Stadt in
Galizien, Bezirkshauptmannschaft
Lancut, hat ein Bezirksgericht, Bernhardinerkloster mit schöner
Pfarrkirche, (1880) 4945 Einw., Obstbau, Tuchweberei und
Färberei. Lezaysk ward 1397 gegründet und nach der Vernichtung durch
die
Tataren von König
Siegmund I. 1519 wieder aufgebaut.
Hauptstadt von
Tibet und religiöse Metropole des lamaitischen
Buddhismus, nördlich
der Hauptkette des
Himalaja, unter 29° 39' nördl.
Br. und 91° 5' östl. L. v. Gr., 3632 m ü. M.,
rechts am Kitschu, einem Zufluß des Sanpo, mit 15,000 Einw. (wovon 9000 weiblichen
Geschlechts), wozu noch 18,000
Priester
und
Mönche in Stadt und Umgegend kommen; durch die flottierende
Bevölkerung
[* 5] steigt die Einwohnerzahl aber auf 50-80,000
Seelen.
Die eigentliche Stadt hat nur einen
Umfang von 6-7 km, sie ist auch nicht, wie andre chinesische
Städte,
mit
Mauern umgeben; die
Straßen sind breit, gerade und ziemlich sauber, während die der mit zahlreichen
Gärten ausgestatteten
Vorstädte entsetzlich schmutzig sind.
Die
Häuser, meist
hoch und gut gebaut, sind aus
Steinen oder
Lehm, in einem
Viertel aber ganz aus
Rinder-
und Widderhörnern aufgeführt. Die bedeutendsten Gebäude der Stadt sind die
Tempel,
[* 6] von denen der merkwürdigste etwas westlich
auf einem 100 m hohen
Plateau, dem Potala, liegt. Hier ist der großartige
Palast des
Dalai Lama, in dessen mit größter Pracht
ausgeschmücktem Mittelbau die 22 m hohe
Statue der Dschamba errichtet ist, und den zahlreiche kleinere
Bauten für die vielen
Lamas, welche dem Oberpriester zu dienen haben, umgeben.
Noch erheben sich in der wohlkultivierten
Ebene, in welcher Lhassa liegt, eine ganze Anzahl andrer Klöster mit 200 bis zu 5500
Mönchen.
Die Stadt ist Sitz eines chinesischen
Gouverneurs und hat eine
Garnison von 500 chinesischen und 1000 tibetischen
Soldaten, etwas Metallindustrie,
Weberei
[* 7] und
Färberei und einen ansehnlichen
Handel mit
China,
[* 8] der
Mongolei,
Kaschmir,
[* 9]
Indien, der
zum nicht geringen Teil von Mohammedanern (Katschi aus
Kaschmir) betrieben wird, welche ihren eignen
Gouverneur in der
Stadt
haben. ist uns zwar bereits durch denMönch Odorico di
Pordenone, welcher
Tibet 1316-30 durchzog, bekannt
geworden; Genaueres haben wir aber erst in neuester Zeit durch die indischen
Punditen
(Nain Singh 1866 und 1875, A. K. 1879-80)
erfahren.
(Olivinfels, fälschlich
Augitfels,
Pyroxenit), grobkörniges bis dichtes
Gestein von vorherrschend öl- bis
smaragdgrüner, selten brauner oder grauer
Farbe, ist oft dem
Serpentin ähnlich, aber härter und spröder als dieser und
von
Säuren nicht angreifbar, besteht aus
Olivin
[* 11] mit gräulichbraunem
Enstatit, smaragdgrünem
Diopsid und
schwarzen Körnchen von Picotit. Er bildet kleinere und größere
Lager
[* 12] im körnigen
Kalk der
Pyrenäen, das bedeutendste derselben
findet sich am
TeichLherz; auch findet sich Lherzolit bei Beyssac
(DepartementOberloire), Tringenstein in
Nassau, im
Ultenthal inTirol;
[* 13] auch viele Olivinknollen in
Basalt und Olivinbomben in vulkanischen
Tuffen gehören zum Lherzolit.
(spr. longbr oder lomber, v. span.
hombre, der »Mann«, der
Spieler), das feinste, mannigfaltigste aller
Kartenspiele, wurde im 14. Jahrh. in
Spanien
[* 14] erfunden.
