Diesem großen Werk reihen sich die »Schulnaturgeschichte« u.
der »Leitfaden« an, beide ebenfalls in 3 Abteilungen, welche in zahlreichen
Auflagen erschienen sind. Außerdem schrieb er: »Die
Schlangen
[* 5]
Hildesheims und der Umgegend« (Hildesh. 1869);
ein dem ältern sächsischen
Prozeß eigentümliches
Rechtsmittel, durch welches Abänderung des
Urteils in
derselbenInstanz gesucht ward, in welcher es gesprochen wurde.
Indessen sollte ein andrer
Richter als
der, welcher das angefochtene
Urteil verabfaßte, über die Leuterung erkennen, weshalb auf eine Leuterung meistens die
Akten an ein auswärtiges
Spruchkollegium versandt wurden.
Das moderne Prozeßrecht kennt das
Rechtsmittel der Leuterung nicht mehr.
gegen 90,000 Mann
stark, darunter 58,000 Mann
Fußvolk und 200
Geschütze,
[* 19] bildete sie eine über eine
Meile lange Schlachtlinie;
das
Zentrum stand
unter
Daun zwischen Frobelwitz und Leuthen, der rechte
Flügel unter Lucchesi bis Nippern, der linke unter
Nádasdy
bis Sagschütz;
hier war, um jeder Überflügelung vorzubeugen, ein
Haken gebildet, der durch eine
Batterie von 14 schweren
Geschützen gesichert war.
Friedrich brach 5. Dez. in der fünften Morgenstunde auf; als er, an die österreichische
Position herangekommen,
diese rekognoszierte, erkannte er sofort, daß das hoch gelegene Sagschütz der entscheidende
Punkt sei,
und daß, wenn es gelänge, diesen mit der frischen
Kraft
[* 20] seiner
Armee zu nehmen, das Schwerste vollbracht sei. Er ließ daher
seine Marschkolonnen, welche bisher auf und längs der großen
Straße auf Frobelwitz vorgerückt waren und Lucchesi so besorgt
gemacht hatten, daß er vom
Zentrum und linken
Flügel Verstärkung
[* 21] forderte und erhielt, in zwei
Treffen
rechts abschwenken und parallel den feindlichen
Linien bis gegenüber dem äußersten linken
Flügel des Feindes marschieren.
Der
Marsch wurde diesem durch eine Hügelreihe verdeckt und, als man ihn endlich bemerkte, für den Abzug nach
Striegau
[* 22] gehalten;
er geschah daher ohne
Störung und in vorzüglichster
Ordnung. Vor Sagschütz angekommen, schwenkten die
Treffen zur
Schlachtordnung ein, und
Friedrich befahl, daß der rechte
Flügel zuerst angreifen solle, die übrige
Armee zurückzuhalten
und erst allmählich zur Unterstützung halb rechts zu schieben (schräge
Schlachtordnung) sei.
Nur
Nádasdy leitete den
Rückzug des Restes seines
Korps
mit Umsicht; die übrige
Armee löste sich in grenzenlose Unordnung auf. So war der glänzendste
Sieg durch die höchste Anspannung
aller körperlichen, gei-