude sur le Liber Pontificalis (Par. 1877);
Küstendepartement der südamerikan.
RepublikPeru,
[* 5] erstreckt sich vom
Meer aus bis zur östlichen
Kordillere
jenseit des obern
Marañon und hat ein
Areal von 28,153 qkm (511,3 QM.) mit (1876)
147,541 Einw. Die
Küstenlande sind mit Ausschluß der fruchtbaren Flußthäler öde und wasserlos, das
Innere dagegen bietet
viel kulturfähiges Land in allen Höhenlagen. Im O. kommen auch
Gold
[* 6] und
Silber vor, werden aber nicht ausgebeutet, so daß
Landbau undViehzucht
[* 7] neben dem
Flechten
[* 8] von Strohhüten etc. die Haupterwerbszweige bilden. Hauptstadt
ist
Trujillo. S.
Karte
»Peru«.
(Libertini) heißen
Apostelgesch. 6, 9.
Juden, die Sklaven in
Rom
[* 13] gewesen und, in
Freiheit
gesetzt, nach
Jerusalem
[* 14] zurückgekehrt waren, wo sie eine eigne Synagogengemeinde bildeten. In der Zeit der
Reformation wurden
Libertiner die Anhänger einer freiern Geistesrichtung genannt, so die Anhänger
Coppins in
Lille
[* 15] (1530), dessen
SchülerQuintin aus
Hennegau,
Bertrand und Pocquet seine
Lehre,
[* 16] einen spiritualistischen
Pantheismus, besonders nach
Frankreich verbreiteten
und bei der
KöniginMargarete von
NavarraSchutz fanden. In Genf
[* 17] hießen Libertiner die vornehmlich aus eingebornen
Bürgern bestehenden Gegner
von
Calvins (s. d.) strengem thematischen
System und der die Herrschaft über das öffentliche und Privatleben sich anmaßenden
Priestertyrannei. Die
Verbrennung des mit ihnen verbundenen
Servet reizte die Libertiner zu einer
Erhebung gegen
Calvins Herrschaft, die aber 1555 unterdrückt wurde; das
Haupt der Libertiner, Berthelier, wurde hingerichtet.
das
Recht der polnischen Reichstagsmitglieder, durch ihren
Einspruch (poln. nie pozwalam, »ich gestatte nicht«)
einen Beschluß des
Reichstags zu verhindern;
es wurde 1652 zum erstenmal von dem
Landboten Sicinski durchgesetzt,
worauf bis 1764 durch dasselbe von 55
Reichstagen 48 »zerrissen« wurden, so daß nur 7 zu einem ordnungsmäßigen
Schluß gelangten.
Die
Konstitutionen von 1764 und 1791 schafften zwar das ab, kamen aber nicht zur Ausführung.
(ungar. Libetbánya), Bergstadt im ungar.
KomitatSohl, mit
Bergbau
[* 18] auf
Eisen
[* 19] und
Kupfer,
[* 20] Hochöfen und (1881) 1801 slawischen und deutschen Einwohnern.
(blätteriges Olivenerz),
Mineral aus der
Ordnung der
Phosphate, kristallisiert rhombisch und ist isomorph
mit
Adamin und Olivenit, findet sich in kleinen, einzeln aufgewachsenen oder in
Drusen
[* 21] vereinigten
Kristallen, ist lauch-, oliven-
bis schwärzlichgrün,
Härte 4, spez. Gew. 3,6-3,8,
fettglänzend, kantendurchscheinend. Es besteht aus basischem Kupferphosphat Cu3(PO4)2 + Cu(OH)2 ^[Cu3(PO4)2+Cu(OH)2]
und findet sich bei
Libethen und Nischne Tagilsk, Ullersreuth im Reußischen,
Loanda in
Afrika.
[* 22]
Man erhält Libethenit durch Erhitzen
von Kupferphosphat Cu3P2O8 + 3H2O mit
Wasser in zugeschmolzenen
Röhren.
[* 23]
altitalische
Göttin der Lust (als solche auch
Lubentina, Lubentia und Lubia genannt), dann in Zusammenfassung
des
Gedankens an den
Tod und an schwellendes
Leben auch
Todes- und Leichengöttin, daher später sowohl mit
Venus als auch mit
Proserpina identifiziert.
Aus dem
Hain der Libitina mußten alle zu Leichenbegängnissen nötigen Gerätschaften
geholt und bei jedem Todesfall eine gewisse
Abgabe an ihren
Kasten entrichtet werden. Im
Amphitheater war das
Thor, durch welches
die Getöteten getragen wurden, nach ihr porta Libitinensis genannt.
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Raudnitz, links an der
Eger
[* 24] und an der Eisenbahnlinie
Lobositz-Libochowitz, mit schönem
Schloß, Bezirksgericht, Zuckerfabrik und (1880) 2051 Einw.
(spr. -bürn),Arrondissementshaupt- und Hafenstadt im franz.
DepartementGironde, am
¶
mehr
Zusammenfluß der Isle und der Dordogne und an der Orléansbahn, ist hübsch gebaut und regelmäßig angelegt, hat Boulevards
(an Stelle der ehemaligen Ringmauern), ein Stadthaus und Theater,
[* 26] eine Bronzestatue des Herzogs von Decazes (auf dem Marktplatz),
einen Uhrturm von 1367 (am Hafen, Überrest der ehemaligen Befestigungen) und (1886) 13,104 Einw., welche
Weinbau, Fabrikation von Wollenstoffen und Militärbekleidungen, Schiffbau etc. und lebhaften Handel mit Wein, Getreide,
[* 27] Mehl,
[* 28] Vieh und Branntwein treiben.
Neben der Küstenschiffahrt, welche hauptsächlich den Verkehr mit Bordeaux
[* 29] vermittelt (1884 sind von Libourne 1875 Schiffe
[* 30] mit 46,336
Ton. zur Küstenschiffahrt ausgelaufen), ist die eigentliche Seeschiffahrt von geringem Belang und
in neuester Zeit fast völlig eingegangen. Libourne hat ein Kommunalcollège, eine Bibliothek von 12,000 Bänden, ein Museum, ein
Zellengefängnis und ist Sitz eines Gerichtshofs und eines Handelsgerichts. Libourne wurde 1269 vom englischen Seneschall von Guienne,
Roger de Leyburn, gegründet und nach ihm benannt.