Von da kam es, wahrscheinlich durch die Gemahlin
Ludwigs XIV.,
Maria Theresia, an den französischen
Hof
[* 15] und fand dann schnellen Eingang im übrigen
Europa.
[* 16] Im
Lauf des 18. Jahrh. wurde es in
Frankreich und
England mehr und mehr verdrängt,
und nur in
Deutschland
[* 17] behauptete es bis in die neueste Zeit seinen vornehmen
Rang. In sehr weiten
Kreisen war L'hombre nie verbreitet,
dazu ist es zu kompliziert und schwierig. In
Spanien, wo es gewöhnlich Juego del tresillo (Dreispiel)
heißt, wird es mit der national-spanischen
Karte (ohne
Achten und
Neunen) gespielt, in
Deutschland dagegen mit der französischen
Karte nach
Ausscheidung der
Achten,
Neunen und
Zehnen, also mit 40 Blättern.
Die Grundzüge des
Spiels sind etwa folgende: Von den drei Spielern gibt
Karte, wer
Pik zieht. Der
Geber
läßt links abheben und gibt in Würfen zu 3 jedem 9
Blätter, die übrigen 13 legt er als
Talon in die Mitte des
Tisches.
Mit einem zweiten
Spiel macht die Nachhand
Farbe (couleur).
Nun wird durch Abfragen, wobei die Nachhand
die Vorhand überbieten oder passen muß, bestimmt, wer Hauptspieler (hombre) ist; gegen diesen sind die zwei andern verbündet.
In allen regelmäßigen
Spielen des L'hombre gibt es 3 beständige höchste Trümpfe:
2) die
Manille, je nach der
Farbe des Trumpfes eine schwarze Zwei oder eine rote
Sieben;
3) die
Basta, das Treff-As. Von diesen Hauptkarten abgesehen, ist die Blätterfolge in den schwarzen
Farben: König,
Dame,
Bube,
Sieben,
Sechs etc. bis Zwei, in den roten: König,
Dame,
Bube,
As, Zwei,
Drei etc. bis
Sieben. Jede schwarze
Farbe hat also 11, jede
rote 12 Trümpfe. Die
Könige der
Farben, die nicht Trumpf sind, heißen
Forcen. Das
As einer roten
Farbe
heißt
Ponto oder
Ponte. Solange sie vorhanden ist, wird
Farbe bedient, dann darf gestochen oder beigegeben werden. Im ursprünglichen
L'hombre gibt es nur 4
Spiele: Frage,
Frage in Kouleur,
Solo (sans prendre) und
Solo in Kouleur;
Groß-Casco oder Obskur), Solo tout (die gemeldete Vole) und Solo tout in Kouleur. Grandissimo, wo nur die schwarzen As Trumpf
sind, Nullissimo, wo gar kein Atout existiert, und Mohr (wenn alle passen) sind fast gar nicht üblich geworden. Bei jedem
der vorhin aufgeführten regelrechten Spiele soll der Hombre 5 Stiche machen. Er kann zwar auch par quatre
gewinnen, wenn ein Gegenspieler 3, der andre 2 Stiche hat; jedoch ist hierauf natürlich nicht zu rechnen. Die Gegner spielen
so, daß der Schwächere seine hohen Karten los zu werden sucht, um nicht den stärkern Aide überstechen zu müssen.
Spielt man Frage, so legt man seine schlechten Blätter ab und nimmt vom Talon andre dafür. Bei Tournee
deckt man ein Blatt
[* 19] des Talons auf und spielt in der Farbe desselben; frische Blätter darf man kaufen wie bei der Frage. Die
Obskurs sind sehr gewagte Spiele; man wirft dabei 8 oder alle Karten weg und kauft von oben oder unten neue,
man muß also 4 oder alle 5 Stiche erst finden. WerRespekt spielt, muß beide schwarze As haben und diese aufzeigen. Er hat
dann noch die Wahl, ob er tournieren (Groß-Casco machen) oder Obskur spielen (die 7 Blätter außer den beiden As wegwerfen
und durch andre ersetzen) will. Solo wird, wie der Name andeutet, aus der Hand
[* 20] (ohne Kaufen) gespielt.