(franz. Loèche la
Ville),
Flecken im schweiz. Kanton Wallis,
[* 5] 2 km von der
Station Leuk, an der
EisenbahnBouveret-Brieg (Simplonbahn), 795 m ü. M.,
mit (1880) 1411 Einw. Von hier führt eine neue
Straße in drei
Stunden durch den wildromantischen Dalaschlund nach
Bad-Leuk (Loèche les
Bains), dem am Weg über die
Gemmi in finsterem Bergkessel 1415 m ü. M. gelegenen Badeort (mit 650 Einw.).
Mehr als 20 heiße
Mineralquellen treten hier zu
Tage. Die heißeste und stärkste ist die Lorenzquelle (51° C.), welche die
meisten
Bäder versorgt und vor dem
Gebrauch vorerst die ganze
Nacht zum
Abkühlen stehen gelassen wird;
dann das Goldbrünnlein, die Stoßgülle (37° C.), die Heilgülle (39° C.) u. a. Das
Wasser ist klar, von einem bitter-salzigen
Geschmack und geruchlos.
(griech., Leuchämie,Leukocythämie,Weißblütigkeit), eigentümliche Krankheitsform,
welche erst 1845 von
Virchow entdeckt worden ist und in der Hauptsache darin besteht, daß die Zahl der farblosen Blutkörperchen
[* 11] beträchtlich vermehrt ist. Die absolute Anzahl der roten Blutkörperchen ist dabei stets vermindert und zwar ungefähr entsprechend
der Zunahme der weißen Blutkörperchen. Enthält das normale
Blut auf 350 rote 1 farbloses, so verändert
sich dies
Verhältnis in 50:1 bis 10:1, ja 3:1 bei der Leukämie. Die Leukämie kann sowohl von einem
Leiden
[* 12] der
Milz, als von einem solchen
der
Lymphdrüsen, als auch des
Knochenmarks herrühren, und man unterscheidet deshalb die lienale, die lymphatische und die
myelogene Leukämie. Die Veränderungen, welche bei der lienalen Form die
Milz, bei der lymphatischen die
Lymphdrüsen,
bei der myelogenen das
Knochenmark erleiden, bestehen vorzugsweise in einer Vergrößerung der genannten
Organe und in einer
Vermehrung
ihrer (normalen) zelligen
Elemente, welche in die Blutmasse übergeführt werden und hier als weiße Blutkörperchen
erscheinen.
Normalerweise bilden sich letztere zu roten Blutkörperchen um; bei der Leukämie tritt aber eine
solche Umwandlung nur in sehr beschränktem
Grad ein. Die
Ursachen der Leukämie sind unbekannt. Die ist im ganzen eine seltene
Krankheit;
sie betrifft das männliche
Geschlecht häufiger als das weibliche und kommt meist nur im mittlernLebensalter
vor. Die ersten Zeichen der Leukämie sind gewöhnlich Anschwellung des Leibes und ein
Gefühl von
Druck und Vollsein in der Gegend
der linken untern
Rippen, welche
Symptome von der Vergrößerung der
Milz abhängen.
Die Milzschwellung entwickelt sich entweder schmerzlos und unbemerkt oder in einzelnen
Absätzen, während welcher die Milzgegend
schmerzhaft ist und die Kranken Fiebererscheinungen darbieten. In ähnlicher
Weise pflegen bei der lymphatischen
Form die Anschwellungen der
Lymphdrüsen am
Hals, in der Achselhöhle, in der Schenkelbeuge, welche sich allmählich oder stoßweise
entwickeln, bei der myelogenen Form
Erscheinungen schmerzhafter
Knochenmarkentzündung zuerst auf das Übel aufmerksam zu machen.
Je ärmer dasBlut an roten, je reicher es an weißen Körperchen wird, um so mehr bekommt auch der Kranke
ein bleiches und kachektisches Ansehen.
Dazu gesellt sich fast stets Schweratmigkeit und beschleunigtes Atmen. Diese
Erscheinungen rühren wahrscheinlich ebenfalls
von der Verminderung der roten Blutkörperchen her, welche den Gasaustausch in den
Lungen vermitteln. Manchmal
bekommen die Kranken wiederholte
Blutungen aus der
Nase,
[* 13] dem
Darmkanal oder in die
Gewebe
[* 14] des
Körpers. Dann sterben sie ziemlich
schnell unter den Zeichen der Erschöpfung. Treten aber dergleichen
Blutungen nicht ein, so nimmt die
Krankheit einen sehr
langwierigen Verlauf und zieht sich selbst jahrelang hin.
Häufig treten dann Luftröhrenkatarrhe mit
Husten und schleimigem
Auswurf hinzu, desgleichen
Darmkatarrhe
mit hartnäckigen
Erscheinungen. Gegen Ende des
Lebens stellt sich häufig auch
Wassersucht ein. Der
Tod erfolgt durch allmähliche
Erschöpfung. Das
Blut von solchen, welche an Leukämie starben, sieht in hochgradigen
Fällen weißlich oder hell graurot, zuweilen
völlig eiterähnlich aus. Die
Milz ist 6-10mal und noch größer als im normalen Zustand, wiegt 3-4 kg
und darüber.
Die
Lymphdrüsen bilden bei der lymphatischen Leukämie oft kolossale
Geschwülste. Von den im Innern des
Körpers gelegenen
Drüsen
findet man besonders die
Gekrös- und Lendendrüsen, von den äußerlich gelegenen die
Nacken-,
Achsel- und
Leistendrüsen geschwollen.
Bei der myelogenen Leukämie findet man das
Mark der affizierten
Knochen
[* 15] von himbeerroter, seltener grünlichgelber
Farbe und von der
Konsistenz eines zähen, schleimigen
Eiters. Die Leukämie gilt für unheilbar. - Man wendet
Eisen
[* 16] und
Chinin an, hat
aber wesentliche Erfolge auf die Dauer nicht davon gesehen. Die mehrmals versuchte
Entfernung derMilz
hat stets den sofortigen
Tod zur
Folge gehabt. Man versucht neuerdings durch
Einspritzung
[* 17] reizender
Substanzen die
Milz zur Schrumpfung
zu bringen.
(jetzt
Levkas, auch
Santa Maura), die nördlichste der mittlern
Ionischen Inseln, nördlich
von
Kephalonia, vom
Festland nur durch eine schmale und so seichte
Meerenge getrennt, daß ihre Versandung behufs der Schiffbarkeit
stets von neuem
¶
mehr
durch Menschenhand (durch die Korinther, Römer,
[* 19] Venezianer und Engländer) beseitigt werden mußte. ist ungefähr 36 km lang,
bis zu 15 km breit, hat einen Flächeninhalt von 285 qkm (5,18 QM.)
und besteht aus einer Bergkette (Nomaligebirge) aus weißem Kalk, dem die Insel ihren Namen (»die Weiße«) verdankt; sie erhebt
sich im Eliasberg bis zu 1180 m Höhe und endigt, im SW. sehr spitz zulaufend, mit dem schroffen VorgebirgeDucato (von den Alten
Leukate, auch Leukadischer Fels genannt), auf welchem sich noch Überreste eines Apollontempels befinden, und von welchem
im Altertum Verbrecher ins Meer gestürzt wurden.
Auch die KöniginArtemisia von Halikarnaß (s. d.) und die Dichterin Sappho fanden nach der Sage durch einen
Sprung vom Leukadischen Felsen, dem man die Kraft
[* 20] der Heilung von Liebesqualen zuschrieb, den Tod. Nur der nordöstliche Teil
der Insel ist eben; dort lag die alte Stadt Leukas. Die Insel hat keinen Fluß, dagegen viele gute Quellen und
ein angenehmes Klima, wird aber öfters durch Erdbeben
[* 21] heimgesucht. Die Bevölkerung
[* 22] belief sich 1879 auf 21,988 Einw. (meist
Griechen), welche Handel mit den Landesprodukten (Salz,
[* 23] Öl und Wein) treiben.